Download (PDF) - der Familie Messerschmidt
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Tag 11: Elche<br />
Strecke: Berlevåg – Båtsfjord – Tana bru – Karasjok – Lakselv (467 km)<br />
Nachts haben wir ein eher unschönes Erlebnis. Zwei junge Norweger machen sich<br />
offensichtlich an unserem Fahrzeug zu schaffen und versuchen (ohne Gewalt) eine <strong>der</strong><br />
versperrten Klappen zum Stauraum zu öffnen, was das Fahrzeug zum Schaukeln bringt und<br />
so unsere Aufmerksamkeit erregt. Auf unsere Frage, was sie wollen, bitten sie auf Englisch<br />
um Alkohol, sie sind wohl schon betrunken. Ich herrsche sie nun an, wir hätten nichts, es sei<br />
Nacht und wir hätten zu schlafen. Da geben sie kleinlaut bei und ziehen ab.<br />
Morgens hat <strong>der</strong> Wind etwas gedreht und es ist etwas kühler geworden. Nun kehren wir<br />
Berlevåg den Rücken und fahren dieses schöne Straßenstück zurück, aber dann hinunter<br />
nach Båtsfjord. Das ist einer <strong>der</strong> bedeutendsten Fischerorte in Norwegen, gefällt uns aber<br />
nicht so gut wie das kleine Berlevåg. Dann<br />
geht es wie<strong>der</strong> hinauf auf das kahle Fjell und<br />
hinunter zum Fjord, wobei rechts und links<br />
<strong>der</strong> Straße wie<strong>der</strong> Laubwald auftaucht.<br />
Plötzlich steht in einiger Entfernung ein Tier<br />
auf <strong>der</strong> Straße. Achtung, da ist schon wie<strong>der</strong><br />
ein Rentier! Doch je näher wir kommen, desto<br />
klarer wird, dass das kein Rentier sein kann,<br />
es ist viel zu groß, viel zu hochbeinig, und als<br />
wir schon ganz nahe sind, blickt uns ein<br />
offensichtlich relativ junger Elch (das Geweih<br />
ist noch recht klein) neugierig an. Ein Elch,<br />
Elchalarm!<br />
unser erster Elch! Ein Bild nach dem an<strong>der</strong>en<br />
wird geschossen, bis das Tier genug hat von<br />
<strong>der</strong> Bewun<strong>der</strong>ung und sich in den Wald trollt. Dort steht ein zweiter Elch! Die Tiere sind so<br />
gut getarnt, dass man sie im Wald fast nicht erkennen kann.<br />
Hinunter geht es zum Tanafjord, Kühe grasen auf saftigen Wiesen, die 20 km Baustelle vom<br />
Vortag bringen wir auch noch hinter uns, dann geht es den Fluss Tana aufwärts entlang <strong>der</strong><br />
E6 (an <strong>der</strong> Küstenstraße waren wir im Jahr 2001 unterwegs). Zunehmend dunkler wird es,<br />
Regenwolken brauen sich über unseren Köpfen zusammen und während unserer Mittagsrast<br />
am norwegisch-finnischen Grenzübergang Utsjoki entlädt sich ein heftiges Gewitter.<br />
Wenig ist hier an <strong>der</strong> E6 los, von <strong>der</strong> immer behauptet wird, man solle sie meiden. Sie<br />
wendet sich in Karasjok wie<strong>der</strong> nach Norden und erreicht bei Lakselv wie<strong>der</strong> das Meer.<br />
Der Campingplatz in Lakselv ist uns in nicht allzu guter Erinnerung. Deshalb fahren wir ein<br />
Stück weiter, um uns dann beim Stabbursdalen Camping während <strong>der</strong> ersten Regenpause<br />
einzuquartieren. Der Platz liegt nicht direkt an <strong>der</strong> E6 an einem kleinen Bach, die<br />
Sanitäranlagen sind aber völlig unzureichend: zu wenige WCs, indiskutable Duschen, die<br />
Entleerung <strong>der</strong> Kassettentoilette kostet extra.<br />
Tag 12: Nordkapp<br />
Strecke: Lakselv – Ol<strong>der</strong>fjord<br />
– Honningsvåg – Nordkapp (182 km)<br />
In <strong>der</strong> Nacht hat <strong>der</strong> Regen völlig aufgehört, <strong>der</strong> Himmel ist nur mehr bedeckt. So brechen<br />
wir in Richtung Nordkapp auf.<br />
Bei Ol<strong>der</strong>fjord verlassen wir die E6 und fahren auf <strong>der</strong> E69 weiter, die sich zwischen<br />
Berghang und Fjord zwängt. Auf den ersten Kilometern kommen uns sehr viele Autobusse<br />
entgegen mit wahrscheinlich jenen Leuten, die die Nacht zuvor am Nordkapp verbracht<br />
haben. Auch Touristenfallen, wie z.B. Silberschmiede und Rentierfelle verkaufende Samen 1<br />
werden vorwiegend von Autobusinsassen gestürmt.<br />
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