br ü ckenerhaltung - zeitschrift-brueckenbau Construction und ...
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7<<strong>br</strong> />
3 Entwicklung der Autobahnen <strong>und</strong> der Verkehrsstärken<<strong>br</strong> />
© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau<<strong>br</strong> />
<strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />
4 Exemplarische Darstellung der Überladung von Lkws<<strong>br</strong> />
© B<strong>und</strong>esministerium f<strong>ü</strong>r Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<<strong>br</strong> />
Dies waren gewaltige technische Fortschritte<<strong>br</strong> />
innerhalb eines recht kurzen<<strong>br</strong> />
Zeitraums, die hauptsächlich von den<<strong>br</strong> />
technischen B<strong>ü</strong>ros der großen Baufirmen<<strong>br</strong> />
erarbeitet wurden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> gelangten<<strong>br</strong> />
auch häufig ihre Sondervorschläge<<strong>br</strong> />
zur Beauftragung, wobei im Hinblick<<strong>br</strong> />
auf die damals hohen Materialpreise <strong>und</strong><<strong>br</strong> />
die vergleichsweise niedrigen Lohnkosten<<strong>br</strong> />
vor allem durch Materialeinsparungen<<strong>br</strong> />
versucht wurde, Wettbewerbserfolge<<strong>br</strong> />
gegen<strong>ü</strong>ber den Verwaltungsentw<strong>ü</strong>rfen<<strong>br</strong> />
zu erzielen. Dies f<strong>ü</strong>hrte einerseits zu einer<<strong>br</strong> />
Vielzahl sehr unterschiedlicher Konstruktionen<<strong>br</strong> />
<strong>und</strong> Verfahren <strong>und</strong> andererseits<<strong>br</strong> />
zu sehr schlanken Abmessungen der<<strong>br</strong> />
Bauteile mit einem relativ geringen Bewehrungsgrad.<<strong>br</strong> />
Ähnliche Bestrebungen gab es bei den<<strong>br</strong> />
Stahl- <strong>und</strong> Stahlverb<strong>und</strong><strong>br</strong><strong>ü</strong>cken, denn<<strong>br</strong> />
hier sollte eine wiederum neu entwickelte<<strong>br</strong> />
Leichtbauweise den Materialeinsatz zu<<strong>br</strong> />
minimieren helfen, um gegen<strong>ü</strong>ber dem<<strong>br</strong> />
Spannbeton konkurrenzfähig zu bleiben.<<strong>br</strong> />
So kamen Stahl<strong>br</strong><strong>ü</strong>cken mit orthotropen<<strong>br</strong> />
Fahrbahnplatten, die zwischen 1960<<strong>br</strong> />
<strong>und</strong> 1980 errichtet wurden, mit einem<<strong>br</strong> />
Stahlanteil von ca. 350 kg/m² Br<strong>ü</strong>ckenfläche<<strong>br</strong> />
aus, während heute ca. 550 kg/m²<<strong>br</strong> />
erforderlich sind. In der ehemaligen DDR<<strong>br</strong> />
wurde bei den Br<strong>ü</strong>cken ebenfalls an Material<<strong>br</strong> />
gespart, was aber oftmals eher in<<strong>br</strong> />
Beschaffungsengpässen begr<strong>ü</strong>ndet war.<<strong>br</strong> />
Im Ergebnis sind die Probleme jedoch<<strong>br</strong> />
beinahe identisch.<<strong>br</strong> />
Erst Ende der 1970er Jahre wurden aufgr<strong>und</strong><<strong>br</strong> />
zunehmender Schäden, praktischer<<strong>br</strong> />
Erfahrungen der Bauverwaltungen<<strong>br</strong> />
<strong>und</strong> neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse<<strong>br</strong> />
die Vorschriften in Richtung einer<<strong>br</strong> />
robusteren Bauweise verschärft <strong>und</strong><<strong>br</strong> />
entsprachen danach in etwa dem jetzigem<<strong>br</strong> />
Niveau.<<strong>br</strong> />
R<strong>ü</strong>ckblickend betrachtet, war die Entwicklung<<strong>br</strong> />
des Br<strong>ü</strong>ckenbaus nach dem Zweiten<<strong>br</strong> />
Weltkrieg eine großartige Leistung aller<<strong>br</strong> />
Beteiligten, die in Westdeutschland Vorraussetzung<<strong>br</strong> />
daf<strong>ü</strong>r war, dass der Aufbau<<strong>br</strong> />
B R Ü C K E N E R H A L T U N G<<strong>br</strong> />
der Infrastruktur einigermaßen mit den<<strong>br</strong> />
Anforderungen des wirtschaftlichen Aufschwungs<<strong>br</strong> />
Schritt zu halten vermochte.<<strong>br</strong> />
Nat<strong>ü</strong>rlich fehlten in der Anfangszeit des<<strong>br</strong> />
Spannbetons die uns inzwischen bekannten<<strong>br</strong> />
Erfahrungen mit der damals noch<<strong>br</strong> />
jungen Bauweise, so dass die Br<strong>ü</strong>cken aus<<strong>br</strong> />
jener Zeit einige typische Defizite aufweisen,<<strong>br</strong> />
die uns heute Probleme bereiten. Alle<<strong>br</strong> />
diese Defizite sind mittlerweile erforscht<<strong>br</strong> />
<strong>und</strong> durch technische Maßnahmen weitgehend<<strong>br</strong> />
beherrschbar. Bei der Bewertung<<strong>br</strong> />
des Bestands im Hinblick auf den seitdem<<strong>br</strong> />
extrem angestiegenen Verkehr sind sie<<strong>br</strong> />
freilich mit zu ber<strong>ü</strong>cksichtigen, um beurteilen<<strong>br</strong> />
zu können, ob die Br<strong>ü</strong>cken auch<<strong>br</strong> />
den sich k<strong>ü</strong>nftig erhöhenden Belastungen<<strong>br</strong> />
gewachsen bleiben.<<strong>br</strong> />
2 Entwicklung des Verkehrs<<strong>br</strong> />
Der Blick auf die Verkehrsentwicklung<<strong>br</strong> />
in Deutschland nach dem Zweiten<<strong>br</strong> />
Weltkrieg zeigt sehr anschaulich, wie<<strong>br</strong> />
dynamisch <strong>und</strong> seinerzeit sicherlich kaum<<strong>br</strong> />
vorhersehbar der Verkehr auf den Straßen<<strong>br</strong> />
zugenommen hat. Ursache f<strong>ü</strong>r das sogar<<strong>br</strong> />
im Vergleich mit anderen europäischen<<strong>br</strong> />
Ländern <strong>ü</strong>berproportionale Wachstum<<strong>br</strong> />
ist vor allem die Lage Deutschlands in der<<strong>br</strong> />
Mitte Europas mit einem äußerst starken<<strong>br</strong> />
Transitverkehr sowohl in Nord-S<strong>ü</strong>d-Richtung<<strong>br</strong> />
als auch nach Öffnung der Grenzen<<strong>br</strong> />
Osteuropas in Ost-West-Richtung. Dies<<strong>br</strong> />
betrifft insbesondere die B<strong>und</strong>esfernstraßen,<<strong>br</strong> />
die bei einem Anteil am <strong>ü</strong>berörtlichen<<strong>br</strong> />
Straßennetz von nur 20 % inzwischen<<strong>br</strong> />
<strong>ü</strong>ber 40 % der Verkehrsleistungen<<strong>br</strong> />
bewältigen m<strong>ü</strong>ssen.<<strong>br</strong> />
So hat sich der Verkehr auf zahlreichen<<strong>br</strong> />
B<strong>und</strong>esfernstraßen <strong>ü</strong>ber die Jahre mehr<<strong>br</strong> />
als verdoppelt, ohne dass der Bestand<<strong>br</strong> />
entsprechend angepasst wurde. F<strong>ü</strong>r die<<strong>br</strong> />
Br<strong>ü</strong>cken ist aber nicht allein die Menge<<strong>br</strong> />
des Gesamtverkehrs entscheidend, sondern<<strong>br</strong> />
noch viel mehr die Tatsache, dass<<strong>br</strong> />
der Anteil des Schwerverkehrs vor allem<<strong>br</strong> />
in den letzten Jahren <strong>ü</strong>berproportional<<strong>br</strong> />
zugenommen hat <strong>und</strong> die zulässigen<<strong>br</strong> />
Gesamtgewichte f<strong>ü</strong>r Lkws sich von 24 t im<<strong>br</strong> />
Jahr 1956 inzwischen auf maximal 44 t<<strong>br</strong> />
im kombinierten Verkehr ebenfalls fast<<strong>br</strong> />
verdoppelt haben. Verkehrsmessungen<<strong>br</strong> />
haben außerdem ergeben, dass die Lkws<<strong>br</strong> />
heute wesentlich stärker ausgelastet <strong>und</strong><<strong>br</strong> />
in nicht unerheblichem Maß zudem <strong>ü</strong>berladen<<strong>br</strong> />
sind. Gr<strong>und</strong> hierf<strong>ü</strong>r ist sicherlich<<strong>br</strong> />
einerseits der harte Kampf um Marktanteile<<strong>br</strong> />
im Transportgewerbe <strong>und</strong> andererseits<<strong>br</strong> />
der Aspekt, dass Gewichtskontrollen<<strong>br</strong> />
mit gerichtsfesten Verwiegungen relativ<<strong>br</strong> />
selten durchgef<strong>ü</strong>hrt werden. Die Verantwortlichen<<strong>br</strong> />
des Br<strong>ü</strong>ckenbaus m<strong>ü</strong>ssen sich<<strong>br</strong> />
daher darauf einstellen, dass Überladungen<<strong>br</strong> />
ein Dauerproblem bleiben <strong>und</strong> bei<<strong>br</strong> />
BRÜCKENBAU | Dezember 2010