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Komplexe Zahlen.pdf - gilligan-online

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1 <strong>Komplexe</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

1.1 Definition:<br />

2<br />

Die Menge C { x + iy x,y ∈R; i = −1}<br />

= heißt Menge der komplexen <strong>Zahlen</strong>;<br />

i heißt imaginäre Einheit.<br />

Für y = 0 erhält man die reellen <strong>Zahlen</strong>, für x = 0 die rein imaginären <strong>Zahlen</strong>.<br />

Die Menge R der reellen <strong>Zahlen</strong> läßt sich als Punkt auf der x-Achse (<strong>Zahlen</strong>strahl) darstellen.<br />

Zur Darstellung der Menge C faßt man komplexe <strong>Zahlen</strong> auf als reelle <strong>Zahlen</strong>paare, die sich<br />

als Vektoren (Zeiger) oder als Punkte einer [x,y]-Ebene darstellen lassen.<br />

1.2 Darstellung einer komplexen Zahl z:<br />

Kartesische Form:<br />

z = x + iy<br />

x-Achse<br />

reelle Achse<br />

y-Achse<br />

imaginäre Achse<br />

x = Re(z) Realteil von z<br />

y = Im(z) Imaginärteil von z<br />

z = x − iy Konjugiert komplexe Zahl von z<br />

2<br />

2<br />

z = x + y Betrag von z<br />

Polarkoordinaten-Form:<br />

z = r(cosϕ + isinϕ)<br />

r<br />

Abstand zum Ursprung<br />

ϕ<br />

Winkel mit der positiven reellen Achse<br />

z = r(cosϕ − isinϕ)<br />

Konjugiert komplexe Zahl von z<br />

Exponentialform:<br />

iϕ<br />

z = re<br />

Bezeichnungen wie bei der Polarkoordinaten-Form.<br />

z = re<br />

−iϕ<br />

Bezeichnungen:<br />

2<br />

2<br />

Konjugiert komplexe Zahl von z<br />

r = z = x + y Betrag der komplexen Zahl z, r ≥ 0<br />

ϕ = argz<br />

Argument (Winkel) von z, ϕ ∈R<br />

Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Darstellungen:<br />

x = r cos ϕ<br />

y = r sin<br />

r =<br />

x<br />

2<br />

tan ϕ =<br />

ϕ<br />

+ y<br />

y<br />

x<br />

2<br />

⎪<br />

⎧ϕ = arctan<br />

⇒ ⎨<br />

⎪⎩<br />

ϕ = arctan<br />

y<br />

y x x<br />

± π<br />

für x > 0<br />

für x < 0<br />

(1. oder 4. Quadrant)<br />

( 2. oder 3. Quadrant)<br />

© 2004 Jürgen Gilg · Alle Rechte vorbehalten · Nur zur privaten Nutzung · Öffentliche und kommerzielle Verwendung und Verbreitung sowie Vervielfältigung nur nach Rücksprache mit dem Autor<br />

1<br />

© j. gilg 04<br />

<strong>gilligan</strong>


1.3 Rechnen mit komplexen <strong>Zahlen</strong>:<br />

z<br />

iϕ1 iϕ2<br />

1 = x1<br />

+ iy1<br />

= r1e<br />

, z2<br />

= x 2 + iy 2 = r2e<br />

Addition und Subtraktion:<br />

• Kartesische Form:<br />

Addition und Subtraktion zweier komplexer <strong>Zahlen</strong> in kartesischer Form erfolgt wie bei<br />

Vektoren koordinatenweise.<br />

± z = (x + iy ) ± (x + iy ) = (x + x ) ± i(y y )<br />

z1 2 1 1 2 2 1 2 1 + 2<br />

Multiplikation und Division:<br />

• Kartesische Form:<br />

Multiplikation: Einfaches Ausmultiplizieren<br />

z1 ⋅ z2<br />

= (x1<br />

+ iy1)(x2<br />

+ iy2<br />

) = x1x<br />

2 + ix1y<br />

2 + iy1x2<br />

+ i y1y<br />

2 = (x1x<br />

2 − y1y2<br />

) + i(x1y<br />

2 + x2y1)<br />

Division: Nenner reell machen⇒ (Erweitern mit der konjugiert komplexen Zahl des<br />

Nenners)<br />

z1<br />

(x1<br />

+ iy1)<br />

(x1<br />

+ iy1)(x<br />

2 − iy2<br />

) x1x<br />

2 + y1y<br />

2 x 2y1<br />

− x1y<br />

2<br />

= =<br />

= ... =<br />

+ i<br />

z (x + iy ) (x + iy )(x − iy )<br />

2 2<br />

2 2<br />

x + y x + y<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

• Exponentialform:<br />

Multiplikation: Beträge multiplizieren, Argumente addieren<br />

z<br />

1<br />

⋅ z<br />

2<br />

= r e<br />

1<br />

iϕ<br />

1 iϕ2<br />

i( 1 2 )<br />

r2e<br />

r1r<br />

2 e ϕ +ϕ<br />

=<br />

2<br />

2<br />

Bei der Multiplikation einer komplexen Zahl z mit der rein imaginären Zahl w = e<br />

iα wird der<br />

Zeiger von z um den Winkel α gedreht.<br />

Division: Beträge dividieren, Argumente subtrahieren<br />

z<br />

z<br />

iϕ<br />

1 r1e<br />

1<br />

r1<br />

i( ϕ1−ϕ2<br />

)<br />

= = e<br />

iϕ2<br />

2 r r<br />

2e<br />

2<br />

Potenzen mit rationalen Hochzahlen:<br />

• Exponentialform:<br />

Potenzierung: Betrag potenzieren, Argument multiplizieren<br />

z<br />

k<br />

= (re<br />

iϕ<br />

k<br />

)<br />

= r<br />

k<br />

e<br />

ikϕ<br />

Wurzeln aus komplexen <strong>Zahlen</strong>:<br />

• Formel von Moivre<br />

Für jede komplexe Zahl in Exponentialform w = re ≠ 0 hat die Gleichung z = w = re<br />

genau n verschiedene Lösungen, nämlich die n n-ten Wurzeln aus w. Alle n-ten Wurzeln<br />

erhält man durch potenzieren der kleinsten Wurzel – der Wurzel mit dem kleinsten<br />

positiven Winkel. Alle n verschiedenen Wurzeln aus w liegen auf einem Kreis um den<br />

Ursprung mit dem Radius n r . Sie bilden ein regelmäßiges n-Eck.<br />

Diese n Wurzeln berechnet man wie folgt:<br />

n<br />

i( ϕ<br />

+ 2<br />

n<br />

k ⋅ π<br />

n<br />

)<br />

z = r ⋅ e mit k = 0,...,n −1<br />

k<br />

2<br />

2<br />

−1<br />

iϕ<br />

2<br />

2<br />

2<br />

n<br />

iϕ<br />

© 2004 Jürgen Gilg · Alle Rechte vorbehalten · Nur zur privaten Nutzung · Öffentliche und kommerzielle Verwendung und Verbreitung sowie Vervielfältigung nur nach Rücksprache mit dem Autor<br />

2<br />

© j. gilg 04<br />

<strong>gilligan</strong>


1.4 Rechnen mit Beträgen:<br />

z<br />

= x + iy =<br />

z = re<br />

iϕ<br />

= r<br />

x<br />

2<br />

mit<br />

+ y<br />

e<br />

2<br />

iϕ<br />

= 1<br />

Es gilt:<br />

z<br />

z z<br />

+<br />

1 1<br />

1z<br />

2 = z1<br />

⋅ z2<br />

, = mit z2<br />

≠ 0, z1<br />

+ z2<br />

≤ z1<br />

z2<br />

z2<br />

z2<br />

z − w ist der Abstand der Punkte z und w in der <strong>Zahlen</strong>ebene.<br />

z − z0 = r Kreis mit Mittelpunkt z 0 und Radius r<br />

1.5 Rechnen mit konjugiert komplexen <strong>Zahlen</strong>:<br />

z + w = z + w,<br />

z = z<br />

z + z = 2x = 2Re(z)<br />

z − z = i ⋅ 2y = i ⋅ 2Im(z)<br />

zz =<br />

z<br />

2<br />

⇒<br />

z ⋅ w = z ⋅ w,<br />

z<br />

=<br />

zz<br />

⇔<br />

z<br />

w<br />

Re(z) =<br />

⇔<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

=<br />

1<br />

2<br />

z<br />

w<br />

Im(z) = −<br />

mit<br />

(z + z)<br />

i<br />

2<br />

w ≠ 0<br />

(z − z)<br />

1.6 Polynome mit komplexen Koeffizienten:<br />

"<strong>Komplexe</strong> Zerlegung"<br />

Fundamentalsatz der Algebra:<br />

Jedes Polynom f (z)<br />

mit komplexen Koeffizienten a ∈ C, i = 0,...,n ∈N,<br />

a ≠ 0, z ∈ C der<br />

2<br />

Form f (z) = a0 + a1z<br />

+ a2z<br />

+ ... + anz<br />

läßt sich als ein Produkt von n Linearfaktoren schreiben:<br />

f(z)<br />

= an(z<br />

− b1)(z<br />

− b2<br />

) ⋅⋅⋅(z<br />

− bn<br />

)<br />

Die komplexen <strong>Zahlen</strong> ∈ C, k = 1,...,n ∈N<br />

sind die Nullstellen von f (z).<br />

1.7 Polynome mit reellen Koeffizienten:<br />

b k<br />

n<br />

"reelle Zerlegung"<br />

Es gilt, da alle Koeffizienten reell sind: f (z) = f(z)<br />

. Jedes Polynom f (z)<br />

mit reellen<br />

Koeffizienten ak<br />

∈ R, i = 0,...,n ∈N,<br />

an<br />

≠ 0, z ∈ C der Form f (z) = a0 + a1z<br />

+ a2z<br />

+ ... + anz<br />

läßt sich als ein Produkt von Linearfaktoren und/oder quadratischen Faktoren mit reellen<br />

Koeffizienten schreiben, wobei die quadratischen Faktoren keine reellen Nullstellen haben<br />

und folglich im Reellen nicht zerlegbar sind.<br />

Hat das Polynom f (z)<br />

mit reellen Koeffizienten eine Nullstelle b, so gilt:<br />

f(b) = 0 ⇔ f(b) = 0 = 0 ⇔ f(b) = 0 ,<br />

d.h. auch b ist Nullstelle und umgekehrt, da b = b ist. Diese beiden konjugiert komplexen<br />

Nullstellen zusammengefaßt ergeben einen quadratischen Term mit reellen Koeffizienten:<br />

(z − b)(z − b) = z<br />

2<br />

− (b + b)z + bb = z<br />

2<br />

− 2<br />

<br />

⋅Re(b)<br />

⋅ z + b<br />

<br />

∈R<br />

k<br />

2<br />

∈R<br />

n<br />

2<br />

n<br />

© 2004 Jürgen Gilg · Alle Rechte vorbehalten · Nur zur privaten Nutzung · Öffentliche und kommerzielle Verwendung und Verbreitung sowie Vervielfältigung nur nach Rücksprache mit dem Autor<br />

3<br />

© j. gilg 04<br />

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