Entwurf einer Lärmschutzwand - Zeitschrift Brueckenbau
Entwurf einer Lärmschutzwand - Zeitschrift Brueckenbau
Entwurf einer Lärmschutzwand - Zeitschrift Brueckenbau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
LÄRMSCHUTZ<br />
2.2 Preisgericht<br />
In s<strong>einer</strong> interdisziplinären Zusammensetzung<br />
ebenso kompetent wie repräsentativ,<br />
gehörten dem Preisgericht letztlich<br />
folgende Personen an:<br />
– Baudirektor Dipl.-Ing. Andreas Geiß,<br />
Autobahndirektion Nordbayern,<br />
Nürnberg<br />
– Dipl.-Ing. Winfried Glitsch, Deges<br />
Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-<br />
und -bau GmbH, Berlin<br />
– Ministerialrat Dipl.-Ing. Karl Goj,<br />
Oberste Baubehörde im Bayerischen<br />
Staatsministerium des Innern,<br />
München<br />
– Ferdinand Heide, Architekt BDA,<br />
Frankfurt am Main<br />
– Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ingbert Mangerig,<br />
Universität der Bundeswehr München<br />
– Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Weidinger,<br />
Technische Universität Berlin und<br />
Weidinger Landschaftsarchitekten,<br />
Berlin<br />
– Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn,<br />
Verlagsgruppe Wiederspahn mit<br />
MixedMedia Konzepts, Wiesbaden<br />
Die Aufgabe des Vorprüfers oblag mit<br />
Dipl.-Ing. Knut Bock, Ingenieurbüro<br />
Kinkel + Partner GmbH, Neu-Isenburg,<br />
ebenfalls einem ausgewiesenen<br />
Fachmann.<br />
2 Auslobung des (zweiten) Ideenwettbewerbs im Mai 2012<br />
© Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
2.3 Aufgabe<br />
Angesichts des nur wenig überzeugenden<br />
Erscheinungsbildes der meisten<br />
Lärmschutzwände an deutschen Bundesautobahnen,<br />
-straßen und Eisenbahnstrecken<br />
sollten hier Ideen entwickelt<br />
werden, die unter Gewährleistung aller<br />
funktionalen, technischen und wirtschaftlichen<br />
Notwendigkeiten innovative und<br />
nachhaltige, insbesondere aber ästhetisch<br />
befriedigendere Wege beschreiten.<br />
Neben Vorschlägen für die konstruktive<br />
und gestalterische Neuformulierung<br />
bzw. Neukonzeption der bisher üblichen<br />
»Flächenelemente« wurden Entwürfe<br />
erwartet, die auch Lösungsansätze für<br />
die Integration weiterer Einrichtungen,<br />
für die Ausführung auf Brückenbauwerken<br />
und einen Zusatznutzen aufzeigen.<br />
Aus dem Anspruch, Arbeiten von exemplarischem<br />
und zugleich zukunftsweisendem<br />
Charakter erhalten zu wollen, resultierten<br />
wiederum Planungsvorgaben<br />
ohne große topographische Einschränkungen,<br />
die eine typische Situation<br />
darstellten: Bei dem gewählten Wettbewerbsgebiet<br />
handelte es sich um<br />
einen 50,00 m langen Streckenabschnitt<br />
im flachen Gelände, frei von direkt angrenzender<br />
Bebauung. Eine lockere<br />
Bepflanzung im Abstand von ca. 20 m<br />
mit einzelnen Bäumen und Sträuchern<br />
flankierte die Trasse auf beiden Seiten,<br />
ansonsten wies sie keine außergewöhnlichen<br />
Merkmale oder Sichtbezüge auf.<br />
Auf gesamter Länge dieses Streckenabschnitts<br />
war nun eine <strong>Lärmschutzwand</strong><br />
anzuordnen, und zwar in Fahrtrichtung<br />
auf der rechten Seite des Verkehrsweges.<br />
Um ein möglichst breites Spektrum an<br />
Lösungen zu gewinnen, wurde zudem<br />
als zweite vereinfachende Annahme<br />
von <strong>einer</strong> fiktiven Nutzung der in ihrer<br />
Linienführung als Gerade anzusehenden<br />
Trasse durch Straßen- und Eisenbahnverkehr<br />
ausgegangen. Trotz unterschiedlicher<br />
Abmessungen erfolgte deshalb<br />
auch die Festlegung von gleichrangig<br />
zu betrachtenden Regelquerschnitten:<br />
einem RQ 31 ohne Mittelwand (Bundesautobahn<br />
bzw. -straße) sowie <strong>einer</strong> zweigleisigen,<br />
elektrifizierten Eisenbahnstrecke<br />
für Hochgeschwindigkeitsverkehr<br />
(<strong>Entwurf</strong>sgeschwindigkeit: 300 km/h;<br />
Gleisabstand: 4,70 m; Oberbau: Feste<br />
Fahrbahn). Außerdem galt es zu beachten,<br />
dass die Errichtung eines Damms<br />
aus Kostenaspekten (zusätzliche<br />
Flächeninanspruchnahme und damit<br />
-ankauf) nicht machbar ist. Spezielle<br />
Anforderungen bezüglich Naturschutz,<br />
Zuwegung zur <strong>Lärmschutzwand</strong>, Medien<br />
im Bauwerksbereich, Entwässerung sowie<br />
Ausstattung des Verkehrsweges mit<br />
passiven Schutzeinrichtungen und<br />
Beleuchtungsanlagen waren hingegen<br />
nicht zu erfüllen.<br />
Aus Gründen des zu erzielenden Schallschutzes<br />
wie zur Vereinfachung der Wettbewerbsbearbeitung<br />
wurden darüber<br />
hinaus folgende, als verbindlich aufzufassende<br />
Kenndaten bzw. Bemessungsansätze<br />
definiert:<br />
– Höhe der<br />
<strong>Lärmschutzwand</strong>: 5,00 m<br />
– Luftschalldämmung: ≥ 20 dB<br />
– Schallabsorption: ≥ 10 dB<br />
– Windlasten: 0,60 kN/m<br />
(Regelbereich)<br />
1,05 kN/m<br />
(Endbereich)<br />
Ferner waren grundsätzlich alle einschlägigen<br />
Rechtsgrundlagen und technischen<br />
Regelwerke für Planung, Herstellung und<br />
Ausführung solcher Bauwerke zu beachten,<br />
etwaige Abweichungen im Einzelfall<br />
explizit aufzuzeigen und deren vermeintliche<br />
Vorzüge durch überprüfbare Vergleichsberechnungen<br />
bzw. -nachweise<br />
detailliert zu begründen.<br />
Sonderausgabe 2012 | BRÜCKENBAU<br />
7