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br ü ckenerhaltung - zeitschrift-brueckenbau Construction und ...

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B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />

Bauen f<strong>ü</strong>r die Zukunft des deutschen Fernverkehrsnetzes<<strong>br</strong> />

Strategie zur Ert<strong>ü</strong>chtigung älterer Straßen<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken<<strong>br</strong> />

� � � von Joachim Naumann<<strong>br</strong> />

Nach einer langen Phase des Neu-<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Ausbaus kann das Fernstraßennetz<<strong>br</strong> />

in Deutschland als weitgehend<<strong>br</strong> />

fertiggestellt betrachtet werden.<<strong>br</strong> />

Vorhandene Engpässe <strong>und</strong> prognostizierte<<strong>br</strong> />

Verkehrszunahmen sind<<strong>br</strong> />

k<strong>ü</strong>nftig im Wesentlichen durch noch<<strong>br</strong> />

notwendige Netzergänzungen,<<strong>br</strong> />

Kapazitätserweiterungen existierender<<strong>br</strong> />

Strecken <strong>und</strong> intelligente<<strong>br</strong> />

Verkehrsleitsysteme zu bewältigen.<<strong>br</strong> />

Gleichzeitig wird sich der Aufgabenschwerpunkt<<strong>br</strong> />

mehr auf die Erhaltung<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> Anpassung des Bestands<<strong>br</strong> />

verlagern, was in den vergangenen<<strong>br</strong> />

Jahrzehnten aus unterschiedlichen<<strong>br</strong> />

Gr<strong>ü</strong>nden stark vernachlässigt wurde.<<strong>br</strong> />

Insbesondere ältere Br<strong>ü</strong>cken- <strong>und</strong> Ingenieurbauwerke<<strong>br</strong> />

in den westlichen<<strong>br</strong> />

B<strong>und</strong>esländern bed<strong>ü</strong>rfen einer umfassenden<<strong>br</strong> />

Ert<strong>ü</strong>chtigung, wobei neben<<strong>br</strong> />

reinen Instandsetzungsprojekten<<strong>br</strong> />

aufgr<strong>und</strong> des extrem ansteigenden<<strong>br</strong> />

G<strong>ü</strong>terverkehrs Verstärkungen,<<strong>br</strong> />

Ver<strong>br</strong>eiterungen <strong>und</strong> vielfach auch<<strong>br</strong> />

Ersatzneubauten unabdingbar sind.<<strong>br</strong> />

Das B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr,<<strong>br</strong> />

Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung hat hierzu<<strong>br</strong> />

ein längerfristiges Programm<<strong>br</strong> />

eingeleitet, das alle Beteiligten vor<<strong>br</strong> />

große Herausforderungen stellt.<<strong>br</strong> />

2 Bau der Rhein<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke Worms; Aufnahme von 1952<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

Dezember 2010 | BRÜCKENBAU<<strong>br</strong> />

1 Br<strong>ü</strong>cken an B<strong>und</strong>esfernstraßen:<<strong>br</strong> />

Altersstruktur nach Br<strong>ü</strong>ckenflächen der Teilbauwerke in [Mio. m²]; Stand: 1. März 2009<<strong>br</strong> />

© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />

1 Entwicklung des Br<strong>ü</strong>ckenbaus<<strong>br</strong> />

Entsprechend den jeweiligen politischen<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Gegebenheiten in<<strong>br</strong> />

den beiden Teilen Deutschlands hat sich<<strong>br</strong> />

der Straßen- <strong>und</strong> Br<strong>ü</strong>ckenbau nach dem<<strong>br</strong> />

Zweiten Weltkrieg in Ost <strong>und</strong> West sehr<<strong>br</strong> />

unterschiedlich entwickelt. Während in<<strong>br</strong> />

Ostdeutschland vor allem aus ökonomischen<<strong>br</strong> />

Gr<strong>ü</strong>nden nur relativ wenig realisiert<<strong>br</strong> />

wurde, setzte in Westdeutschland ab<<strong>br</strong> />

1960 ein wahrer Boom zum Ausbau des<<strong>br</strong> />

Straßennetzes ein, um den Anforderungen<<strong>br</strong> />

des dynamischen Wirtschaftswachstums<<strong>br</strong> />

einigermaßen gerecht zu werden.<<strong>br</strong> />

Erst nach der Wiedervereinigung im Jahre<<strong>br</strong> />

1990 wurde in Ostdeutschland das Straßennetz<<strong>br</strong> />

in großem Umfang erneuert <strong>und</strong><<strong>br</strong> />

ebenfalls f<strong>ü</strong>r den sprunghaft angestiegenen<<strong>br</strong> />

Verkehr erweitert.<<strong>br</strong> />

In den neuen B<strong>und</strong>esländern sind fast alle<<strong>br</strong> />

Autobahnen in den letzten 18 Jahren neu<<strong>br</strong> />

oder ausgebaut worden, so dass deren<<strong>br</strong> />

Über- <strong>und</strong> Unterf<strong>ü</strong>hrungen den heutigen<<strong>br</strong> />

technischen Anforderungen gen<strong>ü</strong>gen.<<strong>br</strong> />

Ein ganz anderes Bild ergibt sich hingegen<<strong>br</strong> />

in den alten B<strong>und</strong>esländern, da hier<<strong>br</strong> />

insbesondere bei den großen Strecken<<strong>br</strong> />

die Hauptbautätigkeit in den 1960er,<<strong>br</strong> />

70er <strong>und</strong> 80er Jahren war <strong>und</strong> somit auch<<strong>br</strong> />

die Br<strong>ü</strong>cken vorwiegend aus dieser Zeit<<strong>br</strong> />

stammen. Lediglich bei Abschnitten, die<<strong>br</strong> />

inzwischen auf sechs oder acht Fahrstreifen<<strong>br</strong> />

ver<strong>br</strong>eitert wurden, sind die Bauwerke<<strong>br</strong> />

an die aktuellen Bedingungen angepasst<<strong>br</strong> />

worden. Das betraf jedoch nur einen<<strong>br</strong> />

relativ kleinen Teil des Bestandes.<<strong>br</strong> />

Der Br<strong>ü</strong>ckenbau in Westdeutschland<<strong>br</strong> />

nach dem Zweiten Weltkrieg war ganz<<strong>br</strong> />

entscheidend durch die Fortschritte im<<strong>br</strong> />

Spannbetonbau bestimmt. Die erste<<strong>br</strong> />

Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke in Deutschland wurde<<strong>br</strong> />

1936 in Aue im Erzgebirge errichtet,<<strong>br</strong> />

die Entwicklung wurde aber bald durch<<strong>br</strong> />

die Kriegsjahre unter<strong>br</strong>ochen <strong>und</strong> erst<<strong>br</strong> />

1950 durch die Realisierung einer ersten<<strong>br</strong> />

Spannbeton<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke im freien Vorbau <strong>ü</strong>ber<<strong>br</strong> />

die Lahn bei Balduinstein fortgesetzt.<<strong>br</strong> />

Danach eroberte der Spannbeton sehr<<strong>br</strong> />

schnell größere Spannweiten, wie 1952<<strong>br</strong> />

bei der Verwirklichung der Rhein<strong>br</strong><strong>ü</strong>cke<<strong>br</strong> />

Worms mit einer Spannweite von<<strong>br</strong> />

114,20 m oder 1959 bei der ersten mittels<<strong>br</strong> />

Vorschu<strong>br</strong><strong>ü</strong>stung erstellten Br<strong>ü</strong>cke am<<strong>br</strong> />

Kettiger Hang. Ein weiterer Meilenstein<<strong>br</strong> />

war 1964 die Einf<strong>ü</strong>hrung des Taktschiebeverfahrens,<<strong>br</strong> />

bei dem der Überbau in einer<<strong>br</strong> />

Feldfa<strong>br</strong>ik hinter dem Widerlager gefertigt<<strong>br</strong> />

<strong>und</strong> dann mit Taktlängen bis zu 50 m<<strong>br</strong> />

eingeschoben wird.<<strong>br</strong> />

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