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Stehende Kruskal-Schwarzschild-Moden an der Magnetopause

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1.6 Dynamische Prozesse<br />

wirkt und diese <strong>an</strong> den Fl<strong>an</strong>ken <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong> entl<strong>an</strong>g zur Nachtseite <strong>der</strong> Magnetosphäre<br />

zieht (Feldlinienverkürzung). Durch diese Flussröhrenbewegung tritt eine Ausweichbewegung<br />

des Magnetosheath-Plasmas sowie des magnetosphärischen Plasmas ein:<br />

Die <strong>Magnetopause</strong>, in <strong>der</strong> sich die Flussröhre bewegt, bekommt eine Ausbuchtung, die<br />

mithilfe von Satelliten beobachtet werden k<strong>an</strong>n. Schon (Aubry et al. 1971) bemerkten,<br />

dass die <strong>Magnetopause</strong> bei südwärtigem Sonnenwind-Magnetfeld einer Erosion unterlag.<br />

Die Feld-Struktur <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong> bei Rekonnexion wurde d<strong>an</strong>ach z. B. von Russell<br />

und Elphic (1978) untersucht. Sie <strong>an</strong>alysierten Magnetfeldvariationen in zeitlicher<br />

Nähe zu <strong>Magnetopause</strong>ndurchflügen <strong>der</strong> Satellitenkonstellation aus ISEE 1 und 2. In ihren<br />

Daten sahen sie, dass im LMN-KS gelegentlich bipolare Strukturen in B N kurz vor<br />

einem <strong>Magnetopause</strong>n-Durchflug sichtbar sind (in ihren Fällen in <strong>der</strong> Magnetosheath-<br />

Umgebung). Diese Strukturen führten sie auf lokale Ausbuchtungen <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong><br />

zu den entsprechenden Zeitpunkten zurück, die sie mit rekonnektierten Flussröhren identifizierten:<br />

Das Magnetosheath-Feld ist um diese Ausbuchtungen drapiert; bei dessen Bewegung<br />

über die Position des beobachtenden Satelliten hinweg würde folglich eine charakteristische,<br />

bipolare Magnetfeldstörung in N-Richtung festgestellt werden (Farrugia<br />

et al. 1987). Russell und Elphic (1978) n<strong>an</strong>nten ein solches Rekonnexions-Ereignis Flux-<br />

Tr<strong>an</strong>sfer-Event (FTE). Ein weiteres Ergebnis ihrer Arbeit war, dass sich Plasma aus <strong>der</strong><br />

Magnetosheath und <strong>der</strong> Magnetosphäre entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> rekonnektierten Flussröhren mischen<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Das Innere <strong>der</strong> rekonnektierten Flussröhren wurde nachfolgend untersucht: Cowley,<br />

S. W. H. (1982) schlugen vor, dass ein innerer Strom in <strong>der</strong> rekonnektierten Flussröhre zu<br />

einer Verdrehung (Torsion) ihrer eigenen Magnetfeldlinien führen könnte, die d<strong>an</strong>n selbst<br />

für die Beobachtungen <strong>der</strong> bipolaren Strukturen in Satelliten-Messdaten ver<strong>an</strong>twortlich<br />

sein könnte. Scholer (1988) und Southwood et al. (1988) stellten die Lokalität <strong>der</strong> Rekonnexion<br />

in Frage. In ihrem Bild sollte diese entl<strong>an</strong>g einer azimuthal weit ausgedehnten<br />

Linie auf <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong> stattfinden (engl.: single X line reconnection).<br />

Sibeck (1990) kritisierte die Festlegung auf Rekonnexion und FTEs für die Erklärung<br />

<strong>der</strong> beobachteten bipolaren Magnetfeldsignaturen in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong>.<br />

In seiner Arbeit zeigte er, dass auch Variationen <strong>der</strong> Impulsstromdichte (des dynamischen<br />

Druckes) des Sonnenwindes kompressible Wellen in <strong>der</strong> Magnetosheath und in<br />

<strong>der</strong> Magnetosphäre verursachen, die zu einer Bewegung und Ausbuchtung (Verformung)<br />

<strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong>nfläche führen. Die damit verbundenen Signaturen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Magnetopause</strong><br />

sind praktisch mit den FTE Signaturen nach dem Rekonnexionsprozess identisch. Er<br />

stellte also in Frage, ob die Beobachtung dieser Signaturen überhaupt mit Rekonnexion<br />

in Verbindung gebracht werden müssen. Ein Vergleich <strong>der</strong> Beobachtungen, die bei beiden<br />

Phänomenen auftreten, ist beispielsweise von Lockwood et al. (1990) und Lockwood<br />

(1991) durchgeführt worden.<br />

In einer weiteren statistischen Untersuchung wurde die Beobachtungsrate nahe <strong>der</strong><br />

tagseitigen <strong>Magnetopause</strong> und damit die Produktionsrate von FTEs von Lockwood und<br />

Wild (1993) mithilfe von ISEE 1 und 2 Messungen bestimmt. Es zeigt sich, dass diese<br />

Rate nicht einheitlich ist, und dass die zeitlichen Intervalle zwischen einzelnen FTEs<br />

in einem weiten Bereich schw<strong>an</strong>ken: Etwa 10% <strong>der</strong> FTE-Zwischenintervalle sind kürzer<br />

als 3 Minuten, hier liegt auch das Maximum <strong>der</strong> Verteilung (siehe Abbildung 2 von<br />

Lockwood und Wild 1993); die längsten 10% <strong>der</strong> Intervalle sind dagegen länger als 18.5<br />

Minuten. Der Mittelwert liegt bei etwa 8 Minuten, so dass FTEs im Mittel mit einer Fre-<br />

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