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Der Lindenberger Bürgermeister Josef Fehr - Gmv-lindenberg.de

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<strong>Fehr</strong> war ein erfahrener Kommunalpolitiker. Zuletzt war er „Sparmeister“ und<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Schulkommission. Dass nur 161 Bürger an <strong>de</strong>r Wahl teilnahmen, obwohl<br />

Lin<strong>de</strong>nberg schon etwas über 3 000 Einwohner zählte, lag am damaligen Wahlrecht:<br />

Bis zur Revolution von 1918 war nur eine Min<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r erwachsenen Einwohner<br />

wahlberechtigt. Man musste männlich sein, das Bürgerrecht haben, besteuerte Güter<br />

besitzen, o<strong>de</strong>r ein besteuertes Gewerbe ausüben. Diese Begrenzungen brachten es mit<br />

sich, dass im <strong>Lin<strong>de</strong>nberger</strong> Gemein<strong>de</strong>rat (Gemein<strong>de</strong>ausschuss) die Hutfabrikanten,<br />

Käsegroßhändler und an<strong>de</strong>re Geschäftsleute das Sagen hatten und die <strong>Bürgermeister</strong><br />

damals alle <strong>de</strong>n Liberalen 22 angehörten o<strong>de</strong>r ihnen nahe stan<strong>de</strong>n.<br />

Als <strong>Josef</strong> <strong>Fehr</strong> am 15.2.1902 sein Amt als neuer <strong>Bürgermeister</strong> 23 antrat, warteten auf<br />

ihn vielfältige Aufgaben, <strong>de</strong>nn Lin<strong>de</strong>nberg war ein aufstreben<strong>de</strong>r Ort, <strong>de</strong>r sich<br />

boomartig zur Industriekleinstadt entwickelte. So wuchs die Bevölkerung während<br />

<strong>Fehr</strong>s sechsjähriger Amtszeit von 1902 bis 1908 von etwas über 3 000 auf mehr als<br />

4 000 Einwohner. Er erkannte, dass dieses Gemeinwesen fortan nicht länger – wie in<br />

seinem Fall – aus einem Hinterzimmer im Privathaus <strong>de</strong>s <strong>Bürgermeister</strong>s mit nur zwei<br />

Beamten (damals <strong>de</strong>r Marktschreiber Ferdinand Sponsel und <strong>de</strong>r Schutzmann Lorenz<br />

Wucher) vernünftig geleitet wer<strong>de</strong>n konnte. Er brachte <strong>de</strong>shalb die <strong>Lin<strong>de</strong>nberger</strong> dazu,<br />

für die Amtsgeschäfte <strong>de</strong>s <strong>Bürgermeister</strong>s ein Rathaus zu bauen. Er erreichte auch, dass<br />

die <strong>Lin<strong>de</strong>nberger</strong> beantragten in die Gemein<strong>de</strong>n mit städtischer Gemein<strong>de</strong>verfassung<br />

aufgenommen zu wer<strong>de</strong>n, um mit einer „Magistratsverfassung“ Entscheidungsprozesse<br />

zügiger durchführen zu können. Bei<strong>de</strong>s waren wesentliche Weichenstellungen auf <strong>de</strong>m<br />

Weg zur Stadterhebung Lin<strong>de</strong>nbergs.<br />

In <strong>Josef</strong> <strong>Fehr</strong>s Amtszeit als <strong>Bürgermeister</strong> (15.2.1902 – 15.2.1908) fielen folgen<strong>de</strong><br />

Ereignisse 24 , die für die Entwicklung <strong>de</strong>r Marktgemein<strong>de</strong> 25 be<strong>de</strong>utsam waren:<br />

1902 Die Gemein<strong>de</strong>versammlung beschließt am 22.6. mit großer Mehrheit eine<br />

gemeindliche Wasserversorgung zu errichten. Dazu soll u.a. Baumeister Ulrich<br />

Bilger ein Hochreservoir auf <strong>de</strong>m Na<strong>de</strong>nberg errichten.<br />

Das Rädlersche Wasserkraft-Elektrizitätswerk in Rickenbach (bei Schei<strong>de</strong>gg) stößt<br />

an Kapazitätsgrenzen. Lorenz Rädler und sein Sohn Hugo erweitern ihr Unternehmen<br />

durch <strong>de</strong>n Bau eines Dampf-Elektrizitätswerk an <strong>de</strong>r späteren Prinz-Ludwig-Straße.<br />

1903 Die gemeindliche Wasserversorgungsanlage geht <strong>de</strong>r Vollendung entgegen.<br />

Die Rohrleitung vom Quellgebiet Gaisgau bis zum Wasserreservoir wird vollen<strong>de</strong>t und

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