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Georg Büchner Woyzeck

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DF<br />

Arbeitsauftrag<br />

Hört euch die Szenen 3, 4, 9 und 20 an und notiert,<br />

welchen Eindruck der Tambourmajor von Marie hat.<br />

Überprüft am Text, ob dieser Höreindruck stimmt,<br />

indem ihr die Wortfelder analysiert, mit denen<br />

die Marie beschrieben wird.<br />

Wählt ein prägnantes Textzitat aus und stellt eure<br />

Ergebnisse der Klasse vor.<br />

Im Sinne eines hermeneutischen Arbeitens kann nach der<br />

Erarbeitungsphase erneut auf die Ergebnisse der Einstiegsphase<br />

zurückgegriffen werden, sodass die Schüler/<br />

-innen ihre vorläufigen Einschätzungen der Figur kritisch<br />

hinterfragen können.<br />

Begründet, warum ihr an eurer eingangs gefassten<br />

Meinung zu Marie festhaltet oder warum ihr sie<br />

korrigiert.<br />

Marie aus der Perspektive der Gesellschaft<br />

Stellvertretend für die Gesellschaft sollen in Szene 3<br />

Margreths Aussagen über Marie und deren Konsequenzen<br />

für den Blick auf die Figur untersucht werden. Zusätzlich<br />

können die Schüler/-innen anhand einschlägiger Quellentexte<br />

die soziale Stellung der Frau in der frühkapitalistischen<br />

Gesellschaft recherchieren. Wichtig ist, dass die<br />

Schüler/-innen erfahren, warum es sich um ein nicht-eheliches<br />

Verhältnis zwischen Marie und <strong>Woyzeck</strong> handelt<br />

und welche sozialen Konsequenzen dies für Marie hat:<br />

Unmöglichkeit, die Beziehung zu legalisieren, gesellschaftliche<br />

Ächtung, wirtschaftliche Abhängigkeit von<br />

<strong>Woyzeck</strong>. Die Schüler/-innen erkennen, dass die ohnehin<br />

engen Entwicklungsperspektiven der Figur sich durch<br />

die Bindung an <strong>Woyzeck</strong> noch verschärfen. So kann die<br />

sexuelle Affäre mit dem Tambourmajor eingeordnet<br />

werden als gewaltsamer Ausbruch in Form einer fehlgeschlagenen<br />

eskapistischen Reaktion.<br />

Vertiefung<br />

1. Möglich wäre die textproduktive Aufgabe, einen<br />

Nachruf auf Marie aus der Sicht der Nachbarin zu verfassen,<br />

um so Maries gesellschaftliche Determination<br />

noch einmal in den Vordergrund zu rücken.<br />

2. Alternativ dazu können sich die Schüler/-innen mit<br />

dem Gedicht Untreu von August Stramm auseinandersetzen,<br />

indem sie in ihm die Position <strong>Woyzeck</strong>s<br />

erkennen und dazu ein Parallelgedicht aus der Sicht<br />

Maries entwerfen. (Material 4)<br />

3. Als weiteren analytischen Zugriff können die Schüler/<br />

-innen, ausgehend von Sigmund Freuds Ausführungen<br />

zum Schichtenmodell, die Figur Maries psychoanalytisch<br />

erarbeiten und in ihrer inneren Spannung<br />

zwischen Ich, Über-Ich und Es erfahren. (Material 5)<br />

Material 4:<br />

August Stramm: Untreu / Parallelgedicht<br />

Arbeitsauftrag<br />

Hört euch die Szene 3 an und notiert, welchen<br />

Eindruck Margreth als eine Repräsentantin der<br />

Gesellschaft von Marie hat. Wählt ein prägnantes<br />

Textzitat aus und stellt eure Ergebnisse der Klasse vor.<br />

Informiert euch über die ökonomische Stellung der<br />

Frau zu Beginn des 19. Jahrhunderts.<br />

Arbeitsauftrag<br />

Stellt Freuds Schichtenmodell grafisch dar.<br />

Sucht aus dem Drama Textstellen, an denen das<br />

Einwirken verborgener Kräfte auf Marie deutlich<br />

wird. Diskutiert Möglichkeiten und Grenzen,<br />

Freuds Erkenntnisse auf die Persönlichkeitsstruktur<br />

eines Menschen anzuwenden.<br />

Marie aus der Perspektive der Gesellschaft<br />

Nach der Vorstellung der Gruppenergebnisse sollen die<br />

Schüler/-innen mit Hilfe der ausgewählten Zitate zu einer<br />

Bewertung der Selbstwahrnehmung Maries gelangen.<br />

Dabei sollte auf die Szenen 3, 6, 9, 13 und 20 eingegangen<br />

werden, um der Bewertung eine möglichst genaue<br />

Textkenntnis voranstellen zu können.<br />

Material 5:<br />

Sigmund Freud:<br />

Schichtenmodell<br />

Wie schätzt Marie ihre Situation ein?<br />

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