Download Chronik - GKG Uzvögel 1900 Krefeld eV
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<strong>GKG</strong> <strong>Uzvögel</strong> <strong>1900</strong> e.V. <strong>Krefeld</strong><br />
musikalische Unterstützung bei den Veranstaltungen geben die „Husarenkapelle“ unter der Leitung von<br />
Obermusikmeister Willy Süper. Die Kompositionen der Lieder entstammen Heinrich Thyssen.<br />
1912 -1914 In diesen Jahren ist die Gesellschaft im alten Rhythmus mit ausverkauften Sitzungen und<br />
Festen beschäftigt. Ein Höhepunkt in dieser Folge ist das 14. Stiftungsfest am 7. Dezember 1913 in der<br />
Stadthalle. In der Posse: „Eine tolle Nacht“ traten neben den eigenen Kräften zahlreiche Künstler des<br />
<strong>Krefeld</strong>er Stadttheaters auf.<br />
Die Wolken der Weltpolitik ziehen sich im Jahre 1914 am Himmel zusammen. Man ahnt, dass große<br />
Entscheidungen vor der Türe stehen. Das Karnevalstreiben war ausgelassen. Überall hört man: „Das<br />
Vaterland ist in Gefahr“. Trotz der „Wacht am Rhein“ führt die Gesellschaft mehrere Sitzungen durch. Ein<br />
Ereignis ist auch für die „Uzer“ die Gründung der „<strong>Krefeld</strong>er Prinzengarde“ am 2. Januar 1914 im<br />
Gartensaal des Hotels „Stadt München“ (Hochstraße). Die „Uzer“ stehen Pate.<br />
Präsident und Vorsitzender sind immer noch Hermann Schütter und Johannes Umsorg.<br />
Durch Ausbruch des ersten Weltkrieges kommt jegliche Vereinstätigkeit zum erliegen.<br />
Ehrensenatoren werden in diesen Jahren: 1913 Peter Tapeser und 1914 Hans Irmen. Ehrenmitglieder<br />
werden 1914 Johannes Umsorg, Ludwig Pollen und Oswald Schlösser.<br />
1918 – 1919 Ende des Jahres 1918 ist der Krieg zu Ende. Die geplagte Menschheit kann wieder<br />
aufatmen. Der Lebensmut erwacht und nach den leidvollen Jahren verlangt die Freude ihr Recht. So<br />
werden den auch die <strong>Uzvögel</strong> wieder tätig und führen 1919 sechs Veranstaltungen in der Stadthalle durch.<br />
Es ist wieder „Fastelo-ewend“ in <strong>Krefeld</strong>.<br />
1920 – Peter Fricke wird neuer Vorsitzender. Präsident wird Adolf Prechtel.<br />
Die Regierung in Berlin verbietet jede Karnevalstätigkeit. Dies ist wie ein Blitzschlag.<br />
An einem Morgen des Jahres 1920 begibt sich Adolf Prechtel, phantasiebegabter Präsident der <strong>Uzvögel</strong>,<br />
ins <strong>Krefeld</strong>er Rathaus. „Karneval ist verboten“, sagt der Beamte. Seelenruhig lehnt sich Adolf Prechtel an<br />
die Holzbarriere welche Amtsperson und Publikum trennen und fragt „Können Sie mir einmal genau sagen,<br />
was man unter einer karnevalistischen Sitzung versteht?“<br />
Antwort: Großer Thron mit Elferrat in bunten Mützen. Eine Bütt für die Redner...usw.“<br />
„Danke, das genügt.“<br />
Wenig später sind in der Stadt Plakate ausgehängt. Damit werden die <strong>Krefeld</strong>er aufgefordert, an einer<br />
„öffentlichen Ratssitzung“ in der „Gemeinde <strong>Uzvögel</strong>“ beizuwohnen.<br />
So viele Zuhörer wie bei dieser „Ratssitzung“ hat es bei einer Ratssitzung in <strong>Krefeld</strong> noch nie gegeben.<br />
Alles ist ganz echt: Grünes Tuch bedeckt den „Ratstisch“. Es gibt einen „Bürgermeister“, „Beigeordnete“<br />
und ein Rednerpult für die Sprecher der „Parteien“.<br />
Kein Mensch kann behaupten, es geht nicht seriös zu. Man debattiert eifrig und sachlich die Probleme der<br />
imaginären Gemeinde <strong>Uzvögel</strong>. Kein Wort fällt zu Karneval, aber manches steht auf der Tagesordnung,<br />
das eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Zuständen hat, dass die <strong>Krefeld</strong>er in ihrer lieben Vaterstadt<br />
beklagenswert finden. Kein Wunder, dass sich das Publikum amüsiert und dass den „Ratsherren“ an den<br />
nächsten Abenden ein volles Haus sicher ist. Die Behörde konnte nichts dagegen unternehmen und ihr<br />
waren die Hände gebunden.<br />
Wie hatte doch der Beamte definiert: „Großer Thron mit Elferrat in bunten Mützen. Eine Bütt für die<br />
Redner...“. Es gibt nichts Buntes, keine Bütt und keinen Thron. Aber es gibt herrlichen Spaß. Und das,<br />
genau das, war der Sinn der Sache.<br />
Ehrensenator wird in diesem Jahr Peter Jammers.<br />
1921 – 1930<br />
1921 - Für die „verbotene Fastnacht“ wird so die Idee des „getarnten Karneval“ geboren. Die hohe<br />
Behörde, von der „Ratssitzung in der Gemeinde <strong>Uzvögel</strong>“ schockiert, findet dann aber doch noch das Haar<br />
in der Suppe. Das Rednerpult, so moniert sie, habe verteufelte Ähnlichkeit mit einer Bütt. Ein Rednerpult<br />
dürfe nicht mehr verwendet werden. Also sprach man am Brunnen auf dem Marktplatz der Gemeinde<br />
„<strong>Uzvögel</strong>“. Dazu wird ein wunderschöner Marktplatz mit Ziehbrunnen auf die Bühne der Stadthalle<br />
aufgebaut.<br />
„Weil die Stadt uns in ihrem weisen Rat die Rednerbühne verweigert hat, gehe ich wie einst die Lore zum<br />
Brunnen vor dem Tore.<br />
Hier spricht es sich doch grad so schön, wie wenn wir im Katheder stehen“. So beginnt das<br />
„Jubelschützenfest in der Dorfgemeinde <strong>Uzvögel</strong>“. Sie treten alle an den Brunnenrand, der Schützenkönig<br />
und die Schützenkönigin, der Nachtwächter und der Dorfbüttel, und sie alle preisen die „Vorzüge“ des<br />
verehrten Gemeindewesens „<strong>Uzvögel</strong>“.<br />
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