Klicken Sie hier zum Öffnen der Ausgabe Mai 2008. - SPD Lohfelden
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OV-<strong>Lohfelden</strong><br />
Timon Gremmels informiert über die<br />
Lage. Sein Fazit: Die hessische <strong>SPD</strong> musste<br />
sich nach <strong>der</strong> Landtagswahl entscheiden,<br />
ob sie versucht ihre inhaltlichen<br />
Wahlverspechen umzusetzen und dabei<br />
riskierte ihre formalen Zusammenarbeitsaussagen<br />
zu brechen, o<strong>der</strong> ob sie<br />
sich an ihre formalen Zusammenarbeitsaussagen<br />
halten wollte und dabei riskierte,<br />
ihre inhaltlichen Wahlversprechen zu<br />
brechen.<br />
Dies sei eine schwierige Entscheidung<br />
gewesen und man habe sich für die<br />
Umsetzung <strong>der</strong> inhaltlichen Wahlversprechen<br />
entschieden. Dafür sei man ja<br />
schließlich auch gewählt worden.<br />
Wie ist das aber nun mit dem Wortbruch<br />
<strong>der</strong> <strong>SPD</strong>? Auf unserer Jahreshauptversammlung<br />
wurde dieses<br />
Thema kontrovers<br />
diskutiert. Es wurden<br />
viele Fragen<br />
aufgeworfen,<br />
von<br />
denen ich einige<br />
aus meiner Sicht<br />
beantworten<br />
möchte.<br />
Warum hat<br />
Andrea Ypsilanti nicht von Anfang an<br />
verdeutlicht, dass eine Zusammenarbeit<br />
mit den Linken als letzte Lösung nicht<br />
absolut ausgeschlossen werden kann?<br />
Wahrscheinlich wollte sie eine zermürbende<br />
Diskussion innerhalb <strong>der</strong> Partei<br />
vor <strong>der</strong> Wahl vermeiden. Die <strong>SPD</strong> ist in<br />
sich zerrissen. Während die Basis weitestgehend<br />
an den sozialdemokratischen<br />
Tugenden Solidarität und sozialer<br />
Gerechtigkeit festhält, interpretiert das<br />
Establishment, aber auch <strong>der</strong> kleinere<br />
rechte Teil <strong>der</strong> Partei diese Werte eher<br />
neoliberal. Zudem wird die Linke aus<br />
Sicht <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> mit einer Mischung von<br />
Wut und Scham wahrgenommen.<br />
Scham, weil die Linke eigentlich sozialdemokratische<br />
Positionen deutlicher<br />
vertritt als die neoliberalisierte Sozialdemokratie<br />
selbst und Wut, weil mit Oskar<br />
Lafontaine ein ehemaliger <strong>SPD</strong>-Vorsitzen<strong>der</strong><br />
das Lager gewechselt hat.<br />
Die Linke ist deshalb für uns Genossen<br />
emotional negativ besetzt, auch weil die<br />
Linke erfolgreich in "unseren Gewässern“<br />
fischt. Wahrscheinlich sollte die Strategie<br />
<strong>der</strong> Ausgrenzung auch vermeiden,<br />
dass viele Sozialdemokraten strategisch<br />
mit <strong>der</strong> Zweitstimme Links wählen. Die<br />
Strategie, die Linke von Anfang an auszugrenzen,<br />
ist aber falsch! Die historische<br />
Katastrophe <strong>der</strong> Agendapolitik für die<br />
<strong>SPD</strong> (fast ein Drittel Mitglie<strong>der</strong>schwund)<br />
lässt sich nicht rückgängig machen. Die<br />
<strong>SPD</strong> muss in <strong>der</strong> Lage sein, mit je<strong>der</strong><br />
demokratischen Partei zusammenzuarbeiten,<br />
um sozialdemokratische Inhalte<br />
umzusetzen.<br />
Für ein fünf Parteiensystem bedeutet<br />
dies strategisch: Getrennt marsc<strong>hier</strong>en<br />
und vereint schlagen!<br />
Aber ist die Linke denn eine demokratische<br />
Partei?<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Linken in den alten<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n setzen sich zusammen<br />
aus vielen ehemaligen <strong>SPD</strong> Genossinnen<br />
und Genossen, aus linken Gewerkschaftern,<br />
aus Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> neuen<br />
sozialen Bewegungen (z.B. Attak) und<br />
aus doktrinären Ka<strong>der</strong>kommunisten und<br />
selbstverliebten Egomanen. Wie es von<br />
Holger Börner schon historisch falsch war,<br />
den Grünen mit <strong>der</strong> Dachlatte kommen<br />
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