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br ü ckenerhaltung - zeitschrift-brueckenbau Construction und ...

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Ausgabe 4 • 2010<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N B A U<<strong>br</strong> />

<strong>Construction</strong> & Engineering<<strong>br</strong> />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong><strong>ckenerhaltung</strong><<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenlager <strong>und</strong> Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge<<strong>br</strong> />

Special<<strong>br</strong> />

Neuer Steg am Wiener Margareteng<strong>ü</strong>rtel<<strong>br</strong> />

Zwei Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken am Flughafen Frankfurt<<strong>br</strong> />

ISSN 1867-643X


Saar<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken Stadtmitte am Fluss<<strong>br</strong> />

Olkiluoto Baustelle September 2009<<strong>br</strong> />

Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Heidingsfeld<<strong>br</strong> />

Bremen Hannover Wolfsburg Darmstadt Stuttgart Augsburg W<strong>ü</strong>rzburg N<strong>ü</strong>rnberg / Erlangen M<strong>ü</strong>nchen Bad Reichenhall


3<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<<strong>br</strong> />

Zur (anspruchsvollen) Aufgabe der Br<strong>ü</strong><strong>ckenerhaltung</strong><<strong>br</strong> />

Zukunftsfähigkeit ohne Einschränkungen<<strong>br</strong> />

� � � von Michael Wiederspahn<<strong>br</strong> />

Eine leistungsfähige Infrastruktur ist, wie<<strong>br</strong> />

man ja inzwischen wissen sollte, die Basis<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> Wohlstand,<<strong>br</strong> />

also offenbar eine oder aber die<<strong>br</strong> />

(fast) alles entscheidende Voraussetzung<<strong>br</strong> />

in bzw. von Staaten, die sich als Industrienationen<<strong>br</strong> />

zu profilieren bem<strong>ü</strong>hen. Über<<strong>br</strong> />

die Existenz eines solchen Unterbaus<<strong>br</strong> />

aus Straßen- <strong>und</strong> Stromnetz, Autobahn-,<<strong>br</strong> />

Internet-, Gas-, Wasser- <strong>und</strong> Gleis- oder<<strong>br</strong> />

Schienenanschluss wird sich indessen<<strong>br</strong> />

kein B<strong>ü</strong>rger beklagen wollen, bietet sie<<strong>br</strong> />

ihm doch die Möglichkeit eines Lebens<<strong>br</strong> />

ohne gravierende Versorgungsprobleme<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zugleich die Annehmlichkeiten einer<<strong>br</strong> />

Mobilität, die sich heute sogar bis in den<<strong>br</strong> />

virtuellen Raum zu erstrecken vermag.<<strong>br</strong> />

Pflege <strong>und</strong> Optimierung dieser (einen)<<strong>br</strong> />

Gr<strong>und</strong>lage sehr vieler Gemeinwesen haben<<strong>br</strong> />

daher eine enorme Bedeutung, wobei<<strong>br</strong> />

anscheinend stets auch Ber<strong>ü</strong>cksichtigung<<strong>br</strong> />

finden muss, dass der gewohnte Standard<<strong>br</strong> />

unangetastet bleibt <strong>und</strong> der sogenannte<<strong>br</strong> />

Fortschritt nie <strong>und</strong> nirgends behindert<<strong>br</strong> />

werden darf.<<strong>br</strong> />

Wenn nun, was durchaus passiert,<<strong>br</strong> />

»Elemente« von unbestreitbar hohem<<strong>br</strong> />

Stellenwert an die Grenzen ihrer Ge<strong>br</strong>auchtstauglichkeit<<strong>br</strong> />

stoßen, sie sich<<strong>br</strong> />

ihrem nat<strong>ü</strong>rlichen oder einfach nur dem<<strong>br</strong> />

ihnen prognostizierten Nutzungsende<<strong>br</strong> />

nähern, entweder Schäden aufzutreten<<strong>br</strong> />

beginnen oder sie die unaufhörlich steigenden<<strong>br</strong> />

Anforderungen nicht mehr bewältigen<<strong>br</strong> />

können, verursacht das erhebliche<<strong>br</strong> />

Schwierigkeiten, was die jetzt (meist)<<strong>br</strong> />

unweigerlich aufkommenden Reaktionen<<strong>br</strong> />

freilich kaum beeinflusst: Trotz der per se<<strong>br</strong> />

nachvollziehbaren <strong>und</strong> zudem fachlich<<strong>br</strong> />

wie sachlich oft gerechtfertigten Notwendigkeit<<strong>br</strong> />

zur Sanierung oder Ert<strong>ü</strong>chtigung<<strong>br</strong> />

gewinnen leider immer wieder<<strong>br</strong> />

jene (Politiker-)Stimmen die Oberhand,<<strong>br</strong> />

die zum Sparen aufrufen, den Verzicht<<strong>br</strong> />

proklamieren oder eben f<strong>ü</strong>r Billig- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Billigstlösungen votieren, um das Geld<<strong>br</strong> />

der Steuerzahler dann in vermeintlich<<strong>br</strong> />

prestigeträchtigere Projekte zu stecken.<<strong>br</strong> />

E D I T O R I A L<<strong>br</strong> />

In manchen Fällen lässt sich ein derart<<strong>br</strong> />

verordneter Verzicht sicherlich noch<<strong>br</strong> />

verschmerzen, bei Br<strong>ü</strong>ckenbauwerken<<strong>br</strong> />

gerät das Ganze hingegen schnell zu einer<<strong>br</strong> />

Frage von nachgerade richtungsweisendem<<strong>br</strong> />

Charakter. Oder gibt es irgendwelche<<strong>br</strong> />

»Kraftfahrer«, die unter anderem Täler,<<strong>br</strong> />

Schluchten, Fl<strong>ü</strong>sse oder Trassen f<strong>ü</strong>r den<<strong>br</strong> />

Reise-, G<strong>ü</strong>ter- <strong>und</strong> Berufsverkehr lieber<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berspringen, anstatt sie bequem zu<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berqueren?<<strong>br</strong> />

Und genau deshalb widmen sich die<<strong>br</strong> />

nachfolgenden Seiten dem ausgesprochen<<strong>br</strong> />

komplexen Feld der »Br<strong>ü</strong><strong>ckenerhaltung</strong>«,<<strong>br</strong> />

dessen detaillierte Erörterung hier<<strong>br</strong> />

von einer Beschreibung der aktuellen<<strong>br</strong> />

Situation <strong>und</strong> deren Konsequenzen f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

die weitere Entwicklung in Deutschland<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber denkbare Perspektiven <strong>und</strong> zukunftsorientierte<<strong>br</strong> />

Vorkehrungen bis hin zu bereits<<strong>br</strong> />

realisierten Beispielen reicht, Aspekte<<strong>br</strong> />

der Erneuerung <strong>und</strong> des Austauschs<<strong>br</strong> />

von »Br<strong>ü</strong>ckenlagern <strong>und</strong> Fahrbahn<strong>ü</strong>bergängen«<<strong>br</strong> />

in einem zweiten Schwerpunkt<<strong>br</strong> />

nicht minder thematisierend.<<strong>br</strong> />

Zum Ausklang des Monats Dezember <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

damit des inzwischen zweiten Jahrgangs<<strong>br</strong> />

dieser Zeitschrift bedanken wir uns bei<<strong>br</strong> />

sämtlichen Autoren <strong>und</strong> Anzeigenk<strong>und</strong>en,<<strong>br</strong> />

Abonnenten <strong>und</strong> (sonstigen) Lesern<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die stets wohlmeinende Mitwirkung<<strong>br</strong> />

– <strong>und</strong> w<strong>ü</strong>nschen Ihnen alles Gute, eine<<strong>br</strong> />

gehörige Portion Gl<strong>ü</strong>ck, Erfolg <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Ges<strong>und</strong>heit sowie einen recht schwungvollen<<strong>br</strong> />

Start ins Jahr 2011, in dem Sie<<strong>br</strong> />

die nächsten vier Ausgaben des<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU wiederum mit elementaren<<strong>br</strong> />

Ein- <strong>und</strong> Aussichten, f<strong>und</strong>ierten<<strong>br</strong> />

Exkursen <strong>und</strong> essentiellen Informationen<<strong>br</strong> />

unterst<strong>ü</strong>tzen <strong>und</strong> versorgen werden.<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

CONSTRUCTION & ENGINEERING<<strong>br</strong> />

Mit kompetenten Referenten, ausgewählten Beiträgen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> interessierten Teilnehmern starten wir in das<<strong>br</strong> />

zweite Jahrzehnt unserer Veranstaltungsreihe<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU IST BAUKULTUR<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> laden zum<<strong>br</strong> />

11. Symposium Br<strong>ü</strong>ckenbau<<strong>br</strong> />

8. + 9. Fe<strong>br</strong>uar 2011<<strong>br</strong> />

Unter www.mixedmedia-konzepts.de bzw.<<strong>br</strong> />

www.verlagsgruppewiederspahn.de finden<<strong>br</strong> />

Sie genaue Informationen wie Themenplan,<<strong>br</strong> />

Referentenverzeichnis, Anmeldemodalitäten usw.<<strong>br</strong> />

Wir freuen uns auf Sie.<<strong>br</strong> />

wiederum nach Leipzig in das THE WESTIN ein.<<strong>br</strong> />

V E R L A G S G R U P P E<<strong>br</strong> />

W I E D E R S P A H N<<strong>br</strong> />

mit MixedMedia Konzepts<<strong>br</strong> />

Bie<strong>br</strong>icher Allee 11 b<<strong>br</strong> />

65187 Wiesbaden<<strong>br</strong> />

Tel.: 0611/98 12 920<<strong>br</strong> />

Fax: 0611/80 12 52<<strong>br</strong> />

kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de<<strong>br</strong> />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<<strong>br</strong> />

www.mixedmedia-konzepts.de<<strong>br</strong> />

4


5<<strong>br</strong> />

Editorial<<strong>br</strong> />

3 Zukunftsfähigkeit ohne Einschränkungen<<strong>br</strong> />

Michael Wiederspahn<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong><strong>ckenerhaltung</strong><<strong>br</strong> />

6 Strategie zur Ert<strong>ü</strong>chtigung älterer Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

Joachim Naumann<<strong>br</strong> />

12 Instandsetzung von Groß<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken in Hessen<<strong>br</strong> />

Eberhard Pelke, Udo Schölch<<strong>br</strong> />

16 Interne verb<strong>und</strong>lose Spannglieder im Br<strong>ü</strong>ckenbau<<strong>br</strong> />

Christian Gläser, Karl Goj<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenlager <strong>und</strong> Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge<<strong>br</strong> />

21 Sanierung <strong>und</strong> Austausch von Br<strong>ü</strong>ckenlagern <strong>und</strong> Fahrbahn<strong>ü</strong>bergängen<<strong>br</strong> />

Christiane Butz<<strong>br</strong> />

25 Sanierung <strong>und</strong> Neuanfertigung von Lagern f<strong>ü</strong>r Denkmale<<strong>br</strong> />

Wolfgang Bornhövd, Joachim Braun, Jens Tusche<<strong>br</strong> />

Special<<strong>br</strong> />

30 Neuer Steg am Wiener Margareteng<strong>ü</strong>rtel<<strong>br</strong> />

Thorsten Helbig, Roman Schieber<<strong>br</strong> />

36 Zwei Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken am Flughafen Frankfurt<<strong>br</strong> />

Claus Berndorfer<<strong>br</strong> />

Aktuell<<strong>br</strong> />

44 Flughafenbau National <strong>und</strong> International<<strong>br</strong> />

Doris Stickler<<strong>br</strong> />

46 Produkte <strong>und</strong> Projekte<<strong>br</strong> />

51 Software <strong>und</strong> IT<<strong>br</strong> />

53 Nachrichten <strong>und</strong> Termine<<strong>br</strong> />

58 Branchenkompass<<strong>br</strong> />

59 Impressum<<strong>br</strong> />

I N H A L T<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

Bauen f<strong>ü</strong>r die Zukunft des deutschen Fernverkehrsnetzes<<strong>br</strong> />

Strategie zur Ert<strong>ü</strong>chtigung älterer Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

� � � von Joachim Naumann<<strong>br</strong> />

Nach einer langen Phase des Neu-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Ausbaus kann das Fernstraßennetz<<strong>br</strong> />

in Deutschland als weitgehend<<strong>br</strong> />

fertiggestellt betrachtet werden.<<strong>br</strong> />

Vorhandene Engpässe <strong>und</strong> prognostizierte<<strong>br</strong> />

Verkehrszunahmen sind<<strong>br</strong> />

k<strong>ü</strong>nftig im Wesentlichen durch noch<<strong>br</strong> />

notwendige Netzergänzungen,<<strong>br</strong> />

Kapazitätserweiterungen existierender<<strong>br</strong> />

Strecken <strong>und</strong> intelligente<<strong>br</strong> />

Verkehrsleitsysteme zu bewältigen.<<strong>br</strong> />

Gleichzeitig wird sich der Aufgabenschwerpunkt<<strong>br</strong> />

mehr auf die Erhaltung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Anpassung des Bestands<<strong>br</strong> />

verlagern, was in den vergangenen<<strong>br</strong> />

Jahrzehnten aus unterschiedlichen<<strong>br</strong> />

Gr<strong>ü</strong>nden stark vernachlässigt wurde.<<strong>br</strong> />

Insbesondere ältere Br<strong>ü</strong>cken- <strong>und</strong> Ingenieurbauwerke<<strong>br</strong> />

in den westlichen<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esländern bed<strong>ü</strong>rfen einer umfassenden<<strong>br</strong> />

Ert<strong>ü</strong>chtigung, wobei neben<<strong>br</strong> />

reinen Instandsetzungsprojekten<<strong>br</strong> />

aufgr<strong>und</strong> des extrem ansteigenden<<strong>br</strong> />

G<strong>ü</strong>terverkehrs Verstärkungen,<<strong>br</strong> />

Ver<strong>br</strong>eiterungen <strong>und</strong> vielfach auch<<strong>br</strong> />

Ersatzneubauten unabdingbar sind.<<strong>br</strong> />

Das B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr,<<strong>br</strong> />

Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung hat hierzu<<strong>br</strong> />

ein längerfristiges Programm<<strong>br</strong> />

eingeleitet, das alle Beteiligten vor<<strong>br</strong> />

große Herausforderungen stellt.<<strong>br</strong> />

2 Bau der Rhein<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Worms; Aufnahme von 1952<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

1 Br<strong>ü</strong>cken an B<strong>und</strong>esfernstraßen:<<strong>br</strong> />

Altersstruktur nach Br<strong>ü</strong>ckenflächen der Teilbauwerke in [Mio. m²]; Stand: 1. März 2009<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

1 Entwicklung des Br<strong>ü</strong>ckenbaus<<strong>br</strong> />

Entsprechend den jeweiligen politischen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Gegebenheiten in<<strong>br</strong> />

den beiden Teilen Deutschlands hat sich<<strong>br</strong> />

der Straßen- <strong>und</strong> Br<strong>ü</strong>ckenbau nach dem<<strong>br</strong> />

Zweiten Weltkrieg in Ost <strong>und</strong> West sehr<<strong>br</strong> />

unterschiedlich entwickelt. Während in<<strong>br</strong> />

Ostdeutschland vor allem aus ökonomischen<<strong>br</strong> />

Gr<strong>ü</strong>nden nur relativ wenig realisiert<<strong>br</strong> />

wurde, setzte in Westdeutschland ab<<strong>br</strong> />

1960 ein wahrer Boom zum Ausbau des<<strong>br</strong> />

Straßennetzes ein, um den Anforderungen<<strong>br</strong> />

des dynamischen Wirtschaftswachstums<<strong>br</strong> />

einigermaßen gerecht zu werden.<<strong>br</strong> />

Erst nach der Wiedervereinigung im Jahre<<strong>br</strong> />

1990 wurde in Ostdeutschland das Straßennetz<<strong>br</strong> />

in großem Umfang erneuert <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

ebenfalls f<strong>ü</strong>r den sprunghaft angestiegenen<<strong>br</strong> />

Verkehr erweitert.<<strong>br</strong> />

In den neuen B<strong>und</strong>esländern sind fast alle<<strong>br</strong> />

Autobahnen in den letzten 18 Jahren neu<<strong>br</strong> />

oder ausgebaut worden, so dass deren<<strong>br</strong> />

Über- <strong>und</strong> Unterf<strong>ü</strong>hrungen den heutigen<<strong>br</strong> />

technischen Anforderungen gen<strong>ü</strong>gen.<<strong>br</strong> />

Ein ganz anderes Bild ergibt sich hingegen<<strong>br</strong> />

in den alten B<strong>und</strong>esländern, da hier<<strong>br</strong> />

insbesondere bei den großen Strecken<<strong>br</strong> />

die Hauptbautätigkeit in den 1960er,<<strong>br</strong> />

70er <strong>und</strong> 80er Jahren war <strong>und</strong> somit auch<<strong>br</strong> />

die Br<strong>ü</strong>cken vorwiegend aus dieser Zeit<<strong>br</strong> />

stammen. Lediglich bei Abschnitten, die<<strong>br</strong> />

inzwischen auf sechs oder acht Fahrstreifen<<strong>br</strong> />

ver<strong>br</strong>eitert wurden, sind die Bauwerke<<strong>br</strong> />

an die aktuellen Bedingungen angepasst<<strong>br</strong> />

worden. Das betraf jedoch nur einen<<strong>br</strong> />

relativ kleinen Teil des Bestandes.<<strong>br</strong> />

Der Br<strong>ü</strong>ckenbau in Westdeutschland<<strong>br</strong> />

nach dem Zweiten Weltkrieg war ganz<<strong>br</strong> />

entscheidend durch die Fortschritte im<<strong>br</strong> />

Spannbetonbau bestimmt. Die erste<<strong>br</strong> />

Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Deutschland wurde<<strong>br</strong> />

1936 in Aue im Erzgebirge errichtet,<<strong>br</strong> />

die Entwicklung wurde aber bald durch<<strong>br</strong> />

die Kriegsjahre unter<strong>br</strong>ochen <strong>und</strong> erst<<strong>br</strong> />

1950 durch die Realisierung einer ersten<<strong>br</strong> />

Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke im freien Vorbau <strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

die Lahn bei Balduinstein fortgesetzt.<<strong>br</strong> />

Danach eroberte der Spannbeton sehr<<strong>br</strong> />

schnell größere Spannweiten, wie 1952<<strong>br</strong> />

bei der Verwirklichung der Rhein<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

Worms mit einer Spannweite von<<strong>br</strong> />

114,20 m oder 1959 bei der ersten mittels<<strong>br</strong> />

Vorschu<strong>br</strong><strong>ü</strong>stung erstellten Br<strong>ü</strong>cke am<<strong>br</strong> />

Kettiger Hang. Ein weiterer Meilenstein<<strong>br</strong> />

war 1964 die Einf<strong>ü</strong>hrung des Taktschiebeverfahrens,<<strong>br</strong> />

bei dem der Überbau in einer<<strong>br</strong> />

Feldfa<strong>br</strong>ik hinter dem Widerlager gefertigt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> dann mit Taktlängen bis zu 50 m<<strong>br</strong> />

eingeschoben wird.<<strong>br</strong> />

6


7<<strong>br</strong> />

3 Entwicklung der Autobahnen <strong>und</strong> der Verkehrsstärken<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

4 Exemplarische Darstellung der Überladung von Lkws<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

Dies waren gewaltige technische Fortschritte<<strong>br</strong> />

innerhalb eines recht kurzen<<strong>br</strong> />

Zeitraums, die hauptsächlich von den<<strong>br</strong> />

technischen B<strong>ü</strong>ros der großen Baufirmen<<strong>br</strong> />

erarbeitet wurden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> gelangten<<strong>br</strong> />

auch häufig ihre Sondervorschläge<<strong>br</strong> />

zur Beauftragung, wobei im Hinblick<<strong>br</strong> />

auf die damals hohen Materialpreise <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

die vergleichsweise niedrigen Lohnkosten<<strong>br</strong> />

vor allem durch Materialeinsparungen<<strong>br</strong> />

versucht wurde, Wettbewerbserfolge<<strong>br</strong> />

gegen<strong>ü</strong>ber den Verwaltungsentw<strong>ü</strong>rfen<<strong>br</strong> />

zu erzielen. Dies f<strong>ü</strong>hrte einerseits zu einer<<strong>br</strong> />

Vielzahl sehr unterschiedlicher Konstruktionen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Verfahren <strong>und</strong> andererseits<<strong>br</strong> />

zu sehr schlanken Abmessungen der<<strong>br</strong> />

Bauteile mit einem relativ geringen Bewehrungsgrad.<<strong>br</strong> />

Ähnliche Bestrebungen gab es bei den<<strong>br</strong> />

Stahl- <strong>und</strong> Stahlverb<strong>und</strong><strong>br</strong><strong>ü</strong>cken, denn<<strong>br</strong> />

hier sollte eine wiederum neu entwickelte<<strong>br</strong> />

Leichtbauweise den Materialeinsatz zu<<strong>br</strong> />

minimieren helfen, um gegen<strong>ü</strong>ber dem<<strong>br</strong> />

Spannbeton konkurrenzfähig zu bleiben.<<strong>br</strong> />

So kamen Stahl<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken mit orthotropen<<strong>br</strong> />

Fahrbahnplatten, die zwischen 1960<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> 1980 errichtet wurden, mit einem<<strong>br</strong> />

Stahlanteil von ca. 350 kg/m² Br<strong>ü</strong>ckenfläche<<strong>br</strong> />

aus, während heute ca. 550 kg/m²<<strong>br</strong> />

erforderlich sind. In der ehemaligen DDR<<strong>br</strong> />

wurde bei den Br<strong>ü</strong>cken ebenfalls an Material<<strong>br</strong> />

gespart, was aber oftmals eher in<<strong>br</strong> />

Beschaffungsengpässen begr<strong>ü</strong>ndet war.<<strong>br</strong> />

Im Ergebnis sind die Probleme jedoch<<strong>br</strong> />

beinahe identisch.<<strong>br</strong> />

Erst Ende der 1970er Jahre wurden aufgr<strong>und</strong><<strong>br</strong> />

zunehmender Schäden, praktischer<<strong>br</strong> />

Erfahrungen der Bauverwaltungen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse<<strong>br</strong> />

die Vorschriften in Richtung einer<<strong>br</strong> />

robusteren Bauweise verschärft <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

entsprachen danach in etwa dem jetzigem<<strong>br</strong> />

Niveau.<<strong>br</strong> />

R<strong>ü</strong>ckblickend betrachtet, war die Entwicklung<<strong>br</strong> />

des Br<strong>ü</strong>ckenbaus nach dem Zweiten<<strong>br</strong> />

Weltkrieg eine großartige Leistung aller<<strong>br</strong> />

Beteiligten, die in Westdeutschland Vorraussetzung<<strong>br</strong> />

daf<strong>ü</strong>r war, dass der Aufbau<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

der Infrastruktur einigermaßen mit den<<strong>br</strong> />

Anforderungen des wirtschaftlichen Aufschwungs<<strong>br</strong> />

Schritt zu halten vermochte.<<strong>br</strong> />

Nat<strong>ü</strong>rlich fehlten in der Anfangszeit des<<strong>br</strong> />

Spannbetons die uns inzwischen bekannten<<strong>br</strong> />

Erfahrungen mit der damals noch<<strong>br</strong> />

jungen Bauweise, so dass die Br<strong>ü</strong>cken aus<<strong>br</strong> />

jener Zeit einige typische Defizite aufweisen,<<strong>br</strong> />

die uns heute Probleme bereiten. Alle<<strong>br</strong> />

diese Defizite sind mittlerweile erforscht<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> durch technische Maßnahmen weitgehend<<strong>br</strong> />

beherrschbar. Bei der Bewertung<<strong>br</strong> />

des Bestands im Hinblick auf den seitdem<<strong>br</strong> />

extrem angestiegenen Verkehr sind sie<<strong>br</strong> />

freilich mit zu ber<strong>ü</strong>cksichtigen, um beurteilen<<strong>br</strong> />

zu können, ob die Br<strong>ü</strong>cken auch<<strong>br</strong> />

den sich k<strong>ü</strong>nftig erhöhenden Belastungen<<strong>br</strong> />

gewachsen bleiben.<<strong>br</strong> />

2 Entwicklung des Verkehrs<<strong>br</strong> />

Der Blick auf die Verkehrsentwicklung<<strong>br</strong> />

in Deutschland nach dem Zweiten<<strong>br</strong> />

Weltkrieg zeigt sehr anschaulich, wie<<strong>br</strong> />

dynamisch <strong>und</strong> seinerzeit sicherlich kaum<<strong>br</strong> />

vorhersehbar der Verkehr auf den Straßen<<strong>br</strong> />

zugenommen hat. Ursache f<strong>ü</strong>r das sogar<<strong>br</strong> />

im Vergleich mit anderen europäischen<<strong>br</strong> />

Ländern <strong>ü</strong>berproportionale Wachstum<<strong>br</strong> />

ist vor allem die Lage Deutschlands in der<<strong>br</strong> />

Mitte Europas mit einem äußerst starken<<strong>br</strong> />

Transitverkehr sowohl in Nord-S<strong>ü</strong>d-Richtung<<strong>br</strong> />

als auch nach Öffnung der Grenzen<<strong>br</strong> />

Osteuropas in Ost-West-Richtung. Dies<<strong>br</strong> />

betrifft insbesondere die B<strong>und</strong>esfernstraßen,<<strong>br</strong> />

die bei einem Anteil am <strong>ü</strong>berörtlichen<<strong>br</strong> />

Straßennetz von nur 20 % inzwischen<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber 40 % der Verkehrsleistungen<<strong>br</strong> />

bewältigen m<strong>ü</strong>ssen.<<strong>br</strong> />

So hat sich der Verkehr auf zahlreichen<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esfernstraßen <strong>ü</strong>ber die Jahre mehr<<strong>br</strong> />

als verdoppelt, ohne dass der Bestand<<strong>br</strong> />

entsprechend angepasst wurde. F<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken ist aber nicht allein die Menge<<strong>br</strong> />

des Gesamtverkehrs entscheidend, sondern<<strong>br</strong> />

noch viel mehr die Tatsache, dass<<strong>br</strong> />

der Anteil des Schwerverkehrs vor allem<<strong>br</strong> />

in den letzten Jahren <strong>ü</strong>berproportional<<strong>br</strong> />

zugenommen hat <strong>und</strong> die zulässigen<<strong>br</strong> />

Gesamtgewichte f<strong>ü</strong>r Lkws sich von 24 t im<<strong>br</strong> />

Jahr 1956 inzwischen auf maximal 44 t<<strong>br</strong> />

im kombinierten Verkehr ebenfalls fast<<strong>br</strong> />

verdoppelt haben. Verkehrsmessungen<<strong>br</strong> />

haben außerdem ergeben, dass die Lkws<<strong>br</strong> />

heute wesentlich stärker ausgelastet <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

in nicht unerheblichem Maß zudem <strong>ü</strong>berladen<<strong>br</strong> />

sind. Gr<strong>und</strong> hierf<strong>ü</strong>r ist sicherlich<<strong>br</strong> />

einerseits der harte Kampf um Marktanteile<<strong>br</strong> />

im Transportgewerbe <strong>und</strong> andererseits<<strong>br</strong> />

der Aspekt, dass Gewichtskontrollen<<strong>br</strong> />

mit gerichtsfesten Verwiegungen relativ<<strong>br</strong> />

selten durchgef<strong>ü</strong>hrt werden. Die Verantwortlichen<<strong>br</strong> />

des Br<strong>ü</strong>ckenbaus m<strong>ü</strong>ssen sich<<strong>br</strong> />

daher darauf einstellen, dass Überladungen<<strong>br</strong> />

ein Dauerproblem bleiben <strong>und</strong> bei<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

5 Zunahme von Schwerlasttransporten im Bereich der Autobahndirektion Nordbayern<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

6 Anteil der Bauwerksarten<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

der Bewertung des Bauwerksbestandes<<strong>br</strong> />

ber<strong>ü</strong>cksichtigt werden m<strong>ü</strong>ssen.<<strong>br</strong> />

Sorgen bereitet zusätzlich der beinahe<<strong>br</strong> />

exponentielle Anstieg der genehmigten<<strong>br</strong> />

Schwerlasttransporte. Generell<<strong>br</strong> />

sind Überschreitungen der zulässigen<<strong>br</strong> />

Gesamtgewichte im Rahmen von Ausnahmegenehmigungen<<strong>br</strong> />

gemäß Straßenverkehrsordnung<<strong>br</strong> />

(StVO) möglich. Nach<<strong>br</strong> />

§ 29 (3) StVO sind solche Transporte genehmigungsfähig,<<strong>br</strong> />

bei denen die Ladung<<strong>br</strong> />

unteilbar <strong>und</strong> der Transport auf der Schiene<<strong>br</strong> />

oder dem Schifffahrtsweg nicht möglich<<strong>br</strong> />

oder unzumutbar ist. Zuständig f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

die Genehmigungen sind die Verkehrsbehörden<<strong>br</strong> />

der Länder, zur fachtechnischen<<strong>br</strong> />

Beurteilung bez<strong>ü</strong>glich der Straßenbefestigungen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Br<strong>ü</strong>cken ist ab einem<<strong>br</strong> />

Gesamtgewicht von 42 t eine Anhörung<<strong>br</strong> />

der Straßenbaulastträger vorgeschrieben.<<strong>br</strong> />

Verlässliche Angaben <strong>ü</strong>ber Anzahl <strong>und</strong> Art<<strong>br</strong> />

der genehmigten Schwerlasttransporte<<strong>br</strong> />

gibt es wegen der föderalen Zuständigkeiten<<strong>br</strong> />

nicht, Aufzeichnungen einzelner<<strong>br</strong> />

Dienststellen der Straßenbauverwaltun-<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

gen belegen aber die enorme Zunahme<<strong>br</strong> />

der Schwerlasttransporte, wie zum Beispiel<<strong>br</strong> />

die der Autobahndirektion Nordbayern.<<strong>br</strong> />

Ähnliche Entwicklungen werden aus<<strong>br</strong> />

Nordrhein-Westfalen gemeldet, wo sich<<strong>br</strong> />

die Zahl der Anhörungen f<strong>ü</strong>r Transporte<<strong>br</strong> />

mit 100–200 t Gesamtgewicht von 50<<strong>br</strong> />

(2004) auf 507 (2008) in nur vier Jahren<<strong>br</strong> />

verzehnfacht hat.<<strong>br</strong> />

Wie sich der Verkehr auf unseren Straßen<<strong>br</strong> />

in Zukunft entwickeln wird, lässt sich<<strong>br</strong> />

noch nicht mit allen Konsequenzen absehen.<<strong>br</strong> />

Sicher ist, dass entsprechend den<<strong>br</strong> />

aktuellen Prognosen insbesondere das<<strong>br</strong> />

G<strong>ü</strong>terverkehrsaufkommen auf Straßen<<strong>br</strong> />

mittel- <strong>und</strong> langfristig weiter stark zunehmen<<strong>br</strong> />

wird. Mit welchen Fahrzeugen diese<<strong>br</strong> />

Transporte k<strong>ü</strong>nftig durchgef<strong>ü</strong>hrt werden,<<strong>br</strong> />

ist aber nicht ganz klar. Von der Wirtschaft<<strong>br</strong> />

werden bereits seit längerer Zeit immer<<strong>br</strong> />

wieder mit Hinweis auf notwendige<<strong>br</strong> />

Steigerungen des Transportvolumens <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

mögliche Umweltentlastungen größere<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> schwerere Fahrzeuge propagiert,<<strong>br</strong> />

wie etwa die sogenannten Gigaliner<<strong>br</strong> />

mit einer Länge von 25,50 m <strong>und</strong> einem<<strong>br</strong> />

zulässigen Gesamtgewicht von 60 t. F<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

den Br<strong>ü</strong>ckenbestand wäre dies eine weitere<<strong>br</strong> />

zusätzliche Belastung, die gerade<<strong>br</strong> />

ältere Bauwerke kaum mehr verkraften<<strong>br</strong> />

könnten. Außerdem ist davon auszugehen,<<strong>br</strong> />

dass sich dann die Nutzungsdauer<<strong>br</strong> />

vorhandener Br<strong>ü</strong>cken nochmals deutlich<<strong>br</strong> />

verk<strong>ü</strong>rzen d<strong>ü</strong>rfte.<<strong>br</strong> />

3 Bestand <strong>und</strong> Zustand der Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

Aktuell gehören zum Bestand der Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

in B<strong>und</strong>esfernstraßen, f<strong>ü</strong>r die der B<strong>und</strong><<strong>br</strong> />

als Baulastträger zuständig ist, insgesamt<<strong>br</strong> />

38.066 Bauwerke mit einer Gesamtfläche<<strong>br</strong> />

von 28.970.000 m² <strong>und</strong> einer Gesamtlänge<<strong>br</strong> />

von 1.996 km, was etwa der zweifachen<<strong>br</strong> />

Entfernung zwischen Flensburg <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen entspricht. Das Anlagevermögen<<strong>br</strong> />

dieser Bauwerke beträgt r<strong>und</strong> 50 Milliarden<<strong>br</strong> />

Euro. Beton- <strong>und</strong> Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

haben dabei mit 87 % den weitaus<<strong>br</strong> />

größten Anteil, während sich der von<<strong>br</strong> />

Stahl- <strong>und</strong> Stahlverb<strong>und</strong><strong>br</strong><strong>ü</strong>cken lediglich<<strong>br</strong> />

auf ca. 12 % beläuft.<<strong>br</strong> />

Die Altersstruktur des Bestands spiegelt<<strong>br</strong> />

naturgemäß die Entwicklung des Straßen-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Br<strong>ü</strong>ckenbaus in Deutschland<<strong>br</strong> />

wider mit Spitzen zwischen 1960 <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

1985 sowie zwischen 1990 <strong>und</strong> 2005.<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken aus der Zeit vor 1945 sind in<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esfernstraßen nur noch in geringem<<strong>br</strong> />

Umfang vorhanden, denn die meisten<<strong>br</strong> />

wurden im Krieg zerstört oder danach im<<strong>br</strong> />

Rahmen des Ausbaus des Straßennetzes<<strong>br</strong> />

durch neue ersetzt. Aufgr<strong>und</strong> der mit<<strong>br</strong> />

dem wirtschaftlichen Aufschwung nach<<strong>br</strong> />

dem Krieg einhergehenden Bautätigkeit<<strong>br</strong> />

wurden fast zwei Drittel des Bestandes in<<strong>br</strong> />

den alten B<strong>und</strong>esländern bereits vor 1985<<strong>br</strong> />

errichtet <strong>und</strong> sind jetzt 25–50 Jahre alt.<<strong>br</strong> />

Hierzu zählen vor allem die großen Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken,<<strong>br</strong> />

mit denen der flächendeckende<<strong>br</strong> />

Ausbau des Autobahnnetzes erst möglich<<strong>br</strong> />

wurde.<<strong>br</strong> />

8


9<<strong>br</strong> />

Um einen Überblick <strong>ü</strong>ber den Zustand<<strong>br</strong> />

der Br<strong>ü</strong>cken zu erhalten, werden jährlich<<strong>br</strong> />

die von den Bauwerkspr<strong>ü</strong>fingenieuren im<<strong>br</strong> />

Rahmen der regelmäßigen Br<strong>ü</strong>ckenpr<strong>ü</strong>fungen<<strong>br</strong> />

nach DIN 1076 vergebenen Zustandsnoten<<strong>br</strong> />

ausgewertet. Deren Ermittlung<<strong>br</strong> />

erfolgt nach den f<strong>ü</strong>r B<strong>und</strong>esfernstraßen<<strong>br</strong> />

b<strong>und</strong>esweit einheitlichen »Richtlinien<<strong>br</strong> />

zur einheitlichen Erfassung, Bewertung,<<strong>br</strong> />

Aufzeichnung <strong>und</strong> Auswertung<<strong>br</strong> />

der Bauwerkspr<strong>ü</strong>fung nach DIN 1076«<<strong>br</strong> />

(RI-EBW-PRÜF) <strong>und</strong> dem dazugehörigen<<strong>br</strong> />

»Programmsystem Straßeninformationsbank,<<strong>br</strong> />

Teilsystem Bauwerksdaten«<<strong>br</strong> />

(SIB-Bauwerke) unter Ber<strong>ü</strong>cksichtigung<<strong>br</strong> />

der Bewertungskriterien Standsicherheit,<<strong>br</strong> />

Verkehrssicherheit <strong>und</strong> Dauerhaftigkeit;<<strong>br</strong> />

sie reichen von 1,0 bis 4,0. Aktuell wurden<<strong>br</strong> />

neben dem Gesamtbestand aller Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

erstmals gesondert die Zustandsnoten<<strong>br</strong> />

der Groß<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken ausgewertet, wobei sich<<strong>br</strong> />

zeigt, dass ein hoher Anteil mit 3,0 <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

schlechter bewertet wurde, was einen<<strong>br</strong> />

dringenden Handlungsbedarf signalisiert.<<strong>br</strong> />

4 Belastungs- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Bemessungsvorschriften<<strong>br</strong> />

Verkehrslasten f<strong>ü</strong>r Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

werden aus Verkehrsmessungen <strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

deterministische oder probabilistische<<strong>br</strong> />

Ansätze als Ersatzlasten f<strong>ü</strong>r die gemessenen<<strong>br</strong> />

Lastkollektive abgebildet. Diese<<strong>br</strong> />

Bemessungslasten setzen sich aus einem<<strong>br</strong> />

Schwerlastfahrzeug (SLW) auf der Haupt-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> der Nebenspur sowie aus Flächenlasten<<strong>br</strong> />

auf der gesamten Br<strong>ü</strong>ckenfläche<<strong>br</strong> />

zusammen. Sie wurden in der Vergangenheit<<strong>br</strong> />

mehrfach an die Verkehrsentwicklung<<strong>br</strong> />

angepasst.<<strong>br</strong> />

In der Phase der Hauptbautätigkeit zwischen<<strong>br</strong> />

1960 <strong>und</strong> 1985 galt durchgehend<<strong>br</strong> />

als Bemessungslast die Br<strong>ü</strong>ckenklasse 60<<strong>br</strong> />

7 Verteilung der Zustandsnoten bezogen auf Br<strong>ü</strong>ckenflächen<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

(BKL 60), bei der neben den Flächenlasten<<strong>br</strong> />

nur in der Hauptspur ein Bemessungsfahrzeug<<strong>br</strong> />

SLW 60 ber<strong>ü</strong>cksichtigt wurde.<<strong>br</strong> />

Die etwas höhere Br<strong>ü</strong>ckenklasse 60/30,<<strong>br</strong> />

bei der zusätzlich in der Nebenspur ein<<strong>br</strong> />

Bemessungsfahrzeug SLW 30 anzusetzen<<strong>br</strong> />

war, wurde erst 1985 eingef<strong>ü</strong>hrt. Bedenkt<<strong>br</strong> />

man die 1950 noch sehr niedrigen zulässigen<<strong>br</strong> />

Gesamtgewichte f<strong>ü</strong>r Lkws <strong>und</strong> die<<strong>br</strong> />

geringen Verkehrsbelastungen auf deutschen<<strong>br</strong> />

Straßen, dann war die Einf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

der BKL 60 eine kluge <strong>und</strong> vorausschauende<<strong>br</strong> />

Festlegung, die damals den Br<strong>ü</strong>ckenbauwerken<<strong>br</strong> />

hohe Tragfähigkeitsreserven<<strong>br</strong> />

verliehen hat. Dass der Straßenverkehr,<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> hierbei gerade der Schwerverkehr,<<strong>br</strong> />

so dynamisch wachsen w<strong>ü</strong>rde <strong>und</strong> schon<<strong>br</strong> />

viel fr<strong>ü</strong>her als erwartet diese Tragfähigkeitsreserven<<strong>br</strong> />

aufge<strong>br</strong>aucht sein w<strong>ü</strong>rden,<<strong>br</strong> />

war seinerzeit sicherlich f<strong>ü</strong>r niemanden<<strong>br</strong> />

vorstellbar. Bei der Bewertung älterer<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken muss daher insbesondere geklärt<<strong>br</strong> />

werden, inwieweit Bauwerke mit Bemessung<<strong>br</strong> />

nach BKL 60 oder BKL 60/30 bei<<strong>br</strong> />

weiter zunehmendem Schwerverkehr als<<strong>br</strong> />

dauerhaft funktionst<strong>ü</strong>chtig einzuschätzen<<strong>br</strong> />

sind.<<strong>br</strong> />

Aus den inzwischen gewonnenen Erkenntnissen,<<strong>br</strong> />

dass selbst die aktuellen<<strong>br</strong> />

Verkehrslasten aus dem DIN-Fachbericht<<strong>br</strong> />

nicht in ausreichendem Umfang geeignet<<strong>br</strong> />

sind, f<strong>ü</strong>r den sich abzeichnenden Anstieg<<strong>br</strong> />

des Verkehrsaufkommens <strong>und</strong> der Verkehrslasten<<strong>br</strong> />

zukunftstaugliche Tragfähigkeitsreserven<<strong>br</strong> />

bei neuen Br<strong>ü</strong>cken sicherzustellen,<<strong>br</strong> />

wurde im zuständigen DIN-<<strong>br</strong> />

Spiegelausschuss nun die Konsequenz<<strong>br</strong> />

gezogen, ein neues höheres Lastmodell<<strong>br</strong> />

zu entwickeln. Im Rahmen verschiedener<<strong>br</strong> />

Forschungsvorhaben erfolgten dazu<<strong>br</strong> />

umfangreiche Simulationsrechnungen,<<strong>br</strong> />

bei denen unterschiedliche Szenarien<<strong>br</strong> />

eingeflossen sind. Die verschiedenen<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

Ansätze wurden ausgiebig diskutiert <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

inzwischen ein neues Lastmodell verabschiedet.<<strong>br</strong> />

Das neue Lastmodell ber<strong>ü</strong>cksichtigt<<strong>br</strong> />

nicht zuletzt auch die Tatsache,<<strong>br</strong> />

dass der Schwerverkehr zunehmend den<<strong>br</strong> />

zweiten <strong>und</strong> dritten Fahrstreifen benutzt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> auch ein Anteil genehmigungspflichtiger<<strong>br</strong> />

Schwerlasttransporte enthalten sein<<strong>br</strong> />

sollte. Die neuen Verkehrslastannahmen<<strong>br</strong> />

werden voraussichtlich 2011 mit Bekanntgabe<<strong>br</strong> />

der Eurocodes eingef<strong>ü</strong>hrt.<<strong>br</strong> />

Im Vergleich zu den Belastungsvorschriften<<strong>br</strong> />

wurden aufgr<strong>und</strong> der anfangs<<strong>br</strong> />

noch geringen Erfahrungen <strong>und</strong> der<<strong>br</strong> />

folgenden schnellen technischen Weiterentwicklungen<<strong>br</strong> />

die Bemessungsnormen<<strong>br</strong> />

wesentlich öfter an die neuen Erkenntnisse<<strong>br</strong> />

angepasst. Vor allem mit dem Bau<<strong>br</strong> />

abschnitts- oder feldweise hergestellter<<strong>br</strong> />

Durchlaufträger in Spannbeton wurde<<strong>br</strong> />

Neuland betreten, was zusätzliche Regelungen<<strong>br</strong> />

erforderlich machte. So kam<<strong>br</strong> />

es unter anderem 1966 zu den »Zusätzlichen<<strong>br</strong> />

Bestimmungen zur DIN 4227 f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken aus Spannbeton«, in denen die<<strong>br</strong> />

zulässigen Betonzugspannungen begrenzt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Mindestbewehrungen aus<<strong>br</strong> />

Stabstahl gefordert wurden. Eine weitere<<strong>br</strong> />

wesentliche Änderung der DIN 4227<<strong>br</strong> />

war 1979 die Einf<strong>ü</strong>hrung eines Temperaturgradienten<<strong>br</strong> />

zur Ber<strong>ü</strong>cksichtigung des<<strong>br</strong> />

Lastfalls ungleichmäßige Erwärmung<<strong>br</strong> />

durch Sonneneinstrahlung. Dies erzeugt<<strong>br</strong> />

bei Hohlkästen <strong>und</strong> Plattenbalken relativ<<strong>br</strong> />

hohe Zusatzspannungen, die bei der<<strong>br</strong> />

Bemessung von Br<strong>ü</strong>cken, die vor 1979<<strong>br</strong> />

bzw. 1980 errichtet wurden, noch keine<<strong>br</strong> />

Beachtung fanden. Bei der Bewertung<<strong>br</strong> />

älterer Br<strong>ü</strong>ckenbauwerke im Hinblick auf<<strong>br</strong> />

den anwachsenden Schwerverkehr sind<<strong>br</strong> />

solche <strong>und</strong> andere Defizite, die sich tragfähigkeitsmindernd<<strong>br</strong> />

auswirken können,<<strong>br</strong> />

besonders zu beachten.<<strong>br</strong> />

8 Entwicklung der zulässigen Gesamtgewichte<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Achs- sowie Bemessungslasten<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

9 Gr<strong>und</strong>prinzip der Nachrechnungsrichtlinie:<<strong>br</strong> />

Zielvorgaben f<strong>ü</strong>r die Nachrechnung <strong>und</strong> Ert<strong>ü</strong>chtigung bestehender Br<strong>ü</strong>cken der BK 60<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

5 Nachrechnung von Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

Die bisher durchgef<strong>ü</strong>hrten Nachrechnungen<<strong>br</strong> />

älterer Br<strong>ü</strong>cken haben gezeigt, dass<<strong>br</strong> />

man mit dem Ansatz der aktuellen normgemäßen<<strong>br</strong> />

Belastungs- <strong>und</strong> Bemessungsvorschriften<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> den vorgegebenen Sicherheitsbeiwerten<<strong>br</strong> />

bei jenen Bauwerken<<strong>br</strong> />

relativ schnell an die Grenzen der Tragfähigkeits-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Ge<strong>br</strong>auchstauglichkeitsnachweise<<strong>br</strong> />

stößt. Das liegt unter anderem<<strong>br</strong> />

daran, dass die Vorschriften ausschließlich<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Neubauten entwickelt wurden,<<strong>br</strong> />

um mit entsprechenden Reserven die<<strong>br</strong> />

planmäßig gew<strong>ü</strong>nschte lange Nutzungsdauer<<strong>br</strong> />

sicherstellen zu können. F<strong>ü</strong>r den<<strong>br</strong> />

Bestand, der nur f<strong>ü</strong>r eine Restdauer genutzt<<strong>br</strong> />

werden soll, ist ein solches Konzept<<strong>br</strong> />

in der Regel nicht sachgerecht. Inwieweit<<strong>br</strong> />

sich aber bei der Nachrechnung von den<<strong>br</strong> />

normgemäßen Vorgaben abweichen<<strong>br</strong> />

lässt, ist bisher nicht gen<strong>ü</strong>gend geklärt.<<strong>br</strong> />

Praxis <strong>und</strong> Wissenschaft haben sich in der<<strong>br</strong> />

Vergangenheit damit nur ansatzweise<<strong>br</strong> />

beschäftigt, lediglich bei der Bahn finden<<strong>br</strong> />

sich in der Nachrechnungsrichtlinie DS<<strong>br</strong> />

805 entsprechende Aussagen.<<strong>br</strong> />

Die Beantwortung dieser Frage ist jedoch<<strong>br</strong> />

außerordentlich wichtig, um entscheiden<<strong>br</strong> />

zu können, ob bei weiterer oder stärkerer<<strong>br</strong> />

Nutzung existierender Br<strong>ü</strong>cken noch eine<<strong>br</strong> />

ausreichende Sicherheit gewährleistet<<strong>br</strong> />

ist, Verstärkungen der Konstruktion<<strong>br</strong> />

notwendig <strong>und</strong> technisch möglich sind<<strong>br</strong> />

oder ob ein Ersatzneubau wirtschaftlich<<strong>br</strong> />

vertretbar ist. Vom B<strong>und</strong>esministerium<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

(BMVBS) wird daher gemeinsam mit den<<strong>br</strong> />

Straßenbauverwaltungen der Länder<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> mit Unterst<strong>ü</strong>tzung der Wissenschaft<<strong>br</strong> />

zurzeit eine »Richtlinie zur Nachrechnung<<strong>br</strong> />

von Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken« erarbeitet,<<strong>br</strong> />

die adäquate Eckpunkte definieren soll.<<strong>br</strong> />

Es ist aber schon jetzt abzusehen, dass<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

sich selbst bei Ausnutzung vorhandener<<strong>br</strong> />

Reserven <strong>und</strong> genauerer Rechenverfahren<<strong>br</strong> />

vor allem aufgr<strong>und</strong> des stark gestiegenen<<strong>br</strong> />

Verkehrs ein hoher Bedarf zur Verstärkung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> teilweisen Erneuerung des älteren<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenbestandes ergeben wird.<<strong>br</strong> />

6 Strategische Überlegungen<<strong>br</strong> />

Bei der Beschäftigung mit der Entwicklung<<strong>br</strong> />

des Br<strong>ü</strong>ckenbaus nach dem Zweiten<<strong>br</strong> />

Weltkrieg, der nicht vorhersehbaren Zunahme<<strong>br</strong> />

des Verkehrs <strong>und</strong> den vielen Änderungen<<strong>br</strong> />

bei den Berechnungs- <strong>und</strong> Bemessungsvorschriften<<strong>br</strong> />

bis etwa 1980 wurde<<strong>br</strong> />

relativ schnell deutlich, dass es eine einfache<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> generelle Antwort auf die Frage,<<strong>br</strong> />

ob <strong>und</strong> in welchem Umfang der Bestand<<strong>br</strong> />

im Hinblick auf eine ausreichende Zukunftsfähigkeit<<strong>br</strong> />

ert<strong>ü</strong>chtigt werden muss,<<strong>br</strong> />

nicht geben wird. Zu unterschiedlich sind<<strong>br</strong> />

die Bauwerke, zumal im Gegensatz zur<<strong>br</strong> />

teilweisen Praxis in der ehemaligen DDR<<strong>br</strong> />

in Westdeutschland kaum Typenentw<strong>ü</strong>rfe<<strong>br</strong> />

angewendet wurden, sondern in der<<strong>br</strong> />

Regel f<strong>ü</strong>r jede Br<strong>ü</strong>cke ein individueller Entwurf<<strong>br</strong> />

erstellt wurde. Verschärfend kommt<<strong>br</strong> />

hinzu, dass vor allem in den 1960er, 70er<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> 80er Jahren viele große Talquerungen<<strong>br</strong> />

als Sonderentw<strong>ü</strong>rfe der Bauindustrie realisiert<<strong>br</strong> />

wurden <strong>und</strong> sie in der Regel daher<<strong>br</strong> />

auch individuelle Besonderheiten in der<<strong>br</strong> />

Konstruktion aufweisen.<<strong>br</strong> />

Die Resultate der bisher durchgef<strong>ü</strong>hrten<<strong>br</strong> />

Forschungsvorhaben <strong>und</strong> Nachrechnungen<<strong>br</strong> />

zeigen, dass zunächst vordringlich<<strong>br</strong> />

folgende Bauwerke zu betrachten sind:<<strong>br</strong> />

– Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken, die zwischen<<strong>br</strong> />

1960 <strong>und</strong> 1985 errichtet wurden,<<strong>br</strong> />

– vor 1980 erstellte Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken in Spannbetonbauweise,<<strong>br</strong> />

bei denen unter anderem<<strong>br</strong> />

der Temperaturlastfall noch nicht<<strong>br</strong> />

ber<strong>ü</strong>cksichtigt wurde,<<strong>br</strong> />

– Stahl- <strong>und</strong> Stahlverb<strong>und</strong><strong>br</strong><strong>ü</strong>cken aus<<strong>br</strong> />

dieser Zeit,<<strong>br</strong> />

– Mehrfeldbauwerke mit St<strong>ü</strong>tzweiten<<strong>br</strong> />

> 30 m,<<strong>br</strong> />

– Br<strong>ü</strong>cken mit Zustandsnote > 3,0,<<strong>br</strong> />

– Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken mit bauzeitbedingten<<strong>br</strong> />

Defiziten wie Koppelfugen,<<strong>br</strong> />

Gefährdung durch Spannungsrisskorrosion<<strong>br</strong> />

oder Überbauten mit zu geringer<<strong>br</strong> />

Schubbewehrung.<<strong>br</strong> />

Um zu beurteilen, ob <strong>und</strong> in welchem<<strong>br</strong> />

Umfang eine Ert<strong>ü</strong>chtigung oder alternativ<<strong>br</strong> />

eine Erneuerung notwendig wird,<<strong>br</strong> />

sind f<strong>ü</strong>r all diese Bauwerke die Bestandsunterlagen<<strong>br</strong> />

zu sichten, der aktuelle Zustand<<strong>br</strong> />

zu untersuchen <strong>und</strong> eine statische<<strong>br</strong> />

Nachrechnung durchzuf<strong>ü</strong>hren. Inwieweit<<strong>br</strong> />

hierbei auch Bauwerke zu konstruktiv<<strong>br</strong> />

gleichartigen Gruppen zusammengefasst<<strong>br</strong> />

werden können, muss noch die Erfahrung<<strong>br</strong> />

zeigen.<<strong>br</strong> />

Da es sich bei den genannten Bauwerken<<strong>br</strong> />

um eine relativ große Anzahl handelt,<<strong>br</strong> />

ist zunächst eine Dringlichkeitsreihung<<strong>br</strong> />

aufzustellen. Dazu wurde in den Jahren<<strong>br</strong> />

2008 <strong>und</strong> 2009 durch die B<strong>und</strong>esanstalt<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Straßenwesen (BASt) eine b<strong>und</strong>esweite<<strong>br</strong> />

Erhebung der Bestands- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Zustandsdaten durchgef<strong>ü</strong>hrt, die nach<<strong>br</strong> />

einem mit den Straßenbauverwaltungen<<strong>br</strong> />

abgestimmten Kriterienkatalog ausgewertet<<strong>br</strong> />

wurde. F<strong>ü</strong>r jedes Bauwerk wurde<<strong>br</strong> />

dabei eine objektbezogene Prioritätszahl<<strong>br</strong> />

ermittelt <strong>und</strong> die Bauwerke entsprechend<<strong>br</strong> />

der Dringlichkeitsreihung einer Gruppe<<strong>br</strong> />

A (vordringlicher Untersuchungsbedarf)<<strong>br</strong> />

oder B (nachrangiger Untersuchungsbedarf)<<strong>br</strong> />

zugewiesen. In welcher Reihenfolge<<strong>br</strong> />

die Br<strong>ü</strong>cken dann tatsächlich untersucht<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> nachgerechnet werden, bleibt den<<strong>br</strong> />

jeweiligen Straßenbauverwaltungen<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berlassen, da es neben dem Kriterienkatalog<<strong>br</strong> />

weitere Gesichtspunkte gibt, die<<strong>br</strong> />

die Reihung beeinflussen: die Verkehrsbedeutung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> -belastung der Strecke, die<<strong>br</strong> />

Zusammenfassung mit Streckenbaumaßnahmen,<<strong>br</strong> />

die Bildung von Korridoren, das<<strong>br</strong> />

Vorhandensein personeller <strong>und</strong> finanzieller<<strong>br</strong> />

Ressourcen etc.<<strong>br</strong> />

10


11<<strong>br</strong> />

7 Weiteres Vorgehen<<strong>br</strong> />

Bis Ende 2009 waren die Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen<<strong>br</strong> />

zur Beurteilung älterer<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenbauwerke in Bezug auf den heutigen<<strong>br</strong> />

Verkehr <strong>und</strong> die zu erwartende k<strong>ü</strong>nftige<<strong>br</strong> />

Zunahme des G<strong>ü</strong>terverkehrs so weit<<strong>br</strong> />

abgeschlossen, dass nun mit den objektbezogenen<<strong>br</strong> />

Untersuchungen begonnen<<strong>br</strong> />

werden kann. Mit den Ergebnissen aus<<strong>br</strong> />

der b<strong>und</strong>esweit durchgef<strong>ü</strong>hrten BASt-Erhebung<<strong>br</strong> />

ließen sich außerdem diejenigen<<strong>br</strong> />

Bauwerke identifizieren, die nach dem<<strong>br</strong> />

Kriterienkatalog am vordringlichsten zu<<strong>br</strong> />

untersuchen sind.<<strong>br</strong> />

Die Straßenbauverwaltungen der Länder<<strong>br</strong> />

sind inzwischen vom BMVBS aufgefordert,<<strong>br</strong> />

entsprechende Untersuchungen zu<<strong>br</strong> />

diesen Br<strong>ü</strong>ckenbauwerken zeitnah durchzuf<strong>ü</strong>hren.<<strong>br</strong> />

Hierzu sollen objektbezogen<<strong>br</strong> />

folgende Arbeitsschritte vorgenommen<<strong>br</strong> />

werden:<<strong>br</strong> />

– Feststellung des aktuellen Bauwerkszustands,<<strong>br</strong> />

gegebenenfalls im Rahmen<<strong>br</strong> />

einer Br<strong>ü</strong>ckenpr<strong>ü</strong>fung aus besonderem<<strong>br</strong> />

Anlass nach DIN 1076,<<strong>br</strong> />

– Nachrechnung der Bauwerke,<<strong>br</strong> />

– Ermittlung der erforderlichen Maßnahmen<<strong>br</strong> />

zur Instandsetzung <strong>und</strong> Verstärkung<<strong>br</strong> />

sowie Klärung, ob eine ausreichende<<strong>br</strong> />

Anhebung der Tragfähigkeit<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Dauerhaftigkeit technisch möglich<<strong>br</strong> />

ist,<<strong>br</strong> />

– soweit erforderlich die Anordnung verkehrsbeschränkender<<strong>br</strong> />

oder Einleitung<<strong>br</strong> />

von Sofortinstandsetzungsmaßnahmen,<<strong>br</strong> />

– Ermittlung der Kosten f<strong>ü</strong>r die gewählten<<strong>br</strong> />

Maßnahmen einschließlich Verkehrssicherung,<<strong>br</strong> />

gegebenenfalls Ermittlung<<strong>br</strong> />

der Neubaukosten einschließlich<<strong>br</strong> />

der Kosten f<strong>ü</strong>r den Ab<strong>br</strong>uch des bestehenden<<strong>br</strong> />

Bauwerks,<<strong>br</strong> />

– Durchf<strong>ü</strong>hrung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<<strong>br</strong> />

zur Bewertung der<<strong>br</strong> />

Frage Instandsetzung, Verstärkung<<strong>br</strong> />

oder Neubau,<<strong>br</strong> />

– Abstimmung der Ergebnisse mit dem<<strong>br</strong> />

BMVBS <strong>und</strong> Einstellung der Maßnahme<<strong>br</strong> />

in das koordinierte Erhaltungsprogramm.<<strong>br</strong> />

Zurzeit ist noch nicht abzusehen, welche<<strong>br</strong> />

Maßnahmen bei den jeweiligen Bauwerken<<strong>br</strong> />

konkret zu ergreifen sind. Erfahrungen<<strong>br</strong> />

mit Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken an dem hessischen<<strong>br</strong> />

Teil der Autobahn A 45 (Sauerlandlinie),<<strong>br</strong> />

bei denen entsprechende Untersuchungen<<strong>br</strong> />

bereits seit etwa zwei Jahren durchgef<strong>ü</strong>hrt<<strong>br</strong> />

werden, lassen aber vermuten,<<strong>br</strong> />

dass f<strong>ü</strong>r einen erheblichen Teil der älteren<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken ein Ersatzneubau technisch <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

wirtschaftlich die zweckmäßigste Lösung<<strong>br</strong> />

sein wird. Entscheidend bleibt allerdings,<<strong>br</strong> />

ob hierf<strong>ü</strong>r die notwendige Finanzierung<<strong>br</strong> />

sichergestellt zu werden vermag. Da das<<strong>br</strong> />

Thema Br<strong>ü</strong>ckenert<strong>ü</strong>chtigung nicht neu<<strong>br</strong> />

ist, sind bereits in aktuellen Konjunkturprogrammen<<strong>br</strong> />

zusätzliche Mittel in Höhe<<strong>br</strong> />

von 350 Millionen Euro enthalten, mit<<strong>br</strong> />

denen solche Vorhaben realisiert werden<<strong>br</strong> />

können. Um ein gezieltes Br<strong>ü</strong><strong>ckenerhaltung</strong>sprogramm<<strong>br</strong> />

mit objektbezogenen<<strong>br</strong> />

Maßnahmen <strong>und</strong> einer genaueren Abschätzung<<strong>br</strong> />

des Finanzbedarfs zu erstellen,<<strong>br</strong> />

bedarf es jedoch erst entsprechender<<strong>br</strong> />

Untersuchungen <strong>und</strong> Abstimmungen.<<strong>br</strong> />

8 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<<strong>br</strong> />

Die Entwicklung des Br<strong>ü</strong>ckenbaus in<<strong>br</strong> />

Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg<<strong>br</strong> />

gehört ohne Frage zu den besonderen<<strong>br</strong> />

Erfolgsgeschichten des Wiederaufbaus.<<strong>br</strong> />

Vor allem die Fortschritte im Spannbetonbau<<strong>br</strong> />

wurden dabei maßgebend<<strong>br</strong> />

von deutschen Ingenieuren geprägt, die<<strong>br</strong> />

mit ihren wegweisenden Erfindungen,<<strong>br</strong> />

wie zum Beispiel dem Freivorbau, dem<<strong>br</strong> />

Bauen mit Vorschu<strong>br</strong><strong>ü</strong>stungen <strong>und</strong> dem<<strong>br</strong> />

Taktschiebeverfahren, wesentlich dazu<<strong>br</strong> />

beigetragen haben, dass sich diese neue<<strong>br</strong> />

Bauweise relativ rasch weltweit technisch<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> wirtschaftlich durchsetzen konnte.<<strong>br</strong> />

Nur so war es damals möglich, dem<<strong>br</strong> />

schnell ansteigenden Bedarf an neuen<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur<<strong>br</strong> />

ausreichend nachzukommen.<<strong>br</strong> />

Keiner konnte jedoch damals voraussehen,<<strong>br</strong> />

dass der Verkehr auf den Straßen so<<strong>br</strong> />

dynamisch wachsen <strong>und</strong> insbesondere<<strong>br</strong> />

der G<strong>ü</strong>terverkehr so stark zunehmen<<strong>br</strong> />

w<strong>ü</strong>rde. Aus heutiger Sicht stellt sich daher<<strong>br</strong> />

die Frage, ob vor allem die älteren Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

den k<strong>ü</strong>nftig noch weiter ansteigenden<<strong>br</strong> />

Schwerverkehr ausreichend zu bewältigen<<strong>br</strong> />

vermögen.<<strong>br</strong> />

Um diese Frage zu beantworten, ist es<<strong>br</strong> />

unabdingbar, sich intensiv mit der technischen<<strong>br</strong> />

Entwicklung des Br<strong>ü</strong>ckenbaus,<<strong>br</strong> />

den jeweiligen Änderungen der Belastungs-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Bemessungsvorschriften<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> den geänderten Anforderungen<<strong>br</strong> />

aus dem Verkehr zu beschäftigen. Über<<strong>br</strong> />

die Bewertung der Tragfähigkeit, der<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

Ge<strong>br</strong>auchstauglichkeit <strong>und</strong> der Dauerhaftigkeit<<strong>br</strong> />

sowie des Zustands der Bauwerke<<strong>br</strong> />

ist dann zu entscheiden, ob die Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

weiterhin den Verkehrsanforderungen<<strong>br</strong> />

mit dem verlangten Sicherheitsniveau<<strong>br</strong> />

gen<strong>ü</strong>gen oder Verstärkungen <strong>und</strong> Erneuerungen<<strong>br</strong> />

notwendig sind. Dies ist f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

die verantwortlichen Baulastträger eine<<strong>br</strong> />

schwierige <strong>und</strong> spannende Aufgabe, die<<strong>br</strong> />

f<strong>und</strong>iertes Wissen <strong>und</strong> die Bereitschaft zu<<strong>br</strong> />

neuen Denkansätzen voraussetzt.<<strong>br</strong> />

Angesichts der aktuellen Prognosen zur<<strong>br</strong> />

Zunahme des Verkehrs sind Strategien<<strong>br</strong> />

zur Ert<strong>ü</strong>chtigung des Bauwerksbestands<<strong>br</strong> />

dringend geboten, damit die Leistungsfähigkeit<<strong>br</strong> />

des f<strong>ü</strong>r die Wirtschaft <strong>und</strong> die<<strong>br</strong> />

B<strong>ü</strong>rger so wichtigen Fernstraßennetzes<<strong>br</strong> />

gewährleistet bleibt. Mit der Initiative des<<strong>br</strong> />

BMVBS zur Ert<strong>ü</strong>chtigung älterer Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

sind hierf<strong>ü</strong>r die entsprechenden Schritte<<strong>br</strong> />

eingeleitet. Die Umsetzung des Gesamtprogramms<<strong>br</strong> />

wird eine große Herausforderung<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r alle Beteiligten werden, ist aber<<strong>br</strong> />

unverzichtbar, um unser Straßennetz <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

insbesondere die großen Br<strong>ü</strong>ckenbauwerke<<strong>br</strong> />

zukunftsfähig zu machen. Neben<<strong>br</strong> />

dem ökonomischen Nutzen dieser Maßnahmen<<strong>br</strong> />

sind die Erhaltung <strong>und</strong> Modernisierung<<strong>br</strong> />

des Bestands nat<strong>ü</strong>rlich auch ein<<strong>br</strong> />

wichtiger Beitrag zur Baukultur unseres<<strong>br</strong> />

Landes, denn besonders im Umgang mit<<strong>br</strong> />

der vorhandenen Bausubstanz zeigt sich<<strong>br</strong> />

die tatsächliche baukulturelle Verfassung<<strong>br</strong> />

einer Gesellschaft.<<strong>br</strong> />

Autor:<<strong>br</strong> />

MR a. D. Dipl.-Ing. Joachim Naumann<<strong>br</strong> />

Bonn<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

Sofortmaßnahmen <strong>und</strong> Konzepte f<strong>ü</strong>r die Sauerlandlinie<<strong>br</strong> />

Instandsetzung von Groß<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken in Hessen<<strong>br</strong> />

� � � von Eberhard Pelke, Udo Schölch<<strong>br</strong> />

Bis 2050 ist allein f<strong>ü</strong>r den G<strong>ü</strong>terverkehr<<strong>br</strong> />

eine Zunahme des Schwerverkehrs<<strong>br</strong> />

auf den deutschen Straßen<<strong>br</strong> />

um 50 % zu erwarten, wobei<<strong>br</strong> />

das G<strong>ü</strong>teraufkommen von heute<<strong>br</strong> />

3.700.000.000 t auf annähernd<<strong>br</strong> />

5.500.000.000 t steigen <strong>und</strong> die G<strong>ü</strong>terverkehrsleistung<<strong>br</strong> />

von derzeit ca.<<strong>br</strong> />

600.000.000.000 tkm auf dann mehr<<strong>br</strong> />

als 1.200.000.000.000 tkm anwachsen<<strong>br</strong> />

wird. Mit ca. 33 % fließt das Gros<<strong>br</strong> />

des Verkehrs schon jetzt <strong>ü</strong>ber die<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esautobahnen, deren Netzanteil<<strong>br</strong> />

nur 5 % beträgt. Die meisten<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken an B<strong>und</strong>esautobahnen in<<strong>br</strong> />

Hessen sind Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken, die<<strong>br</strong> />

zwischen 1966 <strong>und</strong> 1970 errichtet<<strong>br</strong> />

wurden – gut ein Drittel der hessischen<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken an B<strong>und</strong>esautobahnen<<strong>br</strong> />

stammt aus dieser Zeit. Nach<<strong>br</strong> />

fast 50 Jahren sind bei ihnen aber<<strong>br</strong> />

die Tragfähigkeitsreserven durch<<strong>br</strong> />

die zunehmende Verkehrsbelastung<<strong>br</strong> />

aufgezehrt. Zugleich stellt sich angesichts<<strong>br</strong> />

ihrer Zustandsnoten auch<<strong>br</strong> />

die Frage der Dauerhaftigkeit. Die<<strong>br</strong> />

Hessische Straßen- <strong>und</strong> Verkehrsverwaltung<<strong>br</strong> />

hat nun in Abstimmung<<strong>br</strong> />

mit dem B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

20 Großbauwerke der sogenannten<<strong>br</strong> />

Sauerlandlinie einer statischen<<strong>br</strong> />

Nachrechnung unterzogen.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

2 3 4 5 Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken Kreuzbach (52), Marbach (42), Sechshelden (41) <strong>und</strong> Volkersbach (50)<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

1 Historie der Sauerlandlinie<<strong>br</strong> />

Die in den Jahren 1962 bis Ende 1971<<strong>br</strong> />

erstellte B<strong>und</strong>esautobahn (BAB) A 45 zwischen<<strong>br</strong> />

Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Gambach verbindet<<strong>br</strong> />

das Ruhrgebiet mit der Region Rhein-<<strong>br</strong> />

Main. Die r<strong>und</strong> 178 km lange Strecke, von<<strong>br</strong> />

der ca. 115 km in Nordrhein-Westfalen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> etwa 63 km in Hessen liegen, war<<strong>br</strong> />

damals eines der größten <strong>und</strong> schwierigsten<<strong>br</strong> />

Bauvorhaben in der B<strong>und</strong>esrepublik<<strong>br</strong> />

Deutschland <strong>und</strong> wurde in sehr kurzer<<strong>br</strong> />

Zeit mit einem Bauvolumen von 1,30 Milliarden<<strong>br</strong> />

DM realisiert.<<strong>br</strong> />

Der Br<strong>ü</strong>ckenbau spielte bei der Verwirklichung<<strong>br</strong> />

der sogenannten Sauerlandlinie<<strong>br</strong> />

sowohl in technischer als auch in<<strong>br</strong> />

1 Hessischer Streckenzug<<strong>br</strong> />

der Sauerlandlinie<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

finanzieller Hinsicht eine beachtliche<<strong>br</strong> />

Rolle. Einerseits ist der hohe Schwierigkeitsgrad<<strong>br</strong> />

vieler Bauwerke, bedingt durch<<strong>br</strong> />

die topographische Struktur der Trasse,<<strong>br</strong> />

bemerkenswert, während anderseits das<<strong>br</strong> />

Volumen von 614 Millionen DM f<strong>ü</strong>r Ingenieurbauwerke,<<strong>br</strong> />

also r<strong>und</strong> 36 % aller Bauleistungen,<<strong>br</strong> />

den (finanziellen) Umfang der<<strong>br</strong> />

Aufgaben des konstruktiven Ingenieurbaues<<strong>br</strong> />

widerspiegelt. Der ca. 63,10 km<<strong>br</strong> />

lange hessische Streckenzug verf<strong>ü</strong>gt zudem<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber drei Autobahnkreuze <strong>und</strong> acht<<strong>br</strong> />

Anschlussstellen.<<strong>br</strong> />

Die Großprojekte boten beste Möglichkeiten,<<strong>br</strong> />

den technischen Fortschritt voranzutreiben,<<strong>br</strong> />

vor allem durch neuentwickelte<<strong>br</strong> />

Betonierger<strong>ü</strong>ste <strong>und</strong> im Rahmen von<<strong>br</strong> />

Sonderentw<strong>ü</strong>rfen der beteiligten Firmen.<<strong>br</strong> />

F<strong>ü</strong>r die Ausf<strong>ü</strong>hrung wurden die in der<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esrepublik damals <strong>ü</strong>blichen Bauverfahren<<strong>br</strong> />

angewandt, mit denen sich größere<<strong>br</strong> />

wirtschaftliche Gewinne bei gleichzeitiger<<strong>br</strong> />

Einhaltung von zum Teil recht<<strong>br</strong> />

kurzen Errichtungsterminen erzielen<<strong>br</strong> />

ließen. So wurden die Spannbeton<strong>ü</strong>berbauten<<strong>br</strong> />

im Allgemeinen abschnittsweise<<strong>br</strong> />

auf einer Vorschu<strong>br</strong><strong>ü</strong>stung gefertigt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> in den Arbeitsfugen meist 100 % der<<strong>br</strong> />

durchlaufenden Spannglieder gekoppelt.<<strong>br</strong> />

Die getrennten Überbauten bestehen<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berwiegend aus ein- oder zweizelligen<<strong>br</strong> />

Hohlkästen, daneben kamen aber ebenso<<strong>br</strong> />

Plattenbalken zur Anwendung.<<strong>br</strong> />

12


13<<strong>br</strong> />

2 Aufgabenstellung<<strong>br</strong> />

Das B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS) erwartet<<strong>br</strong> />

bis 2050 allein f<strong>ü</strong>r den G<strong>ü</strong>terverkehr eine<<strong>br</strong> />

Zunahme des Schwerverkehrs auf den<<strong>br</strong> />

deutschen Straßen um 50 %, was die Notwendigkeit<<strong>br</strong> />

der Anpassung der Lastmodelle<<strong>br</strong> />

in den Normenwerken verdeutlicht.<<strong>br</strong> />

Die Br<strong>ü</strong>cken des Bestandes sind in Abhängigkeit<<strong>br</strong> />

von Baujahr <strong>und</strong> den zu diesem<<strong>br</strong> />

Zeitpunkt g<strong>ü</strong>ltigen Lastmodellen aber<<strong>br</strong> />

oftmals nur f<strong>ü</strong>r die Belastungsklassen<<strong>br</strong> />

SLW 60 nachgewiesen worden – wie auch<<strong>br</strong> />

die der BAB A 45. Die Kombination aus einer<<strong>br</strong> />

im Vergleich zu heutigen technischen<<strong>br</strong> />

Regelwerken vorhandenen Unterbemessung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> einem schlechten Zustand ist<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r ein Bauwerk besonders kritisch.<<strong>br</strong> />

In Hessen beträgt der Anteil an Br<strong>ü</strong>cken in<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esstraßen <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esautobahnen,<<strong>br</strong> />

die maximal in Br<strong>ü</strong>ckenklasse 60 einzuordnen<<strong>br</strong> />

sind, aktuell r<strong>und</strong> 67 %. Vor allem<<strong>br</strong> />

die Altersstruktur der Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken an<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esautobahnen in Hessen zeigt die<<strong>br</strong> />

enorme Neubautätigkeit im Zeitraum<<strong>br</strong> />

1966–1970, in dem r<strong>und</strong> 35 % der Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken,<<strong>br</strong> />

bezogen auf die Br<strong>ü</strong>ckenfläche,<<strong>br</strong> />

errichtet wurden. In keinem anderen<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esland ist der Anteil an Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

aus diesen Jahren derart groß wie in<<strong>br</strong> />

6 Altersstruktur der durchgehenden Fahrbahnen <strong>und</strong> Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken an<<strong>br</strong> />

hessischen B<strong>und</strong>esautobahnen; Stand: 1. Januar 2000<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

7 Flächenanteile der B<strong>und</strong>esländer bei B<strong>und</strong>esautobahnen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken der Jahresgruppe 1966–1970; Stand: 1. Januar 2000<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

8 Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Bechlingen<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

Hessen. Die Altersstruktur des B<strong>und</strong>esfernstraßennetzes<<strong>br</strong> />

in Hessen zwingt hier<<strong>br</strong> />

in nächster Zukunft weiter zu handeln.<<strong>br</strong> />

Die Hessische Straßen- <strong>und</strong> Verkehrsverwaltung<<strong>br</strong> />

hat daher von August bis Dezember<<strong>br</strong> />

2008 in Abstimmung mit dem BMVBS<<strong>br</strong> />

insgesamt 20 Br<strong>ü</strong>cken der BAB A 45 einer<<strong>br</strong> />

statischen Nachrechnung unterzogen.<<strong>br</strong> />

In dieser Nachrechnung wurden sowohl<<strong>br</strong> />

die Längs- als auch die Querrichtung der<<strong>br</strong> />

Bauwerke unter Ber<strong>ü</strong>cksichtigung der<<strong>br</strong> />

Verkehrslasten der Br<strong>ü</strong>ckenklasse 60/30<<strong>br</strong> />

nach DIN 1072 (Ausgabe Dezember 1985)<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> DIN 4227 Teil 1 (Ausgabe Juli 1988)<<strong>br</strong> />

betrachtet.<<strong>br</strong> />

3 Ergebnisse der Nachrechnung<<strong>br</strong> />

Bei der Nachrechnung wurden gegen<strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

der Bestandsstatik wesentliche Punkte<<strong>br</strong> />

ber<strong>ü</strong>cksichtigt, die einerseits aus dem<<strong>br</strong> />

Fortschreiten der anzuwendenden Vorschriftenlage<<strong>br</strong> />

resultieren, andererseits<<strong>br</strong> />

aber auch durch die weiterentwickelten<<strong>br</strong> />

Möglichkeiten der Systemmodellierung<<strong>br</strong> />

nunmehr erfassbar sind. Im Einzelnen<<strong>br</strong> />

sind dies:<<strong>br</strong> />

– Modellierung des Längssystems als<<strong>br</strong> />

gekr<strong>ü</strong>mmter Stabzug,<<strong>br</strong> />

– Ansatz der mitwirkenden Querschnitts<strong>br</strong>eiten<<strong>br</strong> />

nach [10] 5.1.3,<<strong>br</strong> />

– Ber<strong>ü</strong>cksichtigung der Zusatzspannungen<<strong>br</strong> />

in Längsrichtung infolge Profilverformung<<strong>br</strong> />

beim kastenförmigen Überbau<<strong>br</strong> />

bei vorhandenen Abmessungsverhältnissen<<strong>br</strong> />

gemäß [10] 5.3,<<strong>br</strong> />

– Ber<strong>ü</strong>cksichtigung der Zusatzmomente<<strong>br</strong> />

in Querrichtung infolge Profilverformung<<strong>br</strong> />

analog [11],<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

9 Verstärkung der Hohlkastenstege<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

10 Modellierung<<strong>br</strong> />

zum Nachweis der Querrichtung<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

13 Verstärkung der Bodenplatte<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

11 12 Querrichtung als Streifen <strong>und</strong> Rahmensystem<<strong>br</strong> />

© Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<<strong>br</strong> />

14


15<<strong>br</strong> />

– Ber<strong>ü</strong>cksichtigung des zusätzlichen SLW<<strong>br</strong> />

30,<<strong>br</strong> />

– Ber<strong>ü</strong>cksichtigung zusätzlicher Lastfälle,<<strong>br</strong> />

wie Baugr<strong>und</strong>bewegung, Lagerwechsel<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Temperatur.<<strong>br</strong> />

Das Resultat: 16 von 20 Bauwerken erf<strong>ü</strong>llen<<strong>br</strong> />

die Anforderungen der Br<strong>ü</strong>ckenklasse<<strong>br</strong> />

60/30 nicht. Acht Bauwerke sind hierbei<<strong>br</strong> />

als besonders kritisch einzustufen, da sie<<strong>br</strong> />

Tragfähigkeitsdefizite aufweisen, die vorrangig<<strong>br</strong> />

in der Schubbewehrung <strong>und</strong> beim<<strong>br</strong> />

Nachweis der Querbiegung liegen.<<strong>br</strong> />

4 Geplante Verstärkungsmaßnahmen<<strong>br</strong> />

Die sich aus der statischen Nachrechnung<<strong>br</strong> />

ergebenden Mängel sind ingenieurmäßig<<strong>br</strong> />

zu bewerten. Bauwerke der Br<strong>ü</strong>ckenklasse<<strong>br</strong> />

60 weisen bei einer Nachrechnung oft Ge<strong>br</strong>auchstauglichkeitsdefizite<<strong>br</strong> />

auf. So sind<<strong>br</strong> />

insbesondere die Spannungsnachweise<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Lastfälle H <strong>und</strong> HZ in den Gurtmitten<<strong>br</strong> />

nach [3] kaum zu erf<strong>ü</strong>llen. Auch beim<<strong>br</strong> />

Thema Beschränkung der Riss<strong>br</strong>eite oder<<strong>br</strong> />

dem Nachweis der schiefen Hauptzugspannungen<<strong>br</strong> />

sind Einschränkungen f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

diese Br<strong>ü</strong>cken unvermeidlich. Dar<strong>ü</strong>ber, ob<<strong>br</strong> />

der Bauherr mit solchen Ge<strong>br</strong>auchstauglichkeitsdefiziten<<strong>br</strong> />

leben kann, entscheiden<<strong>br</strong> />

letztendlich die vor Ort konkret angetroffenen<<strong>br</strong> />

Risse.<<strong>br</strong> />

Nennenswerte Abstriche an der Tragfähigkeit<<strong>br</strong> />

des Bauwerks sollten hingegen<<strong>br</strong> />

nicht toleriert werden. Im Regelfall sind<<strong>br</strong> />

die Bruchsicherheitsnachweise f<strong>ü</strong>r Biegung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Längskraft in Längsrichtung<<strong>br</strong> />

erf<strong>ü</strong>llt. Als kritisch erweist sich jedoch<<strong>br</strong> />

in Längsrichtung oft die Bemessung<<strong>br</strong> />

der Schubbewehrung – vor allem bei<<strong>br</strong> />

einem Fertigstellungstermin vor 1968.<<strong>br</strong> />

Der Nachweis f<strong>ü</strong>r den rechnerischen<<strong>br</strong> />

Bruchzustand bei Biegung mit Längskraft<<strong>br</strong> />

in Querrichtung vermag aber ebenfalls<<strong>br</strong> />

Mängel zu zeigen, zum Beispiel Bewehrungsdefizite<<strong>br</strong> />

in den Fahrbahnplatten <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Bodenplatten bei Hohlkästen.<<strong>br</strong> />

Im Rahmen der Ausf<strong>ü</strong>hrungsplanung<<strong>br</strong> />

haben sich nun die folgenden Verstärkungsmaßnahmen<<strong>br</strong> />

bei einem Großteil der<<strong>br</strong> />

Bauwerke als notwendig <strong>und</strong> praktikabel<<strong>br</strong> />

erwiesen:<<strong>br</strong> />

– Anordnung von externen Spanngliedern,<<strong>br</strong> />

– Verstärkung der Hohlkastenstege mit<<strong>br</strong> />

vertikalen Stabspanngliedern <strong>und</strong> einer<<strong>br</strong> />

Betonvorsatzschale,<<strong>br</strong> />

– Verstärkung in Br<strong>ü</strong>ckenquerrichtung.<<strong>br</strong> />

5 Ausblick<<strong>br</strong> />

F<strong>ü</strong>r die Bauausf<strong>ü</strong>hrung der Notinstandsetzungsmaßnahmen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r insgesamt acht<<strong>br</strong> />

Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken sind zwei Jahre eingeplant. Ihr<<strong>br</strong> />

Start ist im zweiten Quartal 2010 erfolgt,<<strong>br</strong> />

abgeschlossen werden sie voraussichtlich<<strong>br</strong> />

bis Ende 2011; die Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Sechshelden<<strong>br</strong> />

wird bis zum ersten Halbjahr 2012 verstärkt<<strong>br</strong> />

sein.<<strong>br</strong> />

Diese Notinstandsetzungen sind auf eine<<strong>br</strong> />

Restlebensdauer von etwa neun Jahren<<strong>br</strong> />

ausgelegt. Der zuk<strong>ü</strong>nftige Schwerpunkt<<strong>br</strong> />

der Arbeiten an der BAB A 45 liegt auf dem<<strong>br</strong> />

Ersatz der Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken, denn bis ungefähr<<strong>br</strong> />

2020 soll die Sauerlandlinie wieder vor<<strong>br</strong> />

allem eines sein: eine leistungsfähige<<strong>br</strong> />

Verkehrsader, die der zunehmenden Verkehrsbelastung<<strong>br</strong> />

gewachsen ist <strong>und</strong> dann,<<strong>br</strong> />

genau wie vor 50 Jahren, den aktuellen<<strong>br</strong> />

Stand der Technik <strong>und</strong> Ingenieurbaukunst<<strong>br</strong> />

widerspiegelt.<<strong>br</strong> />

Autoren:<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Eberhard Pelke<<strong>br</strong> />

Leiter des Dezernats<<strong>br</strong> />

Bautechnik <strong>und</strong> Ingenieurbau<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Udo Schölch<<strong>br</strong> />

Mitarbeiter im Dezernat<<strong>br</strong> />

Bautechnik <strong>und</strong> Ingenieurbau<<strong>br</strong> />

Hessisches Landesamt f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen, Wiesbaden<<strong>br</strong> />

Literatur<<strong>br</strong> />

[1] DIN-Fachbericht 101: Einwirkungen auf<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken. Berlin 2009.<<strong>br</strong> />

[2] DIN-Fachbericht 102: Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken. Berlin<<strong>br</strong> />

2009.<<strong>br</strong> />

[3] DIN 4227: Spannbeton, Bauteile aus Normalbeton<<strong>br</strong> />

mit beschränkter oder voller<<strong>br</strong> />

Vorspannung. Hrsg. v. Deutschen Institut f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Normung, Berlin 1988.<<strong>br</strong> />

[4] DIN 4227: Spannbeton, Bauteile aus Normalbeton<<strong>br</strong> />

mit beschränkter oder voller<<strong>br</strong> />

Vorspannung. Hrsg. v. Deutschen Institut f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Normung, Berlin 1979.<<strong>br</strong> />

[5] DIN 4227: Spannbeton, Richtlinien f<strong>ü</strong>r Bemessung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Ausf<strong>ü</strong>hrung. Hrsg. v. Deutschen<<strong>br</strong> />

Institut f<strong>ü</strong>r Normung, Berlin 1953.<<strong>br</strong> />

[6] DAfStb-Richtlinie: Bemessung <strong>und</strong> Ausf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

von Spannbetonbauteilen unter Ber<strong>ü</strong>cksichtigung<<strong>br</strong> />

von DIN 1045. Hrsg. v. Deutschen<<strong>br</strong> />

Ausschuss f<strong>ü</strong>r Stahlbeton, Berlin 1972.<<strong>br</strong> />

[7] BMV-Richtlinie: Zusätzliche Bestimmungen<<strong>br</strong> />

zu DIN 4227 f<strong>ü</strong>r Br<strong>ü</strong>cken aus Spannbeton.<<strong>br</strong> />

Hrsg. v. B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr,<<strong>br</strong> />

Hauptverwaltung der Deutschen Bahn, Bonn<<strong>br</strong> />

1966.<<strong>br</strong> />

[8] BMV-Richtlinie: Zusätzliche Bestimmungen<<strong>br</strong> />

zu DIN 4227 f<strong>ü</strong>r Br<strong>ü</strong>cken aus Spannbeton.<<strong>br</strong> />

Hrsg. v. B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr,<<strong>br</strong> />

Hauptverwaltung der Deutschen Bahn, Bonn<<strong>br</strong> />

1969.<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

[9] DIN 1072: Lastannahmen f<strong>ü</strong>r Straßen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Weg<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken. Hrsg. v. Deutschen Institut f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Normung, Berlin 1985.<<strong>br</strong> />

[10] DIN 1075: Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken Bemessung <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrung.: Hrsg. v. Deutschen Institut f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Normung, Berlin 1981.<<strong>br</strong> />

[11] Steinle, A.: Torsion <strong>und</strong> Profilverformung<<strong>br</strong> />

beim einzelligen Kastenträger; in: Beton- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Stahlbetonbau, Heft 9, 1970, S. 215–222.<<strong>br</strong> />

[12] Hegger, J.; Karakas, A.; Pelke, E.; Schölch, U.: Zur<<strong>br</strong> />

Querkraftgefährdung bestehender Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken,<<strong>br</strong> />

Teil I: Gr<strong>und</strong>lagen; in: Beton- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Stahlbetonbau, Heft 11, 2009, S. 737–746.<<strong>br</strong> />

[13] Hegger, J.; Karakas, A.; Pelke, E.; Schölch, U.: Zur<<strong>br</strong> />

Querkraftgefährdung bestehender Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken,<<strong>br</strong> />

Teil II: Empfehlungen zur Vorgehensweise<<strong>br</strong> />

bei Sichtung <strong>und</strong> Überpr<strong>ü</strong>fung; in:<<strong>br</strong> />

Beton- <strong>und</strong> Stahlbetonbau, Heft 6, 2010,<<strong>br</strong> />

S. 390–398.<<strong>br</strong> />

[14] Hegger, J.; Beutel, R.; Karakas, A.: Handlungsanweisung<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Berechnung <strong>und</strong> konstruktive<<strong>br</strong> />

Durchbildung schubkraftgefährdeter<<strong>br</strong> />

Bauwerke. Abschlussbericht 193/2007 f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

das Hessische Landesamt f<strong>ü</strong>r Straßen- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Verkehrswesen, Wiesbaden 2007.<<strong>br</strong> />

[15] Naumann, J.: Br<strong>ü</strong>cken <strong>und</strong> Schwerverkehr<<strong>br</strong> />

– wo sind die Grenzen?; in: Bauingenieur,<<strong>br</strong> />

Band 82, 2007, S. 326–332.<<strong>br</strong> />

[16] B<strong>und</strong>esanstalt f<strong>ü</strong>r Straßenwesen: Handlungsanweisung<<strong>br</strong> />

zur Beurteilung der Dauerhaftigkeit<<strong>br</strong> />

vorgespannter Bewehrung von älteren<<strong>br</strong> />

Spannbetonbauwerken. Berlin 1998.<<strong>br</strong> />

[17] Haveresch, K.-H.: Verstärkung älterer Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

mit Koppelfugenrissen; in:<<strong>br</strong> />

Beton- <strong>und</strong> Stahlbetonbau, Heft 8, 2000.<<strong>br</strong> />

[18] B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Stadtentwicklung: Zusammenfassung zum<<strong>br</strong> />

Gutachten Abschätzung der langfristigen Entwicklung<<strong>br</strong> />

des G<strong>ü</strong>terverkehrs bis 2050. Berlin<<strong>br</strong> />

2007.<<strong>br</strong> />

[19] B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Stadtentwicklung (Hrsg.): Abschätzung der<<strong>br</strong> />

langfristigen Entwicklung des G<strong>ü</strong>terverkehrs<<strong>br</strong> />

bis 2050. Berlin 2007.<<strong>br</strong> />

[20] R<strong>ü</strong>sch,H.; Vigerust, G.: Schubsicherung bei<<strong>br</strong> />

Spannbeton ohne Schubbewehrung. Heft 137<<strong>br</strong> />

des Deutschen Ausschusses f<strong>ü</strong>r Stahlbeton,<<strong>br</strong> />

Berlin 1960.<<strong>br</strong> />

[21] Walther, R.: Die Schubsicherung im Spannbeton<<strong>br</strong> />

auf Gr<strong>und</strong> neuerer Versuche <strong>und</strong> Erkenntnisse;<<strong>br</strong> />

in: Schweizer Bauzeitung 80, 1962.<<strong>br</strong> />

[22] Walther, R.: Ergebnisse <strong>und</strong> Lehren aus Torsions-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Schubversuchen an vorgespannten<<strong>br</strong> />

Hohlkastenträgern; in: Schweizer Bauzeitung<<strong>br</strong> />

83, 1965, S. 4–9, 13–18.<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

Möglichkeit der Überpr<strong>ü</strong>fbarkeit <strong>und</strong> des Austauschs<<strong>br</strong> />

Interne verb<strong>und</strong>lose Spannglieder im Br<strong>ü</strong>ckenbau<<strong>br</strong> />

� � � von Christian Gläser, Karl Goj<<strong>br</strong> />

Der Einsatz von internen verb<strong>und</strong>losen<<strong>br</strong> />

Spanngliedern eröffnet auch<<strong>br</strong> />

bei Br<strong>ü</strong>cken mit Plattenbalken-<<strong>br</strong> />

oder Vollplattenquerschnitten die<<strong>br</strong> />

Möglichkeit, an Spanngliedern<<strong>br</strong> />

Inspektionen durchzuf<strong>ü</strong>hren oder<<strong>br</strong> />

sie auszutauschen. Daf<strong>ü</strong>r sind spezielle<<strong>br</strong> />

Spannglieder zu verwenden<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> konstruktive Randbedingungen<<strong>br</strong> />

einzuhalten. Bei mehreren Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

wurden erste Erfahrungen gesammelt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zum Teil die Austauschbarkeit<<strong>br</strong> />

experimentell am Bauwerk<<strong>br</strong> />

nachgewiesen. Hinsichtlich der Pr<strong>ü</strong>fbarkeit<<strong>br</strong> />

ist neben der direkten Möglichkeit<<strong>br</strong> />

zur Kraftmessung vor allem<<strong>br</strong> />

das Ank<strong>ü</strong>ndigungsverhalten von<<strong>br</strong> />

Bedeutung. Eine bei der Bauwerkspr<strong>ü</strong>fung<<strong>br</strong> />

festgestellte Rissbildung<<strong>br</strong> />

im leicht zugänglichen Feldbereich<<strong>br</strong> />

kann als Indiz f<strong>ü</strong>r eine Veränderung<<strong>br</strong> />

der Spanngliedkraft dienen.<<strong>br</strong> />

1 Einf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

Seit Inkrafttreten der »Richtlinie f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken mit externen Spanngliedern«<<strong>br</strong> />

[1] m<strong>ü</strong>ssen alle bislang in Stegen<<strong>br</strong> />

von Hohlkasten<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken angeordneten<<strong>br</strong> />

Spannglieder als externe Spannglieder<<strong>br</strong> />

realisiert werden.<<strong>br</strong> />

Bei der ausschließlichen Verwendung<<strong>br</strong> />

von externen Spanngliedern in Hohlkasten<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

hat sich herausgestellt, dass<<strong>br</strong> />

dies zu Problemen bez<strong>ü</strong>glich der Platzverhältnisse<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> der Pr<strong>ü</strong>fbarkeit f<strong>ü</strong>hrt.<<strong>br</strong> />

Deshalb hat sich hier die Mischbauweise,<<strong>br</strong> />

bestehend aus Spanngliedern mit nachträglichem<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong> in der Fahrbahn- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Bodenplatte <strong>und</strong> externen Spanngliedern<<strong>br</strong> />

im Inneren des Hohlkastens, etabliert.<<strong>br</strong> />

Bei ersten Pilotanwendungen wurden<<strong>br</strong> />

aber bereits auch Spannglieder mit nachträglichem<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong> in Fahrbahn- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Bodenplatte durch interne verb<strong>und</strong>lose<<strong>br</strong> />

Spannglieder ersetzt.<<strong>br</strong> />

Bei Br<strong>ü</strong>cken mit Plattenbalken- oder<<strong>br</strong> />

Vollplattenquerschnitten werden als<<strong>br</strong> />

Regelbauweise wie bisher Spannglieder<<strong>br</strong> />

im nachträglichen Verb<strong>und</strong> gewählt.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

2 Motivation <strong>und</strong> Vorteile<<strong>br</strong> />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> knapper öffentlicher<<strong>br</strong> />

Kassen sowie wachsender Anforderungen<<strong>br</strong> />

an die Verkehrsinfrastruktur<<strong>br</strong> />

durch die Zunahme des Schwerverkehrs<<strong>br</strong> />

m<strong>ü</strong>ssen neu zu bauende Br<strong>ü</strong>cken insbesondere<<strong>br</strong> />

auch aus Gesichtspunkten der<<strong>br</strong> />

Nachhaltigkeit als robuste, dauerhafte<<strong>br</strong> />

Konstruktionen in höchster Ausf<strong>ü</strong>hrungsqualität<<strong>br</strong> />

erstellt werden. Mit der Verwendung<<strong>br</strong> />

von verb<strong>und</strong>losen externen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

internen Spanngliedern wird der Weg in<<strong>br</strong> />

eine solche Richtung beschritten.<<strong>br</strong> />

Interne verb<strong>und</strong>lose Spannglieder besitzen<<strong>br</strong> />

einen vergleichbar hochwertigen,<<strong>br</strong> />

werkmäßig aufge<strong>br</strong>achten Korrosionsschutz<<strong>br</strong> />

wie externe Spannglieder. Und wie<<strong>br</strong> />

bei diesen ist das Spannverfahren witterungsunabhängig,<<strong>br</strong> />

da kein Einpressen von<<strong>br</strong> />

Zementmörtel in die Spannkanäle erfolgt.<<strong>br</strong> />

Hinsichtlich der Spanngliedf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

bleiben zudem, wie bei Spanngliedern<<strong>br</strong> />

mit nachträglichem Verb<strong>und</strong>, alle beliebigen<<strong>br</strong> />

Spannkraftverläufe realisierbar,<<strong>br</strong> />

um so den inneren Hebelarm maximal<<strong>br</strong> />

auszunutzen.<<strong>br</strong> />

Inspizierbarkeit <strong>und</strong> Nachspannbarkeit<<strong>br</strong> />

sind gr<strong>und</strong>sätzlich analog zu den externen<<strong>br</strong> />

Spanngliedern gegeben. Unter<<strong>br</strong> />

Inspizierbarkeit ist dabei aber anders als<<strong>br</strong> />

bei den externen Spanngliedern nicht die<<strong>br</strong> />

haptische Untersuchung zu verstehen,<<strong>br</strong> />

sondern vielmehr die Möglichkeit, die<<strong>br</strong> />

Spannkraft im Spannglied zu pr<strong>ü</strong>fen bzw.<<strong>br</strong> />

anhand der Rissbildung Spannkraftverluste<<strong>br</strong> />

feststellen zu können. F<strong>ü</strong>r den Fall<<strong>br</strong> />

des Nachspannens hat ein adäquater<<strong>br</strong> />

Arbeitsraum f<strong>ü</strong>r das Ansetzen der Pressen<<strong>br</strong> />

vorhanden zu sein, außerdem ist ein<<strong>br</strong> />

ausreichender Spannstahl<strong>ü</strong>berstand bei<<strong>br</strong> />

Litzenspanngliedern erforderlich bzw.<<strong>br</strong> />

sind Vorkehrungen zum Einschrauben<<strong>br</strong> />

einer Spannspindel bei Drahtspanngliedern<<strong>br</strong> />

zu treffen.<<strong>br</strong> />

Obwohl sich die Notwendigkeit eines<<strong>br</strong> />

Spanngliedaustausches infolge Korrosion<<strong>br</strong> />

wegen des hochwertigen Korrosionsschutzes<<strong>br</strong> />

mit großer Wahrscheinlichkeit<<strong>br</strong> />

ausschließen lässt, ist die entsprechende<<strong>br</strong> />

Option generell vorzusehen.<<strong>br</strong> />

3 Anforderungen an die Spannglieder<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong>lose Spannglieder, die innerhalb<<strong>br</strong> />

des Betonquerschnitts liegen, unterscheiden<<strong>br</strong> />

sich nicht gr<strong>und</strong>sätzlich von externen<<strong>br</strong> />

Spanngliedern. Sie m<strong>ü</strong>ssen jedoch an<<strong>br</strong> />

spezielle Randbedingungen angepasst<<strong>br</strong> />

werden. Wesentlicher Bestandteil des<<strong>br</strong> />

Korrosionsschutzsystems ist die mindestens<<strong>br</strong> />

einfache PE-Ummantelung der<<strong>br</strong> />

Litzen bzw. Drähte. Während sich beim<<strong>br</strong> />

Vorspannen externer Spannglieder der<<strong>br</strong> />

Spannstahl beim Drahtspannverfahren<<strong>br</strong> />

zusammen mit dem H<strong>ü</strong>llrohr bzw. bei<<strong>br</strong> />

Monolitzen mit der PE-Umh<strong>ü</strong>llung bewegt,<<strong>br</strong> />

gleitet beim Vorspannen interner<<strong>br</strong> />

verb<strong>und</strong>loser Spannglieder der Spannstahl<<strong>br</strong> />

beim Drahtspannverfahren innerhalb<<strong>br</strong> />

des H<strong>ü</strong>llrohrs bzw. bei Monolitzen<<strong>br</strong> />

innerhalb der PE-Umh<strong>ü</strong>llung. Durch die<<strong>br</strong> />

Umlenkpressungen schneidet er also in<<strong>br</strong> />

das PE-Material ein, was zu einer Reduzierung<<strong>br</strong> />

der Wandstärken f<strong>ü</strong>hrt. Diese<<strong>br</strong> />

unterschiedlichen Gleitbedingungen sind<<strong>br</strong> />

im Zulassungsverfahren der Spannglieder<<strong>br</strong> />

ber<strong>ü</strong>cksichtigt. Da interne verb<strong>und</strong>lose<<strong>br</strong> />

Spannglieder bereits im fr<strong>ü</strong>hen Betonalter,<<strong>br</strong> />

das heißt vor dem vollkommenen<<strong>br</strong> />

Abklingen der Hydratationswärme vorgespannt<<strong>br</strong> />

werden, sind auch Nachweise f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

das Eindr<strong>ü</strong>ckverhalten des Spannstahls in<<strong>br</strong> />

das H<strong>ü</strong>llrohr bei erhöhten Temperaturen<<strong>br</strong> />

notwendig.<<strong>br</strong> />

Gemäß DIN-Fachbericht 102 sind verb<strong>und</strong>lose<<strong>br</strong> />

Spannglieder, die innerhalb<<strong>br</strong> />

des Betonquerschnitts liegen, beim<<strong>br</strong> />

Druckstrebennachweis zu ber<strong>ü</strong>cksichtigen.<<strong>br</strong> />

Wenn demnach im Querschnitt mit<<strong>br</strong> />

einer Steg<strong>br</strong>eite b w verb<strong>und</strong>lose Spannglieder<<strong>br</strong> />

mit einer Durchmessersumme<<strong>br</strong> />

Σd H > b w /8 nebeneinanderliegen, ist der<<strong>br</strong> />

Bemessungswert der Querkrafttragfähigkeit<<strong>br</strong> />

V Rd,max auf der Gr<strong>und</strong>lage des<<strong>br</strong> />

Nennwerts b w,nom der Querschnitts<strong>br</strong>eite<<strong>br</strong> />

zu berechnen. Dabei wird f<strong>ü</strong>r b w,nom die<<strong>br</strong> />

Abminderung b w,nom = b w – 1,30 Σd H vorgenommen.<<strong>br</strong> />

Daraus wird klar erkennbar,<<strong>br</strong> />

dass Spannglieder mit möglichst kleinem<<strong>br</strong> />

Durchmesser bzw. möglichst kleiner<<strong>br</strong> />

Breite vorzuziehen sind.<<strong>br</strong> />

Die im Entwurf befindliche Richtlinie f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

interne Spannglieder ohne Verb<strong>und</strong> [6]<<strong>br</strong> />

fordert, dass bei Br<strong>ü</strong>cken ab einer Gesamtlänge<<strong>br</strong> />

von ca. 100 m <strong>und</strong> mit besonderer<<strong>br</strong> />

Verkehrsbedeutung, wie etwa bei<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken im Zuge von B<strong>und</strong>esfernstraßen,<<strong>br</strong> />

als interne Längspannglieder ohne Verb<strong>und</strong><<strong>br</strong> />

nachspannbare Spannglieder mit<<strong>br</strong> />

16


17<<strong>br</strong> />

1 Monolitzen mit PE-Mantel (oben) sowie mit<<strong>br</strong> />

PE-Mantel <strong>und</strong> zusätzlichem -H<strong>ü</strong>llrohr (unten)<<strong>br</strong> />

© Dywidag-Systems International GmbH<<strong>br</strong> />

doppeltem H<strong>ü</strong>llrohr zu verwenden sind,<<strong>br</strong> />

die im Bauwerk einen Austausch der Komponenten<<strong>br</strong> />

Spannstahl, Korrosionsschutzmittel<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> inneres H<strong>ü</strong>llrohr gegen eine<<strong>br</strong> />

neue werksgefertigte Einheit erlauben.<<strong>br</strong> />

4 Spanngliedtypen<<strong>br</strong> />

4.1 Spannglieder mit<<strong>br</strong> />

bedingter Auswechselbarkeit<<strong>br</strong> />

des Korrosionsschutzes<<strong>br</strong> />

Schon seit vielen Jahren gibt es f<strong>ü</strong>r interne<<strong>br</strong> />

verb<strong>und</strong>lose Spannglieder im Hochbau<<strong>br</strong> />

Zulassungen. Diese Spannglieder werden<<strong>br</strong> />

hauptsächlich zur Behältervorspannung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zur Vorspannung von Flachdecken<<strong>br</strong> />

verwendet. Sie bestehen aus Monolitzen,<<strong>br</strong> />

bei denen der Spannstahl mit einem<<strong>br</strong> />

einfachen PE-Mantel mit einer Stärke von<<strong>br</strong> />

ca. 1,50 mm <strong>ü</strong>berzogen ist. Der Zwischenraum<<strong>br</strong> />

zwischen den Spannstahldrähten<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> dem PE-Mantel ist mit einer Korrosionsschutzmasse<<strong>br</strong> />

verf<strong>ü</strong>llt, wobei eine<<strong>br</strong> />

oder mehrere Monolitzen in jeweils einer<<strong>br</strong> />

Verankerung zusammengefasst werden.<<strong>br</strong> />

Der Korrosionsschutz im Übergangsbereich<<strong>br</strong> />

zwischen Verankerung <strong>und</strong> Monolitzen<<strong>br</strong> />

wird hier mittels Übergangsrohren<<strong>br</strong> />

hergestellt. Ein Austausch des Spannstahls<<strong>br</strong> />

inklusive Korrosionsschutzmasse<<strong>br</strong> />

ist möglich.<<strong>br</strong> />

4.2 Spannglieder mit<<strong>br</strong> />

vollständiger Auswechselbarkeit<<strong>br</strong> />

des Korrosionsschutzes<<strong>br</strong> />

Aus der Forderung, bei einem Spannstahlaustausch<<strong>br</strong> />

auch den kompletten Korrosionsschutz<<strong>br</strong> />

mit auswechseln zu können,<<strong>br</strong> />

wurde das Konzept entwickelt, die unter<<strong>br</strong> />

4.1 beschriebenen Monolitzen in einem<<strong>br</strong> />

zusätzlichen PE-H<strong>ü</strong>llrohr zu f<strong>ü</strong>hren. Dieses<<strong>br</strong> />

äußere H<strong>ü</strong>llrohr erf<strong>ü</strong>llt keine Korrosionsschutzanforderungen,<<strong>br</strong> />

sondern wirkt<<strong>br</strong> />

nur als »Aussparungsrohr« im Betonquerschnitt.<<strong>br</strong> />

Bei der Herstellung werden zugelassene<<strong>br</strong> />

Monolitzen nachträglich in die<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

2 Drahtspannglied mit dickwandigem<<strong>br</strong> />

Kunststoffh<strong>ü</strong>llrohr <strong>und</strong> Fettverf<strong>ü</strong>llung<<strong>br</strong> />

© Dywidag-Systems International GmbH<<strong>br</strong> />

3 Aufgesetzte Spannpresse beim Bauwerk Germering<<strong>br</strong> />

© Dywidag-Systems International GmbH<<strong>br</strong> />

äußeren H<strong>ü</strong>llrohre eingeschossen, wobei<<strong>br</strong> />

ein Trennmittel verhindert, dass es unter<<strong>br</strong> />

dauerhafter Querpressung zu einem<<strong>br</strong> />

»Verkleben« von dem f<strong>ü</strong>r den Korrosionsschutz<<strong>br</strong> />

notwendigen inneren PE-Mantel<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> dem PE-H<strong>ü</strong>llrohr kommt. [8]<<strong>br</strong> />

Bei den im Br<strong>ü</strong>ckenbau ver<strong>br</strong>eiteten<<strong>br</strong> />

Drahtspanngliedern wird der Korrosionsschutz<<strong>br</strong> />

primär durch die komplette<<strong>br</strong> />

Verf<strong>ü</strong>llung des H<strong>ü</strong>llrohrinnenraums mit<<strong>br</strong> />

Fett sichergestellt. Im Auswechselfall<<strong>br</strong> />

wird nach dem Ausbau des alten Spannstahls<<strong>br</strong> />

der komplette H<strong>ü</strong>llrohrinnenraum<<strong>br</strong> />

gereinigt <strong>und</strong> nach Einziehen des neuen<<strong>br</strong> />

Spannglieds wiederum mit Fett verpresst.<<strong>br</strong> />

[7]<<strong>br</strong> />

5 Projekte in Bayern<<strong>br</strong> />

5.1 Überf<strong>ü</strong>hrungsbauwerk Germering<<strong>br</strong> />

Bei der 2001 erstellten Überf<strong>ü</strong>hrung der<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esstraße (B) 2 <strong>ü</strong>ber die B<strong>und</strong>esautobahn<<strong>br</strong> />

(BAB) A 99 bei Germering handelt<<strong>br</strong> />

es sich um einen Zweifeldträger mit<<strong>br</strong> />

St<strong>ü</strong>tzweiten von je 24,60 m. Bei diesem<<strong>br</strong> />

Bauwerk kamen 26 Spannglieder vom<<strong>br</strong> />

Typ Suspa Draht-Intern zum Einsatz, die<<strong>br</strong> />

wechselseitig gespannt wurden. Die Widerlager<<strong>br</strong> />

sind f<strong>ü</strong>r den Fall des Spanngliedaustauschs<<strong>br</strong> />

so dimensioniert, dass im<<strong>br</strong> />

Inneren des H<strong>ü</strong>llrohrs eine Spannpresse<<strong>br</strong> />

zum Entspannen der Spannglieder angesetzt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> ein Umlenkelement montiert<<strong>br</strong> />

werden kann: Derart lässt sich das alte<<strong>br</strong> />

Spannglied mit einer Winde seitlich aus-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> anschließend das neue Spannglied<<strong>br</strong> />

wieder einziehen.<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

4 Spanngliedf<strong>ü</strong>hrung beim Bauwerk Streiflacher Weg<<strong>br</strong> />

© Dywidag-Systems International GmbH<<strong>br</strong> />

5.2 Überf<strong>ü</strong>hrungsbauwerk<<strong>br</strong> />

Streiflacher Weg<<strong>br</strong> />

Die Überf<strong>ü</strong>hrung des Streiflacher Wegs<<strong>br</strong> />

[3] kreuzt die BAB A 99 westlich von M<strong>ü</strong>nchen.<<strong>br</strong> />

Die St<strong>ü</strong>tzweiten des Zweifeldbauwerks<<strong>br</strong> />

betragen 33,21 m <strong>und</strong> 33,75 m, der<<strong>br</strong> />

Querschnitt ist ein einstegiger Plattenbalken<<strong>br</strong> />

mit einer Konstruktionshöhe von<<strong>br</strong> />

1,40 m im Bereich der Widerlager bzw.<<strong>br</strong> />

von 1,70 m <strong>ü</strong>ber dem Pfeiler.<<strong>br</strong> />

Im Überbau sind acht intern verb<strong>und</strong>lose<<strong>br</strong> />

Spannglieder mit jeweils 66 Drähten<<strong>br</strong> />

angeordnet. Sie verlaufen jeweils von<<strong>br</strong> />

den Überbauenden bis zu den Kontrollnischen<<strong>br</strong> />

an der -unterseite am gegen<strong>ü</strong>berliegenden<<strong>br</strong> />

Widerlager; Spannanker<<strong>br</strong> />

befinden sich sowohl an den Überbauenden<<strong>br</strong> />

als auch in den Kontrollnischen.<<strong>br</strong> />

Deren Abmessungen sind so ausgelegt,<<strong>br</strong> />

dass eine Spannpresse zum Anheben<<strong>br</strong> />

des Ankerkopfes eingesetzt <strong>und</strong> so die<<strong>br</strong> />

Spannkraft kontrolliert werden kann.<<strong>br</strong> />

Auf zusätzlichen Platz zum Anspannen<<strong>br</strong> />

wurde verzichtet, da die Schwächung des<<strong>br</strong> />

Überbaus auf einen möglichst kurzen<<strong>br</strong> />

Bereich beschränkt werden sollte. Die<<strong>br</strong> />

Nischen sind mit einem Hubsteiger von<<strong>br</strong> />

unten zu erreichen <strong>und</strong> inspizierbar. Ihre<<strong>br</strong> />

Abdeckung erfolgt mit nichtrostenden<<strong>br</strong> />

Stahlteilen, die gegen unbefugtes Öffnen<<strong>br</strong> />

mit Schlössern gesichert sind. Die Widerlager<<strong>br</strong> />

sind nicht begehbar ausgef<strong>ü</strong>hrt, da<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die einprofiligen Übergangskonstruktionen<<strong>br</strong> />

kein Wartungsgang notwendig ist.<<strong>br</strong> />

Die in den Kammerwänden vorhandenen<<strong>br</strong> />

Aussparungen mit abnehmbaren Abdeckungen<<strong>br</strong> />

aus Edelstahl ermöglichen die<<strong>br</strong> />

Zugänglichkeit der Spanngliedanker im<<strong>br</strong> />

Falle eines erforderlichen Spanngliedaustausches<<strong>br</strong> />

von der R<strong>ü</strong>ckseite des Widerlagers<<strong>br</strong> />

aus, was jedoch den Ausbau der<<strong>br</strong> />

Hinterf<strong>ü</strong>llung bedingt.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

5 Regelquerschnitt mit den beidseitigen Lisenen<<strong>br</strong> />

© Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern<<strong>br</strong> />

5.3 Dettenbachtal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

Die Dettenbachtal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke im Zuge der<<strong>br</strong> />

Ortsumfahrung Neukirchen vorm Wald<<strong>br</strong> />

wurde als längs vorgespannter zweistegiger<<strong>br</strong> />

Plattenbalken ausgef<strong>ü</strong>hrt. Ihr<<strong>br</strong> />

Überbau besteht aus einem f<strong>ü</strong>nffeldrigen<<strong>br</strong> />

Durchlaufträger mit einer Gesamtlänge<<strong>br</strong> />

von 160 m. Wegen der bei der Bemessung<<strong>br</strong> />

zu ber<strong>ü</strong>cksichtigenden Bauzustände war<<strong>br</strong> />

es unter den gegebenen Randbedingungen<<strong>br</strong> />

nicht möglich, auf abschnittsweise<<strong>br</strong> />

vorgespannte Spannglieder mit nachträglichem<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong> zu verzichten. Die Monolitzen<<strong>br</strong> />

mit äußerem Kunststoffh<strong>ü</strong>llrohr<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die verb<strong>und</strong>lose interne Vorspannung<<strong>br</strong> />

laufen <strong>ü</strong>ber die gesamte Bauwerkslänge<<strong>br</strong> />

durch. Um die Relativbewegungen des<<strong>br</strong> />

Spannstahls im Kunststoffh<strong>ü</strong>llrohr zu<<strong>br</strong> />

minimieren, wurden alle Spannglieder<<strong>br</strong> />

synchron von beiden Seiten vorgespannt.<<strong>br</strong> />

5.4 Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber die Kleine Laber<<strong>br</strong> />

Die Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber die Kleine Laber im<<strong>br</strong> />

Zuge der vierstreifigen B 15 neu Regensburg–Landshut<<strong>br</strong> />

befindet sich nahe der<<strong>br</strong> />

Ortschaft Neufahrn in Niederbayern. [5]<<strong>br</strong> />

Mit getrennten Überbauten ausgef<strong>ü</strong>hrt,<<strong>br</strong> />

hat sie eine Gesamtst<strong>ü</strong>tzweite von 273 m<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber acht Felder, wobei die maximale<<strong>br</strong> />

St<strong>ü</strong>tzweite 35,00 m beträgt. Der Überbauquerschnitt<<strong>br</strong> />

ist als zweistegiger Plattenbalken<<strong>br</strong> />

mit einer Konstruktionshöhe von<<strong>br</strong> />

1,80 m ausgebildet. Die Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke wurde<<strong>br</strong> />

abschnittsweise <strong>und</strong> nur mit verb<strong>und</strong>losen<<strong>br</strong> />

internen Spanngliedern errichtet,<<strong>br</strong> />

ein Herstellungsabschnitt hatte maximal<<strong>br</strong> />

70 m. Mit der notwendigen Übergreifungslänge<<strong>br</strong> />

ergeben sich somit Spanngliedlängen<<strong>br</strong> />

von ca. 84 m.<<strong>br</strong> />

Die zwei Stege jeder Überbauhälfte<<strong>br</strong> />

verf<strong>ü</strong>gen im St<strong>ü</strong>tzbereich <strong>ü</strong>ber beidseitige<<strong>br</strong> />

Lisenen, in denen die Spannglieder<<strong>br</strong> />

verankert sind. Zum Einsatz kamen hier<<strong>br</strong> />

Spannglieder des Typs Suspa-intern ohne<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong> von Dywidag-Systems International<<strong>br</strong> />

[7] mit einer Spannkraft P m0,max =<<strong>br</strong> />

2.430 kN bei 54 Spannstahldrähten <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

P m0,max = 2.970 kN bei 66 Spannstahldrähten.<<strong>br</strong> />

Im Regelbereich wurden acht Spannglieder<<strong>br</strong> />

angeordnet, <strong>ü</strong>ber den St<strong>ü</strong>tzen sind<<strong>br</strong> />

mit den vier zusätzlichen Spanngliedern<<strong>br</strong> />

aus der Übergreifung insgesamt zwölf<<strong>br</strong> />

vorhanden. Der Spanngliedaustausch ist<<strong>br</strong> />

an den Lisenen möglich.<<strong>br</strong> />

6 Möglichkeiten f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Inspektion <strong>und</strong> Wartung<<strong>br</strong> />

In begr<strong>ü</strong>ndeten Verdachtsfällen in Bezug<<strong>br</strong> />

auf Spannstahlschäden können an<<strong>br</strong> />

internen verb<strong>und</strong>losen Spanngliedern<<strong>br</strong> />

Kraftmessungen durchgef<strong>ü</strong>hrt werden,<<strong>br</strong> />

zum Beispiel in Form klassischer Abhebeversuche.<<strong>br</strong> />

Bei Litzenspanngliedern,<<strong>br</strong> />

die mit Keilen verankert sind, ist jedoch<<strong>br</strong> />

darauf zu achten, dass der neue Keilbiss<<strong>br</strong> />

mindestens 15 mm vom urspr<strong>ü</strong>nglichen<<strong>br</strong> />

entfernt angeordnet wird. Deshalb m<strong>ü</strong>ssen<<strong>br</strong> />

die untersuchten Litzen geringf<strong>ü</strong>gig<<strong>br</strong> />

höher vorgespannt werden: Bei den<<strong>br</strong> />

Drahtspanngliedern ist ein Abhebeversuch<<strong>br</strong> />

möglich, <strong>und</strong> zwar ohne einen<<strong>br</strong> />

zusätzlichen Dehnweg zu spannen. In<<strong>br</strong> />

jedem Fall ist der Korrosionsschutz des<<strong>br</strong> />

Verankerungsbereichs wieder fachmännisch<<strong>br</strong> />

herzustellen.<<strong>br</strong> />

Des Weiteren lassen sich bei verb<strong>und</strong>losen<<strong>br</strong> />

Spanngliedern Kraftsensoren, wie<<strong>br</strong> />

etwa elektromagnetische Sensoren, vor<<strong>br</strong> />

18


19<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

Projekt Bauherr <strong>und</strong> Amt Lage Fertigstellung Bauausf<strong>ü</strong>hrung Spannverfahren (int.) Ausf<strong>ü</strong>hrungsplanung Pr<strong>ü</strong>fingenieur<<strong>br</strong> />

Überf<strong>ü</strong>hrungsbauwerk<<strong>br</strong> />

Germering<<strong>br</strong> />

Überf<strong>ü</strong>hrungsbauwerk<<strong>br</strong> />

Streiflacher Weg<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esrepublik<<strong>br</strong> />

Deutschland,<<strong>br</strong> />

Autobahndirektion<<strong>br</strong> />

S<strong>ü</strong>dbayern<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esrepublik<<strong>br</strong> />

Deutschland,<<strong>br</strong> />

Autobahndirektion<<strong>br</strong> />

S<strong>ü</strong>dbayern<<strong>br</strong> />

Dettenbachtal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Freistaat Bayern,<<strong>br</strong> />

Staatliches Bauamt<<strong>br</strong> />

Passau<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber die Kleine<<strong>br</strong> />

Laber<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esrepublik<<strong>br</strong> />

Deutschland,<<strong>br</strong> />

Autobahndirektion<<strong>br</strong> />

S<strong>ü</strong>dbayern<<strong>br</strong> />

6 Beteiligte <strong>und</strong> Bauwerksdaten<<strong>br</strong> />

© Dywidag-Systems International GmbH<<strong>br</strong> />

der Montage <strong>ü</strong>ber das Spannglied bzw.<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber Einzellitzen schieben. Damit ist<<strong>br</strong> />

jederzeit eine Kraftmessung gewährleistet,<<strong>br</strong> />

denn die Sensoren messen die magnetische<<strong>br</strong> />

Flussdichte im aufge<strong>br</strong>achten<<strong>br</strong> />

Magnetfeld, die zur Kraft im Spannstahl<<strong>br</strong> />

proportional ist.<<strong>br</strong> />

Die verb<strong>und</strong>lose Spanngliedf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

bedingt, dass bei einem lokalen Spanngliedversagen<<strong>br</strong> />

die Spannkraft auf der<<strong>br</strong> />

gesamten (Spannglied-)Länge ausfällt,<<strong>br</strong> />

also auch im Bereich der maximalen Momente.<<strong>br</strong> />

Simuliert man nun rechnerisch<<strong>br</strong> />

einen sukzessiven Spanngliedausfall, so<<strong>br</strong> />

ist zunächst zu <strong>ü</strong>berpr<strong>ü</strong>fen, in welchen<<strong>br</strong> />

Abschnitten unter der häufigen Einwirkungskombination<<strong>br</strong> />

an der Unterseite eine<<strong>br</strong> />

Rissbildung auftritt. Da zum Zeitpunkt<<strong>br</strong> />

einer Bauwerkspr<strong>ü</strong>fung nicht erwartet<<strong>br</strong> />

werden darf, dass gerade die häufige Last-<<strong>br</strong> />

A 99, Überf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

der B 2<<strong>br</strong> />

A 99, Überf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

des<<strong>br</strong> />

Streiflacher<<strong>br</strong> />

Weges<<strong>br</strong> />

OrtsumfahrungNeukirchen<<strong>br</strong> />

vorm<<strong>br</strong> />

Wald<<strong>br</strong> />

B 15 neu bei<<strong>br</strong> />

Neufahrn in<<strong>br</strong> />

Niederbayern<<strong>br</strong> />

7 Elektromagnetische Sensoren<<strong>br</strong> />

© Dywidag-Systems International GmbH<<strong>br</strong> />

2001 Hermann<<strong>br</strong> />

Assner GmbH &<<strong>br</strong> />

Co. KG, Waal<<strong>br</strong> />

2002 Glass GmbH,<<strong>br</strong> />

Mindelheim<<strong>br</strong> />

2007 Berger Bau<<strong>br</strong> />

GmbH, Passau<<strong>br</strong> />

2010 Max Bögl Baunternehmung<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG,<<strong>br</strong> />

Neumarkt<<strong>br</strong> />

kombination einwirkt, sollte zusätzlich<<strong>br</strong> />

untersucht werden, auf welcher Feldlänge<<strong>br</strong> />

am Querschnittsrand unter quasiständiger<<strong>br</strong> />

Last Zugspannungen im Beton<<strong>br</strong> />

vorhanden sind: Die Risse, die durch eine<<strong>br</strong> />

Einwirkung in der Größenordnung der<<strong>br</strong> />

häufigen Lastfallkombination entstanden<<strong>br</strong> />

sind, bleiben in diesem Bereich erkennbar.<<strong>br</strong> />

Somit lässt sich durch die Rissbildung<<strong>br</strong> />

in vorher betrachteten Abschnitten abschätzen,<<strong>br</strong> />

inwieweit eine Veränderung<<strong>br</strong> />

im Zustand der Spannglieder eingetreten<<strong>br</strong> />

ist. Das heißt, ein Spanngliedversagen<<strong>br</strong> />

k<strong>ü</strong>ndigt sich so rechtzeitig an. Diese theoretischen<<strong>br</strong> />

Vor<strong>ü</strong>berlegungen sind mit allen<<strong>br</strong> />

Ergebnissen der Bauwerkspr<strong>ü</strong>fung abzugleichen,<<strong>br</strong> />

um sicher auf eine entsprechende<<strong>br</strong> />

Veränderung der Spannkraft schließen<<strong>br</strong> />

zu können.<<strong>br</strong> />

Suspa-DSI<<strong>br</strong> />

(Draht intern CD66)<<strong>br</strong> />

Suspa-DSI<<strong>br</strong> />

(Draht intern CD66)<<strong>br</strong> />

Suspa-DSI (Monolitze<<strong>br</strong> />

ohne Verb<strong>und</strong>)<<strong>br</strong> />

Suspa-DSI<<strong>br</strong> />

(Draht intern CD66)<<strong>br</strong> />

Fritsche Ingenieure,<<strong>br</strong> />

Deggendorf<<strong>br</strong> />

Zilch+ M<strong>ü</strong>ller Ingenieure<<strong>br</strong> />

GmbH, M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

Prof. Dr.-Ing. Bulicek +<<strong>br</strong> />

Ingenieure, Passau<<strong>br</strong> />

Fritsche Ingenieure,<<strong>br</strong> />

Deggendorf<<strong>br</strong> />

Prof. Dr.-Ing.<<strong>br</strong> />

Konrad Zilch,<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Lothar<<strong>br</strong> />

Fritsche,<<strong>br</strong> />

Deggendorf<<strong>br</strong> />

Prof. Dr.-Ing.<<strong>br</strong> />

Konrad Zilch,<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

Prof. Dr.-Ing.<<strong>br</strong> />

Konrad Zilch,<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

7 Auswechselversuche<<strong>br</strong> />

Bei den im Kapitel 5 beschriebenen Projekten<<strong>br</strong> />

Überf<strong>ü</strong>hrungsbauwerk Germering,<<strong>br</strong> />

Dettenbachtal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke <strong>und</strong> Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber die Kleine Laber wurden Auswechselversuche<<strong>br</strong> />

erfolgreich durchgef<strong>ü</strong>hrt.<<strong>br</strong> />

Beim Bauwerk Streiflacher Weg wurde<<strong>br</strong> />

auf einen Auswechselversuch hingegen<<strong>br</strong> />

verzichtet, da hinsichtlich der Spanngliedf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

auf die Ergebnisse »aus«<<strong>br</strong> />

Germering zur<strong>ü</strong>ckgegriffen werden kann,<<strong>br</strong> />

wo dasselbe Spannverfahren Anwendung<<strong>br</strong> />

fand. Mit den bereits vorliegenden<<strong>br</strong> />

Erfahrungen ist nun eine Vielzahl von<<strong>br</strong> />

Spanngliedf<strong>ü</strong>hrungen f<strong>ü</strong>r die jeweiligen<<strong>br</strong> />

Spannverfahren abgedeckt, so dass daf<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

keine erneuten Auswechselversuche<<strong>br</strong> />

erforderlich werden. Ändert sich jedoch<<strong>br</strong> />

die Spanngliedgeometrie, also Anzahl der<<strong>br</strong> />

Neigungswechsel <strong>und</strong> Spanngliedlänge<<strong>br</strong> />

etc., wesentlich oder wird ein bisher noch<<strong>br</strong> />

nicht eingesetztes internes verb<strong>und</strong>loses<<strong>br</strong> />

Spannverfahren gewählt, sind weitere<<strong>br</strong> />

Versuche unerlässlich.<<strong>br</strong> />

Vor einem Auswechselversuch ist eine<<strong>br</strong> />

Arbeitsanweisung anzufertigen, in der<<strong>br</strong> />

sämtliche Schritte vom Entlasten <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

vom Ausbau des Spannglieds <strong>ü</strong>ber das etwaige<<strong>br</strong> />

Reinigen des H<strong>ü</strong>llrohrs bis hin zum<<strong>br</strong> />

Einziehen des neuen Spannglieds, zum<<strong>br</strong> />

Vorspannen <strong>und</strong> Wiederherstellen des<<strong>br</strong> />

Korrosionsschutzes zu beschreiben sind.<<strong>br</strong> />

Der Versuch muss anhand der Arbeitsanweisung<<strong>br</strong> />

durchgef<strong>ü</strong>hrt <strong>und</strong> dokumentiert<<strong>br</strong> />

werden. Außerdem sollen die Kräfte, die<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r das Aus- <strong>und</strong> Wiedereinziehen des<<strong>br</strong> />

Spannstahls erforderlich sind, gemessen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> daraus der Reibungsbeiwert berechnet<<strong>br</strong> />

werden.<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

8 Ausblick<<strong>br</strong> />

Die Verwendung verb<strong>und</strong>loser Spannglieder<<strong>br</strong> />

ist wegen der Überpr<strong>ü</strong>fbarkeit <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

des Vorteils ihrer Austauschbarkeit ein<<strong>br</strong> />

wichtiger Schritt auf dem Weg zum nachhaltigen<<strong>br</strong> />

Bauen. Die Mischbauweise bei<<strong>br</strong> />

Hohlkastenträgern mit externen sowie<<strong>br</strong> />

internen Spanngliedern mit nachträglichem<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong> ermöglicht bereits jetzt<<strong>br</strong> />

wirtschaftliche <strong>und</strong> nachhaltige Konstruktionen.<<strong>br</strong> />

F<strong>ü</strong>r Bauwerke mit Plattenbalken-<<strong>br</strong> />

oder Plattenquerschnitt wird durch<<strong>br</strong> />

interne verb<strong>und</strong>lose Spannglieder ebenfalls<<strong>br</strong> />

die Möglichkeit der Überpr<strong>ü</strong>fbarkeit<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Austauschbarkeit eröffnet. Auch<<strong>br</strong> />

wenn die Richtlinie f<strong>ü</strong>r interne Spannglieder<<strong>br</strong> />

ohne Verb<strong>und</strong> noch nicht eingef<strong>ü</strong>hrt<<strong>br</strong> />

ist, sollten mit dieser Technik bei geeigneten<<strong>br</strong> />

Projekten weitere Erfahrungen<<strong>br</strong> />

gesammelt werden, wobei insbesondere<<strong>br</strong> />

Erkenntnisse bei der Bauwerkspr<strong>ü</strong>fung<<strong>br</strong> />

wichtig sind.<<strong>br</strong> />

Autoren:<<strong>br</strong> />

Dr.-Ing. Christian Gläser<<strong>br</strong> />

CEO Europe Post-Tensioning,<<strong>br</strong> />

Dywidag-Systems International GmbH,<<strong>br</strong> />

Unterschleißheim<<strong>br</strong> />

MR Dipl.-Ing. Karl Goj<<strong>br</strong> />

Oberste Baubehörde im<<strong>br</strong> />

Bayerischen Staatsministerium des Innern,<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

Offene <strong>und</strong> geschlossene Fugen<<strong>br</strong> />

� zertifiziert nach HPQ<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

Literatur<<strong>br</strong> />

[1] B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Wohnungswesen: Richtlinie f<strong>ü</strong>r Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

mit externen Spanngliedern, August 1999.<<strong>br</strong> />

[2] Zilch, K.; Weber, J.; Gläser, Ch.: Vorspannkonzepte;<<strong>br</strong> />

in: Zilch, K.: Sonderpublikation »Massivbau<<strong>br</strong> />

2001. Forschung, Entwicklungen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Anwendungen«. Berlin 2001.<<strong>br</strong> />

[3] Pfisterer, H.; Fritsche, L.; Scheibe, M.; Zilch,<<strong>br</strong> />

K.; Hennecke, M.; Leonhardt, G.: Innovatives<<strong>br</strong> />

Bauprojekt. Br<strong>ü</strong>cke mit interner Vorspannung<<strong>br</strong> />

ohne Verb<strong>und</strong> als Pilotprojekt im Zuge BAB<<strong>br</strong> />

A 99 West Autobahnring M<strong>ü</strong>nchen; in: Bauingenieur<<strong>br</strong> />

78, 2003, S. 165–171.<<strong>br</strong> />

[4] Fritsche, T.; Hennecke, M.; Pfisterer, H.; Willberg,<<strong>br</strong> />

U.: Die verb<strong>und</strong>lose interne Längsvorspannung.<<strong>br</strong> />

Das Pilotprojekt Streiflacher Weg;<<strong>br</strong> />

in: Beton- <strong>und</strong> Stahlbetonbau 99, 2004, Heft<<strong>br</strong> />

8, S. 634–641.<<strong>br</strong> />

[5] Fritsche, L.; Gläser, Ch.; Goj, K.; W<strong>und</strong>erlich, P.;<<strong>br</strong> />

Zilch, K.: Einsatz der verb<strong>und</strong>losen Vorspannung<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r eine abschnittsweise hergestellte<<strong>br</strong> />

Groß<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke mit neuen Erkenntnissen zum<<strong>br</strong> />

Spanngliedaustausch am Pilotprojekt<<strong>br</strong> />

Labertal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke; in: Bauingenieur 86, 2011<<strong>br</strong> />

(erscheint demnächst).<<strong>br</strong> />

[6] B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Wohnungswesen: Richtlinie f<strong>ü</strong>r Beton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

mit internen Spanngliedern ohne Verb<strong>und</strong>,<<strong>br</strong> />

Entwurf 2008.<<strong>br</strong> />

[7] Deutsches Institut f<strong>ü</strong>r Bautechnik: Allgemeine<<strong>br</strong> />

bauaufsichtliche Zulassung f<strong>ü</strong>r das<<strong>br</strong> />

Spannverfahren »Suspa-Draht intern ohne<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong>«, Zulassungsnummer Z-13.2-109<<strong>br</strong> />

der Fa. Suspa-DSI GmbH. Berlin, März 2004.<<strong>br</strong> />

[8] Deutsches Institut f<strong>ü</strong>r Bautechnik: Allgemeine<<strong>br</strong> />

bauaufsichtliche Zulassung f<strong>ü</strong>r das Spannverfahren<<strong>br</strong> />

»Suspa-DSI Monolitze austauschbar«,<<strong>br</strong> />

Zulassungsnummer Z-13.2-113 der<<strong>br</strong> />

Fa. Dywidag-Systems GmbH. Berlin, Fe<strong>br</strong>uar<<strong>br</strong> />

2005.<<strong>br</strong> />

RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH · Auschnippe 52 · 37170 Uslar<<strong>br</strong> />

Telefon: +49 (0) 55 71 - 3 05 - 0 · Telefax: +49 (0) 55 71 - 3 05 - 26 · www.rwsh.de · info@rwsh.de<<strong>br</strong> />

20


21<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

Wichtige Aspekte, realisierte Beispiele <strong>und</strong> neue Entwicklungen<<strong>br</strong> />

Sanierung <strong>und</strong> Austausch von Br<strong>ü</strong>ckenlagern <strong>und</strong> Fahrbahn<strong>ü</strong>bergängen<<strong>br</strong> />

� � � von Christiane Butz<<strong>br</strong> />

Während hochwertige Kalottenlager<<strong>br</strong> />

eine Lebensdauer von ca. 100 Jahren<<strong>br</strong> />

besitzen, das heißt, sie stimmt mit<<strong>br</strong> />

jener der Br<strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>berein, weisen<<strong>br</strong> />

Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge unter Annahme<<strong>br</strong> />

einer <strong>ü</strong>blichen Verkehrsbelastung<<strong>br</strong> />

eine Lebensdauer von ca. 40 Jahren<<strong>br</strong> />

auf. Verwendet man diese bei Neubauten,<<strong>br</strong> />

so ist kein bzw. ihr zwei- bis<<strong>br</strong> />

dreimaliger Austausch erforderlich.<<strong>br</strong> />

Allerdings sind in vielen vorhandenen<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken Lager <strong>und</strong> Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge<<strong>br</strong> />

von minderer Qualität <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

geringerer Lebensdauer eingebaut,<<strong>br</strong> />

bei denen aus unterschiedlichen<<strong>br</strong> />

Gr<strong>ü</strong>nden ein Austausch oder eine<<strong>br</strong> />

Sanierung notwendig werden. Im<<strong>br</strong> />

Folgenden werden anhand von<<strong>br</strong> />

Beispielen wichtige Aspekte bei der<<strong>br</strong> />

Realisierung solcher Maßnahmen<<strong>br</strong> />

beschrieben.<<strong>br</strong> />

1 Br<strong>ü</strong>ckenlager<<strong>br</strong> />

1.1 Allgemeines<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenlager, das heißt Elastomer-,<<strong>br</strong> />

Rollen-, Topf-, Kipp-, Kalotten- <strong>und</strong> Zylinderlager<<strong>br</strong> />

mit PTFE sowie Festhaltekonstruktionen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> F<strong>ü</strong>hrungslager, werden<<strong>br</strong> />

derzeit durch die DIN EN 1337 geregelt.<<strong>br</strong> />

Moderne, hochfeste Gleitwerkstoffe, wie<<strong>br</strong> />

zum Beispiel MSM®, liegen außerhalb des<<strong>br</strong> />

Anwendungsbereiches der DIN EN 1337.<<strong>br</strong> />

Sie werden auf der Gr<strong>und</strong>lage von europäischen<<strong>br</strong> />

Zulassungen (ETA) eingesetzt.<<strong>br</strong> />

Kalottenlager mit diesen Gleitwerkstoffen<<strong>br</strong> />

besitzen eine Lebensdauer von ca.<<strong>br</strong> />

100 Jahren bei Gleitwegsummen bis zu<<strong>br</strong> />

25 km.<<strong>br</strong> />

1 Kennedy<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Bonn<<strong>br</strong> />

© Henneker, Zillinger Ingenieure<<strong>br</strong> />

1.2 Erneuerung der Rollenlager<<strong>br</strong> />

an der Kennedy<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Bonn<<strong>br</strong> />

Rollenlager bestehen aus seitlich gehaltenen<<strong>br</strong> />

Stahlzylindern <strong>und</strong> Lagerplatten.<<strong>br</strong> />

Sie m<strong>ü</strong>ssen vertikale Lasten <strong>ü</strong>bertragen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Verschiebungen rechtwinklig zur<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Verdrehungen um die Rollenachse<<strong>br</strong> />

erlauben. Heute werden sie nur noch<<strong>br</strong> />

in Ausnahmefällen, beispielsweise bei<<strong>br</strong> />

Instandsetzungsmaßnahmen denkmalgesch<strong>ü</strong>tzter<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken, ausgef<strong>ü</strong>hrt. Geringe<<strong>br</strong> />

zulässige vertikale Auflasten aufgr<strong>und</strong><<strong>br</strong> />

hoher hertzscher Pressung, die eingeschränkte<<strong>br</strong> />

einaxiale Rotationsmöglichkeit<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> das Versagen durch schlagartiges<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> kaum vorhersehbares Brechen der<<strong>br</strong> />

Rollen stellen erhebliche Nachteile dar.<<strong>br</strong> />

Durch Verschmutzung <strong>und</strong> Korrosion<<strong>br</strong> />

vergrößern sich die Verformungs- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Verdrehungswiderstände oft sehr, was<<strong>br</strong> />

Wartungsaufwand <strong>und</strong> Verschleiß erhöht.<<strong>br</strong> />

Rollenlager werden in Baustahlg<strong>ü</strong>te<<strong>br</strong> />

mit CE-Zeichen nach EN 1337-4 bzw. in<<strong>br</strong> />

kompakterer Bauweise mit Edelstahl-Auftragsschweißung<<strong>br</strong> />

nach allgemeiner bauaufsichtlicher<<strong>br</strong> />

Zulassung des Deutschen<<strong>br</strong> />

Instituts f<strong>ü</strong>r Bautechnik (DIBt) gefertigt.<<strong>br</strong> />

An der Kennedy<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber den Rhein<<strong>br</strong> />

in Bonn wurden 2009 im Rahmen der<<strong>br</strong> />

Ver<strong>br</strong>eiterung des Br<strong>ü</strong>ckendecks von 18 m<<strong>br</strong> />

auf 26,80 m die Fahrbahn<strong>ü</strong>bergangskonstruktionen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> die Br<strong>ü</strong>ckenlager ausgetauscht.<<strong>br</strong> />

Die vorhandenen Rollenlager<<strong>br</strong> />

wiesen starke Korrosionsschäden auf <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

waren dadurch in den Freiheitsgraden<<strong>br</strong> />

stark eingeschränkt. Gemäß den Vorgaben<<strong>br</strong> />

wurden sie 2009 durch neue Rollenlager<<strong>br</strong> />

ersetzt. Wegen fehlender Ansatzpunkte<<strong>br</strong> />

wurden stählerne Anhebevorrich-<<strong>br</strong> />

2 Rollenlager f<strong>ü</strong>r die Kennedy<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

tungen erforderlich, um den Überbau mit<<strong>br</strong> />

hydraulischen Pressen zu positionieren<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> die Lager auszutauschen. [3] Verwendung<<strong>br</strong> />

fanden<<strong>br</strong> />

– f<strong>ü</strong>r jedes Widerlager sechs Zweirollenlager<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Auflasten von 5.450 kN <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Verschiebewege von ± 115 mm,<<strong>br</strong> />

– f<strong>ü</strong>r einen Strompfeiler sechs Sechsrollenlager<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Auflasten von 23.460 kN<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Verschiebewege von ± 210 mm,<<strong>br</strong> />

– f<strong>ü</strong>r einen Strompfeiler zwei Festlager<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Auflasten von 23.460 kN <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Horizontalkräfte von ± 2.550 kN <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

± 270 kN,<<strong>br</strong> />

– Festlager mit Auflast von 23.460 kN<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Horizontalkräften von ± 2.550 kN<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> ± 270 kN f<strong>ü</strong>r einen Strompfeiler.<<strong>br</strong> />

Die Rollen sind aus 42CrMo4 <strong>und</strong> die<<strong>br</strong> />

Lagerplatten aus einem Stahl der G<strong>ü</strong>te<<strong>br</strong> />

S690Q. Alle Arbeiten wurden unter laufendem<<strong>br</strong> />

Verkehr durchgef<strong>ü</strong>hrt (Bauherr:<<strong>br</strong> />

Stadt Bonn; Ausf<strong>ü</strong>hrung: Eiffel Deutschland<<strong>br</strong> />

Stahltechnologie GmbH; Lagerhersteller:<<strong>br</strong> />

Maurer Söhne GmbH & Co. KG).<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

1.3 Lageraustausch bei<<strong>br</strong> />

der Tejo<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Lissabon<<strong>br</strong> />

Aufgr<strong>und</strong> der großen Nachteile werden<<strong>br</strong> />

im Allgemeinen Rollenlager gegen<<strong>br</strong> />

Kalottenlager ausgetauscht. Kommen<<strong>br</strong> />

Kalottenlager mit modifiziertem Gleitwerkstoff<<strong>br</strong> />

zum Einsatz, so können dank<<strong>br</strong> />

der deutlich reduzierten Abmessungen<<strong>br</strong> />

alle Bauteile bis auf die Rollen im Bauwerk<<strong>br</strong> />

verbleiben, <strong>und</strong> der Aufwand beim Lagertausch<<strong>br</strong> />

ist minimal.<<strong>br</strong> />

Die Ponte 25 A<strong>br</strong>il <strong>ü</strong>ber den Tejo bei<<strong>br</strong> />

Lissabon ist eine 2.276 m lange Hänge<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

mit kombiniertem Straßen- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Eisenbahnverkehr. Sie wurde 1966<<strong>br</strong> />

fertiggestellt <strong>und</strong> 1996–1999 auf sechs<<strong>br</strong> />

Fahrstreifen <strong>und</strong> um ein unteres Deck<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r den Zugverkehr erweitert; ihre derzeitige<<strong>br</strong> />

Belastung beträgt 150.000 Kfz/d<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> 160 Z<strong>ü</strong>ge pro Tag. Jede Zug<strong>ü</strong>berfahrt<<strong>br</strong> />

verursacht in den Lagern bis zu 200 mm<<strong>br</strong> />

akkumulierten Gleitweg mit einer maximalen<<strong>br</strong> />

Geschwindigkeit von 15 mm/s, pro<<strong>br</strong> />

Jahr erreicht der akkumulierte Gleitweg<<strong>br</strong> />

zwischen 2.132 m <strong>und</strong> 3.703 m. [1]<<strong>br</strong> />

Im Jahr 2004 wurden die acht schadhaften<<strong>br</strong> />

Rollenlager ausgetauscht. Der<<strong>br</strong> />

herkömmliche Gleitwerkstoff PTFE war<<strong>br</strong> />

wegen der hohen Geschwindigkeiten <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Gleitwege nicht geeignet. Ein Gleitwerkstoff<<strong>br</strong> />

aus MSM® kann im Vergleich zu PTFE<<strong>br</strong> />

hingegen den f<strong>ü</strong>nffachen akkumulierten<<strong>br</strong> />

Gleitweg aufnehmen sowie eine siebeneinhalbfach<<strong>br</strong> />

höhere Gleitgeschwindigkeit<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zweifache Pressungen ertragen, so<<strong>br</strong> />

dass Kalottenlager mit MSM® gewählt<<strong>br</strong> />

wurden: Die Kalottenlager sind f<strong>ü</strong>r Lasten<<strong>br</strong> />

bis zu 16.500 kN ausgelegt. Im Normalfall<<strong>br</strong> />

betragen die Gleitwege ±140 mm, f<strong>ü</strong>r den<<strong>br</strong> />

Erdbebenfall erlauben sie Verschiebungen<<strong>br</strong> />

von ±800 mm.<<strong>br</strong> />

Aufgr<strong>und</strong> der starken Br<strong>ü</strong>ckenbewegungen<<strong>br</strong> />

bei einer Zug<strong>ü</strong>berfahrt war ein Austausch<<strong>br</strong> />

unter laufendem Zugverkehr nicht<<strong>br</strong> />

möglich. Da der Zugverkehr auch nicht<<strong>br</strong> />

unter<strong>br</strong>ochen werden durfte, standen pro<<strong>br</strong> />

Nacht lediglich 3,50–6 h zur Verf<strong>ü</strong>gung.<<strong>br</strong> />

Der Wechsel eines Lagers dauerte jeweils<<strong>br</strong> />

zwei Nächte, in denen die Rollen entfernt,<<strong>br</strong> />

die Lagerplatten bearbeitet <strong>und</strong> das neue<<strong>br</strong> />

Kalottenlager eingesetzt wurden, wobei<<strong>br</strong> />

das alte Rotationsgelenk durch Stabilisatoren<<strong>br</strong> />

blockiert wurde. Durch Langzeitmonitoring<<strong>br</strong> />

werden die Gleitwege aller Lager<<strong>br</strong> />

gemessen, um den Wartungsaufwand zu<<strong>br</strong> />

minimieren <strong>und</strong> den Gleitwerkstoff rechtzeitig<<strong>br</strong> />

auszutauschen (Auftraggeber <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrung: Koch de Portugal; Lagerhersteller:<<strong>br</strong> />

Maurer Söhne GmbH & Co. KG).<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

1.4 Lageraustausch bei<<strong>br</strong> />

der Kanal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber die Zenn<<strong>br</strong> />

Die Main-Donau-Kanal-Br<strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber die<<strong>br</strong> />

Zenn bei F<strong>ü</strong>rth wurde 1970 errichtet.<<strong>br</strong> />

Aufgr<strong>und</strong> der großen Wasserlast verringern<<strong>br</strong> />

sich bei Trogentleerungen f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Wartungs- <strong>und</strong> Inspektionszwecke die<<strong>br</strong> />

Auflasten auf einen Bruchteil der Werte<<strong>br</strong> />

im Betriebszustand. Kommen zusätzlich<<strong>br</strong> />

Kräfteumlagerungen infolge Temperatureinwirkung,<<strong>br</strong> />

Fertigungsungenauigkeiten<<strong>br</strong> />

oder plastischen Verformungen hinzu,<<strong>br</strong> />

können im entleerten Zustand vollständige<<strong>br</strong> />

Entlastungen bis hin zu abhebenden<<strong>br</strong> />

Reaktionen an einzelnen Auflagern entstehen.<<strong>br</strong> />

Bei einer Bauwerkshauptpr<strong>ü</strong>fung wurden<<strong>br</strong> />

Schäden an den 28 Topflagern festgestellt.<<strong>br</strong> />

Bei einigen Lagern sind abhebende<<strong>br</strong> />

Lagerreaktionen aufgetreten, die zu<<strong>br</strong> />

einer Ablösung der Gleitpartner in den<<strong>br</strong> />

Gleitflächen gef<strong>ü</strong>hrt haben. Die Topflager<<strong>br</strong> />

wurden daher durch MSM®-Kalottenla-<<strong>br</strong> />

3 Ponte 25 A<strong>br</strong>il bei<<strong>br</strong> />

Lissabon, Portugal<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

4 Mit Kalottenlager<<strong>br</strong> />

saniertes Rollenlager<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

ger ersetzt. Zur Vermeidung von Lagerschäden<<strong>br</strong> />

wurden zudem jene Auflager, die<<strong>br</strong> />

durch abhebende Kräfte gefährdet sind,<<strong>br</strong> />

mit einer Überhöhung eingebaut. Daf<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

wurde eine Überhöhungskontur der<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cke bestimmt, die f<strong>ü</strong>r alle Temperaturverteilungen<<strong>br</strong> />

an keiner Stelle zu negativen<<strong>br</strong> />

Auflagerkräften f<strong>ü</strong>hrt, so dass nach dem<<strong>br</strong> />

Lagertausch eine Entleerung jederzeit<<strong>br</strong> />

möglich bleibt.<<strong>br</strong> />

Der Lageraustausch erfolgte innerhalb<<strong>br</strong> />

von zehn Tagen im Fr<strong>ü</strong>hjahr 2010 bei<<strong>br</strong> />

entleertem Trog. Das Einrichten des Überbaus<<strong>br</strong> />

auf die geforderte Überhöhungskontur<<strong>br</strong> />

erforderte eine große Genauigkeit,<<strong>br</strong> />

die mithilfe von kraftgesteuerten hydraulischen<<strong>br</strong> />

Pressen auf vorab berechnete Auflagerkräfte<<strong>br</strong> />

bzw. Pressendr<strong>ü</strong>cke realisiert<<strong>br</strong> />

wurde. Dabei musste ein ausgeglichenes<<strong>br</strong> />

Temperaturfeld vorherrschen, was in den<<strong>br</strong> />

fr<strong>ü</strong>hen Morgen- <strong>und</strong> in den Abendst<strong>und</strong>en<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r ca. 30 min auftritt. Die verlangte<<strong>br</strong> />

Genauigkeit bei der Einrichtung der Lager<<strong>br</strong> />

22


23<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

wurde durch das An<strong>br</strong>ingen von Futterblechen<<strong>br</strong> />

gewährleistet, deren notwendige<<strong>br</strong> />

Dickenabmessungen im eingerichteten<<strong>br</strong> />

Pressenzustand beim Vorliegen eines<<strong>br</strong> />

ausgeglichenen Temperaturfelds mit<<strong>br</strong> />

einer Toleranz von ± 0,1 mm durch Aufmaß<<strong>br</strong> />

bestimmt, umgehend hergestellt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> auf die Baustelle geliefert wurden [2]<<strong>br</strong> />

(Bauherr: Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<<strong>br</strong> />

N<strong>ü</strong>rnberg; Auftraggeber <strong>und</strong> Ausf<strong>ü</strong>hrung:<<strong>br</strong> />

Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co.<<strong>br</strong> />

KG; Lagerhersteller: Maurer Söhne GmbH<<strong>br</strong> />

& Co. KG).<<strong>br</strong> />

2 Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge<<strong>br</strong> />

2.1 Allgemeines<<strong>br</strong> />

F<strong>ü</strong>r Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge gelten in<<strong>br</strong> />

Deutschland die ZTV-ING <strong>und</strong> die TL/TP<<strong>br</strong> />

FÜ. Aktuell wird an einer Europäischen<<strong>br</strong> />

5 Main-Donau-Kanal-Br<strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber die Zenn bei F<strong>ü</strong>rth<<strong>br</strong> />

© Mangerig <strong>und</strong> Zapfe Beratende Ingenieure GmbH<<strong>br</strong> />

7 Itztal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke an der B<strong>und</strong>esautobahn A 73<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Leitlinie ETAG032 gearbeitet, mit deren<<strong>br</strong> />

Hilfe europäische Zulassungen (ETA) f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge erteilt werden <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

eine Kennzeichnung mit CE-Zeichen<<strong>br</strong> />

ermöglicht wird. Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge<<strong>br</strong> />

in Lamellenbauweise besitzen eine Lebensdauer<<strong>br</strong> />

von mindestens 40 Jahren,<<strong>br</strong> />

allerdings m<strong>ü</strong>ssen die Dichtprofile bereits<<strong>br</strong> />

nach 20 Jahren ausgetauscht werden.<<strong>br</strong> />

2.2 Modernisierung mit<<strong>br</strong> />

Schallminderungselementen<<strong>br</strong> />

Zur Minderung der Überfahrgeräusche<<strong>br</strong> />

können Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge in Lamellenbauweise<<strong>br</strong> />

mit aufgeschweißten, direkt<<strong>br</strong> />

befahrenen Rautenelementen ausgestattet<<strong>br</strong> />

werden. Damit wird den Reifen eine<<strong>br</strong> />

durchgehende Fläche vorgetäuscht, so<<strong>br</strong> />

dass der Wasch<strong>br</strong>etteffekt, das heißt das<<strong>br</strong> />

6 Lagerwechsel bei der Br<strong>ü</strong>cke <strong>ü</strong>ber die Zenn<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

impulsartige Überfahrgeräusch, beim<<strong>br</strong> />

Überrollen ausbleibt. Akustische Messungen<<strong>br</strong> />

bestätigen die Wirksamkeit: Am<<strong>br</strong> />

Fahrbahnrand wurde eine Reduzierung<<strong>br</strong> />

des Schallpegels von ca. 6 dB gegen<strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

einer konventionellen Ausf<strong>ü</strong>hrung ermittelt.<<strong>br</strong> />

Insbesondere gegen<strong>ü</strong>ber der freien<<strong>br</strong> />

Strecke ist der Pegel lediglich um 1–2 dB<<strong>br</strong> />

höher. Eine Auswechslung der Dehnfuge<<strong>br</strong> />

ist im Allgemeinen nicht notwendig,<<strong>br</strong> />

vorhandene Lamellendehnfugen lassen<<strong>br</strong> />

sich mit Rautenblechen unter laufendem<<strong>br</strong> />

Verkehr nachr<strong>ü</strong>sten.<<strong>br</strong> />

Die Schallentwicklung am Fahrbahn<strong>ü</strong>bergang<<strong>br</strong> />

nach unten ist gerade f<strong>ü</strong>r Anwohner<<strong>br</strong> />

weit belastender, weshalb Matten aus<<strong>br</strong> />

Steinwolle unter die Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge<<strong>br</strong> />

ange<strong>br</strong>acht werden sollten. Diese m<strong>ü</strong>ssen<<strong>br</strong> />

gegen Witterung gesch<strong>ü</strong>tzt sein <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

8 Direkt befahrene Rautenelemente<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

9 Verschluss des Fugenraums<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

den gesamten Fugenraum verschließen,<<strong>br</strong> />

dabei aber die Bewegungen der Fuge<<strong>br</strong> />

mitmachen. Die Verwendung unter einem<<strong>br</strong> />

14-profiligen Lamellen<strong>ü</strong>bergang an<<strong>br</strong> />

der Itztal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke bei Rödental in Oberfranken<<strong>br</strong> />

im März 2009 reduzierte den Pegel<<strong>br</strong> />

beispielsweise um ca. 19 dB, das heißt<<strong>br</strong> />

um fast 75 % der Lärmemission (Bauherr:<<strong>br</strong> />

Autobahndirektion Nordbayern; Auftraggeber<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Ausf<strong>ü</strong>hrung: Adam Hörnig<<strong>br</strong> />

Baugesellschaft mbH & Co. KG; Fahrbahn<strong>ü</strong>bergangshersteller:<<strong>br</strong> />

Maurer Söhne<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG).<<strong>br</strong> />

10 Donnersberger Br<strong>ü</strong>cke in M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

2.3 Austausch <strong>und</strong> Einbau eines<<strong>br</strong> />

wellenförmigen Fahrbahn<strong>ü</strong>bergangs<<strong>br</strong> />

Die Weiterentwicklung der Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge<<strong>br</strong> />

mit geraden Lamellen stellen<<strong>br</strong> />

wellenförmige Rand- <strong>und</strong> Lamellenprofile<<strong>br</strong> />

dar. Dieser Verlauf garantiert, dass die<<strong>br</strong> />

Reifen eines Fahrzeugs im schrägen Winkel<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber die Fuge rollen, was die Lärmentwicklung<<strong>br</strong> />

erheblich reduziert. Einprofilige<<strong>br</strong> />

wellenförmige Dehnfugen wurden im<<strong>br</strong> />

Herbst 2010 als Ersatz an den Rampen<<strong>br</strong> />

der Donnersberger Br<strong>ü</strong>cke in M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

eingebaut. Der zulässige Dehnweg beträgt<<strong>br</strong> />

95 mm bzw. 5–100 mm (Bauherr:<<strong>br</strong> />

Landeshauptstadt M<strong>ü</strong>nchen; Fahrbahn<strong>ü</strong>bergangshersteller:<<strong>br</strong> />

Maurer Söhne<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG).<<strong>br</strong> />

3 Zusammenfassung<<strong>br</strong> />

Bei Br<strong>ü</strong>cken im Bestand werden häufig<<strong>br</strong> />

Lagerwechsel aufgr<strong>und</strong> des hohen Verschleißes<<strong>br</strong> />

älterer Lagerarten erforderlich.<<strong>br</strong> />

Ersetzt werden sie meist durch langlebige<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> robuste Kalottenlager. Durch gute<<strong>br</strong> />

Vorplanung lassen sich diese Wechsel bei<<strong>br</strong> />

laufendem Verkehr vornehmen. Fahrbahn<strong>ü</strong>bergangskonstruktionen<<strong>br</strong> />

können<<strong>br</strong> />

Lärmbelästigungen durch den Wasch<strong>br</strong>etteffekt<<strong>br</strong> />

beim Überrollen verursachen.<<strong>br</strong> />

11 Wellenförmiges Lamellenprofil<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Eine Sanierung mit schallmindernden Elementen,<<strong>br</strong> />

wie zum Beispiel Rautenblechen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> schallabsorbierenden Matten, f<strong>ü</strong>hrt<<strong>br</strong> />

zu deutlichen Emissionsr<strong>ü</strong>ckgängen. Die<<strong>br</strong> />

neueste Entwicklung eines wellenförmigen<<strong>br</strong> />

Fahrbahn<strong>ü</strong>bergangs besitzt neben<<strong>br</strong> />

der Lärmminderung zudem erhebliche<<strong>br</strong> />

Vorteile beim Einbau <strong>und</strong> in der Wartung.<<strong>br</strong> />

Autorin:<<strong>br</strong> />

Dr.-Ing. Christiane Butz<<strong>br</strong> />

Maurer Söhne Engineering GmbH & Co. KG,<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

Literatur<<strong>br</strong> />

[1] Hoffmann, S.; Bergmeister, K.: Long-term<<strong>br</strong> />

monitoring the bearings of the Ponte 25 de<<strong>br</strong> />

A<strong>br</strong>il in Lisbon; in: Tagungsband zum IABSE<<strong>br</strong> />

Symposium 2007, Weimar.<<strong>br</strong> />

[2] Mangerig, I.; Zapfe, O.: Main-Donau-Kanal km<<strong>br</strong> />

53.786, Kanal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Zenn, Lagereinbaukonzept.<<strong>br</strong> />

2009, unveröffentlicht.<<strong>br</strong> />

[3] Arz, M.; Epple, J.; Heiland U.: Kennedy<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in<<strong>br</strong> />

Bonn, Erneuerung einer historischen Stahlkonstruktion;<<strong>br</strong> />

in: Br<strong>ü</strong>ckenbau, Heft 1, 2009, S.<<strong>br</strong> />

32–35.<<strong>br</strong> />

[4] Homepage von Maurer Söhne GmbH & Co.<<strong>br</strong> />

KG, www.maurer-soehne.de.<<strong>br</strong> />

24


25<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

Eine Viaduktstrecke der U-Bahnlinie U2 in Berlin als Beispiel<<strong>br</strong> />

Sanierung <strong>und</strong> Neuanfertigung von Lagern f<strong>ü</strong>r Denkmale<<strong>br</strong> />

� � � von Wolfgang Bornhövd, Joachim Braun, Jens Tusche<<strong>br</strong> />

Seit dem Jahr 1913 ist die U-Bahnlinie<<strong>br</strong> />

U2 in Berlin in Betrieb. Sie f<strong>ü</strong>hrt<<strong>br</strong> />

auf 21 km Länge von Ruhleben nahe<<strong>br</strong> />

dem Olympiastadion nach Pankow<<strong>br</strong> />

im Nordosten der Hauptstadt, teils<<strong>br</strong> />

als echte Untergr<strong>und</strong>bahn im Tunnel,<<strong>br</strong> />

teils als Hochbahn auf stählernen<<strong>br</strong> />

Viadukten. Insgesamt hat sie 29<<strong>br</strong> />

Stationen, an der Strecke liegen solche<<strong>br</strong> />

bekannten Bahnhöfe wie Potsdamer<<strong>br</strong> />

Platz, Alexanderplatz oder<<strong>br</strong> />

Bahnhof Zoologischer Garten. Die<<strong>br</strong> />

stählernen Viadukte im Bereich der<<strong>br</strong> />

Schönhauser Allee sollten nun komplett,<<strong>br</strong> />

das heißt die Tragkonstruktion,<<strong>br</strong> />

die Fahrbahn <strong>und</strong> die Lager, unter<<strong>br</strong> />

Beachtung der Anforderungen des<<strong>br</strong> />

Denkmalsschutzes saniert werden.<<strong>br</strong> />

Der betreffende Abschnitt liegt zwischen<<strong>br</strong> />

dem Bahnhof Senefelder Platz<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> der Endstation Pankow <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

umfasst somit den nördlichen Teil,<<strong>br</strong> />

wo die Bahn als Hochbahnstrecke<<strong>br</strong> />

auf Viadukten in Stahlkonstruktion<<strong>br</strong> />

aus genieteten Vollwandträgern<<strong>br</strong> />

gef<strong>ü</strong>hrt wird. Die Gesamtlänge des<<strong>br</strong> />

Sanierungsbereiches beträgt etwa<<strong>br</strong> />

1,80 km.<<strong>br</strong> />

1 Stählerner Viadukt der U2 mit Hubger<strong>ü</strong>st<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

1 Strecke in der Schönhauser Allee<<strong>br</strong> />

Die Viaduktstrecke in der Schönhauser<<strong>br</strong> />

Allee ist weitgehend unverändert erhalten<<strong>br</strong> />

geblieben <strong>und</strong> hat auch die Bombenangriffe<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Kampfhandlungen des<<strong>br</strong> />

Zweiten Weltkriegs fast unbeschadet<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berstanden. Sie steht jetzt unter Denkmalsschutz.<<strong>br</strong> />

Ihre Lagerung erfolgte, wie<<strong>br</strong> />

im klassischen Stahlbau damals <strong>ü</strong>blich,<<strong>br</strong> />

auf Stahllagern unterschiedlicher Bauart,<<strong>br</strong> />

konkret auf stählernen Linienkipp- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Punktkipp-, auf Rollen- <strong>und</strong> auf Zylinderlagern.<<strong>br</strong> />

Im Unterschied zu den modernen<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenlagern mit speziellen Komponenten<<strong>br</strong> />

aus Elastomer oder Kunststoff<<strong>br</strong> />

handelt es sich bei den Viaduktlagern,<<strong>br</strong> />

dem Stand der Technik vor mehr als 100<<strong>br</strong> />

Jahren entsprechend, ausschließlich um<<strong>br</strong> />

Stahllager.<<strong>br</strong> />

2 Rollenlager mit Kippteil<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

Bei der Lagersanierung <strong>und</strong> zum Teil auch<<strong>br</strong> />

bei den Neubauten war nun zu entscheiden,<<strong>br</strong> />

in welchem Umfang neue Erkenntnisse<<strong>br</strong> />

des Lagerbaus einfließen sollten,<<strong>br</strong> />

zum Beispiel nach der europäischen<<strong>br</strong> />

Lagernorm, in Deutschland umgesetzt<<strong>br</strong> />

durch DIN EN 1337, hier speziell die Teile 4<<strong>br</strong> />

(Rollenlager) <strong>und</strong> 6 (Kipplager).<<strong>br</strong> />

2 Sanierung der Lager<<strong>br</strong> />

2.1 Probephase <strong>und</strong> Vorgehen<<strong>br</strong> />

Dem Auftrag vorgeschaltet war eine »Probephase«:<<strong>br</strong> />

Alle etwa 500 Bestandslager<<strong>br</strong> />

wurden bereits vor dem Probeaustausch<<strong>br</strong> />

durch das Berliner B<strong>ü</strong>ro Prof. Dr. Lorenz &<<strong>br</strong> />

Co Bauingenieure GmbH in einer Typologie<<strong>br</strong> />

erfasst, die eine der wichtigen Gr<strong>und</strong>lagen<<strong>br</strong> />

zu ihrer Auswahl war. [1]<<strong>br</strong> />

3 Fußlager am Rahmenstiel<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

Auf deren Basis wurde der probeweise<<strong>br</strong> />

Austausch der ausgewählten Lager<<strong>br</strong> />

unterschiedlicher Bauart unter Leitung<<strong>br</strong> />

der Prof. Dr. Lorenz & Co Bauingenieure<<strong>br</strong> />

GmbH vorgenommen. Dabei ging es vor<<strong>br</strong> />

allem darum, sowohl detaillierte Erkenntnisse<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber den Zustand der Lager <strong>und</strong> der<<strong>br</strong> />

Einbausituation als auch Erfahrungen<<strong>br</strong> />

hinsichtlich eines optimalen Bau- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Montageablaufs zu gewinnen. Am Probelagertausch<<strong>br</strong> />

war die RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte<<strong>br</strong> />

GmbH maßgeblich beteiligt. Insgesamt<<strong>br</strong> />

konnte die RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH bei<<strong>br</strong> />

dieser Aktion umfangreiche Erfahrungen<<strong>br</strong> />

hinsichtlich technischer Bearbeitung,<<strong>br</strong> />

Fertigung <strong>und</strong> Management sammeln,<<strong>br</strong> />

die f<strong>ü</strong>r ähnliche Sanierungsvorhaben zur<<strong>br</strong> />

Verf<strong>ü</strong>gung stehen.<<strong>br</strong> />

Nach dem Ausbau der vorhandenen<<strong>br</strong> />

Lager erfolgte eine visuelle Beurteilung,<<strong>br</strong> />

der sich die in Absatz 2.2 beschriebene<<strong>br</strong> />

Werkstoffpr<strong>ü</strong>fung anschloss. Neben den<<strong>br</strong> />

Ergebnissen der metallurgischen Pr<strong>ü</strong>fung<<strong>br</strong> />

gab es geometrische Kriterien f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

die Entscheidung, ob die ausgebauten<<strong>br</strong> />

Lager wiederverwendet oder durch neue<<strong>br</strong> />

ersetzt werden.<<strong>br</strong> />

Lagerrolle<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

4 In-situ-Ultraschallpr<strong>ü</strong>fung<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

2.2 Werkstoffpr<strong>ü</strong>fungen<<strong>br</strong> />

Der Sanierung voraus gingen umfangreiche<<strong>br</strong> />

Werkstoffpr<strong>ü</strong>fungen, um auszuschließen,<<strong>br</strong> />

dass schadhafte Lagerkomponenten<<strong>br</strong> />

mit Rissen oder <strong>ü</strong>bergroßen<<strong>br</strong> />

Lunkern wiederverwendet werden.<<strong>br</strong> />

Die Pr<strong>ü</strong>fungen erfolgten sowohl in situ als<<strong>br</strong> />

auch im Labor, im Labor wurden folgende<<strong>br</strong> />

Eigenschaften untersucht:<<strong>br</strong> />

– chemische Zusammensetzung;<<strong>br</strong> />

– mechanische Kennwerte<<strong>br</strong> />

(Streckgrenze R eH , Zugfestigkeit R m ,<<strong>br</strong> />

Bruchdehnung A 5 );<<strong>br</strong> />

– Kerbschlagarbeit;<<strong>br</strong> />

– Härtepr<strong>ü</strong>fung <strong>und</strong> Gef<strong>ü</strong>geaufbau.<<strong>br</strong> />

R eH in MPA R m in MPA A 5 in %<<strong>br</strong> />

Istwerte längs zur Rollenachse 400 574 25,8<<strong>br</strong> />

Istwerte quer zur Rollenachse 392 560 26,4<<strong>br</strong> />

Lagerplatte<<strong>br</strong> />

Istwerte längs zur Rollrichtung 527 608 6,0<<strong>br</strong> />

Istwerte quer zur Rollrichtung 432 571 6,2<<strong>br</strong> />

5 Streckgrenze, Zugfestigkeit <strong>und</strong> Bruchdehung aus Versuchen<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

6 7 Lagerrollen <strong>und</strong> Kippbolzen mit starken <strong>und</strong> wenig Schäden<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

Bei der hier genannten Lagerrolle handelt<<strong>br</strong> />

es sich um einen unlegierten Walzstahl<<strong>br</strong> />

etwa vom Typ C 40 im normalisierten Zustand.<<strong>br</strong> />

Die Kerbschlagarbeiten erreichten<<strong>br</strong> />

bei einer Pr<strong>ü</strong>ftemperatur von 0 °C Werte<<strong>br</strong> />

von 18–26 J.<<strong>br</strong> />

Bei der Lagerplatte <strong>und</strong> den Kippteilen<<strong>br</strong> />

handelt es sich um einen unlegierten<<strong>br</strong> />

Stahlguss etwa vom Typ C 60 im normalisierten<<strong>br</strong> />

Zustand. Die Kerbschlagarbeiten<<strong>br</strong> />

erreichten bei einer Pr<strong>ü</strong>ftemperatur von<<strong>br</strong> />

0 °C Werte von 4–6 J.<<strong>br</strong> />

2.3 Geometrische Forderungen<<strong>br</strong> />

Gr<strong>und</strong>lage f<strong>ü</strong>r die Beurteilung waren, im<<strong>br</strong> />

Fall eines positiven Ergebnisses der Werkstoffpr<strong>ü</strong>fung,<<strong>br</strong> />

die geometrischen Forderungen<<strong>br</strong> />

der DIN EN 1337-4 (Rollenlager).<<strong>br</strong> />

Die Festlegungen in der DIN EN 1337-4 zu<<strong>br</strong> />

Reibungszahlen <strong>und</strong> Toleranzen stehen in<<strong>br</strong> />

engem Zusammenhang <strong>und</strong> orientieren<<strong>br</strong> />

sich an der Theorie der Rollreibung. Das<<strong>br</strong> />

gilt besonders f<strong>ü</strong>r die Ebenheitsfestlegungen<<strong>br</strong> />

der Lagerplatten mit zum Beispiel ∆h<<strong>br</strong> />

= 0,10 mm oder f<strong>ü</strong>r die Durchmessertoleranz<<strong>br</strong> />

der Rollen mit 0 ≤ ∆D ≤ 0,08 mm.<<strong>br</strong> />

Nimmt man einen Rollendurchmesser D<<strong>br</strong> />

= 100 mm, ein häufiges Maß der Lager bei<<strong>br</strong> />

der U2, bedeutet die Ausnutzung der zulässigen<<strong>br</strong> />

Toleranz von ∆D = 0,08 mm eine<<strong>br</strong> />

zusätzliche Exzentrizität von 0,08/100<<strong>br</strong> />

= 0,0008 ≈ 0,001. Der ermittelte Wert<<strong>br</strong> />

liegt etwa in der Größenordnung des<<strong>br</strong> />

Rollwiderstandskoeffizienten c R = 0,001.<<strong>br</strong> />

Diese Aussage gilt unabhängig davon,<<strong>br</strong> />

ob es sich um neue oder um ge<strong>br</strong>auchte<<strong>br</strong> />

Lager handelt. Es sind rein geometrische<<strong>br</strong> />

Forderungen, die in ihrer Gesamtheit zu<<strong>br</strong> />

verwirklichen sind.<<strong>br</strong> />

26


27<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

8 9 Untere Lagerplatte mit angegossenen Schubleisten<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

10 Lagermittelteil mit eingelegtem Kippbolzen<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

2.4 Bearbeitung der Lagerkomponenten<<strong>br</strong> />

Bei positivem Ergebnis der Werkstoffpr<strong>ü</strong>fung<<strong>br</strong> />

war zu entscheiden, in welchem<<strong>br</strong> />

Umfang eine mechanische Bearbeitung<<strong>br</strong> />

der Lagerkomponenten notwendig war<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> ob nach einer solchen Überarbeitung<<strong>br</strong> />

die geometrischen Forderungen der<<strong>br</strong> />

zutreffenden Teile der DIN EN 1337 noch<<strong>br</strong> />

erf<strong>ü</strong>llt sind.<<strong>br</strong> />

Während die Nachbearbeitung von Lagerrollen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> den Rollflächen der Lagerplatten<<strong>br</strong> />

bei vielen Altlagern diesbez<strong>ü</strong>glich<<strong>br</strong> />

problemlos möglich war, musste bei<<strong>br</strong> />

Kippteilen, aus Lagerbolzen <strong>und</strong> Lagerschale<<strong>br</strong> />

bestehend, meistens der Bolzen<<strong>br</strong> />

neu hergestellt werden, um den Toleranzforderungen<<strong>br</strong> />

gerecht zu werden.<<strong>br</strong> />

2.5 Korrosionsschutz der Komponenten<<strong>br</strong> />

Bei Lagerkomponenten aus Baustahl oder<<strong>br</strong> />

ähnlichem Material ist der Korrosionsschutz<<strong>br</strong> />

deshalb ein Problem, weil es in den<<strong>br</strong> />

einschlägigen Normen dazu keine praktikablen<<strong>br</strong> />

Regeln gibt. In Teil 6 (Kipplager) der<<strong>br</strong> />

DIN EN 1337 heißt es im Abschnitt 6.6.1<<strong>br</strong> />

zum Beispiel: »Falls die in der Kontaktfläche<<strong>br</strong> />

verwendeten Werkstoffe nicht selbst<<strong>br</strong> />

korrosionsbeständig sind, m<strong>ü</strong>ssen andere<<strong>br</strong> />

Vorkehrungen bei der Ausf<strong>ü</strong>hrung getroffen<<strong>br</strong> />

werden, um Korrosion in diesem<<strong>br</strong> />

Bereich zu verhindern. Diese Maßnahmen<<strong>br</strong> />

d<strong>ü</strong>rfen in Form von Fettkammern, Ölbädern,<<strong>br</strong> />

elastischen Dichtungen oder anderen<<strong>br</strong> />

Verfahren, f<strong>ü</strong>r die eine Wirksamkeit<<strong>br</strong> />

11 Lageroberteil mit ausgebautem Kippbolzen<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

12 Altlager nach Ausbau sowie Sanierung<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

nachgewiesen werden kann oder die sich<<strong>br</strong> />

im Ge<strong>br</strong>auch bewährt haben, ausgef<strong>ü</strong>hrt<<strong>br</strong> />

werden. Wenn unterschiedliche Werkstoffe<<strong>br</strong> />

miteinander kombiniert werden,<<strong>br</strong> />

so sind die Auswirkungen einer galvanischen<<strong>br</strong> />

Kontaktkorrosion in Betracht zu<<strong>br</strong> />

ziehen.«<<strong>br</strong> />

Fest steht, dass ein »normaler« Korrosionsschutz<<strong>br</strong> />

nach ZTV-ING, Teil 4, Abschnitt<<strong>br</strong> />

3 oder Feuer- <strong>und</strong> Spritzverzinkungen auf<<strong>br</strong> />

den Wälz- <strong>und</strong> Rollflächen nicht geeignet<<strong>br</strong> />

sind. Eine (nicht genormte) Lösung ist<<strong>br</strong> />

das Auf<strong>br</strong>ingen einer korrosionsfesten<<strong>br</strong> />

Schicht durch Auftragsschweißen. F<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

dieses Verfahren hat unser Unternehmen<<strong>br</strong> />

eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<<strong>br</strong> />

des Deutschen Instituts f<strong>ü</strong>r Bautechnik<<strong>br</strong> />

zur Anwendung bei Rollenlagern.<<strong>br</strong> />

Es handelt sich um ein sehr aufwendiges<<strong>br</strong> />

Verfahren, das hier nicht zuletzt aus<<strong>br</strong> />

Kostengr<strong>ü</strong>nden nicht zur Anwendung<<strong>br</strong> />

kommen konnte.<<strong>br</strong> />

13 14 Sanierte Komponenten: Kippbolzen <strong>und</strong> Lagerrollen sowie Lagermittelteil <strong>und</strong> -schale<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

F<strong>ü</strong>r die sanierten <strong>und</strong> die neu hergestellten<<strong>br</strong> />

Lager der U2-Viadukte wurde entschieden,<<strong>br</strong> />

die Wälz- <strong>und</strong> Rollfl ächen mit<<strong>br</strong> />

dem Korrosionsschutzmittel Tectyl 506 zu<<strong>br</strong> />

behandeln. Damit hat unser Unternehmen<<strong>br</strong> />

unter anderem bei den Lagern f<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />

Eisenbahnhoch<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Rendsburg gute<<strong>br</strong> />

Erfahrungen gesammelt.<<strong>br</strong> />

17 Neugebaute Rollenlager mit Kippteil<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

18 Neugebaute Kipplager als Festlager<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

19 Neue Lagerrolle<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

15 16 Saniertes Kipplager <strong>und</strong> neugebautes Rollenlager<<strong>br</strong> />

© RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH<<strong>br</strong> />

2.6 Ablaufplanung <strong>und</strong> Durchf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

Der Austausch der Lager erfolgte gr<strong>und</strong>sätzlich<<strong>br</strong> />

ohne Vollsperrung des Verkehrs.<<strong>br</strong> />

Alle Arbeitsschritte, die nur in einem angehobenen<<strong>br</strong> />

Zustand möglich sind, hatten<<strong>br</strong> />

in Betriebspausen vollzogen zu werden.<<strong>br</strong> />

Vor der Wiederaufnahme des Zugverkehrs<<strong>br</strong> />

wurden der Viaduktträger <strong>und</strong> -rahmen<<strong>br</strong> />

dann wieder in die Normalposition abgesenkt.<<strong>br</strong> />

Beim Einbau der neuen bzw. sanierten<<strong>br</strong> />

Lager war eine weitere Besonderheit<<strong>br</strong> />

insofern zu beachten, als von einigen<<strong>br</strong> />

Regelungen der DIN 18800-7 teilweise<<strong>br</strong> />

abgewichen werden musste, wie zum<<strong>br</strong> />

Beispiel:<<strong>br</strong> />

– Anziehen der HV-Schrauben durch<<strong>br</strong> />

Drehen des Schraubenkopfes;<<strong>br</strong> />

– Anziehen der HV-Schrauben durch<<strong>br</strong> />

Drehen des Schraubenkopfes bei Verwendung<<strong>br</strong> />

von Muttergewinden, die in<<strong>br</strong> />

Bauteile aus S355 geschnitten wurden.<<strong>br</strong> />

Durch spezielle Verfahrenspr<strong>ü</strong>fungen der<<strong>br</strong> />

RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte, die f<strong>ü</strong>r alle relevanten<<strong>br</strong> />

Einbausituationen von Lagern in Straßen-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Bahn<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken gelten, konnte nachgewiesen<<strong>br</strong> />

werden, dass mit den von DIN<<strong>br</strong> />

18800-7 abweichenden Verfahren sich<<strong>br</strong> />

ebenfalls <strong>br</strong>auchbare HV- Verbindungen<<strong>br</strong> />

herstellen lassen.<<strong>br</strong> />

3 Denkmalsgerechter Lagerneubau<<strong>br</strong> />

In den Fällen, in denen eine Sanierung<<strong>br</strong> />

der Altlager aus verschiedenen Gr<strong>ü</strong>nden<<strong>br</strong> />

nicht möglich war, wurden denkmalsgerechte<<strong>br</strong> />

Nachbauten hergestellt. Das<<strong>br</strong> />

traf f<strong>ü</strong>r etwa 75 % der Lager zu. In diesen<<strong>br</strong> />

Fällen konnten dann die Forderungen<<strong>br</strong> />

aktueller Regelungen, soweit zutreffend,<<strong>br</strong> />

weitgehend eingehalten werden. Die<<strong>br</strong> />

Fertigung der neuen Lagerkomponenten<<strong>br</strong> />

einschließlich des Lagerzusammenbaus<<strong>br</strong> />

erfolgte nach den im Lagerbau <strong>ü</strong>blichen<<strong>br</strong> />

Verfahren.<<strong>br</strong> />

4 Schlussbemerkungen<<strong>br</strong> />

Als Bestandteil der anspruchsvollen Sanierung<<strong>br</strong> />

der Viadukte der U-Bahnlinie U2<<strong>br</strong> />

in Berlin spielten die denkmalsgerechte<<strong>br</strong> />

Ert<strong>ü</strong>chtigung <strong>und</strong> der Neubau der Lagerkonstruktionen<<strong>br</strong> />

eine wichtige Rolle hinsichtlich<<strong>br</strong> />

Funktion sowie Lebensdauer des<<strong>br</strong> />

Bauwerkes in Verbindung mit der Erf<strong>ü</strong>llung<<strong>br</strong> />

der Anforderungen des Denkmalsschutzes.<<strong>br</strong> />

Nach Fertigstellung des Auftrags<<strong>br</strong> />

ist anzumerken, dass die intensive<<strong>br</strong> />

Zusammenarbeit aller Partner, vor allem<<strong>br</strong> />

der BVG, des Planungsb<strong>ü</strong>ros, der Bau<strong>ü</strong>berwacher<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> nicht zuletzt der RW Sollinger<<strong>br</strong> />

H<strong>ü</strong>tte mit ihren Subunternehmen, zu<<strong>br</strong> />

einem guten Ergebnis gef<strong>ü</strong>hrt hat. Damit<<strong>br</strong> />

sind die Traditionen des deutschen Stahlbaus<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> der Lagerherstellung auf der<<strong>br</strong> />

Gr<strong>und</strong>lage der modernen Erkenntnisse<<strong>br</strong> />

auf diesen Gebieten erfolgreich fortgesetzt<<strong>br</strong> />

worden.<<strong>br</strong> />

Autoren:<<strong>br</strong> />

Wolfgang Bornhövd<<strong>br</strong> />

Dr.- Ing. Joachim Braun<<strong>br</strong> />

Dr.-Ing. Jens Tusche<<strong>br</strong> />

RW Sollinger H<strong>ü</strong>tte GmbH,<<strong>br</strong> />

Uslar<<strong>br</strong> />

Literatur<<strong>br</strong> />

[1] Werner Lorenz: Lagersanierung des Hochbahn-Viaduktes<<strong>br</strong> />

der U-Bahn-Linie 2 in Berlin-<<strong>br</strong> />

Prenzlauer Berg; in: BAM (Hrsg.): Tagungsbericht<<strong>br</strong> />

zu Sonderkapiteln aus dem Br<strong>ü</strong>cken- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Ingenieurbau. Berlin 2003, S. 59–65.<<strong>br</strong> />

28


29<<strong>br</strong> />

B R Ü C K E N L A G E R U N D F A H R B A H N Ü B E R G Ä N G E<<strong>br</strong> />

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BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S P E C I A L<<strong>br</strong> />

Hölzerne Spange als Wettbewerbsresultat<<strong>br</strong> />

Neuer Steg am Wiener Margareteng<strong>ü</strong>rtel<<strong>br</strong> />

� � � von Thorsten Helbig, Roman Schieber<<strong>br</strong> />

Die Stadt Wien hat in einem europaweiten,<<strong>br</strong> />

offenen, zweistufigen Realisierungswettbewerb<<strong>br</strong> />

»Fuß- <strong>und</strong> Radwegsteg<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber den Margareteng<strong>ü</strong>rtel<<strong>br</strong> />

in Wien« Lösungsvorschläge f<strong>ü</strong>r eine<<strong>br</strong> />

barrierefreie Querung gesucht, die<<strong>br</strong> />

zwei Parkanlagen miteinander verbindet.<<strong>br</strong> />

Die besondere Bedeutung<<strong>br</strong> />

des Bauwerks liegt vor allem darin,<<strong>br</strong> />

das vernachlässigte Stadtgebiet<<strong>br</strong> />

aufzuwerten <strong>und</strong> gleichzeitig als Katalysator<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r weitere Verbesserungsmaßnahmen<<strong>br</strong> />

zu wirken. Der Entwurf<<strong>br</strong> />

des Stuttgarter Ingenieurb<strong>ü</strong>ros von<<strong>br</strong> />

Jan Knippers <strong>und</strong> Thorsten Helbig<<strong>br</strong> />

zusammen mit dem <strong>br</strong>itischen<<strong>br</strong> />

Architekten Martin Knight schlägt<<strong>br</strong> />

eine Holzkonstruktion vor, die dank<<strong>br</strong> />

ihrer skulpturalen Erscheinung,<<strong>br</strong> />

einer innovativen Verwendung des<<strong>br</strong> />

Traditionsbaustoffes Holz <strong>und</strong> einer<<strong>br</strong> />

hervorragenden Energiebilanz den<<strong>br</strong> />

ersten Platz errungen hat. Als frei<<strong>br</strong> />

geformte Rahmenstruktur aus Holz-<<strong>br</strong> />

Brettschichtlagen erreicht der Steg<<strong>br</strong> />

durch gezielten Einsatz größerer<<strong>br</strong> />

Massen des lokal verf<strong>ü</strong>gbaren CO 2 -<<strong>br</strong> />

Speichers Holz auf nur niedriger Verarbeitungstiefe<<strong>br</strong> />

beispielhaft positive<<strong>br</strong> />

Ergebnisse in der CO 2 -Bilanz <strong>und</strong> der<<strong>br</strong> />

ganzheitlichen (Energie-)Betrachtung<<strong>br</strong> />

in Bezug auf graue Energie <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Recyclingfähigkeit.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

1 Lageplan<<strong>br</strong> />

© Stadt Wien<<strong>br</strong> />

1 Situation<<strong>br</strong> />

St. Margareten ist ein städtebaulicher<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> sozialer Brennpunkt der Hauptstadt<<strong>br</strong> />

Österreichs: Ein heterogenes Umfeld,<<strong>br</strong> />

Verkehrsachsen, U- <strong>und</strong> Straßenbahnlinien<<strong>br</strong> />

prägen dieses Wiener Quartier. Der<<strong>br</strong> />

sogenannte Margareteng<strong>ü</strong>rtel hat jedoch<<strong>br</strong> />

in den vergangenen Jahren einen gewaltigen<<strong>br</strong> />

Imagewandel vollzogen, denn seit<<strong>br</strong> />

Mitte der 1990er Jahre konnte die Stadt<<strong>br</strong> />

dank der Zielgebietsförderungen durch<<strong>br</strong> />

die Europäische Union eine Reihe von Projekten<<strong>br</strong> />

zur Steigerung der Attraktivität der<<strong>br</strong> />

fr<strong>ü</strong>her vor allem als Rotlichtmeile bekannten<<strong>br</strong> />

Hauptverkehrsachse umsetzen.<<strong>br</strong> />

Nun geht die Belebung des Stadtteils in<<strong>br</strong> />

die Endphase, die EU-Förderung läuft<<strong>br</strong> />

2013 aus, <strong>und</strong> die Stadt Wien will zum<<strong>br</strong> />

Abschluss noch einige spektakuläre Vorhaben<<strong>br</strong> />

verwirklichen. Um den Ort aufzuwerten<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Fußgängern wie Radfahrern<<strong>br</strong> />

mehr Raum zu geben, plant sie unter<<strong>br</strong> />

anderem die Realisierung einer Br<strong>ü</strong>cke als<<strong>br</strong> />

Verbindung zwischen einer bestehenden<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> einer neu zu gestaltenden Parklandschaft.<<strong>br</strong> />

2 Wettbewerb<<strong>br</strong> />

2.1 Wettbewerbsdurchf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

Im Wiener Stadtbezirk St. Margareten<<strong>br</strong> />

liegt der gut funktionierende Bruno-<<strong>br</strong> />

Kreisky-Park. Vorgesehen ist, ihn mit dem<<strong>br</strong> />

direkt benachbarten, vollständig von<<strong>br</strong> />

Verkehr umschlossenen, kontaminierten<<strong>br</strong> />

ehemaligen Industriegelände zu einer<<strong>br</strong> />

zusammenhängenden Parklandschaft zu<<strong>br</strong> />

verkn<strong>ü</strong>pfen, um einen Raum zu schaffen,<<strong>br</strong> />

der die Aktivitäten <strong>und</strong> Menschen, die<<strong>br</strong> />

im Alltag kaum in Ber<strong>ü</strong>hrung kommen,<<strong>br</strong> />

zusammenf<strong>ü</strong>hrt. Das zur barrierefreien<<strong>br</strong> />

Querung erforderliche Stegbauwerk soll<<strong>br</strong> />

dem Ort zudem eine unverwechselbare<<strong>br</strong> />

Identität verleihen.<<strong>br</strong> />

Von den Magistratsabteilungen 19 <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

29 wurde daher ein offener, zweistufiger<<strong>br</strong> />

Realisierungswettbewerb ausgelobt. Von<<strong>br</strong> />

37 Einreichungen wurden f<strong>ü</strong>nf zur weiteren<<strong>br</strong> />

Bearbeitung in der zweiten Phase<<strong>br</strong> />

ausgewählt. Die Wettbewerbsprojekte<<strong>br</strong> />

wurden vom Preisgericht unter Vorsitz<<strong>br</strong> />

des Wiener Architekten Albert Wimmer<<strong>br</strong> />

nach folgenden Beurteilungskriterien<<strong>br</strong> />

bewertet:<<strong>br</strong> />

– städtebauliche Einbindung in die örtlichen<<strong>br</strong> />

Gegebenheiten,<<strong>br</strong> />

– Erf<strong>ü</strong>llung der funktionellen <strong>und</strong> verkehrstechnischen<<strong>br</strong> />

Vorgaben,<<strong>br</strong> />

– gestalterische Qualität,<<strong>br</strong> />

– statisch-konstruktive Konzeption <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Innovation,<<strong>br</strong> />

– Wirtschaftlichkeit in Bau <strong>und</strong> Betrieb.<<strong>br</strong> />

Die ausgewählten Preisträger entwickelten<<strong>br</strong> />

dabei sehr unterschiedliche Lösungsansätze.<<strong>br</strong> />

30


31<<strong>br</strong> />

2 Dritter Preis: Lageplan<<strong>br</strong> />

© zeininger architekten<<strong>br</strong> />

2.2 Wettbewerbsergebnisse<<strong>br</strong> />

2.2.1 Dritter Preis<<strong>br</strong> />

Der Beitrag von zeininger architekten,<<strong>br</strong> />

PCD ZT-GmbH <strong>und</strong> 3:0 Landschaftsarchitektur,<<strong>br</strong> />

alle drei in Wien ansässig, thematisiert<<strong>br</strong> />

eine materialoptimierte <strong>und</strong> -gerechte<<strong>br</strong> />

Bauweise mit geringer Tonnage in<<strong>br</strong> />

einer allgemein nachvollziehbaren, konstruktiven<<strong>br</strong> />

Formensprache. Der Entwurf<<strong>br</strong> />

des Stegs ist von der Suche nach einer<<strong>br</strong> />

Trassenf<strong>ü</strong>hrung bestimmt, die verhindert,<<strong>br</strong> />

dass die Konstruktion als neue Barriere<<strong>br</strong> />

negativ in das vorhandene Funktionsgeflecht<<strong>br</strong> />

einschneidet.<<strong>br</strong> />

Das Tragwerk besteht gr<strong>und</strong>sätzlich aus<<strong>br</strong> />

einem 40 cm hohen, zentral angeordneten<<strong>br</strong> />

Hohlkasten mit auskragenden Stahlblechen,<<strong>br</strong> />

der auf St<strong>ü</strong>tzen im Regelabstand<<strong>br</strong> />

von ca. 10–12 m aufliegt. In Bereichen<<strong>br</strong> />

fehlender St<strong>ü</strong>tzmöglichkeiten werden<<strong>br</strong> />

diese durch Schrägabspannungen aus<<strong>br</strong> />

vollverschlossenen Seilen ersetzt. Um<<strong>br</strong> />

der exponierten Lage <strong>ü</strong>ber dem Luftraum<<strong>br</strong> />

der U-Bahn <strong>und</strong> des Wienflusses gerecht<<strong>br</strong> />

zu werden, wird der Hohlkasten in eine<<strong>br</strong> />

leichte Struktur aus einem untenliegenden<<strong>br</strong> />

Rohr <strong>und</strong> querlaufenden Stahlspanten<<strong>br</strong> />

aufgelöst, die mit Diagonalen aus<<strong>br</strong> />

Stahlblechen torsionssteif gekoppelt<<strong>br</strong> />

sind. Die Seile der Schrägabspannung<<strong>br</strong> />

schließen an zwei schräg positionierten<<strong>br</strong> />

Stahlrohrmasten an, die auf der existierenden<<strong>br</strong> />

Wienflussmauer verschieblich<<strong>br</strong> />

lagern: Ihre Schrägstellung ergibt sich<<strong>br</strong> />

aus der Notwendigkeit, nur Vertikalkräfte<<strong>br</strong> />

in den Bestand einzutragen. Der<<strong>br</strong> />

3 Dritter Preis: Linienf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

© zeininger architekten/PCD ZT-GmbH<<strong>br</strong> />

längste Abschnitt mit einer Länge von<<strong>br</strong> />

ca. 180 m beinhaltet die drei Schrägmaste,<<strong>br</strong> />

wobei ein St<strong>ü</strong>tzenbock nahe der<<strong>br</strong> />

U-Bahn-Trasse den Bewegungsfixpunkt<<strong>br</strong> />

bildet. Durch die Randbedingung ihrer<<strong>br</strong> />

horizontal verschieblichen Lagerung auf<<strong>br</strong> />

der Wienflussmauer wird das östliche<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenende zur St. Johann-Gasse fix an<<strong>br</strong> />

den Bestand angeb<strong>und</strong>en. Die großz<strong>ü</strong>gige<<strong>br</strong> />

Bogengeometrie im Gr<strong>und</strong>riss ermöglicht<<strong>br</strong> />

trotzdem eine nahezu zwängungsfreie<<strong>br</strong> />

Bewegung der Br<strong>ü</strong>cke infolge Temperatureinwirkung.<<strong>br</strong> />

Die Br<strong>ü</strong>cke ist als »weiße<<strong>br</strong> />

Konstruktion« entwickelt <strong>und</strong> soll kontrastierend<<strong>br</strong> />

einen roten Fahrbahnbelag<<strong>br</strong> />

mit kunstharzgeb<strong>und</strong>enem Feinquarzsand<<strong>br</strong> />

erhalten.<<strong>br</strong> />

Die Jury erkannte in diesem Entwurf ein<<strong>br</strong> />

»ansprechendes, interessantes Projekt,<<strong>br</strong> />

das keine konstruktive Herausforderung<<strong>br</strong> />

scheut. Das Projekt weist eine elegante<<strong>br</strong> />

Linienf<strong>ü</strong>hrung auf, es ist selbstbewusst<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> setzt ein Zeichen«.<<strong>br</strong> />

S P E C I A L<<strong>br</strong> />

4 Dritter Preis: Tragwerksprinzip<<strong>br</strong> />

© zeininger architekten/PCD ZT-GmbH<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S P E C I A L<<strong>br</strong> />

2.2.2 Zweiter Preis<<strong>br</strong> />

Das Team Martin Kohlbauer <strong>und</strong> Wilhelm<<strong>br</strong> />

Luggin, beide ebenfalls aus Wien, sieht die<<strong>br</strong> />

vorgeschlagene Plattform als stadträumliche<<strong>br</strong> />

Intervention, die mit ihrer großz<strong>ü</strong>gigen<<strong>br</strong> />

Breite von 10 m mehr Möglichkeiten<<strong>br</strong> />

bietet als die einer notwendigen Zweckerf<strong>ü</strong>llung:<<strong>br</strong> />

Die konsequente Geradlinigkeit<<strong>br</strong> />

auf einer Gesamtlänge von 380 m<<strong>br</strong> />

generiert einen unverwechselbaren Ort.<<strong>br</strong> />

Durch die parallele Stellung zu U-Bahn<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Wiental-Trasse wird auch die Otto-<<strong>br</strong> />

Wagner-Station Teil der ordnenden Komposition<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> stellt eine Verbindung zur<<strong>br</strong> />

Otto-Wagner-Br<strong>ü</strong>cke her. Die sehr einfache<<strong>br</strong> />

Konstruktion des »Fly Over« r<strong>ü</strong>ckt die<<strong>br</strong> />

Ökonomie in den Vordergr<strong>und</strong>, erzeugt<<strong>br</strong> />

aber mit ihrer Filigranität <strong>und</strong> kultivierten<<strong>br</strong> />

Durchbildung zugleich eine Poesie des<<strong>br</strong> />

Einfachen. In diesem Sinne versteht sich<<strong>br</strong> />

die Materialwahl: Stahl f<strong>ü</strong>r das Tragwerk,<<strong>br</strong> />

Holz f<strong>ü</strong>r Belag <strong>und</strong> Untersicht.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

6 Zweiter Preis: Querschnitt<<strong>br</strong> />

© Martin Kohlbauer<<strong>br</strong> />

Die Br<strong>ü</strong>cke besteht aus einem Durchlaufträger<<strong>br</strong> />

aus Stahl mit obenliegender<<strong>br</strong> />

Fahrbahnkonstruktion aus Holz. Vertikallasten<<strong>br</strong> />

werden von der hölzernen Fahrbahnplatte<<strong>br</strong> />

in die Quer- <strong>und</strong> Längsträger<<strong>br</strong> />

aus Stahl eingeleitet <strong>und</strong> von dort weiter<<strong>br</strong> />

in die Stahlr<strong>und</strong>rohrst<strong>ü</strong>tzen. Die Über<strong>br</strong><strong>ü</strong>ckung<<strong>br</strong> />

der Straßenbahngeleise mit 24 m<<strong>br</strong> />

Spannweite erfolgt mit erhöhter Trägerzahl<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> kontinuierlicher -vergrößerung<<strong>br</strong> />

entsprechend der Momentenbelastung.<<strong>br</strong> />

Zur horizontalen Lastabtragung dienen<<strong>br</strong> />

die schubsteife Fahrbahnplatte aus Brettsperrholz<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Zugdiagonalen aus Stahl,<<strong>br</strong> />

dank ihrer dichten Ausbildung ist die<<strong>br</strong> />

darunterliegende Tragstruktur aus Holz<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Stahl zudem vor direkter Bewitterung<<strong>br</strong> />

gesch<strong>ü</strong>tzt.<<strong>br</strong> />

5 Zweiter Preis: Perspektive<<strong>br</strong> />

© Martin Kohlbauer<<strong>br</strong> />

Die Jury w<strong>ü</strong>rdigte besonders »Klarheit,<<strong>br</strong> />

Stringenz <strong>und</strong> die identitätsbildenden<<strong>br</strong> />

Potentiale der Konzeption. Das Thema<<strong>br</strong> />

wird in konsequenter Form abgehandelt.<<strong>br</strong> />

Die minimalistische Form trägt diesem<<strong>br</strong> />

Anspruch Rechnung«.<<strong>br</strong> />

2.2.3 Erster Preis<<strong>br</strong> />

Der Siegerentwurf von Knippers Helbig,<<strong>br</strong> />

Stuttgart, mit Knight Architects, High<<strong>br</strong> />

Wycombe, wurde von der Jury wie folgt<<strong>br</strong> />

bewertet: »Das Stegprojekt bietet als<<strong>br</strong> />

frei geformte Rahmenkonstruktion aus<<strong>br</strong> />

Holz<strong>br</strong>ettschichtlagen eine interessante<<strong>br</strong> />

Lösung – eine sehr bewusste Skulptur.<<strong>br</strong> />

Es bietet ein stadträumliches Identifikationsangebot,<<strong>br</strong> />

was an diesem Standort<<strong>br</strong> />

besonders wichtig ist.«<<strong>br</strong> />

32


33<<strong>br</strong> />

7 Lageplan<<strong>br</strong> />

© Knippers Helbig/Knight Architects<<strong>br</strong> />

3 Siegerentwurf<<strong>br</strong> />

3.1 Gr<strong>und</strong>rissform<<strong>br</strong> />

Die freie Gr<strong>und</strong>rissform ergibt sich aus<<strong>br</strong> />

der genauen Untersuchung der vorhandenen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zuk<strong>ü</strong>nftig herzustellenden<<strong>br</strong> />

Wegebeziehungen. Basierend auf einer<<strong>br</strong> />

detaillierten Standortanalyse, die alle<<strong>br</strong> />

Daten, wie zu <strong>ü</strong>ber<strong>br</strong><strong>ü</strong>ckende Straßen,<<strong>br</strong> />

Straßenbahnlinien, unterirdische Infrastrukturleitungen,<<strong>br</strong> />

zusammenf<strong>ü</strong>hrt, wurden<<strong>br</strong> />

verschiedene Optionen denkbarer<<strong>br</strong> />

St<strong>ü</strong>tzpositionen <strong>und</strong> daraus ableitbarer<<strong>br</strong> />

Trassierungen gepr<strong>ü</strong>ft. Die so gef<strong>und</strong>ene<<strong>br</strong> />

harmonische Gr<strong>und</strong>rissform realisiert<<strong>br</strong> />

nun minimale Spannweiten <strong>ü</strong>ber den<<strong>br</strong> />

zentral zu kreuzenden Verkehrsachsen.<<strong>br</strong> />

8 Arbeitsmodell<<strong>br</strong> />

© Knippers Helbig/Knight Architects<<strong>br</strong> />

Erdrampe West Regelbereich<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenfeld S-Bahn Mi�elst<strong>ü</strong>tze Br<strong>ü</strong>ckenfeld Margareteng<strong>ü</strong>rtel Rampe Ost<<strong>br</strong> />

9 Querschnittstypen<<strong>br</strong> />

© Knippers Helbig/Knight Architects<<strong>br</strong> />

10 Konstruktionsprinzip<<strong>br</strong> />

© Knippers Helbig/Knight Architects<<strong>br</strong> />

Die leicht geschwungenen Anrampungen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> S-förmigen Kurven der Mittelspannweiten<<strong>br</strong> />

bieten dabei eine abwechslungsreiche<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> an allen Positionen gut<<strong>br</strong> />

einsehbare Querung. Dadurch wird in<<strong>br</strong> />

hohem Maße dem Sicherheitsbed<strong>ü</strong>rfnis<<strong>br</strong> />

der Nutzer entsprochen <strong>und</strong> eine soziale<<strong>br</strong> />

Kontrolle ermöglicht.<<strong>br</strong> />

S P E C I A L<<strong>br</strong> />

3.2 Form <strong>und</strong> Struktur<<strong>br</strong> />

Die aus den stadträumlichen Randbedingungen<<strong>br</strong> />

abgeleitete Entscheidung f<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />

angestrebte physisch präsente, voluminös-skulpturale<<strong>br</strong> />

Lösung f<strong>ü</strong>hrte zu einem<<strong>br</strong> />

im Wiener Br<strong>ü</strong>ckenbau bislang wenig<<strong>br</strong> />

verwendeten Baustoff: Holz. Anders als<<strong>br</strong> />

bei Beton <strong>und</strong> Stahl ist bei ihm ein größerer<<strong>br</strong> />

Materialver<strong>br</strong>auch nicht auch gleichbedeutend<<strong>br</strong> />

mit einer proportional ung<strong>ü</strong>nstigeren<<strong>br</strong> />

Bilanz hinsichtlich Aspekten<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S P E C I A L<<strong>br</strong> />

der Nachhaltigkeit. So wurde der Entwurf<<strong>br</strong> />

konsequent aus der Idee eines massiven<<strong>br</strong> />

Einsatzes von lokal verf<strong>ü</strong>gbarem Holz <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

einer nur sehr geringen Verarbeitungstiefe<<strong>br</strong> />

entwickelt.<<strong>br</strong> />

Die Stegstruktur basiert indessen auf<<strong>br</strong> />

gr<strong>und</strong>legenden statischen Überlegungen:<<strong>br</strong> />

Der monolithische Br<strong>ü</strong>ckenkörper<<strong>br</strong> />

bildet einen Durchlaufträger mit einer<<strong>br</strong> />

der vorherrschenden Beanspruchung<<strong>br</strong> />

angepassten variablen Querschnittshöhe<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> -form. Die in den gekr<strong>ü</strong>mmten Bereichen<<strong>br</strong> />

auftretenden Torsionsmomente<<strong>br</strong> />

werden durch die vertikale Aufspreizung<<strong>br</strong> />

in Normalkräfte aufgelöst, indem das<<strong>br</strong> />

Bogentragverhalten der Randzonen<<strong>br</strong> />

genutzt wird. Die schichtweise Treppung<<strong>br</strong> />

des Überbaus resultiert dabei aus dem<<strong>br</strong> />

Herstellprozess des massiven Brettschichtholzkorpus.<<strong>br</strong> />

So wird nicht nur die<<strong>br</strong> />

Verarbeitungstiefe reduziert <strong>und</strong> damit<<strong>br</strong> />

eine wirtschaftliche <strong>und</strong> hinsichtlich<<strong>br</strong> />

grauer Energie sinnvolle Ausf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

ermöglicht, denn die ungefähr 20 cm<<strong>br</strong> />

hohen Schichtungen gliedern <strong>und</strong> differenzieren<<strong>br</strong> />

zugleich die Freiformoberfläche<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> bewirken so eine maßstäbliche Einbindung<<strong>br</strong> />

in die Parklandschaft <strong>und</strong> das<<strong>br</strong> />

urbane Umfeld.<<strong>br</strong> />

Durch die sich nach außen öffnende, gestaffelte<<strong>br</strong> />

Untersicht entstehen attraktive,<<strong>br</strong> />

gut belichtete Raumsituationen unterhalb<<strong>br</strong> />

des Stegs. Die haptische Qualität des<<strong>br</strong> />

nat<strong>ü</strong>rlichen Werkstoffs Holz wird erlebbar.<<strong>br</strong> />

Dieser beim Entwurf von Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

meist nicht adäquat »mitgedachte« Ort<<strong>br</strong> />

bietet so einen Zugewinn f<strong>ü</strong>r die Parklandschaft.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

3.3 Br<strong>ü</strong>ckenkonstruktion<<strong>br</strong> />

Als semiintegrale Br<strong>ü</strong>cke konzipiert, dienen<<strong>br</strong> />

die mittleren drei Hauptst<strong>ü</strong>tzen als<<strong>br</strong> />

allseitige Festpunkte der Konstruktion.<<strong>br</strong> />

Die in den enger gestaffelten Seitenfeldern<<strong>br</strong> />

angeordneten elliptisch geformten<<strong>br</strong> />

St<strong>ü</strong>tzen ermöglichen eine zwängungsarme<<strong>br</strong> />

Längsausdehnung, weshalb nur an<<strong>br</strong> />

den Übergängen zu den Widerlagerfl<strong>ü</strong>gelwänden<<strong>br</strong> />

längsfreie bzw. querfeste Lager<<strong>br</strong> />

vorgesehen werden m<strong>ü</strong>ssen.<<strong>br</strong> />

Das Br<strong>ü</strong>ckenkorpus wird als massiver,<<strong>br</strong> />

blockverleimter Hy<strong>br</strong>id geeigneter Holzsorten<<strong>br</strong> />

ausgef<strong>ü</strong>hrt: Der Kern besteht aus<<strong>br</strong> />

Fichtenholzlamellen mit entsprechend<<strong>br</strong> />

Spannungsniveau abgestuften Sortierklassen,<<strong>br</strong> />

so sind auch niedrigere Sortierklassen<<strong>br</strong> />

als »Masseholz« verwertbar.<<strong>br</strong> />

Seitlich werden dem Korpus schon im<<strong>br</strong> />

Leimbett Lärchenkernholzlamellen beigelegt,<<strong>br</strong> />

so dass alle freien Außenflächen aufgr<strong>und</strong><<strong>br</strong> />

der hohen Rohdichte sehr robust<<strong>br</strong> />

gegen äußere Einwirkungen sind <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

einen hohen Widerstand gegen Feuchteeinwirkung<<strong>br</strong> />

bieten. Die F<strong>ü</strong>gung erfolgt<<strong>br</strong> />

mittels Schraubpressleimung im Werk<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Vollgewindeschrauben am Einbauort,<<strong>br</strong> />

der Holzkorpus wird im Bereich von<<strong>br</strong> />

Spaltzugbeanspruchungen <strong>und</strong> hohen<<strong>br</strong> />

Querdrucklasten zudem <strong>ü</strong>ber eingeleimte<<strong>br</strong> />

Gewindestangen vernadelt.<<strong>br</strong> />

Die Seitenflanken sind bereits durch eine<<strong>br</strong> />

ausreichende Überdeckung gesch<strong>ü</strong>tzt,<<strong>br</strong> />

auf die äußere Lärchenholzschicht wird<<strong>br</strong> />

eine farblose, hydrophob wirkende<<strong>br</strong> />

Schutzlasur aufgetragen. So wird eine<<strong>br</strong> />

robuste Br<strong>ü</strong>ckenstruktur realisiert, die<<strong>br</strong> />

im Unterhalt am unteren Schwellenwert<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>blicher Konstruktionsarten anzusiedeln<<strong>br</strong> />

ist. Das Deck wird aus einem Gummigranulat,<<strong>br</strong> />

das aus Autoreifen recycelt wird,<<strong>br</strong> />

11 Skulpturaler Br<strong>ü</strong>ckenkorpus<<strong>br</strong> />

© Knippers Helbig/Knight Architects<<strong>br</strong> />

auf einer Drainageschicht hergestellt. Die<<strong>br</strong> />

Abdichtung des Holzkorpus erfolgt mit<<strong>br</strong> />

verschweißten Folienlagen.<<strong>br</strong> />

3.4 CO 2 -Bilanz<<strong>br</strong> />

Eine vereinfachte Analyse zur CO 2 -Bilanz<<strong>br</strong> />

von Masseholzkonstruktionen auf niedrigem<<strong>br</strong> />

Verarbeitungsniveau lässt sich wie<<strong>br</strong> />

folgt darstellen: Durch Photosynthese<<strong>br</strong> />

nehmen Bäume f<strong>ü</strong>r die Bildung von 1 t<<strong>br</strong> />

Holz r<strong>und</strong> 1.900 kg Kohlendioxid auf, geben<<strong>br</strong> />

den Sauerstoff ab <strong>und</strong> speichern 500<<strong>br</strong> />

kg Kohlenstoff. Somit werden durch den<<strong>br</strong> />

Einsatz von 960 m³ Fichtenholz (Wichte:<<strong>br</strong> />

ca. 460 kg/m³) f<strong>ü</strong>r den Steg am Margareteng<strong>ü</strong>rtel<<strong>br</strong> />

der Atmosphäre ca. 800 t CO 2<<strong>br</strong> />

entzogen. Dies entspricht der CO 2 -Emission<<strong>br</strong> />

eines durchschnittlichen Pkws auf<<strong>br</strong> />

einer Strecke von 6.100.000 km <strong>und</strong> damit<<strong>br</strong> />

einer 150-fachen Erdumr<strong>und</strong>ung. Legt<<strong>br</strong> />

man durchschnittliche Werte f<strong>ü</strong>r CO 2 -<<strong>br</strong> />

Emissionen zur Energiegewinnung <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

den Energieansatz zur Herstellung von<<strong>br</strong> />

Holzkonstruktionen auf niedrigem Verarbeitungsniveau<<strong>br</strong> />

zugr<strong>und</strong>e, ergibt sich eine<<strong>br</strong> />

zwei- bis dreifach höhere CO 2 -Aufnahme<<strong>br</strong> />

gegen<strong>ü</strong>ber der Emission, die bei Verarbeitung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Transport freigesetzt wird.<<strong>br</strong> />

Im direkten Vergleich mit den in der Herstellung<<strong>br</strong> />

energieintensiveren <strong>und</strong> dadurch<<strong>br</strong> />

mit einer höheren CO 2 -Emission verb<strong>und</strong>enen<<strong>br</strong> />

Werkstoffen Stahl <strong>und</strong> Zement<<strong>br</strong> />

ergeben sich somit klare Vorteile.<<strong>br</strong> />

34


35<<strong>br</strong> />

4 Zusammenfassung<<strong>br</strong> />

Im Rahmen eines interdisziplinären<<strong>br</strong> />

Gestaltungswettbewerbs hat die Stadt<<strong>br</strong> />

Wien nach Lösungen f<strong>ü</strong>r ein Stegbauwerk<<strong>br</strong> />

als Katalysator einer örtlichen Revitalisierung<<strong>br</strong> />

am Margareteng<strong>ü</strong>rtel gesucht.<<strong>br</strong> />

Der siegreiche Entwurf setzt dem heterogenen<<strong>br</strong> />

Umfeld eine frei geformte<<strong>br</strong> />

Holz<strong>br</strong><strong>ü</strong>ckenskulptur mit eigenständiger<<strong>br</strong> />

Gestalt entgegen: Sie verkn<strong>ü</strong>pft die beiden<<strong>br</strong> />

Parkanlagen <strong>und</strong> schafft eine den Ort<<strong>br</strong> />

prägende Identität. Mit dieser neuartigen<<strong>br</strong> />

Konstruktions- <strong>und</strong> Ausdrucksform des<<strong>br</strong> />

traditionellen Baustoffes Holz wird ein<<strong>br</strong> />

beispielhaft nachhaltiger Ansatz f<strong>ü</strong>r den<<strong>br</strong> />

zeitgemäßen Br<strong>ü</strong>ckenbau aufgezeigt.<<strong>br</strong> />

Autoren:<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Thorsten Helbig<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Roman Schieber<<strong>br</strong> />

Knippers Helbig Advanced Engineering,<<strong>br</strong> />

Stuttgart, New York<<strong>br</strong> />

Auslober<<strong>br</strong> />

Magistrat der Stadt Wien<<strong>br</strong> />

Magistratsabteilung 19:<<strong>br</strong> />

Architektur <strong>und</strong> Stadtgestaltung<<strong>br</strong> />

Magistratsabteilung 29:<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>bau<<strong>br</strong> />

Bauherr<<strong>br</strong> />

Magistrat der Stadt Wien<<strong>br</strong> />

Entwurf<<strong>br</strong> />

Knippers Helbig Advanced Engineering,<<strong>br</strong> />

Stuttgart, New York<<strong>br</strong> />

Knight Architects, Wycombe, Groß<strong>br</strong>itannien<<strong>br</strong> />

101118_DSI-Wiederspahn_1-4page.pdf 1 11/18/2010 3:39:42 PM<<strong>br</strong> />

12 »Freiformentwicklung«<<strong>br</strong> />

© Knippers Helbig/Knight Architects<<strong>br</strong> />

13 K<strong>ü</strong>nftige Untersicht<<strong>br</strong> />

© Knippers Helbig/Knight Architects<<strong>br</strong> />

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Temporäre Abspannungen<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S P E C I A L<<strong>br</strong> />

Querung von B<strong>und</strong>esautobahn <strong>und</strong> ICE-Trasse<<strong>br</strong> />

Zwei Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken am Flughafen Frankfurt<<strong>br</strong> />

� � � von Claus Berndorfer<<strong>br</strong> />

Dem Airport Frankfurt kommt von<<strong>br</strong> />

jeher eine <strong>ü</strong>berragende Bedeutung<<strong>br</strong> />

als Drehscheibe im internationalen<<strong>br</strong> />

Luftverkehr zu. F<strong>ü</strong>r das Rhein-Main-<<strong>br</strong> />

Gebiet, in dessen Herzen er liegt,<<strong>br</strong> />

stellt er das F<strong>und</strong>ament f<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />

wirtschaftliche Entwicklung <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

die Prosperität der Bevölkerung dar.<<strong>br</strong> />

Um seine Wettbewerbsfähigkeit in<<strong>br</strong> />

der Zukunft sichern zu können, wird<<strong>br</strong> />

derzeit ein umfangreiches Ausbauprogramm<<strong>br</strong> />

realisiert, mit dem die<<strong>br</strong> />

Kapazität des Airports auf mehr als<<strong>br</strong> />

700.000 Flugbewegungen pro Jahr<<strong>br</strong> />

erweitert werden soll. Ein wichtiges<<strong>br</strong> />

Element dieses Ausbauprogramms<<strong>br</strong> />

ist die Herstellung einer 2.800 m<<strong>br</strong> />

langen Landebahn nördlich seines<<strong>br</strong> />

derzeitigen Areals. Zwischen neuer<<strong>br</strong> />

Landebahn <strong>und</strong> bisherigem Flughafengelände<<strong>br</strong> />

verlaufen mit der B<strong>und</strong>esautobahn<<strong>br</strong> />

A 3 <strong>und</strong> der ICE-Strecke<<strong>br</strong> />

Köln–Rhein-Main aber zwei der<<strong>br</strong> />

wichtigsten Magistralen im innereuropäischen<<strong>br</strong> />

Verkehr. Ihr Anschluss an<<strong>br</strong> />

die vorhandenen Betriebsflächen erfolgt<<strong>br</strong> />

deshalb <strong>ü</strong>ber zwei Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken,<<strong>br</strong> />

die sowohl die B<strong>und</strong>esautobahn als<<strong>br</strong> />

auch die ICE-Strecke <strong>ü</strong>berspannen.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

1 Auftragsumfang<<strong>br</strong> />

An der Ausschreibung zur Errichtung der<<strong>br</strong> />

beiden Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken beteiligte sich die<<strong>br</strong> />

Firmengruppe Max Bögl. Die Unternehmensbereiche<<strong>br</strong> />

Ingenieurbau, Straßen-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Tiefbau, Spezialtiefbau, Fertigteilbau,<<strong>br</strong> />

Verkehrssicherung <strong>und</strong> Transport <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Geräte entwickelten in gemeinsamer<<strong>br</strong> />

enger Zusammenarbeit ein Konzept, das<<strong>br</strong> />

hinsichtlich Qualität, Logistik <strong>und</strong> Baubetrieb<<strong>br</strong> />

eine optimale Abwicklung der Maßnahme<<strong>br</strong> />

vorsah. Es <strong>ü</strong>berzeugte nicht nur<<strong>br</strong> />

unter ökonomischen Aspekten, so dass<<strong>br</strong> />

der Auftrag von der Fraport AG im August<<strong>br</strong> />

2009 entgegengenommen werden konnte.<<strong>br</strong> />

Die Arbeiten, die kurz nach Auftragserteilung<<strong>br</strong> />

begonnen wurden, sind derzeit<<strong>br</strong> />

noch in vollem Gange.<<strong>br</strong> />

Hauptgegenstand des Bauvertrages ist<<strong>br</strong> />

die Erstellung von zwei Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken <strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

die Fahrspuren der B<strong>und</strong>esautobahn<<strong>br</strong> />

(BAB) A 3 <strong>und</strong> die Gleise der ICE-Trasse<<strong>br</strong> />

Köln–Rhein-Main. Daneben gehört die<<strong>br</strong> />

Errichtung einer Leitungs- <strong>und</strong> einer<<strong>br</strong> />

Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke mit zum vertraglichen<<strong>br</strong> />

Umfang, was hier nur ergänzend zu erwähnen<<strong>br</strong> />

ist.<<strong>br</strong> />

2 Konzeption der Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

2.1 Allgemeines<<strong>br</strong> />

Der Bauwerksentwurf wurde vom Auftraggeber<<strong>br</strong> />

vorgegeben. Die beiden Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

unterscheiden sich lediglich in<<strong>br</strong> />

ihren Hauptabmessungen voneinander.<<strong>br</strong> />

Beide folgen jedoch annähernd identischen<<strong>br</strong> />

Konzeptionen.<<strong>br</strong> />

1 Gesamtes<<strong>br</strong> />

Flughafengelände<<strong>br</strong> />

© Max Bögl<<strong>br</strong> />

Bauunternehmung<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

2.2 Hauptabmessungen<<strong>br</strong> />

Die unterschiedlichen Hauptabmessungen<<strong>br</strong> />

resultieren weniger aus der Lage<<strong>br</strong> />

der zu <strong>ü</strong>berspannenden Magistralen als<<strong>br</strong> />

vielmehr aus unterschiedlichen Kreuzungswinkeln.<<strong>br</strong> />

Während die Rollbahn<<strong>br</strong> />

West die Autobahn <strong>und</strong> die ICE-Trasse in<<strong>br</strong> />

einem Kreuzungswinkel von ca. 70° <strong>ü</strong>berwindet,<<strong>br</strong> />

findet bei der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Ost mit<<strong>br</strong> />

ca. 32° eine spitzwinklige Überquerung<<strong>br</strong> />

statt. Aufgr<strong>und</strong> dieser geometrischen<<strong>br</strong> />

Randbedingungen ergeben sich folgende<<strong>br</strong> />

Hauptabmessungen:<<strong>br</strong> />

– Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke West<<strong>br</strong> />

Einzelst<strong>ü</strong>tzenweiten: ca. 25 m +<<strong>br</strong> />

ca. 25 m + ca. 30 m = ca. 80 m<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken<strong>br</strong>eite: ca. 82 m<<strong>br</strong> />

– Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Ost<<strong>br</strong> />

Einzelst<strong>ü</strong>tzweiten: ca. 33 m +<<strong>br</strong> />

ca. 28 m + ca. 28 m = ca. 89 m<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken<strong>br</strong>eite: ca. 207 m<<strong>br</strong> />

2.3 Bauwerksentwurf<<strong>br</strong> />

Die Konzeption des Bauwerksentwurfs<<strong>br</strong> />

sah die Ausf<strong>ü</strong>hrung beider Br<strong>ü</strong>cken als<<strong>br</strong> />

Ein- bis Dreifeldrahmen in integraler<<strong>br</strong> />

Bauweise mit Schleppplatten hinter den<<strong>br</strong> />

Widerlagern vor.<<strong>br</strong> />

36


37<<strong>br</strong> />

2.4 Gr<strong>ü</strong>ndung<<strong>br</strong> />

Die Gr<strong>ü</strong>ndung der Pfeiler- <strong>und</strong> Widerlagerwände<<strong>br</strong> />

erfolgte mittels einer Bohrpfahlreihe<<strong>br</strong> />

je Auflagerachse. Bohrpfähle<<strong>br</strong> />

mit einem Durchmesser von 120 cm<<strong>br</strong> />

kamen mit einem Regelabstand von 3 m<<strong>br</strong> />

in der jeweiligen Achse zur Ausf<strong>ü</strong>hrung.<<strong>br</strong> />

2.5 Unterbauten<<strong>br</strong> />

Auf die Bohrpfähle wurden Pfahlkopfbalken<<strong>br</strong> />

mit Querschnittsmaßen von<<strong>br</strong> />

b/h = 180 cm/120 cm angeordnet. Aus<<strong>br</strong> />

Platzgr<strong>ü</strong>nden kamen diese zwischen den<<strong>br</strong> />

Richtungsfahrbahnen auf der BAB A3<<strong>br</strong> />

im Schutze temporärer Sp<strong>und</strong>wandverbauten<<strong>br</strong> />

zur Ausf<strong>ü</strong>hrung. Die eigentlichen<<strong>br</strong> />

Rahmenwände wurden als fugenlose<<strong>br</strong> />

Wände mit Dicken von 120 cm realisiert,<<strong>br</strong> />

im Bereich der Köpfe erfolgte jedoch<<strong>br</strong> />

eine Aufweitung auf 170 cm bei den<<strong>br</strong> />

Zwischen- bzw. auf 185 cm bei den Widerlagerwänden.<<strong>br</strong> />

Die aus der fugenlosen<<strong>br</strong> />

Bauweise resultierenden Zwangsspannungen<<strong>br</strong> />

wurden durch Einlegen entsprechender<<strong>br</strong> />

Bewehrungen abgetragen – mit<<strong>br</strong> />

der Konsequenz un<strong>ü</strong>blich hoher Bewehrungsgrade.<<strong>br</strong> />

3 Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Ost: Schnitt<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

2.6 Überbaukonstruktion<<strong>br</strong> />

Bei der Konzeption der Überbaukonstruktionen<<strong>br</strong> />

waren folgende Randbedingungen<<strong>br</strong> />

zu ber<strong>ü</strong>cksichtigen:<<strong>br</strong> />

– Bedingt durch das einzuhaltende Lichtraumprofil<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber BAB A3 <strong>und</strong> ICE-Trasse<<strong>br</strong> />

bei gleichzeitiger Ber<strong>ü</strong>cksichtigung<<strong>br</strong> />

der Rollbahngradiente verblieb eine<<strong>br</strong> />

zur Verf<strong>ü</strong>gung stehende konstruktive<<strong>br</strong> />

Bauhöhe von ca. 200 cm.<<strong>br</strong> />

– Der Abstand zwischen Unterkante<<strong>br</strong> />

Überbau <strong>und</strong> Oberkante Lichtraumprofil<<strong>br</strong> />

ließ keinen Platz f<strong>ü</strong>r eine R<strong>ü</strong>stungskonstruktion.<<strong>br</strong> />

Damit schied eine Ortbetonlösung<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r den Überbau aus.<<strong>br</strong> />

– Der Bahnbetrieb auf der ICE-Trasse<<strong>br</strong> />

Köln–Rhein-Main durfte durch die<<strong>br</strong> />

Maßnahme nicht beeinträchtigt<<strong>br</strong> />

werden. Arbeiten in bzw. <strong>ü</strong>ber der<<strong>br</strong> />

Gleisanlage konnten nur innerhalb der<<strong>br</strong> />

regulären Betriebsruhe zwischen 0:30<<strong>br</strong> />

Uhr <strong>und</strong> 4:30 Uhr erfolgen.<<strong>br</strong> />

– Vollsperrungen der BAB A3 durften nur<<strong>br</strong> />

innerhalb nächtlicher Sperrpausen<<strong>br</strong> />

außerhalb der Ferienzeiten <strong>und</strong> an<<strong>br</strong> />

Wochenenden erfolgen.<<strong>br</strong> />

Die beschriebenen Randbedingungen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>hrten dazu, dass man sich f<strong>ü</strong>r eine<<strong>br</strong> />

Tragkonstruktion aus vorgespannten<<strong>br</strong> />

S P E C I A L<<strong>br</strong> />

2 Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Ost: Draufsicht<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Fertigteilen entschied, die außerhalb des<<strong>br</strong> />

Baubereichs gefertigt <strong>und</strong> während der<<strong>br</strong> />

genannten Sperrpausen montiert wurden.<<strong>br</strong> />

Die Spannbetonfertigteile wurden<<strong>br</strong> />

als T-Träger konzipiert mit Flansch<strong>br</strong>eiten<<strong>br</strong> />

von 223 cm, Bauhöhen von 140 cm <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Balken<strong>br</strong>eiten von 55 cm. Zu den Auflagern<<strong>br</strong> />

hin erfolgte ihre Aufweitung auf<<strong>br</strong> />

Bauhöhen von 160 cm <strong>und</strong> Balken<strong>br</strong>eiten<<strong>br</strong> />

von 126 cm. Sie erhielten eine werksseitig<<strong>br</strong> />

aufge<strong>br</strong>achte Vorspannung mit nachträglichem<<strong>br</strong> />

Verb<strong>und</strong>. Zur Herstellung der<<strong>br</strong> />

durchlaufenden Kontinuitätsspannglieder<<strong>br</strong> />

wurden H<strong>ü</strong>llrohre als Leerrohre schon<<strong>br</strong> />

im Werk vorgesehen. Zur Auflagerung<<strong>br</strong> />

der Fertigteile auf den Widerlager- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Pfeilerwänden dienten Konsolen an den<<strong>br</strong> />

Bauteilenden, auf R<strong>ü</strong>stungskonstruktionen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Montage konnte deshalb gänzlich<<strong>br</strong> />

verzichtet werden. Die Überbaukonstruktion<<strong>br</strong> />

wurde komplettiert mit einer im<<strong>br</strong> />

Mittel 45 cm dicken Ortbetonplatte, die<<strong>br</strong> />

nach Herstellung der Rahmentragwirkung<<strong>br</strong> />

realisiert wurde.<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S P E C I A L<<strong>br</strong> />

2.7 Rahmentragwirkung<<strong>br</strong> />

Nach Auflegen der Fertigteile auf die<<strong>br</strong> />

Widerlager- <strong>und</strong> Pfeilerwände <strong>und</strong> vor<<strong>br</strong> />

Auf<strong>br</strong>ingen der Ortbetonplatte war eine<<strong>br</strong> />

Rahmentragwirkung der Gesamtstruktur<<strong>br</strong> />

zu realisieren. Zur Erzeugung des Rahmenschlusses<<strong>br</strong> />

wurde der Bereich <strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

den St<strong>ü</strong>tzwänden <strong>und</strong> zwischen den<<strong>br</strong> />

Fertigteilen, den sogenannten Plomben,<<strong>br</strong> />

vorab bewehrt <strong>und</strong> betoniert. Die H<strong>ü</strong>llrohre<<strong>br</strong> />

der Kontinuitätsspannglieder wurden<<strong>br</strong> />

zuvor im Plombenbereich ergänzt.<<strong>br</strong> />

Die erforderliche Tragfähigkeit der biegesteifen<<strong>br</strong> />

Rahmenecken im Plombenbereich<<strong>br</strong> />

wurde dann durch den Einbau einer<<strong>br</strong> />

starken Rahmenbewehrung gewährleistet.<<strong>br</strong> />

Im Bereich der Plomben mussten die<<strong>br</strong> />

auskragenden Anschlussbewehrungen<<strong>br</strong> />

aus den gegen<strong>ü</strong>berliegenden Fertigteilen<<strong>br</strong> />

mit denen aus den Wandköpfen in<<strong>br</strong> />

Einklang ge<strong>br</strong>acht werden, wobei ausschließlich<<strong>br</strong> />

Stabdurchmesser von 28 mm<<strong>br</strong> />

Verwendung fanden. Es war lediglich ein<<strong>br</strong> />

Toleranzmaß von 20 mm zwischen einzelnen<<strong>br</strong> />

Bewehrungsstäben vorgesehen,<<strong>br</strong> />

was allerhöchste Anforderungen an die<<strong>br</strong> />

Qualität der Bauausf<strong>ü</strong>hrung bedeutete.<<strong>br</strong> />

Erst nach Fertigstellung der Plomben<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Erzeugung der Rahmentragwirkung<<strong>br</strong> />

konnte schließlich die Überbauplatte<<strong>br</strong> />

bewehrt <strong>und</strong> betoniert <strong>und</strong> danach die<<strong>br</strong> />

Kontinuitätsspannglieder eingeschossen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> gespannt werden.<<strong>br</strong> />

7 Bewehrungsf<strong>ü</strong>hrung im Plombenbereich<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

4 R<strong>ü</strong>ckansicht der Fertigteile<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

2.8 Schleppplatten<<strong>br</strong> />

Auch ein integrales Rahmenbauwerk mit<<strong>br</strong> />

einer Gesamtlänge von ca. 90 m erfährt<<strong>br</strong> />

temperaturabhängige Ausdehnungen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Verk<strong>ü</strong>rzungen. Um diese unschädlich<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die anschließende Fahrbahn <strong>und</strong> das<<strong>br</strong> />

Gesamtbauwerk zuzulassen, wurden hinter<<strong>br</strong> />

den Widerlagerachsen Schleppplatten<<strong>br</strong> />

angeordnet, die auf den Widerlagerwänden<<strong>br</strong> />

verschieblich aufgelagert sind <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

eine zwängungsfreie Verformung der<<strong>br</strong> />

Rahmenecke gewährleisten. Der auftretende<<strong>br</strong> />

Spalt zwischen Schleppplatte <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Rahmenbauwerk wird dabei <strong>ü</strong>ber eine<<strong>br</strong> />

Dehnfuge kompensiert.<<strong>br</strong> />

6 Querschnitt des Plombenbereichs<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

5 Fertigteil mit Auflagerkonsolen<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung<<strong>br</strong> />

GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

8 »Bewehrungverlauf« im Plombenbereich<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

38


39<<strong>br</strong> />

9 Schnitt durch die Schleppplatte<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

2.9 Abdichtung <strong>und</strong> Belag<<strong>br</strong> />

Die gesamte Br<strong>ü</strong>ckenfläche wird mit einer<<strong>br</strong> />

Spritzabdichtung in Anlehnung an die<<strong>br</strong> />

ZTV-Ing. Teil 7.3 versehen. Sie lässt sich in<<strong>br</strong> />

folgende Einzelabschnitte einteilen:<<strong>br</strong> />

– Seitenflächen: Mit den Seitenflächen<<strong>br</strong> />

werden die <strong>ü</strong>berf<strong>ü</strong>hrten Verkehrsflächen<<strong>br</strong> />

vor dem Jetstream gesch<strong>ü</strong>tzt. Die<<strong>br</strong> />

Abdichtung auf den Seitenflächen wird<<strong>br</strong> />

mittels einer Betonschutzschicht gesch<strong>ü</strong>tzt.<<strong>br</strong> />

– Seitenfahrbahnen: Die Seitenfahrbahnen,<<strong>br</strong> />

die ausschließlich f<strong>ü</strong>r den<<strong>br</strong> />

Betriebsverkehr genutzt werden, erhalten<<strong>br</strong> />

einen aus Schutz- <strong>und</strong> Deckschicht<<strong>br</strong> />

bestehenden Gussasphaltbelag.<<strong>br</strong> />

– Rollbahn: Der Belag im Bereich der<<strong>br</strong> />

eigentlichen Rollbahn besteht aus<<strong>br</strong> />

bewehrten Betonplatten mit einer<<strong>br</strong> />

Plattengröße von 7,50 m auf 7,50 m<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> einer Dicke von 25 cm. Die Längsfugen<<strong>br</strong> />

werden als Press-, die Querfugen<<strong>br</strong> />

10 Vorgeflochtene Bewehrung mit gestaffelten Stößen<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

als Scheinfugen ausgef<strong>ü</strong>hrt. In den<<strong>br</strong> />

Fugenkreuzen werden Aussparungen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Befeuerung angeordnet. Die<<strong>br</strong> />

Stromzuf<strong>ü</strong>hrung zu den Feuern erfolgt<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber Leerrohre, die in die Betonplatten<<strong>br</strong> />

mit einbetoniert werden.<<strong>br</strong> />

– Zwischen den vorgenannten Abschnitten<<strong>br</strong> />

verlaufen Kappen, in die umfangreiche<<strong>br</strong> />

Kabelkanäle integriert sind.<<strong>br</strong> />

2.10 Technische Ausr<strong>ü</strong>stung<<strong>br</strong> />

Aus Sicht des Flughafenbetriebs sind<<strong>br</strong> />

die Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken Ost <strong>und</strong> West Br<strong>ü</strong>ckenbauwerke.<<strong>br</strong> />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer großen Breite<<strong>br</strong> />

nimmt der Verkehrsteilnehmer auf der<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esautobahn sie aber als Tunnel wahr.<<strong>br</strong> />

Und tatsächlich handelt es sich bei beiden<<strong>br</strong> />

Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken aus verkehrsrechtlichen<<strong>br</strong> />

Aspekten um Tunnelbauwerke, die entsprechend<<strong>br</strong> />

auszur<strong>ü</strong>sten sind. Aus diesem<<strong>br</strong> />

Gr<strong>und</strong> waren bei ihrer Konzeption die Vorgaben<<strong>br</strong> />

der ZTV-Ing. Teil 5 <strong>und</strong> der RAB-T zu<<strong>br</strong> />

S P E C I A L<<strong>br</strong> />

ber<strong>ü</strong>cksichtigen. Beide »Tunnel« mussten<<strong>br</strong> />

daher unter Einhaltung der vorgenannten<<strong>br</strong> />

Vorschriften entsprechend technisch<<strong>br</strong> />

ausgestattet werden. Von einem Tunnel<<strong>br</strong> />

konnte im verkehrsrechtlichen Sinne erst<<strong>br</strong> />

gesprochen werden, wenn eine gewisse<<strong>br</strong> />

Anzahl von Fertigteilen montiert war.<<strong>br</strong> />

Insofern hatte die gesamte technische<<strong>br</strong> />

Ausr<strong>ü</strong>stung begleitend zur Fertigteilmontage<<strong>br</strong> />

zu erfolgen <strong>und</strong> war nach Ende einer<<strong>br</strong> />

jeweiligen Sperrpause vor der Verkehrsfreigabe<<strong>br</strong> />

in Betrieb zu nehmen.<<strong>br</strong> />

3 Besonderheiten der Rahmenwände<<strong>br</strong> />

Die Widerlager- <strong>und</strong> Pfeilerwände wurden<<strong>br</strong> />

auf eine Länge von ca. 220 m bei der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

Ost <strong>und</strong> ca. 90 m bei der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

West als fugenlose Wände errichtet. Auf<<strong>br</strong> />

die gewohnte Anordnung von Raumfugen<<strong>br</strong> />

in Abschnitten von maximal 10 m<<strong>br</strong> />

wurde verzichtet.<<strong>br</strong> />

Die Wände wurden daher in 15-m-Einzelabschnitten<<strong>br</strong> />

mit Arbeitsfugen, das<<strong>br</strong> />

heißt zur Reduzierung von Schwindbeanspruchungen<<strong>br</strong> />

im Pilgerschrittverfahren<<strong>br</strong> />

hergestellt. Bei der Wahl der Betonrezeptur<<strong>br</strong> />

wurde auf eine möglichst langsame<<strong>br</strong> />

Hydratation Wert gelegt. Die dennoch<<strong>br</strong> />

auftretenden Spannungen aus Zwängung<<strong>br</strong> />

wurden durch Einlegen einer entsprechenden<<strong>br</strong> />

Armierung aufgenommen,<<strong>br</strong> />

was zu sehr hohen Bewehrungsgehalten<<strong>br</strong> />

bis zu 230 kg/m³ f<strong>ü</strong>hrte.<<strong>br</strong> />

11 Anschlussbewehrung am Pfeilerkopf mit Lehre<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S P E C I A L<<strong>br</strong> />

Die horizontale Bewehrung bestand im<<strong>br</strong> />

Regelfall aus 14 m langen Einzelstäben,<<strong>br</strong> />

die gestaffelt gestoßen wurden. Daraus<<strong>br</strong> />

resultierte, dass an den Arbeitsfugen<<strong>br</strong> />

nicht nur die <strong>ü</strong>blichen Übergreifungslängen,<<strong>br</strong> />

sondern oftmals ein Großteil der<<strong>br</strong> />

Einzelstäbe herausragten. F<strong>ü</strong>r die praktische<<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrung bedeutete dies, dass<<strong>br</strong> />

die Wandbewehrung freistehend bzw.<<strong>br</strong> />

lediglich punktuell seitlich unterst<strong>ü</strong>tzt<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber mehrere Blöcke hinweg vorgeflochten<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> die blockweise Herstellung der<<strong>br</strong> />

Wände im Pilgerschrittverfahren mit<<strong>br</strong> />

Schalungsaufbau <strong>und</strong> Betoneinbau dann<<strong>br</strong> />

nachgezogen wurde.<<strong>br</strong> />

Besonders sorgfältig musste beim Einbau<<strong>br</strong> />

der massiven Anschlussbewehrung an<<strong>br</strong> />

den Pfeilerköpfen vorgegangen werden.<<strong>br</strong> />

Die einzelnen Anschlussb<strong>ü</strong>gel mit Stabdurchmessern<<strong>br</strong> />

von 28 mm waren exakt<<strong>br</strong> />

einzurichten, um Kollisionen mit den<<strong>br</strong> />

aus Fertigteilen herausragenden B<strong>ü</strong>geln,<<strong>br</strong> />

ebenfalls im Durchmesser 28 mm, zu<<strong>br</strong> />

verhindern. Da die Achsen der Fertigteile<<strong>br</strong> />

nicht orthogonal auf die Wandachsen<<strong>br</strong> />

trafen, war ein wiederum un<strong>ü</strong>blich hoher<<strong>br</strong> />

Vermessungsaufwand erforderlich. Die<<strong>br</strong> />

Lagersicherheit der Anschlussbewehrung<<strong>br</strong> />

wurde durch fest mit der Schalungskonstruktion<<strong>br</strong> />

verb<strong>und</strong>ene Lehren gewährleistet.<<strong>br</strong> />

Das Konstruktionsprinzip der Wände<<strong>br</strong> />

stand in mehrfacher Hinsicht im Widerspruch<<strong>br</strong> />

zu den terminlichen Erfordernissen.<<strong>br</strong> />

Einerseits bedingt die fugenlose<<strong>br</strong> />

Wanderstellung einen eher langsamen<<strong>br</strong> />

Baufortschritt aufgr<strong>und</strong> des Einsatzes von<<strong>br</strong> />

»langsamen« Betonen, durch den erhöhten<<strong>br</strong> />

Bewehrungsgehalt, die Erschwernisse<<strong>br</strong> />

bei deren Einbau sowie durch die<<strong>br</strong> />

besondere Sorgfalt beim Einrichten der<<strong>br</strong> />

Anschlussbewehrung am Wandkopf.<<strong>br</strong> />

Andererseits sah der Terminplan eher<<strong>br</strong> />

einen z<strong>ü</strong>gigen Baufortschritt vor. Der Widerspruch<<strong>br</strong> />

wurde aufgelöst durch einen<<strong>br</strong> />

massiven Einsatz von Bauhilfsstoffen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Personal. Zur Einhaltung der Vertragstermine<<strong>br</strong> />

wurde in allen Wandachsen mit<<strong>br</strong> />

mehreren Schalsätzen parallel gearbeitet,<<strong>br</strong> />

wobei pro Wand im Mittel sechs Arbeitstage<<strong>br</strong> />

benötigt wurden.<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

12 Wandherstellung bei der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Ost<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

13 Vorgeflochtener Bewehrungskorb<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

4 Herstellung der<<strong>br</strong> />

Spannbetonfertigteile<<strong>br</strong> />

Zur Errichtung der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken Ost <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

West sowie der Leitungs- <strong>und</strong> Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

wurden insgesamt 409 Spannbetonfertigteile<<strong>br</strong> />

mit einem Einzelgewicht<<strong>br</strong> />

bis zu 95 t benötigt. Die Herstellung der<<strong>br</strong> />

Anschlussbewehrung an den Fertigteilköpfen<<strong>br</strong> />

musste aus vorgenannten Gr<strong>ü</strong>nden<<strong>br</strong> />

mit der gleichen Sorgfalt erfolgen<<strong>br</strong> />

wie die an den Wandköpfen. Die aus den<<strong>br</strong> />

Fertigteilflanschen herausragenden Anschlussb<strong>ü</strong>gel<<strong>br</strong> />

nahmen schon die Kontur<<strong>br</strong> />

der späteren Fahrbahnoberfläche auf <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

waren daher gestaffelt einzu<strong>br</strong>ingen. Dies<<strong>br</strong> />

bedingte, dass jedes Fertigteil f<strong>ü</strong>r sich ein<<strong>br</strong> />

Unikat war, das einer eindeutigen Einbaustelle<<strong>br</strong> />

zugeordnet wurde. Die Herstellung<<strong>br</strong> />

der Fertigteile erfolgte im Stammwerk<<strong>br</strong> />

der Firma Max Bögl in Sengenthal, wobei<<strong>br</strong> />

im Schnitt vier »St<strong>ü</strong>ck« täglich produziert<<strong>br</strong> />

wurden.<<strong>br</strong> />

5 Logistikkonzept f<strong>ü</strong>r die Fertigteile<<strong>br</strong> />

5.1 Detaillierte Planung<<strong>br</strong> />

Die Herstellung der Fertigteile basierte<<strong>br</strong> />

auf einem detailliert geplanten Logistikkonzept:<<strong>br</strong> />

Ausgangspunkt f<strong>ü</strong>r alle Überlegungen<<strong>br</strong> />

waren die Randbedingungen bei<<strong>br</strong> />

der Montage, denn sie musste innerhalb<<strong>br</strong> />

einer begrenzten Anzahl von Sperrungen<<strong>br</strong> />

der Richtungsfahrbahnen der BAB A3<<strong>br</strong> />

sowie innerhalb der nächtlichen Betriebsruhezeiten<<strong>br</strong> />

der ICE-Strecke zeitgleich bei<<strong>br</strong> />

beiden Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken erfolgen. Die Sperrungen<<strong>br</strong> />

der Richtungsfahrbahnen der<<strong>br</strong> />

BAB A3 waren Monate vorher punktuell<<strong>br</strong> />

zu fixieren, <strong>und</strong> zur Einhaltung der begrenzten<<strong>br</strong> />

Sperrungen war die Montage<<strong>br</strong> />

von 30 Fertigteilen pro Einzelsperrung<<strong>br</strong> />

erforderlich.<<strong>br</strong> />

40


41<<strong>br</strong> />

5.2 Zwischenlagerung<<strong>br</strong> />

Die Ber<strong>ü</strong>cksichtigung dieser Randbedingungen<<strong>br</strong> />

untersagte eine »Just-in-time-<<strong>br</strong> />

Versorgung« per Lkw, da die angestrebte<<strong>br</strong> />

Anlieferung von 30 Fertigteilen pro Tag<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber eine Distanz von 280 km auf der<<strong>br</strong> />

vielbefahrenen BAB A3 mit erheblichen<<strong>br</strong> />

terminlichen Risiken behaftet gewesen<<strong>br</strong> />

wäre. Man entschied sich f<strong>ü</strong>r einen vorzeitigen<<strong>br</strong> />

Antransport der Fertigteile in<<strong>br</strong> />

Bauwerksnähe <strong>und</strong> eine entsprechende<<strong>br</strong> />

Zwischenlagerung. Als Zwischenlagerfläche<<strong>br</strong> />

wurde von der Fraport AG das Gelände<<strong>br</strong> />

der ehemaligen Air-Base zur Verf<strong>ü</strong>gung<<strong>br</strong> />

gestellt.<<strong>br</strong> />

15 Bahntransport der Fertigteile<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

16 Umschlag der Fertigteile<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

17 Anfahrt zum Montageort<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

14 Zwischenlagerfläche auf der Air-Base<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

S P E C I A L<<strong>br</strong> />

5.3 Transport zur Air-Base<<strong>br</strong> />

Die Firma Max Bögl verf<strong>ü</strong>gt im Fertigteilwerk<<strong>br</strong> />

in Sengenthal bei Neumarkt <strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

einen Gleisanschluss, Gleiches gilt f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

das Gelände der ehemaligen Air-Base am<<strong>br</strong> />

Flughafen Frankfurt. Aufgr<strong>und</strong> dieser<<strong>br</strong> />

außerordentlich g<strong>ü</strong>nstigen logistischen<<strong>br</strong> />

Voraussetzungen lag es auf der Hand, die<<strong>br</strong> />

409 Fertigteile nicht auf der Straße sondern<<strong>br</strong> />

per Bahntransport nach Frankfurt zu<<strong>br</strong> />

ver<strong>br</strong>ingen. In Sengenthal wurden tags<strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

Langz<strong>ü</strong>ge mit jeweils zwölf Fertigteilen<<strong>br</strong> />

beladen, die dann in darauffolgenden<<strong>br</strong> />

Nächten als Regelz<strong>ü</strong>ge ins Rhein-Main-<<strong>br</strong> />

Gebiet fuhren. Am Gleisanschluss der Air-<<strong>br</strong> />

Base wurden die Fertigteile dann auf Lkws<<strong>br</strong> />

umgeschlagen, zur Zwischenlagerfläche<<strong>br</strong> />

gefahren <strong>und</strong> dort abgeladen.<<strong>br</strong> />

5.4 Transport zum Einbauort<<strong>br</strong> />

Vorbereitend auf die nachfolgenden<<strong>br</strong> />

Sperrpausen wurden auf der Zwischenlagerfläche<<strong>br</strong> />

die jeweils benötigten<<strong>br</strong> />

Fertigteile auf Lkws verladen <strong>und</strong> kurz<<strong>br</strong> />

vor der Sperrpause zum nahegelegenen<<strong>br</strong> />

Einbauort gefahren. Die Lkws kehrten<<strong>br</strong> />

danach zur abermaligen Beladung zur<<strong>br</strong> />

Zwischenlagerfläche zur<strong>ü</strong>ck, so dass ein<<strong>br</strong> />

Umlaufbetrieb realisiert werden konnte.<<strong>br</strong> />

Auf die Weise ließen sich während einer<<strong>br</strong> />

Sperrpause bis zu 40 Fertigteile auf die<<strong>br</strong> />

Baustelle <strong>br</strong>ingen.<<strong>br</strong> />

5.5 Hubmontage der Fertigteile<<strong>br</strong> />

Die Hubmontage der Fertigteile erfolgte<<strong>br</strong> />

mittels geeigneter Mobilkräne, die auf<<strong>br</strong> />

den gesperrten Fahrspuren der BAB A3<<strong>br</strong> />

verkehrten, wobei ihre Tragleistung so<<strong>br</strong> />

bemessen war, dass zeitintensive Umsetzvorgänge<<strong>br</strong> />

minimiert werden konnten.<<strong>br</strong> />

Um die erforderliche Verlegeleistung<<strong>br</strong> />

zu realisieren, wurden bei der größeren<<strong>br</strong> />

Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Ost zwei Mobilkräne <strong>und</strong> bei<<strong>br</strong> />

der kleineren Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke West ein Mobil-<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S P E C I A L<<strong>br</strong> />

kran verwendet. Die bei der Herstellung<<strong>br</strong> />

der Wände <strong>und</strong> der Fertigteile praktizierte<<strong>br</strong> />

besondere Sorgfalt beim Einbau der massiven<<strong>br</strong> />

Anschlussbewehrungen zahlte sich<<strong>br</strong> />

aus, da es im Zuge der Montage zu keinen<<strong>br</strong> />

Kollisionen der Bewehrungen kam: Das<<strong>br</strong> />

Einfädeln der Fertigteile in die Anschlussbewehrung<<strong>br</strong> />

der Wände erfolgte problemlos.<<strong>br</strong> />

Mit dem beschriebenen Logistikkonzept<<strong>br</strong> />

ließen sich bis zu 40 Fertigteile in<<strong>br</strong> />

einer Sperrpause montieren.<<strong>br</strong> />

Bedingt durch die nicht alltäglichen<<strong>br</strong> />

Sperrpausen auf der BAB A3 <strong>und</strong> die daraus<<strong>br</strong> />

resultierenden Folgen f<strong>ü</strong>r die <strong>br</strong>eite<<strong>br</strong> />

Öffentlichkeit stand die Maßnahme sehr<<strong>br</strong> />

stark im Fokus der öffentlichen Medien,<<strong>br</strong> />

die durchweg positiv dar<strong>ü</strong>ber berichteten.<<strong>br</strong> />

Sowohl das Konzept als auch die Arbeit<<strong>br</strong> />

unserer Mitarbeiter fanden eine <strong>br</strong>eite öffentliche<<strong>br</strong> />

Anerkennung, was heute leider<<strong>br</strong> />

nicht mehr selbstverständlich ist.<<strong>br</strong> />

6 Einbau des Ortbetons<<strong>br</strong> />

Nach dem Herstellen der sogenannten<<strong>br</strong> />

Plomben <strong>und</strong> dem Erzielen einer Rahmentragwirkung<<strong>br</strong> />

wurde der Ortbeton auf die<<strong>br</strong> />

Fertigteile aufge<strong>br</strong>acht: Bei der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

Ost mussten auf einer Fläche von ca.<<strong>br</strong> />

19.800 m² – das entspricht drei Fußballfeldern<<strong>br</strong> />

– insgesamt 10.200 m³ Beton<<strong>br</strong> />

eingebaut werden. Zuvor waren auf den<<strong>br</strong> />

Fertigteilen insgesamt 2.350 t Betonstahl<<strong>br</strong> />

verlegt worden, woraus ein hoher Bewehrungsgrad<<strong>br</strong> />

von ca. 230 kg/m³ resultiert. Bei<<strong>br</strong> />

der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke West mit ihrer Fläche von<<strong>br</strong> />

ca. 7.000 m² handelte es sich um 3.500 m³<<strong>br</strong> />

Beton, bei dem wiederum zuvor verlegten<<strong>br</strong> />

Betonstahl um 680 t, so dass der Bewehrungsgrad<<strong>br</strong> />

hier ca. 195 kg/m³ erreicht.<<strong>br</strong> />

Beim Einbau des Ortbetons galt es statische<<strong>br</strong> />

Vorgaben zu ber<strong>ü</strong>cksichtigen. Auf<<strong>br</strong> />

den Mehrfeldrahmen des Zwischenzustandes<<strong>br</strong> />

waren vorrangig der Bereich<<strong>br</strong> />

21 Betoneinbau bei der Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Ost<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

18 Hubmontage der Fertigteile<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

19 Einfädeln der Anschlussbewehrung<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

20 Begleitende »Tunnelausr<strong>ü</strong>stung«<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

42


43<<strong>br</strong> />

22 Konzept f<strong>ü</strong>r den Ortbetoneinbau<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber den Stielen <strong>und</strong> nachrangig die Feldbereiche mit Frischbeton<<strong>br</strong> />

zu belasten. Gleichzeitig war die Kontur der Oberfläche, die in keiner<<strong>br</strong> />

geometrischen Abhängigkeit zur Haupttragrichtung des Systems<<strong>br</strong> />

stand, höhen- <strong>und</strong> lagegerecht auszubilden. Diesen Kriterien folgend<<strong>br</strong> />

wurde die Fläche in 6,75 m <strong>br</strong>eite Betonierstreifen eingeteilt, die<<strong>br</strong> />

sich an der Tragrichtung der Fertigteile orientierten. Mit Ausnahme<<strong>br</strong> />

der Einfeldrahmenbereiche wurde in jedem Streifen gleichzeitig<<strong>br</strong> />

mit zwei Kolonnen Beton einge<strong>br</strong>acht. Insgesamt kamen vier Einbaukolonnen<<strong>br</strong> />

zum Einsatz, um zwei Streifen jeweils gleichzeitig zu<<strong>br</strong> />

betonieren. Die Einbaugeschwindigkeit <strong>und</strong> die Verzögerungsdauer<<strong>br</strong> />

des Betons wurden dabei so aufeinander abgestimmt, dass in den<<strong>br</strong> />

Streifenflanken jeweils »frisch in frisch« eingebaut werden konnte.<<strong>br</strong> />

In einer Gr<strong>und</strong>satzentscheidung wurde festgelegt, den Aufbeton<<strong>br</strong> />

ohne Arbeitsfugen in einem Großeinsatz je Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke einzubauen.<<strong>br</strong> />

Pro Kolonne wurde hier eine Leistung von 50 m³/h angesetzt, was<<strong>br</strong> />

bei vier gleichzeitig arbeitenden Kolonnen insgesamt 200 m³/h<<strong>br</strong> />

bedeutete. Der Beton wurde mittels an f<strong>ü</strong>nf Standorten positionierter<<strong>br</strong> />

Betonpumpen zur Einbaustelle gepumpt, wobei der Einbau im<<strong>br</strong> />

Schichtbetrieb an je einem Wochenende pro Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke erfolgte.<<strong>br</strong> />

7 Ausblick<<strong>br</strong> />

Das Auf<strong>br</strong>ingen des Ortbetons auf den Fertigteilplatten konnte Mitte<<strong>br</strong> />

September 2010 abgeschlossen werden. Derzeit werden die Abdichtungsarbeiten<<strong>br</strong> />

vorgenommen <strong>und</strong> die Bauwerkskappen ausgef<strong>ü</strong>hrt.<<strong>br</strong> />

Mit der Realisierung der Schleppplatten <strong>und</strong> der Fugenkonstruktionen<<strong>br</strong> />

wird kurz nach Fertigstellung der Hinterf<strong>ü</strong>llung begonnen, die<<strong>br</strong> />

nicht vertragsgegenständlich ist. Mit dem Einbau des Rollbahnbetons<<strong>br</strong> />

im Fr<strong>ü</strong>hjahr 2011 wird die Gesamtmaßnahme dann beendet<<strong>br</strong> />

sein.<<strong>br</strong> />

Autor:<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Claus Berndorfer<<strong>br</strong> />

Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG,<<strong>br</strong> />

Neumarkt<<strong>br</strong> />

Bauherr<<strong>br</strong> />

Fraport AG, Frankfurt am Main<<strong>br</strong> />

Planung<<strong>br</strong> />

Ingenieurb<strong>ü</strong>ro Dr. Binnewies, Hamburg<<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrungsplanung Fertigteile<<strong>br</strong> />

B<strong>ü</strong>chting + Streit AG, M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

Igl, Putz + Partner, Landshut<<strong>br</strong> />

Pr<strong>ü</strong>fingenieur<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Heinz Steiger, Darmstadt<<strong>br</strong> />

Bauausf<strong>ü</strong>hrung<<strong>br</strong> />

Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG,<<strong>br</strong> />

Neumarkt<<strong>br</strong> />

S P E C I A L<<strong>br</strong> />

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BRÜCKENBAU | Dezember 2010


A K T U E L L<<strong>br</strong> />

Symposium der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<<strong>br</strong> />

Flughafenbau National <strong>und</strong> International<<strong>br</strong> />

� � � von Doris Stickler<<strong>br</strong> />

Am 26. <strong>und</strong> 27. September 2010<<strong>br</strong> />

fand im Steigenberger Airport-<<strong>br</strong> />

Hotel des Flughafens Frankfurt am<<strong>br</strong> />

Main das erste Symposium der<<strong>br</strong> />

VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<<strong>br</strong> />

zum Thema »Flughafenbau National<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> International« statt, das auf<<strong>br</strong> />

größtes Interesse stieß. Zahlreiche<<strong>br</strong> />

Teilnehmer, zu einem nicht geringen<<strong>br</strong> />

Teil aus dem Ausland angereist,<<strong>br</strong> />

sowie Referenten, die als weltweit<<strong>br</strong> />

anerkannte Experten <strong>ü</strong>ber die unterschiedlichsten<<strong>br</strong> />

Aspekte kompetent<<strong>br</strong> />

vorzutragen wussten, sorgten f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

eine Premierenveranstaltung, die<<strong>br</strong> />

sich durch die Vermittlung mannigfaltiger<<strong>br</strong> />

Informationen <strong>und</strong> die Möglichkeit<<strong>br</strong> />

zur intensiven Kontaktpflege<<strong>br</strong> />

auszeichnete. Dem Wunsch aller<<strong>br</strong> />

Anwesenden nach einer Fortsetzung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> damit einer zweiten Tagung im<<strong>br</strong> />

nächsten Jahr wird daher sicherlich<<strong>br</strong> />

entsprochen.<<strong>br</strong> />

Vorträge <strong>und</strong> Diskussionen<<strong>br</strong> />

Bei den bereits am Vorabend angereisten<<strong>br</strong> />

Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern sorgte<<strong>br</strong> />

das Willkommensb<strong>ü</strong>fett im Restaurant<<strong>br</strong> />

Unterschweinstiege des Steigenberger<<strong>br</strong> />

Airport-Hotels f<strong>ü</strong>r eine entspannte Atmosphäre<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> bot dar<strong>ü</strong>ber hinaus die<<strong>br</strong> />

Möglichkeit, alte Bekanntschaften aufzufrischen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> neue Kontakte zu kn<strong>ü</strong>pfen.<<strong>br</strong> />

Entsprechend gut war die Stimmung am<<strong>br</strong> />

nächsten Morgen, als Dipl.-Ing. Michael<<strong>br</strong> />

Wiederspahn die Gäste offiziell zum ersten<<strong>br</strong> />

Symposium »Flughafenbau National<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> International« begr<strong>ü</strong>ßte.<<strong>br</strong> />

Architekt Koch<<strong>br</strong> />

© K+P Architekten<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Stadtplaner<<strong>br</strong> />

GmbH<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Graßhoff<<strong>br</strong> />

© Assmann Beraten<<strong>br</strong> />

+ Planen GmbH<<strong>br</strong> />

Danach gewährte Dipl.-Ing. Horst Amann,<<strong>br</strong> />

Leiter Ausbau der Fraport AG, prof<strong>und</strong>e<<strong>br</strong> />

Einblicke in die Mammutaufgabe der<<strong>br</strong> />

Frankfurter Flughafenerweiterung. Seine<<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrungen zur Errichtung von Regenr<strong>ü</strong>ckhaltebecken<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Kläranlagen, Landebahn,<<strong>br</strong> />

neuem Tower <strong>und</strong> Feuerwache<<strong>br</strong> />

illustrierte er mit Videoaufzeichnungen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Filmausschnitten. Regelrecht mitreißend<<strong>br</strong> />

wusste er dabei das vielschichtige<<strong>br</strong> />

Zusammenspiel zu schildern, das ein<<strong>br</strong> />

solch gigantisches Projekt den menschlichen<<strong>br</strong> />

wie physikalischen Kräften abverlangt.<<strong>br</strong> />

Mit einer die Zuhörer ansteckenden<<strong>br</strong> />

Begeisterung stellte im Anschluss auch<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Architekt J<strong>ü</strong>rgen Hillmer vom<<strong>br</strong> />

Hamburger Architektenb<strong>ü</strong>ro von Gerkan,<<strong>br</strong> />

Marg <strong>und</strong> Partner die zahlreichen Entw<strong>ü</strong>rfe<<strong>br</strong> />

vor, die das Gesicht des Flughafens<<strong>br</strong> />

der Mainmetropole k<strong>ü</strong>nftig mitprägen<<strong>br</strong> />

werden – wobei er seine anderen Projekte<<strong>br</strong> />

von Berlin <strong>ü</strong>ber Hamburg <strong>und</strong> Stuttgart<<strong>br</strong> />

bis ins nahe <strong>und</strong> ferne Ausland nicht zu<<strong>br</strong> />

erwähnen vergaß.<<strong>br</strong> />

Nach der Kaffeepause verlagerte sich das<<strong>br</strong> />

Augenmerk nach S<strong>ü</strong>den: Norbert Koch<<strong>br</strong> />

machte die Anwesenden mit den Flughafenbauten<<strong>br</strong> />

seines M<strong>ü</strong>nchener B<strong>ü</strong>ros K + P<<strong>br</strong> />

Architekten bekannt. Durch Grazilität,<<strong>br</strong> />

Leichtigkeit <strong>und</strong> Eleganz bestechend, haben<<strong>br</strong> />

die Gebäude dem bayerischen Luftverkehrsknotenpunkt<<strong>br</strong> />

ein vielbeachtetes<<strong>br</strong> />

Erscheinungsbild verliehen. Dazu gehört<<strong>br</strong> />

unter anderem ein beeindruckendes Parkhaus,<<strong>br</strong> />

das in abgewandelter Form derzeit<<strong>br</strong> />

auch am Athener Flughafen entsteht.<<strong>br</strong> />

Der nachfolgende Referent, Dipl.-Ing.<<strong>br</strong> />

Hans-Georg Graßhoff, geschäftsf<strong>ü</strong>hrender<<strong>br</strong> />

Gesellschafter von Assmann Beraten<<strong>br</strong> />

+ Planen, Braunschweig <strong>und</strong> Moskau,<<strong>br</strong> />

nahm das Auditorium auf eine Reise<<strong>br</strong> />

ins ferne Wladiwostok mit. Dort ist das<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Heiland<<strong>br</strong> />

© Eiffel Stahl-<<strong>br</strong> />

technologie<<strong>br</strong> />

Deutschland GmbH<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Berndorfer<<strong>br</strong> />

© Max Bögl Bauunternehmung<<strong>br</strong> />

GmbH<<strong>br</strong> />

& Co. KG<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Amann<<strong>br</strong> />

© Fraport AG<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Hillmer<<strong>br</strong> />

© Ute Karen<<strong>br</strong> />

Seggelke<<strong>br</strong> />

B<strong>ü</strong>ro mit der Generalplanung des Flughafens<<strong>br</strong> />

betraut, f<strong>ü</strong>r die bloße Fach- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Sachkenntnisse nicht gen<strong>ü</strong>gen. Um das<<strong>br</strong> />

Projekt in Russlands wichtigster Hafenstadt<<strong>br</strong> />

zu stemmen, ist 100-prozentiger<<strong>br</strong> />

Einsatz erforderlich – bisweilen r<strong>und</strong> um<<strong>br</strong> />

die Uhr. Da der f<strong>und</strong>ierte Russlandkenner<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Netzwerker Graßhoff seit Jahren in<<strong>br</strong> />

Moskau zu Hause ist, war er während des<<strong>br</strong> />

gesamten Symposiums ein vielgefragter<<strong>br</strong> />

Unterredungspartner.<<strong>br</strong> />

Nach dem Ausflug ans Japanische Meer<<strong>br</strong> />

wartete auf die Teilnehmer in der Unterschweinstiege<<strong>br</strong> />

wieder ein ausgewähltes<<strong>br</strong> />

B<strong>ü</strong>fett. Gestärkt <strong>und</strong> erholt schenkten<<strong>br</strong> />

sie anschließend Dipl.-Ing. Uwe Heiland,<<strong>br</strong> />

Geschäftsf<strong>ü</strong>hrer der Eiffel Stahltechnologie<<strong>br</strong> />

Deutschland GmbH, Gehör. Von Zeichnungen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Fotos unterst<strong>ü</strong>tzt, f<strong>ü</strong>hrte er<<strong>br</strong> />

eine beeindruckende Leistung plastisch<<strong>br</strong> />

vor Augen, denn nach den Vorlagen von<<strong>br</strong> />

JSK International sowie der gmp Planungsgesellschaft<<strong>br</strong> />

hat das Unternehmen<<strong>br</strong> />

am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg<<strong>br</strong> />

die Stahlkonstruktion des Empfangsgebäudes<<strong>br</strong> />

auf knappstem Raum <strong>und</strong> unter<<strong>br</strong> />

immensem Zeitdruck realisiert. Wie Uwe<<strong>br</strong> />

Heiland verdeutlichte, war dies nicht<<strong>br</strong> />

allein eine bauliche, sondern ebenso eine<<strong>br</strong> />

logistische Meisterleistung.<<strong>br</strong> />

Mit einem äußerst engen Zeitfenster<<strong>br</strong> />

war Dipl.-Ing. Claus Berndorfer von der<<strong>br</strong> />

Max Bögl Bauunternehmung GmbH &<<strong>br</strong> />

Co. KG ebenfalls konfrontiert. Als Verantwortlicher<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r den Bau der sogenannten<<strong>br</strong> />

Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken der neuen Frankfurter Landebahn<<strong>br</strong> />

musste er eine ausgefeilte Logistik<<strong>br</strong> />

ersinnen <strong>und</strong> war während der Arbeiten<<strong>br</strong> />

Tag <strong>und</strong> Nacht persönlich vor Ort. Der<<strong>br</strong> />

Einhub der Träger <strong>und</strong> Fertigteile konnte<<strong>br</strong> />

nämlich nur innerhalb kurzer Intervalle in<<strong>br</strong> />

den nächtlichen St<strong>und</strong>en erfolgen, weil in<<strong>br</strong> />

der Hauptreisezeit an eine Vollsperrung<<strong>br</strong> />

der B<strong>und</strong>esautobahn A 3 <strong>und</strong> der ICE-Stre-<<strong>br</strong> />

44


45<<strong>br</strong> />

cke Frankfurt–Köln nicht zu denken war.<<strong>br</strong> />

Wie Claus Berndorfer in seinem Vortrag<<strong>br</strong> />

unterhaltsam berichtete, war er dabei<<strong>br</strong> />

oftmals von schaulustigen B<strong>ü</strong>rgern <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Fotografen umringt, die sich das Ereignis<<strong>br</strong> />

nicht entgehen lassen wollten. Außerdem<<strong>br</strong> />

hatte er den ausf<strong>ü</strong>hrenden Kräften<<strong>br</strong> />

zu vermitteln, dass sich mit Ausdauer<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Geduld jedes Problem lösen lässt,<<strong>br</strong> />

selbst wenn sich nächtens <strong>ü</strong>ber 20 Betonmischfahrzeuge<<strong>br</strong> />

auf der Riesenbaustelle<<strong>br</strong> />

verirrten <strong>und</strong> m<strong>ü</strong>hsam an ihr Ziel gelotst<<strong>br</strong> />

werden mussten.<<strong>br</strong> />

Mit Interesse f<strong>ü</strong>r ihre Erläuterungen zu<<strong>br</strong> />

den neuesten LED-Entwicklungen bei<<strong>br</strong> />

der Flughafenbefeuerung hatten Dipl.-<<strong>br</strong> />

Ing. Niko Kirsten aus dem Hause Osram<<strong>br</strong> />

GmbH <strong>und</strong> Stefan Wichmann von der<<strong>br</strong> />

Safegate GmbH zwar gerechnet, von der<<strong>br</strong> />

enormen Nachfrage seitens der Teilnehmer<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Referenten waren sie dann aber<<strong>br</strong> />

doch <strong>ü</strong>berrascht.<<strong>br</strong> />

Eine Vielzahl spannender Fragen <strong>br</strong>achte<<strong>br</strong> />

auch die den ersten Symposiumstag beendende<<strong>br</strong> />

Diskussion »Flughafenplanung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Airportmanagement« aufs Tablett.<<strong>br</strong> />

Die auf dem Podium sitzenden Dipl.-Ing.<<strong>br</strong> />

Hans-Georg Graßhoff, Dipl.-Ing. Jochen<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>ller-Bloch vom Flughafen Hannover-<<strong>br</strong> />

Langenhagen sowie Dipl.-Ing. Harald<<strong>br</strong> />

Rothkamm <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Hermann Harth<<strong>br</strong> />

von der Hochtief AG boten mehr als eine<<strong>br</strong> />

St<strong>und</strong>e lang eine lebhafte <strong>und</strong> aufschlussreiche<<strong>br</strong> />

Gesprächsr<strong>und</strong>e unter Leitung<<strong>br</strong> />

von Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn.<<strong>br</strong> />

Als ausgewiesene Experten in Sachen<<strong>br</strong> />

Flughafenbau ließen sie zudem keine der<<strong>br</strong> />

zahlreichen Publikumsfragen offen.<<strong>br</strong> />

R<strong>und</strong>um zufrieden mit einem Tag, der<<strong>br</strong> />

nach einhelliger Meinung der Beteiligten<<strong>br</strong> />

nicht eine Sek<strong>und</strong>e Langeweile hatte aufkommen<<strong>br</strong> />

lassen, ging es dann zum Abendessen<<strong>br</strong> />

nach Frankfurt-Sachsenhausen. Im<<strong>br</strong> />

Restaurant »Maaschanz« wurden nun die<<strong>br</strong> />

hervorragende K<strong>ü</strong>che <strong>und</strong> der aufmerksame<<strong>br</strong> />

Service gleichermaßen goutiert.<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Kirsten<<strong>br</strong> />

© Osram GmbH<<strong>br</strong> />

Impressionen während des R<strong>und</strong>gangs durch »The Squaire«<<strong>br</strong> />

© VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Rothkamm<<strong>br</strong> />

© Hochtief AG<<strong>br</strong> />

Besichtigungsprogramm<<strong>br</strong> />

Der nächste Tag startete mit einer großen<<strong>br</strong> />

Exkursion unter sachk<strong>und</strong>iger F<strong>ü</strong>hrung.<<strong>br</strong> />

Die verantwortlichen Bau- bzw. Projektleiter<<strong>br</strong> />

der Fraport AG, Dipl.-Ing. Ortwin<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>cke <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Holger Mayer, erläuterten<<strong>br</strong> />

vor Ort nochmals all jene Baustellen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Gebäude, auf die Horst Amann<<strong>br</strong> />

am Vortag in seinem Referat eingegangen<<strong>br</strong> />

war. Danach stand eine Besichtigung der<<strong>br</strong> />

Roll<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken auf dem Programm, bei der<<strong>br</strong> />

es sich Dipl.-Ing. Claus Berndorfer nicht<<strong>br</strong> />

nehmen ließ, die Truppe von Fachleuten<<strong>br</strong> />

persönlich zu begleiten <strong>und</strong> auf ihre<<strong>br</strong> />

Fragen Antwort zu geben.<<strong>br</strong> />

Am »The Squaire«, dem Flaggschiff von<<strong>br</strong> />

IVG <strong>und</strong> Fraport, empfing Jens Vollmer,<<strong>br</strong> />

Mitarbeiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit,<<strong>br</strong> />

die Besucher mit einer kurzen<<strong>br</strong> />

Filmschau, die die Situation vor <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

während der Aufstockung des ICE-Bahnhofs<<strong>br</strong> />

veranschaulichte. Im Anschluss<<strong>br</strong> />

wurde in Sicherheitsschuhen, Helmen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Schutzwesten unter der Ägide von<<strong>br</strong> />

Architekt Michael Felka, Projektleiter der<<strong>br</strong> />

Frankfurter JSK Architekten, eine echte<<strong>br</strong> />

Baustelle betreten. Seine F<strong>ü</strong>hrung durch<<strong>br</strong> />

»The Squaire« machte die beeindruckenden<<strong>br</strong> />

Ausmaße, die herrlichen Ausblicke<<strong>br</strong> />

sowie die Vielzahl von Ebenen <strong>und</strong> Möglichkeiten<<strong>br</strong> />

bewusst, die das Ensemble ab<<strong>br</strong> />

Fe<strong>br</strong>uar 2011 den Mietern <strong>und</strong> Nutzern<<strong>br</strong> />

bietet. Die Symposiumsteilnehmer wurden<<strong>br</strong> />

hier im Vorfeld der Fertigstellung mit<<strong>br</strong> />

einem Bauwerk vertraut, das weltweit<<strong>br</strong> />

A K T U E L L<<strong>br</strong> />

an keinem anderen Flughafen zu finden<<strong>br</strong> />

sein wird. Wenn »The Squaire« seine<<strong>br</strong> />

Pforten geöffnet hat, werden Flug- wie<<strong>br</strong> />

Bahnreisende den vielfältigen Gastronomiebereich<<strong>br</strong> />

nicht mehr missen wollen,<<strong>br</strong> />

werden Firmen, die zum Beispiel ihre<<strong>br</strong> />

Mitarbeiter zu Meetings nach Frankfurt<<strong>br</strong> />

holen, die Möglichkeit schätzen, Besprechungsräume<<strong>br</strong> />

inklusive Ausstattung <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Servicest<strong>und</strong>en tage- oder wochenweise<<strong>br</strong> />

anzumieten.<<strong>br</strong> />

Entsprechend groß ist bereits jetzt das<<strong>br</strong> />

von Unternehmen bek<strong>und</strong>ete Interesse,<<strong>br</strong> />

zumal der vorhandene Parkraum um<<strong>br</strong> />

weitere 3.000 Plätze erweitert wird. Nicht<<strong>br</strong> />

von ungefähr zieht KPMG mit seiner Europazentrale<<strong>br</strong> />

in die Hälfte des Gebäudes<<strong>br</strong> />

ein, eröffnet die Hilton Group mit dem<<strong>br</strong> />

Hilton Garden Inn <strong>und</strong> dem Hilton Frankfurt<<strong>br</strong> />

Airport hier zwei neue Hotels. Nicht<<strong>br</strong> />

zuletzt aber finden in den Atrien auch<<strong>br</strong> />

Kunst <strong>und</strong> Kultur einen angemessenen<<strong>br</strong> />

Raum. Mit der Besichtigung dieses außerordentlichen<<strong>br</strong> />

Gebäudekomplexes von<<strong>br</strong> />

knapp 700 m Länge, das im Prinzip einen<<strong>br</strong> />

ganzen Stadtteil repräsentiert, hatte die<<strong>br</strong> />

VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN dem<<strong>br</strong> />

Symposium »Flughafenbau National<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> International« einen krönenden<<strong>br</strong> />

Abschluss verliehen. Angef<strong>ü</strong>llt mit Eindr<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

sowie dem finalen Mittagessen<<strong>br</strong> />

im Steigenberger Airport-Hotel, traten die<<strong>br</strong> />

Besucher am fr<strong>ü</strong>hen Nachmittag schließlich<<strong>br</strong> />

ihre Heimreise an.<<strong>br</strong> />

Selbstverständlich lag ein Tagungsband<<strong>br</strong> />

in gedruckter Form vor, der inzwischen<<strong>br</strong> />

auch im Internet einzusehen ist:<<strong>br</strong> />

Interessierte finden »Flughafenbau<<strong>br</strong> />

National <strong>und</strong> International« unter<<strong>br</strong> />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<<strong>br</strong> />

– <strong>und</strong> zwar genauso wie die Ank<strong>ü</strong>ndigungen<<strong>br</strong> />

zu den nächsten Veranstaltungen<<strong>br</strong> />

sowie alle (anderen) Zeitschriften <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Hinweise auf die Aktivitäten der<<strong>br</strong> />

VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN.<<strong>br</strong> />

Autorin:<<strong>br</strong> />

Doris Stickler,<<strong>br</strong> />

Freie Journalistin,<<strong>br</strong> />

Frankfurt am Main<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Harth<<strong>br</strong> />

© Hochtief<<strong>br</strong> />

<strong>Construction</strong> AG<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


P R O D U K T E U N D P R O J E K T E<<strong>br</strong> />

Effiziente Geräuschminderung dank Maurer Söhne<<strong>br</strong> />

Weltweit erste Dehnfugen mit Wellenform<<strong>br</strong> />

Geräuschminderung ist seit Jahren<<strong>br</strong> />

ein wichtiges Thema im Straßen- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>ckenbau, zu dem Maurer Söhne, der<<strong>br</strong> />

Spezialist f<strong>ü</strong>r Bauwerkschutzsysteme,<<strong>br</strong> />

wiederum einen innovativen Beitrag leistet:<<strong>br</strong> />

die Dehnfuge XW1 mit Wellenprofil.<<strong>br</strong> />

Ihr erstmaliger Einbau erfolgte im Herbst<<strong>br</strong> />

dieses Jahres an den Auf- <strong>und</strong> Abfahrtsrampen<<strong>br</strong> />

der Donnersberger Br<strong>ü</strong>cke in<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen.<<strong>br</strong> />

Weil die Br<strong>ü</strong>cke ohnehin zu ert<strong>ü</strong>chtigen<<strong>br</strong> />

war, sollten auch die vorhandenen<<strong>br</strong> />

zweiprofiligen Dehnfugen ersetzt werden.<<strong>br</strong> />

Doch Maurer Söhne machte einen<<strong>br</strong> />

erfolgreichen Alternativvorschlag: An<<strong>br</strong> />

der vielbefahrenen Br<strong>ü</strong>cke mitten in<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen kam eine Neuentwicklung zur<<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrung, die als einprofilige Dehnfuge<<strong>br</strong> />

einen wellenförmigen Spalt aufweist <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Dehnwege bis zu 100 mm zulässt.<<strong>br</strong> />

»Diese Neuentwicklung verbindet die<<strong>br</strong> />

Vorteile von zwei bewährten Dehnfugentypen«,<<strong>br</strong> />

erklärt Dipl.-Ing. Oliver Nagel,<<strong>br</strong> />

Projektleiter bei Maurer Söhne. »Wir<<strong>br</strong> />

haben das relativ einfache Konstruktionsprinzip<<strong>br</strong> />

der konventionellen einprofiligen<<strong>br</strong> />

Dehnfuge, bestehend aus zwei Randprofilen<<strong>br</strong> />

plus einem Dichtprofil, kombiniert<<strong>br</strong> />

mit den Vorz<strong>ü</strong>gen der lärmgeminderten<<strong>br</strong> />

Dehnfuge vom Typ XL1.« Während beim<<strong>br</strong> />

Typ XL1 aufgeschraubte Zahnleisten den<<strong>br</strong> />

Fugenspalt <strong>ü</strong>ber<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken, sind bei der<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

Wellenfuge die stählernen Randprofile<<strong>br</strong> />

selbst wellenförmig konzipiert, so dass<<strong>br</strong> />

keine weiteren, aufgeschraubten Bauteile<<strong>br</strong> />

erforderlich werden. Bei der Donnersberger<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cke sind die neuen Randprofile<<strong>br</strong> />

zudem korrosionsgesch<strong>ü</strong>tzt als »Hy<strong>br</strong>ide«<<strong>br</strong> />

ausgebildet, das heißt oben aus Edel- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

unten aus herkömmlichem Stahl. Ersteres<<strong>br</strong> />

vermeidet Korrosionseffekte, Letzteres<<strong>br</strong> />

garantiert eine optimale Schweißverbindung<<strong>br</strong> />

mit der im Bauwerk einbetonierten<<strong>br</strong> />

Verankerung.<<strong>br</strong> />

Der Haupteffekt der Geräuschminderung<<strong>br</strong> />

resultiert aus der Wellenform, da die<<strong>br</strong> />

Autoreifen hier nicht gleichzeitig auf eine<<strong>br</strong> />

durchlaufende, gerade Kante prallen, die<<strong>br</strong> />

spezielle Geometrie also durch das schräge<<strong>br</strong> />

Überrollen maßgeblich das Überfahrtgeräusch<<strong>br</strong> />

konventioneller Dehnfugen<<strong>br</strong> />

reduziert. Der Einbau kann oberflächenb<strong>ü</strong>ndig<<strong>br</strong> />

erfolgen, ohne vertikalen Versatz<<strong>br</strong> />

zum Fahrbahnbelag, was die Geräuschentwicklung<<strong>br</strong> />

ebenfalls verringert. Und:<<strong>br</strong> />

Die Wellen wirken beim Asphalteinbau<<strong>br</strong> />

wie eine Schablone, stabilisieren ihn <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

machen daher Verstärkungsrippen wie<<strong>br</strong> />

bei konventionellen Dehnfugen <strong>ü</strong>berfl<strong>ü</strong>ssig.<<strong>br</strong> />

Das patentierte, einteilige <strong>und</strong> flexible<<strong>br</strong> />

Profil garantiert die Wasserdichtigkeit<<strong>br</strong> />

der wartungsfreien Dehnfuge, unterst<strong>ü</strong>tzt<<strong>br</strong> />

dessen Selbstreinigungseffekt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> sch<strong>ü</strong>tzt dank seines wellenförmigen<<strong>br</strong> />

Verlaufs dar<strong>ü</strong>ber hinaus vor Schneepflugschäden.<<strong>br</strong> />

www.maurer-soehne.de<<strong>br</strong> />

Donnersberger Br<strong>ü</strong>cke in M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Patentierte Neuentwicklung<<strong>br</strong> />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

46


47<<strong>br</strong> />

Neue Übergangskonstruktion von Eurovia<<strong>br</strong> />

Schutzeinrichtungen f<strong>ü</strong>r Autobahnen<<strong>br</strong> />

Auf Deutschlands Autobahnen sind<<strong>br</strong> />

zwei unterschiedliche Schutzeinrichtungen<<strong>br</strong> />

im Einsatz: Stahlplanken <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Betonwände. Der Übergang zwischen<<strong>br</strong> />

beiden ist aufgr<strong>und</strong> ihrer verschiedenen<<strong>br</strong> />

Systemeigenschaften aber besonders<<strong>br</strong> />

sicherheitssensibel. Die Eurovia GmbH<<strong>br</strong> />

hat deshalb eine neue <strong>und</strong> bislang einzigartige<<strong>br</strong> />

Übergangskonstruktion von dem<<strong>br</strong> />

modernen H2-Stahlschutzplankensystem<<strong>br</strong> />

der Super-Rail Eco auf monolithisch<<strong>br</strong> />

hergestellte Ortbetonschutzwände im<<strong>br</strong> />

Step-Profil entwickelt. Die nach DINV ENV<<strong>br</strong> />

1317-4 positiv gepr<strong>ü</strong>fte <strong>und</strong> von der B<strong>und</strong>esanstalt<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Straßenwesen zertifizierte<<strong>br</strong> />

Lösung namens Euro Raccord® SR-Eco,<<strong>br</strong> />

welche die Anforderungen der RPS 2009<<strong>br</strong> />

erf<strong>ü</strong>llt, lässt sich nicht nur bei Neubau-,<<strong>br</strong> />

sondern auch bei Umr<strong>ü</strong>stungsprojekten<<strong>br</strong> />

verwenden.<<strong>br</strong> />

P R O D U K T E U N D P R O J E K T E<<strong>br</strong> />

Basierend auf einer auf dem Unterf<strong>und</strong>ament<<strong>br</strong> />

verankerten Stahlhaube, nimmt<<strong>br</strong> />

diese Übergangskonstruktion dank der<<strong>br</strong> />

kraftschl<strong>ü</strong>ssigen Verbindung von Kastenprofil<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> (eben) Stahlhaube sowie<<strong>br</strong> />

zahlreicher Deformationselemente mit<<strong>br</strong> />

unterschiedlichen Quer- <strong>und</strong> Längsaussteifungen<<strong>br</strong> />

die auftretenden Anprallenergien<<strong>br</strong> />

auf, indem sie die Fahrzeuge bei<<strong>br</strong> />

einem Unfall optimal umlenkt <strong>und</strong> derart<<strong>br</strong> />

bestmögliche Sicherheit bietet.<<strong>br</strong> />

Da alle Komponenten des Euro Raccord®<<strong>br</strong> />

SR-Eco im Vergleich zu vorhandenen<<strong>br</strong> />

Systemen leichter transportiert, einfacher<<strong>br</strong> />

ausgewechselt <strong>und</strong> schneller montiert<<strong>br</strong> />

werden können, verk<strong>ü</strong>rzt er zudem die<<strong>br</strong> />

Reparaturzeiten <strong>und</strong> spart damit Kosten.<<strong>br</strong> />

www.eurovia.de<<strong>br</strong> />

Gewichtsminimierte Kabelkanäle dank Liapor<<strong>br</strong> />

Umbau der Donaustadt<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Wien<<strong>br</strong> />

Verwendung von Leichtbeton<<strong>br</strong> />

© Liapor GmbH & Co.<<strong>br</strong> />

»Anpassung« der Flussquerung<<strong>br</strong> />

© Liapor GmbH & Co.<<strong>br</strong> />

Bis 2013 soll das Streckennetz der Wiener<<strong>br</strong> />

U-Bahn-Linie 2 auf insgesamt 17 km<<strong>br</strong> />

erweitert sein, um dann auch <strong>ü</strong>ber die Donaustadt<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

zu f<strong>ü</strong>hren, die derzeit f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

den Schienenverkehr umgebaut wird. Mit<<strong>br</strong> />

einer Gesamtlänge von 711 m zählt sie<<strong>br</strong> />

zu den großen Flussquerungen der österreichischen<<strong>br</strong> />

Landeshauptstadt, letztendlich<<strong>br</strong> />

drei unterschiedliche Konstruktionen<<strong>br</strong> />

von je 10 m Breite umfassend: eine 344 m<<strong>br</strong> />

lange, asymmetrische Schrägkabel<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

aus Stahl <strong>und</strong> zwei Spannbeton-Hohlkastentragwerke.<<strong>br</strong> />

Errichtet in den Jahren<<strong>br</strong> />

1995–1997, stand sie ab 1998 ausschließlich<<strong>br</strong> />

dem öffentlichen Busverkehr zur<<strong>br</strong> />

Verf<strong>ü</strong>gung <strong>und</strong> ist nun seit 2006 gesperrt.<<strong>br</strong> />

Ihre Anpassung an die neue Nutzung als<<strong>br</strong> />

U-Bahn-Trasse bedingt indessen die Verwendung<<strong>br</strong> />

eines besonders leichten Materials<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Unterbauten der Kabelkanäle,<<strong>br</strong> />

Zertifizierte Sicherheit<<strong>br</strong> />

© Eurovia GmbH<<strong>br</strong> />

weshalb man sich f<strong>ü</strong>r einen Leichtbeton<<strong>br</strong> />

mit Liapor-Blähtonkörnungen vom Typ<<strong>br</strong> />

HD 1-8 als Zuschlag entschied, der f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

eine Gewichtseinsparung von ca. 400 t<<strong>br</strong> />

sorgt. Zum Einsatz kamen schließlich<<strong>br</strong> />

ca. 650 m³ eines LC25/28 D2,0 XF2, der<<strong>br</strong> />

nach umfangreichen Vorversuchen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Pr<strong>ü</strong>fungen dann problemlos hergestellt<<strong>br</strong> />

wurde.<<strong>br</strong> />

Die hier gewählte Lösung eignet sich wie<<strong>br</strong> />

alle Liapor-Leichtbetone ideal f<strong>ü</strong>r statisch<<strong>br</strong> />

anspruchsvolle Projekte im Hoch-, Ingenieur-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Br<strong>ü</strong>ckenbau, da sie dank der<<strong>br</strong> />

Blähtonkörnung alle Anforderungen an<<strong>br</strong> />

Tragfähigkeit, Sicherheit, Wärme- <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Feuchteschutz sowie Brand- <strong>und</strong> Schallschutz<<strong>br</strong> />

besser als herkömmlicher Beton<<strong>br</strong> />

erf<strong>ü</strong>llt.<<strong>br</strong> />

www.liapor.com<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


�<<strong>br</strong> />

P R O D U K T E U N D P R O J E K T E<<strong>br</strong> />

Kusser Aicha auf der BAU 2011 in M<strong>ü</strong>nchen<<strong>br</strong> />

Vorgespannte Granit<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken <strong>und</strong> ...<<strong>br</strong> />

Granitelemente können sehr schlank<<strong>br</strong> />

dimensioniert werden, wenn man sie<<strong>br</strong> />

vorspannt. Und sie sind, wie man das von<<strong>br</strong> />

Granit eben kennt, unglaublich beständig<<strong>br</strong> />

gegen Verwitterung, Tausalz <strong>und</strong> A<strong>br</strong>ieb.<<strong>br</strong> />

Beim Vorspannen werden nun im Innern<<strong>br</strong> />

angeordnete <strong>und</strong> zum Schutz vor Korrosion<<strong>br</strong> />

in fettverpressten Kunststoffh<strong>ü</strong>llrohren<<strong>br</strong> />

gef<strong>ü</strong>hrte Stahllitzen mit einer genau<<strong>br</strong> />

definierten Kraft versehen, um den Träger<<strong>br</strong> />

oder die Platte quasi zusammenzustauchen:<<strong>br</strong> />

Je höher die Druckfestigkeit eines<<strong>br</strong> />

Materials ist, desto stärker lässt es sich<<strong>br</strong> />

vorspannen.<<strong>br</strong> />

Der »Rohstoff« f<strong>ü</strong>r die vorgespannten<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken stammt aus dem Stein<strong>br</strong>uch<<strong>br</strong> />

Höhenberg bei Tittling im Bayerischen<<strong>br</strong> />

Wald, wo ein sehr druckfester, hochwertiger<<strong>br</strong> />

Granit von Kusser Aicha abgebaut <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

im eigenen Werk weiterverarbeitet wird<<strong>br</strong> />

– womit nat<strong>ü</strong>rlich beste Voraussetzungen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r eine erstklassige Qualitätskontrolle<<strong>br</strong> />

gegeben sind.<<strong>br</strong> />

Wasserlauf aus Granit in Kassel<<strong>br</strong> />

© Kusser Aicha Granitwerke/<<strong>br</strong> />

Josef Kusser GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Wo werben?<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

Seit <strong>ü</strong>ber zehn Jahren spannt Kusser Aicha<<strong>br</strong> />

Granit f<strong>ü</strong>r hochbelastbare Treppen, Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

oder andere tragende Elemente vor,<<strong>br</strong> />

die dadurch nicht nur unglaublich schlank<<strong>br</strong> />

werden, sondern auch einfach <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

schnell zu installieren sind. Der komplette<<strong>br</strong> />

Überbau wird werkseitig vorfa<strong>br</strong>iziert,<<strong>br</strong> />

entsprechend der zu erwartenden Belastung<<strong>br</strong> />

getestet <strong>und</strong> dann innerhalb weniger<<strong>br</strong> />

St<strong>und</strong>en auf der Baustelle montiert.<<strong>br</strong> />

Neu ist allerdings, dass Kusser Aicha<<strong>br</strong> />

vorgespannte Granit<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken inzwischen<<strong>br</strong> />

Naturstein<strong>br</strong>unnen in Washington<<strong>br</strong> />

© Kusser Aicha Granitwerke/<<strong>br</strong> />

Josef Kusser GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

Vorgespannte<<strong>br</strong> />

Granit<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Hildesheim<<strong>br</strong> />

© Kusser Aicha Granitwerke/<<strong>br</strong> />

Josef Kusser GmbH & Co. KG<<strong>br</strong> />

sogar bis zu einer Länge von 20 m fertigt,<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zwar einschließlich aller notwendigen<<strong>br</strong> />

statischen Berechnungen, der<<strong>br</strong> />

kompletten Produktion <strong>und</strong> Montage. So<<strong>br</strong> />

wurde zum Beispiel in diesem Jahr f<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />

Stadt Gevelsberg ein Steg von 19,40 m<<strong>br</strong> />

Länge realisiert. Und auf der BAU 2011 in<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen wird eine vorgespannte Granit<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

inklusive Geländer ausgestellt, die<<strong>br</strong> />

bei einer Länge von 7,10 m lediglich 15 cm<<strong>br</strong> />

dick ist – <strong>und</strong> nach Abschluss der Messe in<<strong>br</strong> />

die Gemeinde Tagmersheim transportiert<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> dort endg<strong>ü</strong>ltig »aufgeschlagen« wird.<<strong>br</strong> />

Einen weiteren Schwerpunkt auf dem<<strong>br</strong> />

100 m² großen Messestand mit der Nummer<<strong>br</strong> />

308 in Halle A 4 bilden die Brunnen,<<strong>br</strong> />

Wasserwände sowie schwimmenden<<strong>br</strong> />

Kugeln <strong>und</strong> Objekte aus massivem Naturstein,<<strong>br</strong> />

denn Kusser bietet auch auf diesem<<strong>br</strong> />

Gebiet <strong>ü</strong>bergabereife Gesamtlösungen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Bauherren <strong>und</strong> die von ihnen beauftragten<<strong>br</strong> />

Ingenieure <strong>und</strong> Architekten.<<strong>br</strong> />

www.kusser.com<<strong>br</strong> />

Ganz einfach!<<strong>br</strong> />

Unsere Mediadaten<<strong>br</strong> />

können Sie als PDF unter<<strong>br</strong> />

www.stahlbaunachrichten.de<<strong>br</strong> />

downloaden.<<strong>br</strong> />

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48


49<<strong>br</strong> />

Sicheres Quell- <strong>und</strong> Injektionssystem von StekoX<<strong>br</strong> />

Kombiniertes »Doppel« zur Fugenabdichtung<<strong>br</strong> />

Das System besteht aus PolyproofX® 1,<<strong>br</strong> />

einem bauaufsichtlich gepr<strong>ü</strong>ften Quellband,<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> dem ebenfalls bauaufsichtlich<<strong>br</strong> />

gepr<strong>ü</strong>ften Injektionsschlauch WaterproofX®<<strong>br</strong> />

100. Das hellblaue, 19 mm ×<<strong>br</strong> />

23 mm dicke Band mit ca. 450 % Quellvermögen<<strong>br</strong> />

sorgt f<strong>ü</strong>r den »Primärschutz«, um<<strong>br</strong> />

die Fugen sofort sicher <strong>und</strong> zuverlässig<<strong>br</strong> />

abzudichten. In seinen Kern ist der dunkelblaue<<strong>br</strong> />

Injektionsschlauch WaterproofX®<<strong>br</strong> />

100 mit 8,30 mm Innendurchmesser<<strong>br</strong> />

integriert, der sich im Bedarfsfall<<strong>br</strong> />

ein- oder mehrfach injizieren lässt, wobei<<strong>br</strong> />

die Injektion mit allen auf dem Markt<<strong>br</strong> />

erhältlichen, die Mehrfachinjektion aber<<strong>br</strong> />

nur mit wassersp<strong>ü</strong>lbaren Injektionsmaterialien<<strong>br</strong> />

erfolgen kann, während Überlängen<<strong>br</strong> />

bis 30 m wiederum problemlos möglich<<strong>br</strong> />

sind: Durch das nach unten offene<<strong>br</strong> />

Quellband liegt der Schlauch vollflächig<<strong>br</strong> />

P R O D U K T E U N D P R O J E K T E<<strong>br</strong> />

auf, so dass sich das Injektionsmaterial<<strong>br</strong> />

satt in der ganzen Fuge zu verteilen vermag.<<strong>br</strong> />

Durch die hohe Beständigkeit gegen<<strong>br</strong> />

Säuren, Laugen <strong>und</strong> organische Lösungsmittel<<strong>br</strong> />

eignet sich PolyproofX® 1 Injekt<<strong>br</strong> />

im Prinzip f<strong>ü</strong>r alle Anwendungen, zumal<<strong>br</strong> />

das System mit Schellen oder Kontaktkleber<<strong>br</strong> />

auf dem ersten Betonierabschnitt<<strong>br</strong> />

zwischen der Bewehrung mittig der Fuge<<strong>br</strong> />

befestigt wird. Die Verlegung kann bei<<strong>br</strong> />

Temperaturen zwischen -20 <strong>und</strong> +70 °C<<strong>br</strong> />

vorgenommen werden, bei der Injektion<<strong>br</strong> />

m<strong>ü</strong>ssen Bauteil <strong>und</strong> Material aber<<strong>br</strong> />

mindestens +5 °C aufweisen. Die Betondeckung<<strong>br</strong> />

hat zudem nach allen Seiten<<strong>br</strong> />

mindestens 8–10 cm zu betragen; Unebenheiten<<strong>br</strong> />

sind mit StekoX® Quellpaste<<strong>br</strong> />

indessen problemfrei auszugleichen.<<strong>br</strong> />

www.stekox.de<<strong>br</strong> />

Vielseitige Neuentwicklung von StoCretec<<strong>br</strong> />

Grobmörtel f<strong>ü</strong>r die Betonsanierung<<strong>br</strong> />

Ein neuer, vielseitig einsetzbarer Grobmörtel<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Betonsanierung kommt<<strong>br</strong> />

jetzt von StoCretec auf den Markt: Sto-<<strong>br</strong> />

Crete TG 203 ist ein Reparaturmaterial,<<strong>br</strong> />

das bei schadhaften Bauteilen nicht nur<<strong>br</strong> />

»Löcher stopft«, sondern auch statisch<<strong>br</strong> />

wirksam die Standsicherheit gewährleistet<<strong>br</strong> />

oder den Feuerwiderstand bis F 90<<strong>br</strong> />

sichert. Dank seiner Geschmeidigkeit<<strong>br</strong> />

lässt es sich zudem manuell einfach<<strong>br</strong> />

verarbeiten.<<strong>br</strong> />

Schäden an Br<strong>ü</strong>cken, St<strong>ü</strong>tzwänden, Widerlagern<<strong>br</strong> />

oder stark befahrenen Flächen<<strong>br</strong> />

bed<strong>ü</strong>rfen mehr als der reinen Kosmetik,<<strong>br</strong> />

muss hier in der Regel doch mittels Sanierung<<strong>br</strong> />

die Tragfähigkeit wiederhergestellt<<strong>br</strong> />

werden. F<strong>ü</strong>r diese Aufgabe wurde der<<strong>br</strong> />

neue Grobmörtel entwickelt, der statisch<<strong>br</strong> />

belastbar ist, <strong>und</strong> zwar gemäß RILI-SIB,<<strong>br</strong> />

Teil 2 f<strong>ü</strong>r die Anwendung in der Beanspruchbarkeitsklasse<<strong>br</strong> />

M2 <strong>und</strong> M3. Als<<strong>br</strong> />

PCC-II-Mörtel erhöht er dar<strong>ü</strong>ber hinaus<<strong>br</strong> />

den Feuerwiderstand eines Elements (F90<<strong>br</strong> />

gemäß DIN 4102, Teil 2) <strong>und</strong> erf<strong>ü</strong>llt die<<strong>br</strong> />

Anforderungen der höchsten europäischen<<strong>br</strong> />

Klasse R4 nach DIN EN 1504-3.<<strong>br</strong> />

Prinzipieller Systemaufbau<<strong>br</strong> />

© StoCretec GmbH<<strong>br</strong> />

Bei dem StoCrete TG 203 handelt es sich<<strong>br</strong> />

um einen kunststoffmodifizierten, hydraulisch<<strong>br</strong> />

abbindenden Reparaturmörtel,<<strong>br</strong> />

der mit Wasser angemischt <strong>und</strong> mit Kelle<<strong>br</strong> />

oder Traufel verarbeitet wird – auf kleinen<<strong>br</strong> />

Schadstellen oben großflächig. Geeignet<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Verwendung bei unbewehrtem so-<<strong>br</strong> />

Verfahren mit Zulassung<<strong>br</strong> />

© StekoX GmbH<<strong>br</strong> />

Einfache Verarbeitung<<strong>br</strong> />

© StoCretec GmbH<<strong>br</strong> />

wie Stahlbeton, widersteht er Tausalzen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Frost. Zusammen mit dem mineralischen<<strong>br</strong> />

Korrosionsschutz StoCrete TK, der<<strong>br</strong> />

Haft<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke StoCrete TH 200 <strong>und</strong> einem<<strong>br</strong> />

Feinspachtel, wie StoCrete TF 200 bzw.<<strong>br</strong> />

StoCrete TF 204, bildet er ein vollständiges<<strong>br</strong> />

Betonersatzsystem.<<strong>br</strong> />

www.stocretec.de<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


P R O D U K T E U N D P R O J E K T E<<strong>br</strong> />

Glasfaserverstärkte Kunststoffbewehrung von Schöck<<strong>br</strong> />

Lange Lebensdauer unter hohen Spannungen<<strong>br</strong> />

Seit Jahrzehnten wird Beton mit (Beton-)<<strong>br</strong> />

Stahl bewehrt, dessen Anwendung aber<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berall dort an Grenzen stößt, wo eine<<strong>br</strong> />

hochkorrosive Umgebung herrscht,<<strong>br</strong> />

elektromagnetische Felder zu Induktionsströmen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>hren können oder eine sehr<<strong>br</strong> />

geringe Wärmeleitfähigkeit gefordert ist.<<strong>br</strong> />

Der Bauteilehersteller Schöck hat deshalb<<strong>br</strong> />

vor einigen Jahren eine Alternative entwickelt:<<strong>br</strong> />

den Bewehrungsstab ComBar aus<<strong>br</strong> />

glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).<<strong>br</strong> />

Sein Name leitet sich von »composite<<strong>br</strong> />

rebar« ab <strong>und</strong> ist gleichbedeutend mit<<strong>br</strong> />

»Verb<strong>und</strong>werkstoff zur Bewehrung«.<<strong>br</strong> />

Auf europäischer Ebene existieren f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

die Bemessung <strong>und</strong> den Einsatz von<<strong>br</strong> />

GFK-bewehrten Elementen bisher noch<<strong>br</strong> />

keine normativen Regeln, was bei jedem<<strong>br</strong> />

Projekt in Deutschland eine Zustimmung<<strong>br</strong> />

im Einzelfall bedingt. Schöck erarbeitete<<strong>br</strong> />

daher mit dem Deutschen Institut f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Bautechnik <strong>und</strong> der Technischen Universität<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen ein spezielles »Dauerhaftigkeitskonzept«,<<strong>br</strong> />

um die charakteristischen<<strong>br</strong> />

Werte f<strong>ü</strong>r ihre Dauerzugfestigkeit zu<<strong>br</strong> />

ermitteln.<<strong>br</strong> />

Aus eben jenen Versuchen resultierend,<<strong>br</strong> />

ist der charakteristische Wert f<strong>ü</strong>r die Dauerzugfestigkeit<<strong>br</strong> />

von ComBar in Deutschland<<strong>br</strong> />

nun auf 580 N/mm² festgeschrieben<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> der Materialfaktor auf 1,30 fixiert,<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

»Testanordnung«<<strong>br</strong> />

des Pr<strong>ü</strong>fkörpers<<strong>br</strong> />

© Schöck Bauteile GmbH<<strong>br</strong> />

was wiederum eine Bemessungsspannung<<strong>br</strong> />

von 445 N/mm² bedeutet. Diese<<strong>br</strong> />

Werte gelten f<strong>ü</strong>r alle Anwendungen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Standzeiten von 100 Jahren. In weiteren<<strong>br</strong> />

Pr<strong>ü</strong>fverfahren ließ sich zudem dokumentieren,<<strong>br</strong> />

dass die Standzeitlinien f<strong>ü</strong>r Com-<<strong>br</strong> />

Bar-Stäbe mit Durchmessern von 8 mm,<<strong>br</strong> />

12 mm, 16 mm <strong>und</strong> 25 mm identisch sind:<<strong>br</strong> />

Das Dauerhaftigkeitskonzept weist die<<strong>br</strong> />

Materialeigenschaften also unabhängig<<strong>br</strong> />

vom Stabdurchmesser nach.<<strong>br</strong> />

Damit wird jetzt erstmals eine exakte<<strong>br</strong> />

Bemessung der Dauerzugfestigkeit hochfester<<strong>br</strong> />

Bewehrungsstäbe aus faserver-<<strong>br</strong> />

Dauerstandversuche in feuchtem Beton<<strong>br</strong> />

© Schöck Bauteile GmbH<<strong>br</strong> />

stärktem Kunststoff auf Bruchlastniveau<<strong>br</strong> />

ebenso möglich wie die Definition maximal<<strong>br</strong> />

zulässiger charakteristischer Werte<<strong>br</strong> />

der Dauerzugfestigkeit f<strong>ü</strong>r verschiedene<<strong>br</strong> />

Kombinationen aus Umweltbedingungen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> planmäßiger Einsatzdauer bei<<strong>br</strong> />

gleichbleibendem Sicherheitsniveau – als<<strong>br</strong> />

eine Art von Fortschreibung der Bemessungswerte<<strong>br</strong> />

von bereits zugelassenen<<strong>br</strong> />

GFK-Bewehrungsstäben.<<strong>br</strong> />

www.schoeck.de<<strong>br</strong> />

50


51<<strong>br</strong> />

Zukunftsorientierte Schaltzentrale dank mair pro<<strong>br</strong> />

Mobile Geschäftslösung f<strong>ü</strong>r Ingenieure<<strong>br</strong> />

Die Mobilitätsanforderungen an Ingenieurb<strong>ü</strong>ros<<strong>br</strong> />

wachsen rasant. Sie benötigen<<strong>br</strong> />

k<strong>ü</strong>nftig also praxistaugliche Anwendungen,<<strong>br</strong> />

mit denen sich unterwegs Termine<<strong>br</strong> />

managen, Adressen verwalten, Zeiten<<strong>br</strong> />

erfassen <strong>und</strong> Projektmanagement wie<<strong>br</strong> />

-controlling jederzeit aktiv betreiben<<strong>br</strong> />

lassen. Und genau deshalb präsentiert<<strong>br</strong> />

das bayerische Softwareunternehmen<<strong>br</strong> />

mair pro auf der Messe BAU 2011 eine<<strong>br</strong> />

Gesamtlösung, die Projektmanagement,<<strong>br</strong> />

dynamisches Controlling <strong>und</strong> effizienten<<strong>br</strong> />

Workflow zu einer intelligenten Schaltzentrale<<strong>br</strong> />

verbindet – im B<strong>ü</strong>ro oder eben<<strong>br</strong> />

auf der Baustelle. Damit ist jetzt eine<<strong>br</strong> />

leistungsstarke Planungs- <strong>und</strong> Controllingsoftware<<strong>br</strong> />

erhältlich, die die wichtigsten<<strong>br</strong> />

Elemente auf iPhone, iPod touch <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

iPad verf<strong>ü</strong>gbar macht.<<strong>br</strong> />

Mit ProjektPro Go haben Ingenieure via<<strong>br</strong> />

iPad erstmals die gesamte Kommunikation,<<strong>br</strong> />

aktuelle Projektdaten, Protokolle <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Leistungsverzeichnisse vor Augen. Die<<strong>br</strong> />

mobile AVA ermöglicht zum Beispiel den<<strong>br</strong> />

schnellen Zugriff auf Ausschreibungsunterlagen,<<strong>br</strong> />

A<strong>br</strong>echnungsdetails <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Gewährleistungstermine, mittels iPhone<<strong>br</strong> />

können Zeiterfassung, Adressmanagement,<<strong>br</strong> />

Terminkoordination, Informationsweiterleitung<<strong>br</strong> />

oder die zeitnahe Verteilung<<strong>br</strong> />

von Aufgaben nun vor Ort erledigt<<strong>br</strong> />

werden.<<strong>br</strong> />

Leistungsstarke Software<<strong>br</strong> />

© mair pro GmbH<<strong>br</strong> />

Mit wesentlichen Neuerungen wartet<<strong>br</strong> />

auch ProjektPro ’11 auf, die Kombination<<strong>br</strong> />

von Funktionserweiterung <strong>und</strong> Arbeitsvereinfachung<<strong>br</strong> />

bietend. Dazu gehören<<strong>br</strong> />

unter anderem eine intelligente Eingabeunterst<strong>ü</strong>tzung<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r alle Projektbeteiligten<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> die Möglichkeit der detaillierten<<strong>br</strong> />

A<strong>br</strong>echnung <strong>und</strong> des Controllings von<<strong>br</strong> />

externen Kosten sogar f<strong>ü</strong>r unterschiedliche<<strong>br</strong> />

Leistungsphasen sowie die Auftragserweiterung<<strong>br</strong> />

um Produktpositionen. Mit<<strong>br</strong> />

100 neuen Features optimiert Projekt-<<strong>br</strong> />

Pro ’11 infolgedessen die Kommunikationsprozesse<<strong>br</strong> />

– insbesondere aber durch<<strong>br</strong> />

S O F T W A R E U N D I T<<strong>br</strong> />

»To do & Infos«, bei dem jedes Dokument<<strong>br</strong> />

mit daraus resultierenden Aufgaben, persönlichen<<strong>br</strong> />

Notizen <strong>und</strong> sonstigen Dokumenten,<<strong>br</strong> />

Skizzen <strong>und</strong> Plänen ergänzt wird:<<strong>br</strong> />

Nichts wird hier vergessen, alle Abläufe<<strong>br</strong> />

bleiben im Fluss.<<strong>br</strong> />

Neu ist dar<strong>ü</strong>ber hinaus die Anruferkennung<<strong>br</strong> />

mit automatischer Verkn<strong>ü</strong>pfung<<strong>br</strong> />

zu den Projektdaten, wobei der Nutzer<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber eine spezielle CTI-Telefonanlage<<strong>br</strong> />

sofort erkennt, wer anruft, <strong>und</strong> dann die<<strong>br</strong> />

Unterlagen aus der ProjektPro-Datenbank<<strong>br</strong> />

angezeigt bekommt.<<strong>br</strong> />

www.mairpro.de<<strong>br</strong> />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<<strong>br</strong> />

www.stahlbau-nachrichten.de<<strong>br</strong> />

Ihre Infoportals r<strong>und</strong><<strong>br</strong> />

ums Planen <strong>und</strong> Bauen<<strong>br</strong> />

www.mixedmedia-konzepts.de<<strong>br</strong> />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Events<<strong>br</strong> />

r<strong>und</strong> ums Planen <strong>und</strong> Bauen<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


S O F T W A R E U N D I T<<strong>br</strong> />

Einf<strong>ü</strong>hrung von Tekla Structures bei Max Bögl<<strong>br</strong> />

Überzeugendes Building-Information-Modeling-System<<strong>br</strong> />

Die Max-Bögl-Gruppe, größte private<<strong>br</strong> />

Bauunternehmung in Deutschland, hat<<strong>br</strong> />

sich nach intensiver Evaluierung f<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />

Einf<strong>ü</strong>hrung der Building-Information-Modeling-(BIM-)Software<<strong>br</strong> />

Tekla Structures<<strong>br</strong> />

entschieden. Mit Tekla Structures wird<<strong>br</strong> />

zuk<strong>ü</strong>nftig also die firmenweite Ausf<strong>ü</strong>hrungsplanung<<strong>br</strong> />

von konstruktiven Betonfertigteilen<<strong>br</strong> />

einschließlich der Daten<strong>ü</strong>bergabe<<strong>br</strong> />

an die Produktionsplanungssysteme<<strong>br</strong> />

abgewickelt.<<strong>br</strong> />

In Neumarkt stand man vor der Herausforderung,<<strong>br</strong> />

die in Jahrzehnten gewachsenen<<strong>br</strong> />

Abläufe in Planung, Produktion <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Logistik zu optimieren <strong>und</strong> effizienter<<strong>br</strong> />

zu gestalten, wozu die Prozesse f<strong>ü</strong>r modellbasiertes<<strong>br</strong> />

Planen <strong>und</strong> Bau forciert<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> neu definiert werden. Dabei legte<<strong>br</strong> />

man großen Wert auf durchgängige<<strong>br</strong> />

(Software-)Lösungen, die sich flexibel<<strong>br</strong> />

in die hauseigene BIM-Strategie der<<strong>br</strong> />

Firmengruppe integrieren lassen – <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

hat schließlich Tekla Structures gewählt.<<strong>br</strong> />

»Die modellbasierte Projektabwicklung<<strong>br</strong> />

ist ein zentraler Baustein unserer Unternehmensstrategie.<<strong>br</strong> />

In unserem Planungsprozess<<strong>br</strong> />

ist uns sehr daran gelegen, alle<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

vorhandenen Informationen effizient<<strong>br</strong> />

zusammenzuf<strong>ü</strong>hren <strong>und</strong> zu nutzen. Das<<strong>br</strong> />

dreidimensionale Bauwerksmodell ist<<strong>br</strong> />

daher ein entscheidender Baustein f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

die erfolgreiche Projektabwicklung <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

zuk<strong>ü</strong>nftige Kommunikationsgr<strong>und</strong>lage<<strong>br</strong> />

der Projektteams«, so Andreas Schmid,<<strong>br</strong> />

Prokurist bei der Max Bögl Fertigteilwerke<<strong>br</strong> />

GmbH. Und: »Wir benötigen ein BIM-System<<strong>br</strong> />

mit einem hoch parametrisierten Ansatz,<<strong>br</strong> />

das uns die Möglichkeit gibt, unsere<<strong>br</strong> />

innovativen Bauprodukte wirtschaftlich<<strong>br</strong> />

in einem sehr detaillierten Bauwerksmodell<<strong>br</strong> />

abzubilden. Dabei ist es unerlässlich<<strong>br</strong> />

auch große Bauwerksmodelle komplett<<strong>br</strong> />

laden <strong>und</strong> bearbeiten zu können. Mit der<<strong>br</strong> />

schlanken Dateigröße <strong>und</strong> guter Performance<<strong>br</strong> />

bei Großprojekten sowie den frei<<strong>br</strong> />

definierbaren Konstruktionsstandards ist<<strong>br</strong> />

Tekla Structures das ideale Werkzeug f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

unsere Bed<strong>ü</strong>rfnisse.«<<strong>br</strong> />

»Mit Max Bögl konnten wir einen innovativen<<strong>br</strong> />

Wegbereiter in der Bauindustrie als<<strong>br</strong> />

K<strong>und</strong>en gewinnen, der bei der Nutzung<<strong>br</strong> />

von 3-D-BIM-Software in Deutschland ein<<strong>br</strong> />

erfolgreicher Vorreiter ist. Daher freuen<<strong>br</strong> />

wir uns besonders auf die Zusammen-<<strong>br</strong> />

Vorteilhafte Programmerweiterung von Softtech<<strong>br</strong> />

Graphisches Aufmaß zur Mengenermittlung<<strong>br</strong> />

Der Bausoftware-Spezialist Softtech<<strong>br</strong> />

erweitert mit der Version Avanti 2011<<strong>br</strong> />

die Ausschreibung um eine einzigartige<<strong>br</strong> />

Alternative: eine komplett integrierte,<<strong>br</strong> />

auf die Gr<strong>und</strong>merkmale reduzierte CAD-<<strong>br</strong> />

Komponente f<strong>ü</strong>r die Mengenermittlung<<strong>br</strong> />

– das graphische Aufmaß. Das heißt, auf<<strong>br</strong> />

Basis der digitalen Planunterlagen werden<<strong>br</strong> />

Mengen graphisch ermittelt <strong>und</strong> per<<strong>br</strong> />

Mausklick den Positionen zugeordnet,<<strong>br</strong> />

wobei integrierte Kontrollmechanismen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> die Möglichkeit einer (ebenfalls) graphischen<<strong>br</strong> />

Dokumentation f<strong>ü</strong>r zusätzliche<<strong>br</strong> />

Sicherheit bei Ausschreibung, Vergabe<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> A<strong>br</strong>echnung sorgen.<<strong>br</strong> />

Dank dieser Kombination aus der AVA-<<strong>br</strong> />

Lösung Avanti <strong>und</strong> dem CAD-Programm<<strong>br</strong> />

Spirit ergeben sich nicht zuletzt die neuen<<strong>br</strong> />

Kontrollfunktionen. Öffnet man zum<<strong>br</strong> />

Beispiel in der AVA gleichzeitig den CAD-<<strong>br</strong> />

Plan, werden durch das Anklicken einer<<strong>br</strong> />

Position die bereits zugewiesenen Ele-<<strong>br</strong> />

Integrierte Kontrollfunktionen<<strong>br</strong> />

© Softtech GmbH<<strong>br</strong> />

mente dort optisch hervorgehoben. Außerdem<<strong>br</strong> />

lassen sich die Zeichnungen mit<<strong>br</strong> />

den erfassten Flächen abspeichern <strong>und</strong> zu<<strong>br</strong> />

einem späteren Zeitpunkt zur Überpr<strong>ü</strong>fung<<strong>br</strong> />

wieder heranziehen. Und: Werden<<strong>br</strong> />

Modifikationen am urspr<strong>ü</strong>nglichen oder<<strong>br</strong> />

arbeit mit Max Bögl. Die Entscheidung<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Tekla Structures hat Signalwirkung<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r viele Unternehmen der Bauindustrie<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> die planenden Ingenieurb<strong>ü</strong>ros«, sagt<<strong>br</strong> />

Dietmar Bernert, Business Manager f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

den Bereich Betonfertigteile bei der Tekla<<strong>br</strong> />

GmbH.<<strong>br</strong> />

Die BIM-Lösung Tekla Structures setzt unterschiedliche<<strong>br</strong> />

gebäuderelevante Daten in<<strong>br</strong> />

ein vollparametrisches, konsistentes Bauwerksmodell<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Ausf<strong>ü</strong>hrungsplanung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Fertigungssteuerung um, wobei alle<<strong>br</strong> />

Übersichts- <strong>und</strong> Detailzeichnungen automatisch<<strong>br</strong> />

erzeugt <strong>und</strong> jederzeit auf dem<<strong>br</strong> />

aktuellen Stand gehalten werden. Dank<<strong>br</strong> />

der einzigartigen Komponententechnologie<<strong>br</strong> />

können zudem eigene, werkspezifische<<strong>br</strong> />

Standards, wie Knotendetails,<<strong>br</strong> />

Anschl<strong>ü</strong>sse etc., einfach <strong>und</strong> ohne Programmierkenntnisse<<strong>br</strong> />

erstellt <strong>und</strong> beliebig<<strong>br</strong> />

geändert werden. Tekla-Anwender sind<<strong>br</strong> />

infolgedessen unabhängig von Entwicklungszyklen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Zusatzinvestitionen f<strong>ü</strong>r<<strong>br</strong> />

Dienstleistungen von Softwareanbietern.<<strong>br</strong> />

www.tekla.com<<strong>br</strong> />

an einem späteren Konzept vorgenommen,<<strong>br</strong> />

ändern sich per Mausklick auch die<<strong>br</strong> />

Mengen im Leistungsverzeichnis.<<strong>br</strong> />

www.softtech.de<<strong>br</strong> />

52


53<<strong>br</strong> />

Auszeichnung(en) f<strong>ü</strong>r Br<strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

Ingenieurbaupreis 2010<<strong>br</strong> />

Seit 1988 wird er verliehen, der Ingenieurbaupreis,<<strong>br</strong> />

den Ernst & Sohn alle<<strong>br</strong> />

zwei Jahre an ein Ingenieurbauwerk<<strong>br</strong> />

aus Deutschland, Österreich oder der<<strong>br</strong> />

Schweiz vergibt, bei dessen Bewertung<<strong>br</strong> />

insbesondere Aspekte der technischen<<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrung, der Umweltverträglichkeit<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> der Wirtschaftlichkeit ber<strong>ü</strong>cksichtigt<<strong>br</strong> />

werden sollen. 45 Einreichungen waren<<strong>br</strong> />

es diesmal, die dem Preisgericht unter<<strong>br</strong> />

Vorsitz von Dipl.-Ing. Josef Seiler zur<<strong>br</strong> />

Begutachtung vorlagen. Trotz intensiver<<strong>br</strong> />

Diskussion konnte sich die Jury aber nicht<<strong>br</strong> />

auf ein einzelnes, quasi hervorstechendes<<strong>br</strong> />

Projekt einigen <strong>und</strong> entschied sich daher<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r f<strong>ü</strong>nf gleichrangige »Auszeichnungen<<strong>br</strong> />

zum Preis«.<<strong>br</strong> />

Eine solche W<strong>ü</strong>rdigung ging an die Lange<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cke Potsdam (Bauherr: Verkehrsbetriebe<<strong>br</strong> />

Potsdam GmbH; Ingenieure:<<strong>br</strong> />

Klähne Beratende Ingenieure im Bau-<<strong>br</strong> />

Lange Br<strong>ü</strong>cke Potsdam<<strong>br</strong> />

© Verlag Ernst & Sohn<<strong>br</strong> />

Geh- <strong>und</strong> Radweg<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Wernstein–Neuburg<<strong>br</strong> />

© Verlag Ernst & Sohn<<strong>br</strong> />

N A C H R I C H T E N U N D T E R M I N E<<strong>br</strong> />

wesen GmbH; Architekten: Henry Ripke<<strong>br</strong> />

Architekten; Ausf<strong>ü</strong>hrung: Schäfer Bauten<<strong>br</strong> />

GmbH, Sibau Genthin GmbH & Co. KG),<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zwar mit folgender Begr<strong>ü</strong>ndung:<<strong>br</strong> />

»Der Entwurf der ›Langen Br<strong>ü</strong>cke‹ in<<strong>br</strong> />

Potsdam greift die städtebaulich anspruchsvolle<<strong>br</strong> />

Innenstadtsituation mit<<strong>br</strong> />

dem historischen Stadtschloss in der<<strong>br</strong> />

Nachbarschaft <strong>und</strong> der unmittelbar<<strong>br</strong> />

daneben befindlichen Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

formal auf <strong>und</strong> <strong>ü</strong>bersetzt diese schl<strong>ü</strong>ssig.<<strong>br</strong> />

(…) Die integrale Bauweise ermöglicht im<<strong>br</strong> />

Zusammenspiel mit der Verb<strong>und</strong>fahrbahnplatte<<strong>br</strong> />

die f<strong>ü</strong>r den Schiffsverkehr<<strong>br</strong> />

erforderliche große Schlankheit. Da auf<<strong>br</strong> />

Lager <strong>und</strong> Fahrbahn<strong>ü</strong>bergänge verzichtet<<strong>br</strong> />

werden kann, ist die Konstruktion robust<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> wartungsarm. Durch den Einsatz von<<strong>br</strong> />

Mikrobetonpfählen konnten die statisch<<strong>br</strong> />

g<strong>ü</strong>nstige integrale Bauweise einerseits<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> eine schonende Herstellung der<<strong>br</strong> />

Scherkonde-Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

© Verlag Ernst & Sohn<<strong>br</strong> />

Kennedy<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Bonn<<strong>br</strong> />

© Verlag Ernst & Sohn<<strong>br</strong> />

Gr<strong>ü</strong>ndung unmittelbar neben der bestehenden<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cke andererseits erreicht<<strong>br</strong> />

werden. Der Stahlbogen ist feingliedrig,<<strong>br</strong> />

jedoch problemlos zu warten.«<<strong>br</strong> />

Eine solche Auszeichnung erhielt auch die<<strong>br</strong> />

Scherkonde-Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke (Bauherr: DB Netz<<strong>br</strong> />

AG; Ingenieure: DB ProjektBau GmbH,<<strong>br</strong> />

B<strong>ü</strong>chting + Streit AG, Curbach Bösche<<strong>br</strong> />

Ingenieurpartner; Ausf<strong>ü</strong>hrung: Adam<<strong>br</strong> />

Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG,<<strong>br</strong> />

Stutz GmbH): »Das Projekt erhält eine<<strong>br</strong> />

Auszeichnung f<strong>ü</strong>r eine herausragende<<strong>br</strong> />

Ingenieurleistung im Bereich des Br<strong>ü</strong>ckenbaus.<<strong>br</strong> />

Die im Rahmen der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle<<strong>br</strong> />

der DB AG errichtete,<<strong>br</strong> />

576,50 m lange Scherkonde-Tal<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

besticht durch die erstmals ausgef<strong>ü</strong>hrte<<strong>br</strong> />

semiintegrale Bauweise bei Bahn<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

dieser Länge sowohl durch ihren technischen<<strong>br</strong> />

Innovationsgrad als auch durch die<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


N A C H R I C H T E N U N D T E R M I N E<<strong>br</strong> />

Ich werde<<strong>br</strong> />

mal �����������<<strong>br</strong> />

Aller Anfang ist Bildung.<<strong>br</strong> />

Spenden Sie heute f<strong>ü</strong>r morgen.<<strong>br</strong> />

Spendenkonto 236 52 52 07 BLZ 100 700 00 www.spendenbildet.de<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

konsequente Umsetzung dieses Konzepts<<strong>br</strong> />

vom Entwurf <strong>ü</strong>ber die Herstellungstechnologie<<strong>br</strong> />

bis zur Ausf<strong>ü</strong>hrung. (…) Zusätzlich<<strong>br</strong> />

zur detaillierten Planung der einzelnen<<strong>br</strong> />

Bauzustände war ein umfangreiches Monitoring<<strong>br</strong> />

während der Bauzeit erforderlich,<<strong>br</strong> />

um die berechneten Verformungen mit<<strong>br</strong> />

den sich tatsächlich einstellenden Werten<<strong>br</strong> />

vergleichen <strong>und</strong> R<strong>ü</strong>ckschl<strong>ü</strong>sse auf das<<strong>br</strong> />

Tragverhalten ziehen zu können.«<<strong>br</strong> />

Die Deutschland <strong>und</strong> Österreich verbindende<<strong>br</strong> />

Geh- <strong>und</strong> Radweg<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

Wernstein–Neuburg <strong>ü</strong>ber den Inn wurde<<strong>br</strong> />

ebenfalls prämiert (Bauherren: Gemeinden<<strong>br</strong> />

Wernstein am Inn <strong>und</strong> Neuburg am<<strong>br</strong> />

Inn; Ingenieur: Dipl.-Ing. Erhard Kargel;<<strong>br</strong> />

Lichtkunst: Mag. rer. nat. Waltraut Cooper;<<strong>br</strong> />

Ausf<strong>ü</strong>hrung: GLS Bau <strong>und</strong> Montage<<strong>br</strong> />

GmbH, RW Montage GmbH): »Die Geh-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Radweg<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Wernstein–Neuburg<<strong>br</strong> />

ist sicher nicht die erste einh<strong>ü</strong>ftige <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

leichte Hänge<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke. Aber diese Minimalkonstruktion<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>ber den Inn mit 144 m<<strong>br</strong> />

Spannweite f<strong>ü</strong>hrt <strong>ü</strong>berzeugend vor, wie<<strong>br</strong> />

weit das Ausreizen der Leichtigkeit getrieben<<strong>br</strong> />

werden kann. (…) Alle Komponenten<<strong>br</strong> />

der Br<strong>ü</strong>cke sind gewichtsminimiert, farblich<<strong>br</strong> />

schön abgestimmt <strong>und</strong> gestalterisch<<strong>br</strong> />

konsequent durchgebildet.«<<strong>br</strong> />

Eine vierte Auszeichnung wurde der Kennedy<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

in Bonn zuerkannt (Bauherr:<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esstadt Bonn; Ingenieure: Weyer<<strong>br</strong> />

Beratende Ingenieure im Bauwesen<<strong>br</strong> />

GmbH, Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft<<strong>br</strong> />

mbH; Ausf<strong>ü</strong>hrung: Eiffel Deutschland<<strong>br</strong> />

Stahltechnologie GmbH, Alpine Bau<<strong>br</strong> />

Deutschland AG): »Das Projekt erhält<<strong>br</strong> />

eine Auszeichnung f<strong>ü</strong>r die beispielhafte<<strong>br</strong> />

Instandsetzung eines bedeutenden Ingenieurbauwerks,<<strong>br</strong> />

womit die vorhandene<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cke in die Lage versetzt wird, die zeitgemäßen<<strong>br</strong> />

Anforderungen aus gewachsenem<<strong>br</strong> />

Verkehrsaufkommen unter Einhaltung<<strong>br</strong> />

der aktuell geltenden Bestimmungen<<strong>br</strong> />

zu erf<strong>ü</strong>llen. Das bestehende Bauwerk,<<strong>br</strong> />

Baujahre 1947–1949, ein Dreifeldträger,<<strong>br</strong> />

bestehend aus vier Hauptträgern <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Spannweiten von 99 m, 200 m, 99 m,<<strong>br</strong> />

wurde von 18,00 m auf 26,80 m ver<strong>br</strong>eitert.<<strong>br</strong> />

Die Rollenlager der Br<strong>ü</strong>cke waren<<strong>br</strong> />

ver<strong>br</strong>aucht <strong>und</strong> mussten ausgetauscht<<strong>br</strong> />

werden. Nach der Instandsetzung erf<strong>ü</strong>llt<<strong>br</strong> />

das Bauwerk die Anforderungen nach<<strong>br</strong> />

DIN-Fachberichten 101–104.«<<strong>br</strong> />

www.ingenieurbaupreis.de<<strong>br</strong> />

54


55<<strong>br</strong> />

»Ber<strong>ü</strong>cksichtigung« des Himbächel-Viadukts in Hessen<<strong>br</strong> />

Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst<<strong>br</strong> />

Die vom gleichnamigen Förderverein ins<<strong>br</strong> />

Leben gerufene Auszeichnung »Historische<<strong>br</strong> />

Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst<<strong>br</strong> />

in Deutschland« ist höchst verdienstvoll,<<strong>br</strong> />

lenkt sie doch seit 2007 den Blick einer<<strong>br</strong> />

interessierten <strong>und</strong> vor allem der <strong>br</strong>eiten<<strong>br</strong> />

Öffentlichkeit auf Tragstrukturen <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Konstruktionen, die trotz ihrer zweifelsfrei<<strong>br</strong> />

hervorragenden <strong>und</strong> zudem dauerhaft<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berzeugenden Qualität sonst nur<<strong>br</strong> />

wenig oder eben <strong>ü</strong>berhaupt keine Aufmerksamkeit<<strong>br</strong> />

finden (w<strong>ü</strong>rden). Dass diese<<strong>br</strong> />

Zeugnisse ingeniösen Schaffens fr<strong>ü</strong>herer<<strong>br</strong> />

Generationen neben der reinen Titelverleihung,<<strong>br</strong> />

in deren Rahmen die An<strong>br</strong>ingung<<strong>br</strong> />

einer Ehrentafel erfolgt, auch in Form<<strong>br</strong> />

einer kleinen Dokumentation gew<strong>ü</strong>rdigt<<strong>br</strong> />

werden, lässt sich daher nicht minder<<strong>br</strong> />

begr<strong>ü</strong>ßen.<<strong>br</strong> />

Inzwischen liegen ganze sieben Bände<<strong>br</strong> />

der (wiederum) gleichlautenden Schriftenreihe<<strong>br</strong> />

vor, wobei sich der vorletzte<<strong>br</strong> />

Komplette Errichtung durch Vinci<<strong>br</strong> />

Ca-Pass-Querung in Vietnam<<strong>br</strong> />

Vinci <strong>Construction</strong> Grands Projets hat im<<strong>br</strong> />

Beisein des französischen Staatssekretärs<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r Verkehr <strong>und</strong> des vietnamesischen<<strong>br</strong> />

Bauministers zusammen mit der vietnamesischen<<strong>br</strong> />

Konzessionsnehmerin Deo Ca<<strong>br</strong> />

Investment JSC vor kurzem ein Memorandum<<strong>br</strong> />

of Understanding (MoU) f<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />

schl<strong>ü</strong>sselfertige Errichtung der Ingenieurbauten<<strong>br</strong> />

zur Querung des Ca-Passes in Vietnam<<strong>br</strong> />

vereinbart, wobei dieses MoU eine<<strong>br</strong> />

Exklusivverhandlungsphase vorsieht, die<<strong>br</strong> />

in einen sogenannten Design-and-Build-<<strong>br</strong> />

Auftrag m<strong>ü</strong>nden soll. Parallel dazu hat<<strong>br</strong> />

N A C H R I C H T E N U N D T E R M I N E<<strong>br</strong> />

Dokumentation zur Erinnerung<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esingenieurkammer<<strong>br</strong> />

Deo Ca Investment JSC ein MoU mit Egis<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Projektierung, ein weiteres mit der<<strong>br</strong> />

Pr<strong>ü</strong>fstelle Apave zur Überwachung der<<strong>br</strong> />

Bauarbeiten <strong>und</strong> Durchf<strong>ü</strong>hrung der Qualitätskontrolle<<strong>br</strong> />

sowie ein drittes mit den<<strong>br</strong> />

Banken Crédit Agricole <strong>und</strong> Société Générale<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r die Finanzierung geschlossen.<<strong>br</strong> />

Das Projekt liegt auf der wichtigsten<<strong>br</strong> />

Nord-S<strong>ü</strong>d-Verbindung, der Staatsstraße<<strong>br</strong> />

1A zwischen Hanoi <strong>und</strong> Ho-Chi-Minh-<<strong>br</strong> />

Stadt <strong>und</strong> umfasst die Ver<strong>br</strong>eiterung<<strong>br</strong> />

einer 9 km langen Strecke sowie den Bau<<strong>br</strong> />

eines neuen (Straßen-)Abschnitts von<<strong>br</strong> />

dem 250 m langen Himbächel-Viadukt<<strong>br</strong> />

widmet: Aus bossierten Steinquadern<<strong>br</strong> />

1880–1881 errichtet, gilt er bis heute als<<strong>br</strong> />

höchste <strong>und</strong> zugleich längste Stein<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

Hessens – <strong>und</strong> darf insbesondere f<strong>ü</strong>r sich<<strong>br</strong> />

in Anspruch nehmen, eine technisch wie<<strong>br</strong> />

gestalterisch nachgerade vorbildliche<<strong>br</strong> />

Leistung des Eisenbahn<strong>br</strong><strong>ü</strong>ckenbaus aus<<strong>br</strong> />

dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zu verkörpern.<<strong>br</strong> />

Wer den Weg nach Beerfelden-Hetzbach<<strong>br</strong> />

scheut, das heißt, nicht jenen Ort<<strong>br</strong> />

aufsuchen will, in dessen relativer Nähe<<strong>br</strong> />

sich das Bauwerk befindet, hat also die<<strong>br</strong> />

Möglichkeit des kurzweiligen <strong>und</strong> sogar<<strong>br</strong> />

recht kosteng<strong>ü</strong>nstigen Nachlesens, da<<strong>br</strong> />

die Brosch<strong>ü</strong>re <strong>ü</strong>berschaubare 50 Seiten<<strong>br</strong> />

umfasst <strong>und</strong> f<strong>ü</strong>r lediglich 9,80 € bestellt<<strong>br</strong> />

werden kann.<<strong>br</strong> />

www.<<strong>br</strong> />

wahrzeichen.ingenieurbaukunst.de<<strong>br</strong> />

11 km Länge, die Erstellung von zwei<<strong>br</strong> />

Tunneln (5,50 km bzw. 0,35 km), drei<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken mit 1,26 km Gesamtlänge <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

Zufahrtsstraßen, die <strong>ü</strong>ber 4 km reichen.<<strong>br</strong> />

Mit seiner Realisierung soll die Querung<<strong>br</strong> />

des Gebirgspasses Ca erleichtert <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

die letzte Gefahrenstelle auf der 1A entschärft<<strong>br</strong> />

werden – bei einem Bauvolumen,<<strong>br</strong> />

dessen Schätzung sich auf 600 Millionen<<strong>br</strong> />

Dollar beläuft.<<strong>br</strong> />

www.vinci.com<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU | Dezember 2010


N A C H R I C H T E N U N D T E R M I N E<<strong>br</strong> />

Untersuchung des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen<<strong>br</strong> />

Autobahnfahrspuren mit (<strong>ü</strong>berwiegend) guten Noten<<strong>br</strong> />

In diesem Jahr wurden (allein) in Nordrhein-Westfalen<<strong>br</strong> />

2.200 km B<strong>und</strong>esautobahnen<<strong>br</strong> />

<strong>ü</strong>berpr<strong>ü</strong>ft, rechnet man alle<<strong>br</strong> />

Fahrspuren zusammen, handelte es sich<<strong>br</strong> />

sogar um 10.000 km, die im Rahmen der<<strong>br</strong> />

inzwischen vierten »Zustandserfassung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> -bewertung« (ZEB) zu betrachten<<strong>br</strong> />

blieben. Und so rollten mit modernen<<strong>br</strong> />

Videokameras, leistungsfähigen Computern<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> hochsensiblen Stroboskopen<<strong>br</strong> />

ausgestattete Kleinbusse <strong>ü</strong>ber genau<<strong>br</strong> />

jene Schnellstraßen, um sie nach Spurrinnen,<<strong>br</strong> />

mangelnder Griffigkeit <strong>und</strong> etwaigen<<strong>br</strong> />

Rissen abzusuchen.<<strong>br</strong> />

Mit dem Abschluss der alle vier Jahre<<strong>br</strong> />

durchgef<strong>ü</strong>hrten ZEB verf<strong>ü</strong>gt der Landesbetrieb<<strong>br</strong> />

Straßenbau Nordrhein-Westfalen<<strong>br</strong> />

nun <strong>ü</strong>ber ein Gesamtbild seines (Autobahn-)Netzes,<<strong>br</strong> />

das ihm als Basis f<strong>ü</strong>r das<<strong>br</strong> />

unabdingbare Erhaltungsmanagement<<strong>br</strong> />

dient – zum Beispiel bei der Erstellung von<<strong>br</strong> />

Priorisierungslisten, die eine am tatsächlichen<<strong>br</strong> />

Bedarf orientierte Verteilung des<<strong>br</strong> />

Geldes ermöglichen. Außerdem liefern<<strong>br</strong> />

die gewonnenen Daten im Rahmen des<<strong>br</strong> />

sogenannten Pavement-Management-<<strong>br</strong> />

Systems (PMS) die Gr<strong>und</strong>lage f<strong>ü</strong>r eine<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

detaillierte Analyse zur gezielte Erhaltungsplanung:<<strong>br</strong> />

Werden unterschiedliche<<strong>br</strong> />

Budgets eingegeben, zeigt das PMS Szenarien<<strong>br</strong> />

der voraussichtlichen Zustandsentwicklung<<strong>br</strong> />

in den nächsten Jahren auf.<<strong>br</strong> />

Die Jahresmessung der B<strong>und</strong>esautobahnen<<strong>br</strong> />

erfolgt nicht nur in Nordrhein-<<strong>br</strong> />

Westfalen, sondern auch in Th<strong>ü</strong>ringen,<<strong>br</strong> />

Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-<<strong>br</strong> />

Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen<<strong>br</strong> />

Erfreute Reaktion des Bayerischen Innenministers<<strong>br</strong> />

Urteil zum Weiterbau der B<strong>und</strong>esautobahn A 94<<strong>br</strong> />

»Endlich, nach mehr als drei Jahrzehnten,<<strong>br</strong> />

haben wir Planungssicherheit f<strong>ü</strong>r den<<strong>br</strong> />

weiteren Ausbau der A 94«, begr<strong>ü</strong>ßte<<strong>br</strong> />

Innenminister Joachim Herrmann das<<strong>br</strong> />

k<strong>ü</strong>rzlich ergangene Urteil des Bayerischen<<strong>br</strong> />

Verwaltungsgerichtshofes. Damit<<strong>br</strong> />

sind die Weichen f<strong>ü</strong>r den Weiterbau der<<strong>br</strong> />

39 km langen <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 330 Mio. € teuren<<strong>br</strong> />

Trasse von Forstinning <strong>ü</strong>ber Dorfen bis<<strong>br</strong> />

Heldenstein gestellt. Herrmann: »Ich<<strong>br</strong> />

erwarte, dass der B<strong>und</strong> jetzt z<strong>ü</strong>gig die<<strong>br</strong> />

erforderlichen Mittel bereitstellt <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

wir damit dem gemeinsamen Ziel von<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Freistaat, einer durchgehenden<<strong>br</strong> />

A 94 zwischen M<strong>ü</strong>nchen <strong>und</strong> Passau,<<strong>br</strong> />

schnellstmöglich näherkommen. Durch<<strong>br</strong> />

die Verlagerung des Verkehrs von der<<strong>br</strong> />

hoch belasteten <strong>und</strong> unfallauffälligen<<strong>br</strong> />

B 12 auf die neue A 94 wird sich auch die<<strong>br</strong> />

Verkehrssicherheit erheblich verbessern.<<strong>br</strong> />

Die A 94 ist f<strong>ü</strong>r den s<strong>ü</strong>dostbayerischen<<strong>br</strong> />

Wirtschaftsraum eine <strong>ü</strong>beraus wichtige<<strong>br</strong> />

Lebensader. Sie gehört zu den vordringlichsten<<strong>br</strong> />

Straßenbauprojekten in Bayern.«<<strong>br</strong> />

Von den insgesamt 150 km zwischen<<strong>br</strong> />

M<strong>ü</strong>nchen <strong>und</strong> Pocking sind momentan<<strong>br</strong> />

74 km fertiggestellt, davon allerdings<<strong>br</strong> />

20 km zunächst nur einbahnig befahrbar.<<strong>br</strong> />

Bislang wurden r<strong>und</strong> 280 Mio. € investiert,<<strong>br</strong> />

r<strong>und</strong> 850 Mio. € werden noch f<strong>ü</strong>r Realisierung<<strong>br</strong> />

zwischen M<strong>ü</strong>nchen <strong>und</strong> Pocking<<strong>br</strong> />

benötigt.<<strong>br</strong> />

In Bau ist bereits der ca. 6 km lange <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

41 Mio. € teure Abschnitt vom derzeitigen<<strong>br</strong> />

Pr<strong>ü</strong>ffahrzeug im Einsatz<<strong>br</strong> />

© Landesbetrieb Straßenbau<<strong>br</strong> />

Nordrhein-Westfalen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Schleswig-Holstein, wobei letztlich<<strong>br</strong> />

ca. 26.000 km im wahrsten Sinne des<<strong>br</strong> />

Wortes unter die Räder kommen.<<strong>br</strong> />

2006 waren <strong>ü</strong><strong>br</strong>igens 50 % der Autobahnen<<strong>br</strong> />

in Nordrhein-Westfalen von »sehr guter«<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> 32 % von »guter« Beschaffenheit,<<strong>br</strong> />

während lediglich 7 % in die schlechteste<<strong>br</strong> />

Kategorie fielen.<<strong>br</strong> />

www.strassen.nrw.de<<strong>br</strong> />

Autobahnende Forstinning bis Pastetten,<<strong>br</strong> />

der bis Ende 2011 verwirklicht sein soll.<<strong>br</strong> />

Außerdem ist die Ausf<strong>ü</strong>hrung des ca. 4 km<<strong>br</strong> />

langen Abschnitts bis Ampfing bis Ende<<strong>br</strong> />

2012 vorgesehen. Im Fall der bisher bestehenden<<strong>br</strong> />

L<strong>ü</strong>cke zwischen Simbach <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

der A 3 bei Pocking konzentrieren sich die<<strong>br</strong> />

Planungen auf die besonders belasteten<<strong>br</strong> />

Bereiche Malching, Tutting <strong>und</strong> Pocking.<<strong>br</strong> />

F<strong>ü</strong>r den nachfolgenden Abschnitt von<<strong>br</strong> />

Kirchham bis zum Anschluss an die A 3<<strong>br</strong> />

hat der B<strong>und</strong> den Vorentwurf im Herbst<<strong>br</strong> />

des letzten Jahres genehmigt, die Unterlagen<<strong>br</strong> />

f<strong>ü</strong>r das Planfeststellungsverfahren<<strong>br</strong> />

befinden sich in Arbeit.<<strong>br</strong> />

www.stmi.bayern.de<<strong>br</strong> />

56


57<<strong>br</strong> />

Ausstellung im Deutschen Straßenmuseum<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken der Hansestadt Hamburg<<strong>br</strong> />

Mit 2.500 Br<strong>ü</strong>cken hat Hamburg mehr<<strong>br</strong> />

als jede andere europäische Großstadt<<strong>br</strong> />

im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert. Ein etwas genauerer<<strong>br</strong> />

Blick auf diese Bauwerke des »Venedigs<<strong>br</strong> />

des Nordens« lohnt also, weshalb sich ein<<strong>br</strong> />

Besuch des Deutschen Straßenmuseums<<strong>br</strong> />

in Germersheim empfiehlt: Bis 27. Fe<strong>br</strong>uar<<strong>br</strong> />

2011 werden dort die wichtigsten <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

schönsten Exemplare in Form von Fotos,<<strong>br</strong> />

Zeichnungen <strong>und</strong> Modellen gezeigt, wie<<strong>br</strong> />

unter anderem die Elb<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken, die Lombards<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

oder die Köhl<strong>br</strong>and<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke.<<strong>br</strong> />

Die Ausstellung »Hamburg <strong>und</strong> seine<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken« will die Leistungen der Ingenieure<<strong>br</strong> />

dokumentieren, die Entwicklung<<strong>br</strong> />

zwischen 1842 <strong>und</strong> 1945 nachzeichnen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> zudem die (jeweiligen) Bauwerke<<strong>br</strong> />

in einen stadtgeschichtlichen Kontext<<strong>br</strong> />

einordnen. Sie konzentriert sich daher<<strong>br</strong> />

auf eben diesen Zeitraum. Nach dem<<strong>br</strong> />

sogenannten Großen Brand von 1842<<strong>br</strong> />

ersetzten Steinbauten die vielen Holz<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken,<<strong>br</strong> />

Br<strong>ü</strong>cken aus Gusseisen <strong>und</strong> Stahl<<strong>br</strong> />

Wo werben?<<strong>br</strong> />

N A C H R I C H T E N U N D T E R M I N E<<strong>br</strong> />

erschlossen die Speicherstadt <strong>und</strong> neue<<strong>br</strong> />

Hafengebiete oder trugen die ebenfalls<<strong>br</strong> />

neue Hochbahn. Bis 1945 kamen derart<<strong>br</strong> />

mehr als 1.000 Straßen-, Hafen- <strong>und</strong> Eisenbahnquerungen<<strong>br</strong> />

dazu, vor allem beim<<strong>br</strong> />

Ausbau des Hafens <strong>und</strong> zur Anbindung<<strong>br</strong> />

Katalog als Lekt<strong>ü</strong>reangebot<<strong>br</strong> />

© Dölling <strong>und</strong> Galitz Verlag GmbH<<strong>br</strong> />

von Wohnvierteln, deren Charakteristika<<strong>br</strong> />

einem in Germersheim nun veranschaulicht<<strong>br</strong> />

werden.<<strong>br</strong> />

www.deutsches-strassenmuseum.de<<strong>br</strong> />

Ganz einfach!<<strong>br</strong> />

Unsere Mediadaten<<strong>br</strong> />

können Sie als PDF unter<<strong>br</strong> />

www.umrisse.de<<strong>br</strong> />

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BRÜCKENBAU | Dezember 2010


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BAUUNTERNEHMEN<<strong>br</strong> />

Hier könnte in der nächsten<<strong>br</strong> />

Ausgabe Ihr Firmeneintrag<<strong>br</strong> />

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In unserer Internetausgabe<<strong>br</strong> />

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59<<strong>br</strong> />

BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

ISSN 1867-643X<<strong>br</strong> />

2. Jahrgang<<strong>br</strong> />

Ausgabe 4 • 2010<<strong>br</strong> />

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Herausgeber <strong>und</strong> Verlag<<strong>br</strong> />

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Tel.: +49 (0)6 11/84 65 15<<strong>br</strong> />

Fax: +49 (0)6 11/80 12 52<<strong>br</strong> />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<<strong>br</strong> />

Redaktion<<strong>br</strong> />

Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<<strong>br</strong> />

Vorstandsmitglied im AIV Wiesbaden<<strong>br</strong> />

mwiederspahn@verlagsgruppewiederspahn.de<<strong>br</strong> />

Anzeigen<<strong>br</strong> />

Ulla Leitner<<strong>br</strong> />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste vom Januar 2010.<<strong>br</strong> />

Satz <strong>und</strong> Layout<<strong>br</strong> />

Birgit Siegel<<strong>br</strong> />

mit MixedMedia Konzepts<<strong>br</strong> />

Druck<<strong>br</strong> />

Schmidt & more Drucktechnik GmbH<<strong>br</strong> />

Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg<<strong>br</strong> />

Erscheinungsweise <strong>und</strong> Bezugspreise<<strong>br</strong> />

Einzelheft: 14 Euro<<strong>br</strong> />

Doppelheft: 28 Euro<<strong>br</strong> />

Abonnement: Inland (4 Ausgaben) 56 Euro<<strong>br</strong> />

Ausland (4 Ausgaben) 58 Euro<<strong>br</strong> />

Der Bezugszeitraum eines Abonnement beträgt mindestens ein Jahr.<<strong>br</strong> />

Das Abonnement verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn es nicht sechs Wochen<<strong>br</strong> />

vor Ablauf des berechneten Bezugszeitraumes schriftlich gek<strong>ü</strong>ndigt wird.<<strong>br</strong> />

Copyright<<strong>br</strong> />

Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen<<strong>br</strong> />

sind urheberrechtlich gesch<strong>ü</strong>tzt.<<strong>br</strong> />

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.<<strong>br</strong> />

Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in<<strong>br</strong> />

irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare<<strong>br</strong> />

Sprache <strong>ü</strong>bertragen werden.<<strong>br</strong> />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne<<strong>br</strong> />

Einwilligung des Verlags strafbar.<<strong>br</strong> />

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