25.10.2012 Aufrufe

Radfahren Fitness und Fun Radfahren Fitness und ... - Rheinkiesel

Radfahren Fitness und Fun Radfahren Fitness und ... - Rheinkiesel

Radfahren Fitness und Fun Radfahren Fitness und ... - Rheinkiesel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

das sind kleine Süßwasserheringe.<br />

Im Mai <strong>und</strong> April wandern die<br />

Tiere vom Meer flußaufwärts, um<br />

an flachen Kiesufern zu laichen.<br />

Die geschlüpften Larven wandern<br />

im Herbst zurück ins Meer. Mit<br />

drei bis fünf Jahren erreichen sie<br />

die Geschlechtsreife <strong>und</strong> wandern<br />

wieder flußaufwärts. Allerdings ist<br />

ihre Reise in die Gefilde der<br />

Jugend meist auch ihre letzte,<br />

denn die meisten Maifische sterben<br />

kurz nach dem Ablaichen.<br />

Das massenhafte Vorkommen der<br />

Alsen bereicherte vor allem im<br />

Wonnemonat den Speisezettel der<br />

Rheinländer. „Der Maifisch war<br />

der Brotfisch der Menschen hier<br />

in der Region, bildete also die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für ihren Broterwerb“,<br />

berichtet Berthold Heizmann.<br />

Weil Fisch schnell verdarb, galt es,<br />

den Maifisch rasch zuzubereiten.<br />

Buchtip: Heimat im Kochtopf<br />

Rheinische Bräuche<br />

So tauchte er einst praktisch auf<br />

jeder Speisekarte der Restaurants<br />

auf – gekocht, gebraten, gefüllt<br />

oder mit grüner Soße. „Darf man<br />

den Berichten Glauben schenken,<br />

dann war der Maifisch bei<br />

Kindern nicht so sehr beliebt –<br />

wegen der vielen Gräten.“ Allerdings<br />

verlor auch der Maifisch im<br />

Laufe der Jahre an Bedeutung –<br />

auch, weil Überfischung, Wasserverschmutzung<br />

<strong>und</strong> bauliche Veränderungen<br />

am Rhein die Fischpopulationen<br />

insgesamt schädigten.<br />

Doch auch der Maifisch erlebt<br />

derzeit eine Renaissance, wenn<br />

auch mit Nachhilfe: Die „Stiftung<br />

Wasserlauf“ hat auf Höhe des<br />

Siegwehrs in Sankt Augustin-<br />

Buisdorf im vergangenen Jahr<br />

600.000 Fischlarven ausgesetzt –<br />

die Maifische der nächsten Jahre. •<br />

Julia Bidder<br />

Brockelbohnen, Mangold in Butterpanade mit Rosinen oder<br />

Döppekuchen: Das Rheinland hat kulinarisch mehr zu bieten<br />

als den „Halve Hahn“ <strong>und</strong> das berühmte „Himmel un Äd“.<br />

Wobei – die „Rheinische Küche“ gibt es eigentlich gar nicht, denn was<br />

in Köln, Düsseldorf &. Co. in den Kochtopf kommt, war traditionell<br />

geprägt von Migranten, die ihre kulinarischen Spuren hinterließen. „So<br />

verdanken wir zum Beispiel Wein <strong>und</strong> Rosinen den Römern, den<br />

Preußen die Kartoffel, die Franzosen brachten einige interessante Wurstsorten<br />

mit <strong>und</strong> die polnischen Zechenarbeiter führten die Salzgurke<br />

ein“, berichtet Dr. Berthold Heizmann, Experte am LVR-Institut für<br />

Landesk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Regionalgeschichte in Bonn. Für sein Lexikon der<br />

Rheinischen Küche hat er über Jahrzehnte hinweg recherchiert,<br />

Augenzeugenberichte ausgewertet <strong>und</strong> den Rheinländern immer wieder<br />

in die Kochtöpfe geschaut – <strong>und</strong> festgestellt, daß traditionelle <strong>und</strong><br />

heimatverb<strong>und</strong>ene Rezepte voll im Trend liegen: „Essen ist auch ein<br />

Stück regionale <strong>und</strong> kulturelle Identität, auf das wieder mehr Wert<br />

gelegt wird“, hat er beobachtet.<br />

Das Lexikon enhält nur einige handverlesene Rezepte. „Wir wollten<br />

bewusst ein Nachschlagewerk machen, kein Kochbuch“, betont<br />

Berthold Heizmann. Das hätte sicherlich auch den Rahmen gesprengt,<br />

denn schließlich unterscheiden sich traditionell überlieferte Rezepte<br />

häufig schon von Familie zu Familie. Dafür öffnet Berthold Heizmann<br />

den Blick für die dazugehörigen Bräuche <strong>und</strong> Traditionen. Und wenn<br />

man weiß, wo das Essen herkommt <strong>und</strong> welche<br />

Bedeutung es für Oma <strong>und</strong> Opa noch hatte,<br />

schmeckt es doch gleich noch mal so gut.<br />

Berthold Heizmann<br />

Von Apfelkraut bis Zimtschnecke<br />

Karikaturen: Thomas Plassmann<br />

Das Lexikon der Rheinischen Küche<br />

Greven Verlag, broschiert, 288 Seiten,<br />

ISBN: 9-783774-304772, € 18<br />

Genießen Sie<br />

unseren Rebengarten<br />

MAI BIS OKTOBER<br />

· täglich ab 11.00 Uhr geöffnet<br />

· Mittagstisch, Kaffee <strong>und</strong> Kuchen,<br />

Vesperkarte, Abendkarte<br />

· gutbürgerliche <strong>und</strong> feine Küche<br />

· ganzjährig: Außer-Haus-Menüservice<br />

· Tanz auf Anfrage möglich<br />

Dienstag Ruhetag<br />

WEINHAUS & RESTAURANT<br />

Familie Lanz Telefon (0 22 24) 33 15 · Fax (0 22 24) 7 33 62<br />

Lühlingsgasse 5 · 53572 Unkel<br />

www.traubeunkel.de<br />

Unkel am Rhein<br />

Mai 2011 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!