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Stehende Kruskal-Schwarzschild-Moden an der Magnetopause

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1 Die <strong>Magnetopause</strong><br />

1.1 Historische Einführung<br />

Seit Jahrhun<strong>der</strong>ten ist bek<strong>an</strong>nt, dass sich eine Kompassnadel in Nord-Süd-Richtung ausrichtet.<br />

Obwohl dieses Wissen bereits im 10. Jahrhun<strong>der</strong>t von Seeleuten zur Navigation<br />

eingesetzt wurde, sollte es noch beinahe 600 Jahre dauern, bis William Gilbert, ein englischer<br />

Arzt, durch systematische, wissenschaftliche Untersuchungen herausfinden konnte,<br />

dass die Erde selbst Ursache für die Ausrichtung <strong>der</strong> Kompassnadel ist. Er konnte wi<strong>der</strong>legen,<br />

dass sich Kompassnadeln etwa dem Polarstern zuwenden, und zeigte, dass die Erde<br />

insgesamt als ein großer Magnet <strong>an</strong>zusehen ist. Zu Beginn des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde die<br />

Forschung auf dem Gebiet des Erdmagnetfeldes insbeson<strong>der</strong>e durch die Arbeit von Carl-<br />

Friedrich Gauß geprägt. Er erk<strong>an</strong>nte, dass sich das Erdmagnetfeld auf <strong>der</strong> Erdoberfläche<br />

durch ein Potentialfeld beschreiben lässt. Eine Analyse von Messungen des Erdmagnetfeldes<br />

mithilfe von Kugelflächenfunktionen ergab, dass die Ursache des größten Anteils<br />

des Feldes im Erdinneren liegen muss, und dass kurzperiodische Schw<strong>an</strong>kungen einen<br />

externen Ursprung haben müssen.<br />

Den ersten Hinweis für eine solche externe Ursache findet sich in Carrington (1859).<br />

Am 1. September 1859 war Carrington in London mit <strong>der</strong> Beobachtung und Zählung<br />

von Sonnenflecken beschäftigt. Um 11:18 UT (engl.: universal time) bemerkte er das<br />

helle Aufleuchten zweier Zonen in einer Sonnenfleckengruppe. Innerhalb <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

fünf Minuten erlosch die Erscheinung wie<strong>der</strong>. Seine Beobachtung konnte durch<br />

unabhängige Zeugen des Phänomens bestätigt werden. Kurze Zeit nach dem Auftreten<br />

<strong>der</strong> Leuchterscheinung wurde eine Störung des Erdmagnetfeldes in Kew (einem Stadtteil<br />

von London) verzeichnet. Ein „Magnetsturm“ beachtlicher Größe wurde in <strong>der</strong> darauf<br />

folgenden Nacht auf den 2. September <strong>an</strong> unterschiedlichen Orten <strong>der</strong> nördlichen und<br />

südlichen Hemisphäre beobachtet. Obwohl ein Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen <strong>der</strong> Sonnenaktivität<br />

bzw. <strong>der</strong>, wie sich später herausstellen sollte, beobachteten Sonneneruption und <strong>der</strong><br />

Störung des Erdmagnetfeldes zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Veröffentlichung sowohl von ihm selbst<br />

als auch von seinen Zeitgenossen als Spekulation bewertet werden musste, stellt seine<br />

Arbeit (Carrington 1859) den ersten Hinweis auf die starke Kopplung und Beeinflussung<br />

des Erdmagnetfeldes durch die Sonne dar.<br />

Maun<strong>der</strong> (1904) konnte d<strong>an</strong>n durch Auswertung <strong>der</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong> Sonnenoberfläche<br />

während <strong>der</strong> 19 stärksten magnetischen Stürme zwischen 1875 und 1903 zeigen,<br />

dass tatsächlich <strong>der</strong> von Carrington prognostizierte Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen <strong>der</strong> Existenz<br />

großer Sonnenflecken und dem Auftreten magnetischer Stürme besteht. In einer<br />

nachfolgenden Arbeit (Maun<strong>der</strong> 1905), in <strong>der</strong> Beobachtungen zu 276 magnetischen Stürmen<br />

ausgewertet wurden, konnte festgestellt werden, dass Stürme auffällig oft mit einer<br />

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