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sentekk ag - e n e m y .o r g

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Platons Dialog ‚106. b) Das Hinaufsteigen zum Licht und das<br />

Wiederherabkommen in die Höhle’ endet mit nachfolgendem Absatz, der die<br />

Nachhaltigkeit des Erkennens schön beschreibt:<br />

Auch das bedenke noch, sprach ich. Wenn ein solcher nun wieder hinunterstiege und sich auf denselben<br />

Schemel setzte: würden ihm die Augen nicht ganz voll Dunkelheit sein, da er so plötzlich von der Sonne<br />

herkommt? - Ganz gewiß. - Und wenn er wieder in der Begutachtung jener Schatten wetteifern sollte mit<br />

denen, die immer dort gefangen gewesen, während es ihm noch vor den Augen flimmert, ehe er sie wieder<br />

dazu einrichtet, und das möchte keine kleine Zeit seines Aufenthalts dauern, würde man ihn nicht auslachen<br />

und von ihm s<strong>ag</strong>en, er sei mit verdorbenen Augen von oben zurückgekommen und es lohne nicht, daß man<br />

auch nur versuche hinaufzukommen; sondern man müsse jeden, der sie lösen und hinaufbringen wollte,<br />

wenn man seiner nur habhaft werden und ihn umbringen könnte, auch wirklich umbringen? - So sprächen<br />

sie ganz gewiß, s<strong>ag</strong>te er. – 38<br />

Der Erkenntnisprozess und seine direkten Auswirkungen auf das Individuum und<br />

sein Umfeld waren bereits vor unserer Zeitrechnung Gegenstand wissenschaftlicher<br />

Überlegungen; die Implikationen des aus Erkenntnissen stammenden Wissens und<br />

dessen Weitervermittlung sind es bis heute; vielleicht bemühen wir hier erneut das<br />

Bild von Rodins Denker 39 :<br />

Erst mit der Bearbeitung durch den Ausbildner, den Bildhauer, wird aus dem groben<br />

Stück Stein der Denker zu dem, was er heute, im Museum ausgestellt,<br />

versinnbildlicht – eine Momentaufnahme eines nackten Mannes tief in seinen<br />

Gedanken gefangen. Es wird dem Betrachter überlassen, in einem eigenen<br />

Denkprozess sich zu überlegen, was den Mann so beschäftigt, der Betrachter wird<br />

dazu aufgerufen, über den Denker zu denken; eine Metapher auf die<br />

Selbstreferentialität des eigenen Gedankenspiels und die Abhängigkeit dieser<br />

eigenen (selbstreferentiellen) Innenwelt mit dem, das man Außenwelt nennen<br />

könnte.<br />

Ab diesem Punkt scheint eine gerne getroffene Unterscheidung von hardfacts/skills<br />

beziehungsweise softfacts/skills, also quantitativer Forschung/Lehre<br />

beziehungsweise qualitativer Forschung/Lehre, hinfällig, beide bedienen sich der<br />

38 Platon – Politeia - (Übersetzer: Friedrich Schleiermacher) - Siebentes Buch; 106. b) Das Hinaufsteigen zum<br />

Licht und das Wiederherabkommen in die Höhle auf http://gutenberg.aol.de/platon/politeia/politeia.htm<br />

39 „siehe“: http://www.bi-info.de/bielefeld/freizeit/skulptur/derdenker_g-fr.htm<br />

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