Mitteilungen Weihnachten 2003 - Rudolf Steiner Schule Aargau
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durchsichtige gallertige Laichschnüre<br />
oder –bänder auf Wurzeln und Wasserpflanzen<br />
ab. Die ganz jungen Barsche<br />
fressen zuerst Kleinlebewesen, so genanntes<br />
«Zooplankton». Mit zwanzig<br />
Zentimetern Länge gehen sie zur räuberischen<br />
Lebensweise über und verschlingen<br />
alles, was sich bewegt, und<br />
seien es die kleineren Artgenossen.<br />
Zur engeren Verwandtschaft des<br />
Flussbarsches (Fam. Percidae – Echte<br />
Barsche) zählen 12 Arten in den Süssgewässern<br />
der Alten Welt (Europa und<br />
Asien), z. B. Zander, Kaulbarsch und<br />
Zingel, Streber, Schrätzer und Groppenbarsch.<br />
Der Zander aus den Fluss-<br />
Unterläufen Mittel- und Osteuropas<br />
wird bis ein Meter zwanzig lang – ein<br />
noch kühnerer Raubfisch als der Flussbarsch<br />
mit der eleganten Pfeilform des<br />
schnellen Beutegreifers. Er ist ein sehr<br />
beliebter Speisefisch und wird mit<br />
Netzen und mit der Angel gefischt.Die<br />
anderen sind eher träge Bodenfische<br />
bis hin zum Groppenbarsch, der wirklich<br />
mehr einer Groppe gleicht als einem<br />
Barsch.<br />
Die entferntere Verwandtschaft<br />
des Flussbarsches lebt hauptsächlich<br />
im Meer (Ordnung Perciformes –<br />
barschartige Fische) über die ganze<br />
Welt verstreut. 6880 barschartige Fische<br />
wurden bisher beschrieben und<br />
benannt, darunter viele wunderschöne<br />
Korallenriff-Bewohner und die<br />
maulbrütenden Buntbarsche aus Ostafrika.Von<br />
der Form und Lebensweise<br />
her gehören die meisten aber nicht<br />
zum Barsch-Typus. Einige grosse Meeresfische<br />
erkennt man aber leicht als<br />
Barsche, z. B. die Zackenbarsche, den<br />
Riesen-Zackenbarsch mit 2,40 m Körperlänge,der<br />
am liebsten die «Höhlen»<br />
von versunkenen Schiffen bewohnt –<br />
ein fürchterlicher «Wrack-Drache» –<br />
oder den grosskopfigen und breitmauligen<br />
gelben Fleckenbarsch, auch<br />
Queensland-Grouper genannt, ein<br />
Vieh von 3.70 m Länge und 450 kg Gewicht,<br />
der schon Hekatomben von<br />
Beutefischen verschlungen hat.<br />
Manchmal versetzt er die Perlentaucher<br />
in Angst und Schrecken, wenn er<br />
sich lautlos «anschleicht» und dann<br />
plötzlich einen Scheinangriff startet.<br />
Makrelen,<br />
Thunfische und Schwertfische<br />
Wenn es einen Kaiser unter den<br />
Seefischen gibt, so ist es gewiss der<br />
Schwertfisch. Schon der alte Gesner<br />
(Conrad Gesner, Universalgelehrter<br />
aus Zürich,1516–1565) schreibt in seiner<br />
treuherzigen Art über den<br />
Schwertfisch: «Dieses ist ein überauss<br />
sehr schöner, lustiger und starcker,<br />
edler fisch … sein oberer Kiffer<br />
wächst in ein Länge gleich als eines<br />
scharpffen schwerdtds … Dieser fisch<br />
wird … auch … Kriegsmann und<br />
Hauptmann oder Meer-Keyser genennet,<br />
gleichfals von seinem grossen<br />
Schwerdt, Gewalt, grossen<br />
Schaden und Stärcke…»<br />
– Schon wenn<br />
man die Gestalt betrachtet,kann<br />
man die überragenden<br />
Fähigkeiten dieses<br />
Fisches «ablesen». So<br />
wie man einem Rennauto<br />
oder einem Hochgeschwindigkeits-Flugzeug<br />
das Tempo «ansieht»,<br />
so auch dem<br />
Schwertfisch. Ein Körper<br />
wie aus einem Guss,<br />
aus Edelstahl-Guss. Man<br />
beachte die schnittige,<br />
Kraft strotzende Gesamtform,<br />
die elegante<br />
Schwanzflosse, die sichelförmigen<br />
Rücken-,<br />
Seiten- und Brustflossen<br />
– und dann das ganze «auf die Spitze<br />
getrieben» in dem gewaltigen<br />
Schwert. Da steckt Kraft, Rasanz, Gewalt<br />
drin! Ein Höhepunkt der Fischwelt,<br />
ja der Tierwelt. Tatsächlich entspricht<br />
die Lebens- und Tatenbeschreibung<br />
der Schwertfische durch Augenzeugen<br />
diesem ersten Eindruck. Gewaltige,<br />
wilde Jäger sind es, die mit 60<br />
bis 80 km/h durchs Wasser brausen<br />
können. Manchmal, wenn auch selten,<br />
packt sie der Zorn auf ein grösseres<br />
Objekt, das ihnen in die Quere<br />
kommt, sei es ein Hai, Wal, ein Holzboot<br />
oder gar ein grösseres Schiff. Mit<br />
aller Gewalt rammen sie ihr Schwert<br />
in den «Bauch» dieser Ungetüme – das<br />
Schwert dringt tief ein, 30, ja 45 cm in<br />
das Holz – freilich zum Schaden auch<br />
des Schwertfisches, der sich dabei<br />
selbst schwer verletzt: «In das Holzwerk<br />
des Schiffes «Priscilla» war ein<br />
abgebrochenes Schwert über 45 cm<br />
tief hinein getrieben. Der Fisch hatte<br />
das Fahrzeug unfern der Azoren in der<br />
Nacht angerammt, während der Befehlshaber,<br />
Kapitän Taylor, sich an<br />
Deck befand. Die durch den Stoss verursachte<br />
Erschütterung erschreckte<br />
nicht nur die wachenden Seeleute,<br />
sondern störte auch die Schlafenden<br />
auf, die eilig an Deck kamen.»<br />
(Brehm). Der griechische Dichter Oppian<br />
schreibt um 200 n. Chr.: «Die Natur<br />
hat ihre Freigebigkeit auf seinen<br />
Mund beschränkt, sie gab ihm ein<br />
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