Ausgabe 3/2012 - Ghorfa

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ANKÜNDIGUNG 3rd Arab-German Energy Forum in Berlin Zum dritten Mal findet am 11. und 12. Oktober in Berlin das Arabisch-Deutsche Energieforum statt. Die Ghorfa veranstaltet das Forum in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Arabischen Liga und der Generalunion der arabischen Kammern. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Bundeswirtschaftsministerium und vom Auswärtigen Amt. Die Schirmherrschaft für das Forum hat erneut Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler übernommen. Die ersten beiden Energieforen waren ein voller Erfolg. Es nahmen jeweils rund 300 hochrangige Entscheidungsträger aus Deutschland und der arabischen Welt teil und tauschten sich auf fachlich hohem Niveau aus. Am Ende stand die Bekenntnis zu einer noch intensiveren Kooperation im Energiesektor. Das Energieforum war hochrangig besetzt (v. l.): Viktor Elbling, Prof. Dr. Shobokshi, Staatssekretär Homann, Dr. Bach Ein Schwerpunkt werden auch in diesem Jahr die erneuerbaren Energien sein. Deutsches Know-how und die sehr guten natürlichen Bedingungen zur Nutzung der Sonnen- und Windenergie in den arabischen Ländern ergänzen sich geradezu ideal. In fast allen arabischen Ländern sind die regenerativen Energien inzwischen Bestandteil der Energiepläne. In einigen Ländern wie Ägypten und Marokko sind bereits in Kooperation mit deutschen Firmen Solar- und Windkapazitäten geschaffen worden. Der weitere Ausbau dieser unerschöpflichen Energiequellen wird wesentlich zum künftigen Strom angebot in den arabischen Ländern beitragen. Hochkarätige Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden zu aktuellen Trends und Entwicklungen im Energiebereich der arabischen Länder berichten und diskutieren. Im Einzelnen werden auf dem Energieforum in diesem Jahr in sieben Sitzungen folgende Themen behandelt: „Wind Energy: Stormy Potentials“, „Conventional: Energy: Safeguarding Supply”, „Water Energy and Supply: Tackling Scarcity“, „Oil and Gas: Fueling Growth“, „Solar Energy: Brilliant Perspectives“, „Optimizing Energy: Efficiency in the Industry”, „Extending Grids: Connecting Countries”. Weitere Informationen zum Programm der Veranstaltung: www.energy.ghorfa.de. 4th Arab-German Education and Vocational Training Forum Das 4. Arabisch-Deutsche Bildungsforum findet vom 28. bis 29. November in Berlin statt. Die Ghorfa richtet es wiederum in Kooperation mit iMOVE, einer Initiative des Bundesbildungsministeriums zum Export von Bildungsdienstleistungen, aus. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat erneut Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan übernommen. Sie wird auch eine Rede auf der Eröffnungsveranstaltung am 28. November halten. Wie im Vorjahr werden nahezu 300 Experten aus Deutschland und der arabischen Welt erwartet: „Das Bildungsforum hat sich erfolgreich etabliert und stellt für deutsche Bildungsanbieter, die in den arabischen Ländern Fuß fassen wollen, das wichtigste Event hierzulande dar“, sagt Ghorfa- Generalsekretär Abdulaziz Al-Mikhlafi. Drei Sitzungen zu folgenden Themen stehen auf dem Programm: „Bridges between Germany and the Arab Countries – Transfer of Education Frameworks“, „Transitions from School to Work – Occupational Guidance“, „Current Pilots for Arab-German Cooperation Projects“. Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Schavan eröffnet das 3. Arab-German Education and Vocational Training Forum Die abschließende Plenarsitzung hat den Titel „Business Opportunities under the Influence of the Current Movements – Visions for the Future“. Deutsche Firmen und Institutionen aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie aus dem Hochschulbereich haben im Rahmen des Forums ausgiebig Gelegenheit, sich über Kooperationsmöglichkeiten mit den arabischen Ländern zu informieren und mit hochrangigen Persönlichkeiten und Experten aus der Region Kontakt aufzunehmen. Auf dem letzten Bildungsforum hatte Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan in ihrer Eröffnungsrede festgestellt, dass bei der arabisch-deutschen Zusammenarbeit im Bildungssektor in der jüngeren Vergangenheit erhebliche Fortschritte erzielt worden seien. Jetzt komme es darauf an, die bilateralen Kooperationen auszubauen und zu vertiefen. Fotos: Ghorfa 20 SOUQ 3/2012
BILDUNG Die berufliche Bildung rückt in den arabischen Golfstaaten immer stärker in den Fokus Die arabischen Golfstaaten investieren weiter massiv in die Bildung. In den Fokus rückt dabei immer stärker die berufliche Ausbildung. Sie befindet sich vielfach noch im Aufbau. Für deutsche Branchenunternehmen eröffnen sich insbesondere in Saudi-Arabien interessante geschäftliche Chancen. von Dr. Ralf Neubauer Die arabischen Golfstaaten investieren weiter massiv in die Bildung. In den Fokus rückt dabei immer stärker die berufliche Ausbildung. Sie befindet sich vielfach noch im Aufbau. Für deutsche Branchenunternehmen eröffnen sich insbesondere in Saudi-Arabien interessante geschäftliche Chancen. Der Bildungssektor in den Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) bleibt auf Wachstumskurs. Das ist das Fazit eines Branchenreports, den jetzt die Investmentbank Alpen Capital vorgelegt hat. Danach wird die Zahl der Studenten und Schüler in der Region von 10,2 Mio. im Jahr 2011 auf 11,6 Mio. im Jahr 2016 zunehmen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 2,7 Prozent entspricht (siehe auch Tabelle 1). Hauptgrund für diesen Anstieg sei das Bevölkerungswachstum in den GCC-Staaten. Dem Report zufolge wächst die Zahl der Schüler in den einzelnen Schulformen unterschiedlich stark. Das höchste Wachstum (11,2 Prozent) wird im Bereich der Vorschulerziehung erwartet. Es folgt der tertiäre Bereich (Berufsausbildung und Unterricht an Hochschulen) mit einem Zuwachs von jährlich 4,6 Prozent (siehe Tabelle 2). In der „Primary Education“ (Grundschule) wächst die Zahl der Schüler um jährlich 1,7 Prozent. Das geringste Wachstum wird mit 1,6 Prozent in der „Secondary Education“ erwartet, die der Sekundarstufe I und II in Deutschland entspricht. Auf diesen Bereich entfielen im Jahr 2011 etwa 83 Prozent aller Schüler und Studenten am Golf. Der Report von Alpen Capital skizziert eine Reihe von Trends, die den Bildungssektor in den GCC-Staaten auszeichnen. So schicken immer mehr Eltern ihre Kinder auf private Schulen, weil dort die Qualität der Bildung höher sei als an privaten Schulen. Auch nimmt aufgrund der wachsenden Zahl der in den Golfstaaten lebenden Ausländer die Zahl der privaten internationalen Schulen ständig zu. Als größte Herausforderung des Bildungssektors wird der ausgesprochene Mangel an qualifizierten Lehrern genannt. Vor allem für die Betreiber privater Schulen stellt dies ein potenziell Auch im Oman wird in die Ausbildung der Jugend investiert großes Problem dar. Beklagt wird zudem die im internationalen Vergleich geringe Beteiligung junger Menschen an der tertiären Bildung, also an der Berufsausbildung und an dem Unterricht an Hochschulen. Der Grund hierfür bestehe darin, dass die vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten nicht den Erfordernissen des Arbeitsmarktes entsprächen. Viele junge Menschen studieren daher im Ausland. In den GCC-Staaten sei daher, so Alpen Capital, in der jüngeren Vergangenheit die technische und berufliche Ausbildung in den Vordergrund gerückt. Die Länder hätten erkannt, dass entsprechende und qualitativ gute Angebote nachhaltig dazu beitragen, die Arbeitslosigkeit zu senken. Es gebe daher in der Region ein wachsendes Interesse an einer Zusammenarbeit mit ausländischen Institutionen und Firmen in diesem Bereich. Beispielsweise habe Saudi-Arabien in Kooperation mit privaten Firmen und ausländischen Institutionen eine Reihe von Berufsbildungszentren etabliert. Tatsächlich steht der Bildungssektor in dem bevölkerungsreichsten Land der arabischen Halbinsel vor großen Veränderungen und Herausforderungen. Das hat eine Anfang diesen Jahres veröffentlichte Studie von iMOVE, der Initiative des Bundesbildungsministeriums für den Bildungsexport, eindrucksvoll belegt. Der Studie zufolge sind mehr als 50 Prozent der saudi-arabischen Bevölkerung im Alter von unter 16 Jahren. Jedes Jahr drängen über 430.000 Schulabgängerinnen und -abgänger und Hochschulabsolventinnen und -absolventen auf den Arbeitsmarkt. Bei Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen und technischen Ausbildungsgängen wird dabei oftmals eine ungenügende Eignung für die tatsächlichen Anforderungen des Arbeitsmarktes bemängelt. Über 50 Prozent der registrierten Arbeitslosen haben zudem lediglich eine Schulbildung genossen. Deswegen ist in technischen Berufen der Anteil der ausländischen Arbeitskräfte in dem Königreich mit 95 Prozent sehr hoch. Laut iMOVE wirkt die saudische Regierung mit einem umfangreichen Weiterbildungsprogramm für die heimische Bevölkerung dieser Situation entgegen. So sind im Staatshaushalt für das Jahr 2012 45 Mrd. US-Dollar für die Bildung und Qualifi kation reserviert. Die Bildungsausgaben machen damit 24 Prozent des gesamten Budgets aus. Doch reichen die Kapazitäten der öffentlichen Weiterbildungseinrichtungen derzeit noch nicht aus, um eine hohe Zahl von Studierenden aufzunehmen und auszubilden. Den Angaben zufolge finden lediglich 32 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber für öffentliche Aus- und Weiterbildungsprogramme einen Platz in den staatlichen Einrichtungen. Ein wichtiger Player in der Berufsausbildung des Königreiches ist laut iMOVE die staatliche „Technical and Vocational Training Corporation“ (TVTC). Ihr Fokus liegt auf generellen Trai- SOUQ 3/2012 21
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