Ausgabe 3/2012 - Ghorfa
Ausgabe 3/2012 - Ghorfa
Ausgabe 3/2012 - Ghorfa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BILDUNG<br />
Studenten in Bahrain beim Lernen in der Arbeitsgruppe<br />
„Vision 2030“ dar. Mit diesem Programm<br />
treibt die Regierung in Bahrain die Diversifizierung<br />
der Volkswirtschaft voran.<br />
In der jüngeren Vergangenheit wurden zahlreiche<br />
Bildungsinitiativen gestartet. So wurde<br />
an der University of Bahrain das Teacher<br />
Training College geschaffen, die Bahrain Polytechnic<br />
gegründet und das Crown Prince<br />
International Scholarship Programme ins<br />
Leben gerufen. Auch wurde die Quality Assurance<br />
Authority (QAA) eingerichtet. Aufgabe<br />
dieser Institution ist es, die Bildungseinrichtungen<br />
in dem Land zu beurteilen.<br />
Durch regelmäßige Leistungsüberprüfungen<br />
und entsprechende Handlungsempfehlungen<br />
sollen die Bildungsstandards weiter<br />
verbessert werden.<br />
Bahrain hat sich bei seinen Bildungsreformen<br />
an internationalen Best Practices orientiert<br />
und steht deshalb im globalen Vergleich<br />
sehr gut da. Zu einer ausgesprochen<br />
positiven Beurteilung kommt beispielsweise<br />
der Global Gender Gap Report 2011 des<br />
World Economic Forum. Danach liegt die<br />
„zentrale Stärke“ Bahrains „weiter im Bildungsbereich,<br />
wo die Einschulungsquoten<br />
von Mädchen in primären und tertiären<br />
Bildungseinrichtungen ungefähr denen der<br />
Jungen entsprechen und im Bereich der<br />
Hochschulbildung diese sogar übertreffen.“<br />
Derzeit gibt es in Bahrain mehr als 250<br />
Grund- und Sekundarschulen. Darunter<br />
sind 65 Privatschulen, an denen nach britischen,<br />
US-amerikanischen, französischen,<br />
indischen, japanischen oder pakistanischen<br />
Lehrplänen unterrichtet wird. Über die<br />
Gründung einer deutschen Schule in Bahrain<br />
wird gegenwärtig verhandelt.<br />
Bahrainische Unternehmen sind sehr an<br />
der Einführung des weltweit anerkannten<br />
deutschen Berufsausbildungssystems, also<br />
der dualen Ausbildung, interessiert. Dieser<br />
Wunsch bezieht sich vor allem auf die Bereiche<br />
Maschinenbau sowie Umwelt- und Chemietechnik.<br />
Daneben würde Bahrain gerne<br />
eng mit weiteren internationalen Anbietern<br />
in der Berufsbildung und mit externen Akkreditierungsbehörden<br />
zusammenarbeiten.<br />
Im Fokus stehen hier die Bereiche Medizin<br />
(vor allem Krankenpflege und Zahnmedizin),<br />
Logistik, IT und Telekommunikation.<br />
Unterstützung und Anreize bieten in diesem<br />
Zusammenhang die Programme der<br />
bahrainischen Entwicklungsorganisation<br />
Tamkeen. Sie vergibt Stipendien an Studierende<br />
und Arbeitgeber, um die technischen<br />
Kompetenzen von Mitarbeitern in strategischen<br />
Branchen zu verbessern.<br />
Im Jahr 2011 haben Tamkeen und das Bahrain<br />
Economic Development Board (EDB)<br />
gemeinsam das International Placement<br />
Programme ins Leben gerufen. Es soll den<br />
interkulturellen Austausch fördern und<br />
jungen bahrainischen Universitätsabsolventen<br />
die Möglichkeit eröffnen, bei wichtigen<br />
Handelspartnern im Ausland, auch<br />
in Deutschland, praktische Erfahrungen zu<br />
sammeln. Aus Deutschland haben sich bisher<br />
die Firmen Hochtief, RMA und BASF<br />
dem Programm angeschlossen.<br />
Ein wichtiges Event in Bahrain ist das Education<br />
Project. Diese Konferenz wurde von<br />
Kronprinz Salman bin Hamad Al Khalifa<br />
ins Leben gerufen und brachte 2010 mehr<br />
als 600 Bildungsfachleute aus 50 Ländern<br />
zusammen. Sie diskutierten über zahlreiche<br />
Aspekte der Bildungspolitik und darüber,<br />
wie die Bildungserfolge in Bahrain noch<br />
verbessert werden können.<br />
Eine bedeutende Institution in Bahrain ist<br />
das Economic Development Board. Das EDB<br />
gilt als dynamische Behörde. Ihre Aufgabe<br />
ist es ist, ausländische Investoren zu gewinnen<br />
und ausländische Unternehmen<br />
beim Aufbau geschäftlicher Aktivitäten in<br />
Bahrain zu unterstützen. Kleine und mittlere<br />
Unternehmen aus Deutschland und ihr<br />
technisches Know-how sind in dem Königreich<br />
besonders willkommen.<br />
Mittlerweile sind rund 60 deutsche Firmen<br />
in Bahrain angesiedelt und haben Stellen auf<br />
allen Ebenen und in allen Funktionen geschaffen.<br />
Wer in dem Königreich Geschäfte<br />
macht, agiert in einer Win-Win-Situation:<br />
Deutsche Unternehmen profitieren von der<br />
hochproduktiven, gut ausgebildeten und<br />
zweisprachigen nationalen Erwerbsbevölkerung,<br />
Bahrain kann deutsches Fachwissen<br />
und deutsche Erfahrungen nutzen.<br />
24 SOUQ 3/<strong>2012</strong>