Vollständiger Text - Springer GuP
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Titelthema Management<br />
Wird in Zukunft dazu gehören, wenn über<br />
Anlageformen mit der Bank verhandelt wird:<br />
die Ergebnisse aus dem Gespräch schriftlich<br />
abzusichern.<br />
Foto: istockphoto<br />
bietet dem Apotheker einerseits zwar eine größere Sicherheit,<br />
andererseits muss er hier aber auch mit höheren Kosten der Absicherungsmodelle<br />
rechnen. Immerhin kann der Anleger nun<br />
aber selbst entscheiden, welches Maß an Sicherheit und Rendite<br />
er individuell erreichen möchte.<br />
Gesundes Misstrauen gehört dazu<br />
Darüber hinaus erscheint aber eine gesunde Portion Misstrauen<br />
gegenüber den Bankinstituten nach wie vor angebracht. Wer<br />
beispielsweise eine sichere Geldanlage sucht – etwa zur späteren<br />
Ergänzung der finanziellen Altersabsicherung oder betrieblich<br />
zur eher kurzfristigen Anlage – sollte sich gegebenenfalls schriftlich<br />
zusichern lassen, dass die jeweiligen Anlageformen vor<br />
allem in den Punkten Sicherheit und Verfügbarkeit seinen Zielen<br />
gerecht werden.<br />
So eignen sich beispielsweise festverzinsliche Wertpapiere selbst<br />
von erstklassigen Schuldnern meist nicht für kurzfristige Anlagezeiträume,<br />
da hier während der Laufzeit mit entsprechenden Kursschwankungen<br />
gerechnet werden muss. Eine entsprechende Strategie<br />
ist auch bei Investmentfonds sinnvoll, die Apotheker zum<br />
langfristigen Vermögensaufbau vorsehen. Hier sollten, gemeinsam<br />
mit dem jeweiligen Bankmitarbeiter, die aktuelle Situation analysiert<br />
und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.<br />
Bei individuell noch vertretbaren Verlusten lässt sich zum<br />
Beispiel über einen Tausch in weniger spekulative Fonds nachdenken.<br />
Bietet sich diese Vorgehensweise auf Grund erheblicher<br />
Verluste oder wegen entsprechender Kosten dagegen nicht an,<br />
kann – vor allem bei Fonds, die in der Vergangenheit meist erfolgreich<br />
waren – auch ein Durchhalten die mittel- und langfristig<br />
richtige Lösung sein.<br />
Das „Magische Dreieck“ der Geldanlage<br />
Die bei Geldanlagen wesentlichen Kriterien der hohen Sicherheit,<br />
schnellen Verfügbarkeit und attraktiven Rendite bilden das<br />
so genannte „Magische Dreieck“. Die sprichwörtliche „Magie“<br />
liegt darin, dass diese drei Punkte gemeinsam so gut wie nicht<br />
erzielbar sind. Apotheker, die in der aktuellen Situation etwa auf<br />
ein hohes Maß an Sicherheit Wert legen, können „nur“ eine<br />
marktübliche Rendite von derzeit etwa drei bis vier Prozent erzielen.<br />
Höhere Zinssätze gehen dagegen fast zwingend mit<br />
einem ebenfalls höheren Risiko einher. Ein anderes Beispiel:<br />
Eine schnelle Verfügbarkeit wird in der Regel ebenfalls mit einer<br />
geringeren Rendite „erkauft“.<br />
Michael Vetter | Der Autor ist freier Wirtschaftsjournalist mit dem Themenschwerpunkt<br />
Banken | Kontakt: vetter-finanz@t-online.de<br />
Buchtipp<br />
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Wertpapiere und sichere Zinsanlagen und wartet mit umfangreichen<br />
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Professionelles Forderungsmanagement einführen<br />
Soweit erforderlich, sollte die Liquiditätslage des Betriebs bzw.<br />
der Apotheke auch durch ein entsprechendes Forderungsmanagement<br />
stabilisiert werden. Ob dies durch ein externes Dienstleistungsunternehmen<br />
oder der Unternehmer bzw. der Apothekenleiter<br />
selbst dies in die Hand nimmt, hängt in der Regel vor allem<br />
von der jeweiligen Betriebsgröße ab.<br />
Regelmäßig die Kapitaldienstgrenze ermitteln<br />
Die Kapitaldienstgrenze legt die Höhe des Einnahmenüberschusses<br />
fest, der zur Zahlung von Zins- und Tilgungsraten erforderlich<br />
ist. Betriebsinhaber/Apothekenbesitzer sollten in jedem Fall<br />
die Kapitaldienstgrenze ebenso wie Banken regelmäßig selbst<br />
ermitteln und jeweils prüfen, ob sich an der Einnahmen- und<br />
Ausgabensituation Verbesserungen erzielen lassen. Ansatzpunkte<br />
dazu bieten vor allem die Privatentnahmen.<br />
apotheke+marketing 01.2009 11