Georg Büchner Woyzeck
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<strong>Georg</strong> <strong>Büchner</strong>: <strong>Woyzeck</strong> – eine Bearbeitung in Hörstationen<br />
Material 19/1: Audiofeature: Beispiel einer Schülerarbeit<br />
Audiofeature: <strong>Woyzeck</strong><br />
Europäische Schule Karlsruhe<br />
Klasse 5 d (10. Klasse)<br />
Schuljahr 2009 / 2010<br />
nach einer Vorlage von <strong>Georg</strong> <strong>Büchner</strong>, <strong>Woyzeck</strong><br />
Vorrede<br />
Station 5:<br />
Beim Militär<br />
Station 1:<br />
Waisenhaus<br />
Station 6:<br />
Wieder im Wirtshaus<br />
Station 2:<br />
Wirtshaus<br />
Station 7:<br />
Die Nachbarin<br />
Station 3:<br />
Auf der Strasse<br />
Station 8:<br />
Rückschau / Beim Gericht<br />
Station 4:<br />
Im Krankenhaus<br />
Abspann<br />
Vorrede<br />
(Musik ein- und ausblenden)<br />
ERZÄHLER:<br />
<strong>Woyzeck</strong>, ein Dramenfragment. Audiofeature von der<br />
5 d der Oberschule Europäische Schule Karlsruhe.<br />
ERZÄHLER:<br />
Nach dem tragischen Fall der Familie (betont) <strong>Woyzeck</strong><br />
und Zickwolf hinterlassen sie einen alleingelassenen<br />
Sohn: Christian Zickwolf. Da der Junge nun als Waise<br />
aufwachsen würde, schickte man ihn in ein abgelegenes<br />
Waisenheim, wo nun versucht wird, dem Jungen eine<br />
Kindheit zu ermöglichen. Bis zu seinem 18. Lebensjahr<br />
hielt er sich dort auf, lernte fleißig für die Schule und<br />
gab immer sein Bestes in allem, was er tat. Denn er<br />
hatte immer schon das Gefühl, dass etwas in ihm nicht<br />
komplett war. Etwas fehlte ihm: Familie. Diese<br />
ununterdrückbare Mischung aus Neugier und Einsamkeit<br />
half ihm dabei, die Kraft für eine Suche nach sich<br />
selbst und der Geschichte seiner Eltern zu sammeln.<br />
Er könnte nicht mit sich selbst leben, ohne endlich die<br />
Wahrheit zu erfahren.<br />
Die Chance ergab sich an seinem 18. Geburtstag, als er<br />
eine Mappe bekam mit seinen Geburtsunterlagen.<br />
Außer der Geburtsurkunde befand sich darin ein älterer<br />
Zeitungsartikel. (Musik)<br />
Station 1: Waisenhaus<br />
[Christian liest Geburtsurkunde:]<br />
CHRISTIAN:<br />
Geburtsurkunde Christian Zickwolf, Mutter:<br />
Marie Zickwolf, Vater: Franz <strong>Woyzeck</strong>.<br />
[Christian liest Zeitungsbericht (Papierrascheln):]<br />
Mann ermordet seine Lebensgefährtin. Eine schreckliche<br />
Nachricht erschütterte die Stadt am gestrigen Abend,<br />
als die junge Marie Z. tot aufgefunden wurde, der Körper<br />
blutbeschmiert und mit zahlreichen Messerstichen<br />
versehen. Unter strengem Mordverdacht steht<br />
ihr Lebensgefährte und Soldat Franz W., von welchem<br />
bisher jede Spur fehlt.<br />
[Monolog Christian (Zuggeräusche im Hintergrund):]<br />
Der Name der Stadt steht auch dabei. Wenn ich das<br />
Waisenhaus sowieso verlasse, sollte ich der Sache auf die<br />
Spur gehen und die Stadt besuchen. Das ist die Chance,<br />
mehr über mich zu erfahren, meine Eltern und meine<br />
eigentliche Herkunft! War mein Vater ein Mörder? Und<br />
wenn ja, was hat ihn dazu gebracht, meine Mutter<br />
umzubringen? Bevor ich meine Ausbildung beginne,<br />
will ich wenigstens das wissen.<br />
[Christan steigt aus dem Zug aus<br />
(Zuggeräusche – Stadtgeräusche)]<br />
Station 2: Wirtshaus<br />
LEIERKASTENMANNLIED (draußen):<br />
Auf der Welt ist kein Bestand<br />
Wir müssen alle sterben<br />
Das ist uns wohlbekannt<br />
Ein Leben kann nicht alles sein<br />
Ich hab’ so viel zu tun<br />
Das reicht mir niemals – eins allein<br />
Hab’ keine Zeit zu ruhn’<br />
Das Leben geht irgendwann zwar zu Ende<br />
Aber ich bin trotzdem noch da.<br />
Wenn Freunde an mich Gedanken verschwende’<br />
In ihren Erinnerungen bin ich noch der Star.<br />
Was wir in unserem Leben schaffen<br />
Ist für alle danach zu sehen<br />
Häuser, Kunstwerke und solche Sachen<br />
Bleiben trotzdem noch bestehen.<br />
(Christian betritt das Wirtshaus, Tür quietscht,<br />
Kneipengeräusche)