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meisten als nicht mehr praktikabel angesehen wird 51 . Daher wird auch hier keine<br />

Definition von dem, das gemeinhin unter ‚postmodern’ verstanden wird, gegeben;<br />

die Definition wäre per se nicht praktikabel und im Umfang exorbitant; die<br />

Postmoderne ist die logische Antwort auf die Moderne, ohne Antwort sein zu<br />

wollen, ein geleeartiges Konstrukt, das nicht zuletzt dem französischen<br />

Philosophen Jean-François Lyotard seinen Durchbruch verdankt. Lyotards<br />

‚Postmoderne’ ist nicht mit dem Begriff in anderen Gebieten, wie etwa der<br />

Architektur, gleichzusetzen, so übersetzt Reese-Schäfer in seinem vorzüglichen<br />

Einführungsbuch zu Lyotard den Begriff ‚postmodern’ mit ‚nach-neuzeitlich’ 52 von<br />

Anfang an außerhalb der Beliebigkeitskritik.<br />

In seinem 1979 erschienendem Aufsatz „Das Postmoderne Wissen“ 53 beschäftigt<br />

sich Lyotard mit den Veränderungen der industrialisierten Gesellschaft und den<br />

damit Hand in Hand gehenden Auswirkungen auf den Begriff ‚Wissen’; dabei<br />

entlehnte er den Begriff ‚postmodern’ von amerikanischen Soziologen.<br />

Lyotards Postmoderne ist von anderen Versionen der Postmoderne, zum<br />

Beispiel der des Architekturkritikers Charles Jencks, stark abzugrenzen; Lyotards<br />

Postmoderne ist weniger logische Antwort auf die Moderne, sondern eher eine<br />

Symbiose mit und damit eine Relativierung der Moderne. Man beachte, dass die<br />

Begrifflichkeit ‚Postmoderne’ nicht in einer zeitlichen Reihenfolge betrachtet<br />

werden darf, postmodern ist vielmehr das Ende der großen Erzählungen, welche<br />

die Menschheit schon seit Jahrhunderten, zum Beispiel seit der Aufklärung, quält<br />

und zu ergreifen versucht.<br />

Lyotard zieht lediglich seine Schlüsse aus den Veränderungen durch<br />

Technologien auf den Wissensbegriff und den damit Hand in Hand gehenden<br />

Zusammenhang zur Gesellschaft. Die Zeiten, in denen ein wissensgefülltes Buch<br />

in mühevoller Arbeit von Generationen 54 kopiert und dabei eventuell erweitert<br />

wurde, sind vorbei. Ein Buch drucken Sie heute für eine Hand voll Euro, eine<br />

Seite im Internet kostet Sie noch weniger. In einer postmodernen<br />

51 zum Begriff und zu den Spielarten der „Postmoderne“: vgl.: Max Preglau: „Postmoderne“ – ein brauchbares<br />

Konzept für gesellschaftstheoretische Zeitdi<strong>ag</strong>nose oder Ist die Haider-FPÖ postmodern?<br />

http://www.univie.ac.at/OEGS-Kongress-2000/On-line-Publikation/Preglau.pdf<br />

52 Reese-Schäfer, Walter: Lyotard zu Einführung; Hamburg: Edition SOAK im Junius Verl<strong>ag</strong>, 1988, 1. Aufl<strong>ag</strong>e,<br />

Seite 41<br />

53 nach dem Auftr<strong>ag</strong> des Regierungsrates der Regierung von Quèbec<br />

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