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Stehende Kruskal-Schwarzschild-Moden an der Magnetopause

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1.4 Grundlegende Charakteristika<br />

Druck in <strong>der</strong> Magnetosheath deutlich größer als <strong>der</strong> magnetische Druck; in <strong>der</strong> Magnetosphäre<br />

ist das Gegenteil <strong>der</strong> Fall. Der thermische Druck wird sowohl von <strong>der</strong> Teilchen<strong>an</strong>zahldichte<br />

als auch von <strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong> Teilchen abhängen. In seltenen Fällen k<strong>an</strong>n<br />

eine Erhöhung des magnetischen Druckes schon über die Magnetosheath hinweg erfolgen,<br />

so dass d<strong>an</strong>n keine Än<strong>der</strong>ung mehr <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong> auftritt. Die beiden Plasmen<br />

bleiben aber trotzdem getrennt, und das Druckgleichgewicht über die <strong>Magnetopause</strong><br />

hinweg erhalten: Eine erhöhte Anzahldichte in <strong>der</strong> Magnetosheath wird d<strong>an</strong>n durch eine<br />

höherenergetische Population geringerer Dichte in <strong>der</strong> Magnetosphäre ausbal<strong>an</strong>ciert.<br />

Aus <strong>der</strong> Bedingung des Druckgleichgewichtes lässt sich <strong>der</strong> subsolare Abst<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />

<strong>Magnetopause</strong> von <strong>der</strong> Erde abschätzen: Das Sonnenwindplasma k<strong>an</strong>n, wie bereits beschrieben,<br />

nicht in die innere Magnetosphäre eindringen. Es wird in <strong>der</strong> Magnetosheath<br />

umgelenkt; die Bewegung auf die Erde zu wird dabei vollständig verzögert (bis v n = 0).<br />

Um ein mittleres Druckgleichgewicht <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong> zu berechnen, wird <strong>an</strong>genommen,<br />

dass auf <strong>der</strong> Magnetosheath-Seite nur <strong>der</strong> Impulsübertrag aus <strong>der</strong> ungestörten<br />

Sonnenwind-Plasmabewegung relativ zum Erdmagnetfeld zum Druckgleichgewicht beiträgt.<br />

Das Magnetfeld des Sonnenwindes wird dabei vernachlässigt, ebenso die thermische<br />

Bewegung; allein die mittlere Bewegung des Sonnenwindes wird berücksichtigt.<br />

Da die Elektronen keinen wesentlichen Beitrag zum Impulsübertrag auf das Erdmagnetfeld<br />

liefern, werden auch sie vernachlässigt. Die Impulsstromdichte <strong>der</strong> Sonnenwindionen<br />

(Protonen, im Wesentlichen) im erdgebundenen System berechnet sich zu:<br />

p sw = ρ i,sw v 2 sw (1.24)<br />

Dies entspricht gerade dem Doppelten des dynamischen Druckes p dyn = ρ i,sw v 2 sw/2. Hierbei<br />

ist ρ i,sw die Massendichte <strong>der</strong> Sonnenwindionen und v sw die Geschwindigkeit des Sonnenwindes.<br />

Gleichung (1.24) berücksichtigt den Impulsübertrag pro Fläche und Zeit <strong>der</strong><br />

Protonen auf eine im Sonnenwind stehende Oberfläche. Da diese ideale Situation nicht<br />

vorkommen muss, wird üblicherweise ein weiterer Faktor κ <strong>an</strong>gefügt, <strong>der</strong> die Effizienz<br />

des Impulsübertrags ausdrückt; hier soll darauf verzichtet werden.<br />

Desweiteren wird <strong>an</strong>genommen, dass <strong>der</strong> Gegendruck auf <strong>der</strong> magnetosphärischen<br />

Seite nur durch das Magnetfeld aufgebracht wird. Die Lösung ist auf den subsolaren Punkt<br />

beschränkt, da <strong>an</strong>genommen wird, dass <strong>der</strong> Sonnenwind vollständig verzögert wird; dies<br />

ist strikt nur auf <strong>der</strong> Staupunktstromlinie <strong>der</strong> Fall.<br />

Das Erdmagnetfeld sei rein dipolar: Das Dipolfeld in einem bestimmten Abst<strong>an</strong>d vom<br />

Erdmittelpunkt lässt sich in <strong>der</strong> Äquatorialebene des Dipols durch die Feldstärke auf <strong>der</strong><br />

Erdoberfläche B E und dem gewählten Abst<strong>an</strong>d R mp berechnen: B E R 3 E /R3 mp. Hierbei wird<br />

vom Abfall <strong>der</strong> Magnetfeldstärke mit <strong>der</strong> dritten Potenz des Abst<strong>an</strong>des R mp ausgeg<strong>an</strong>gen.<br />

Aus <strong>der</strong> Bedingung zum Druckgleichgewicht folgt sofort die Dist<strong>an</strong>z <strong>der</strong> subsolaren<br />

<strong>Magnetopause</strong> R mp :<br />

ρ i,sw v 2 sw = p sw = B2 mp<br />

2µ 0<br />

= K2 B 2 E R6 E<br />

2µ 0 R 6 mp<br />

(1.25)<br />

Der Faktor K = 2 berücksichtigt hierbei, dass das Magnetfeld <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong> etwa<br />

doppelt so hoch bezüglich des reinen Dipolfeldes ist: B mp ≈ KB E R 3 E /R3 mp. Die Magneto-<br />

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