50 Jahre Drk-Blutspende in Hessen - Drk-Blutspendedienste

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Zellseparation und GMP-Reinräume 30 DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen In der Abteilung Zellseparation werden maßgeschneiderte Zelltherapeutika zur Behandlung von Patienten hergestellt, die an schweren Erkrankungen wie z.B. Blutkrebs (Leukämie) erkrankt sind. Für viele dieser Patienten konnten in den letzten Jahren hoffnungsvolle Therapien entwickelt werden und so ist die Diagnose „Leukämie” nicht mehr ohne jede Chance auf Heilung. Dies trifft erfreulicherweise besonders auf Kinder zu, denen durch die Stammzelltransplantation heute oftmals geholfen werden kann. In der Abteilung für Zellseparation des Blutspendedienstes werden durch ein dialyseähnliches Verfahren, die Apherese, Präparate hergestellt, ohne die die modernen und oftmals aufwendigen Therapien nicht möglich wären. So werden nicht nur alle Aphereseverfahren, also z. B. Thrombapherese und Leukapherese (auch therapeutisch) angeboten. Für refraktäre Patienten kann nach der Analyse auf etwaige Antikörper auch ein spezielles HLAkompatibles Thrombapherese-Präparat hergestellt werden. Für Patienten mit malignen Erkrankungen werden hier Stammzellen gewonnen (autologe Stammzellapheresen), bei Bedarf aufgereinigt, bei -160°C geregelt tiefgefroren und in flüssigem Stickstoff gelagert. Aber auch im Rahmen von Stammzellspenden gesunder Familien- oder Fremdspender erfolgt die allogene Stammzellapherese und Tiefkühllagerung in unserem Haus. Neben Blutstammzellen und Thrombozyten werden auch Lymphozyten, mononukleäre Zellen und Granulozyten hergestellt, die ihren Einsatz ebenfalls in der Krebstherapie finden. So spielen diese Präparate, ebenso wie klassische Erythrozytenkonzentrate, eine wichtige Rolle im Rahmen der Knochenmarktransplantation, weil sie für die Patienten den Zeitraum überbrücken, den das Stammzelltransplantat benötigt, bis das blutbildende System wiederhergestellt ist. Der Blutspendedienst arbeitet hier eng mit den Universitätskliniken zusammen und ist ein wichtiges Bindeglied in dem Bemühen verschiedener Fachkliniken, eine moderne Therapie gemäß dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu ermöglichen.
In den Instituten Frankfurt, Mannheim und Ulm hat der Blutspendedienst zu diesem Zweck aufwendige Reinraumanlagen installiert, die eine Aufarbeitung von hochmanipulierten Zellpräparaten gemäß den gesetzlichen Vorgaben unter „GMP”-Bedingungen erlauben. In diesen in Deutschland zum Teil einzigartigen Reinräumen, werden Zellen durch Magnetsäulen angereichert und in Kulturen gezüchtet. Viele dieser Zellen finden ihren Einsatz in der Krebstherapie, wie z.B. CD34-selektionierte Blutstammzellen, Immunzellen (T- und NK-Zellen) und Vakzine (dendritische Zellen). Der Blutspendedienst nimmt darüber hinaus aktiv an der Forschung und Entwicklung von Gewebeersatztherapien teil. Hierunter versteht man den Versuch, defekte Zellen des Patienten durch neu gezüchtete gewebespezifische Zellen zu ersetzen. Dazu zählt der Ersatz von Herzmuskelzellen durch Knochenmarkstammzellen nach Herzinfarkt, die Züchtung von autologen Knorpelzellen (Chondrozyten) zur Therapie von Knorpeldefekten im Kniegelenk, sowie der Ersatz von Knochengewebe durch Transplantation von Knochenmarkstammzellen. Die Züchtung, Präparation und Kryokonservierung dieser speziellen Zellpräparate verlangt auch ein breites Spektrum an Laboruntersuchungen zur Qualitätskontrolle dieser Präparate. So sind an die Abteilungen für Zellseparation spezielle Labors angegliedert, die eine Phänotypisierung und Charakterisierung der Zellen mittels Durchflusszytometrie erlauben und darüber hinaus über alle gängigen Methoden der Zellkultur von Blutstammzellen verfügen. Somit sind beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen die Weichen bereits für die moderne Zell- und Gentherapie gestellt. Dr. med. Torsten Tonn Dr. med. Markus M. Müller 50 Jahre DRK-Blutspende in Hessen 31
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