journal - PAAN Bundesverband - Patientenorganisationen, Allergie
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E d i t o r i a l<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wir wissen es alle: <strong>Allergie</strong>n nehmen zu und zwar mit steigender Tendenz.<br />
Eine Aussage, die am Anfang fast aller Artikel und Publikationen<br />
zu diesem Thema steht. Dass z.B. die allergische Rhinitis bzw.<br />
<strong>Allergie</strong>n auch zunehmend weniger mit einer „Saison“ zu tun haben,<br />
hat jetzt eine groß angelegte Umfrage der European Federation of<br />
Allergy and Airways Diseases Patients Association (EFA) gezeigt.<br />
Und dies gilt für ganz Europa! Die in 11 europäischen Ländern -<br />
Deutschland war durch <strong>PAAN</strong> vertreten - durchgeführte Erhebung<br />
hat ergeben, dass über die Hälfte der befragten Betroffenen mehr als 6 Monate im<br />
Jahr unter ihren Beschwerden leiden. Ein großer Teil der Betroffenen berichtete<br />
sogar von Beschwerden über das gesamte Jahr. Da kann von „saisonaler allergischer<br />
Rhinitis keine Rede mehr sein. Die neue Rhinitisklassifikation trägt dem Rechnung<br />
und wir sprechen jetzt also von „intermittierender“ und „persitierender“ allergischer<br />
Rhinitis.<br />
Die Häufigkeit der <strong>Allergie</strong>n - sie hat mich nicht überrascht. Die Vielfalt der<br />
Symptomatik - sie hat mich nicht überrascht. Die Auswirkung von <strong>Allergie</strong>n auf den<br />
gesamten Tagesablauf in Beruf und Freizeit - sie hat mich ebenfalls nicht überrascht.<br />
Was mich wirklich überrascht hat - und das war europaweit ein einheitliches<br />
Ergebnis - ist die Tatsache, dass fast zwei Drittel der Patienten angeben, nicht<br />
medikamentöse Maßnahmen seien nicht sehr hilfreich bzw. hätten am Beschwerdebild<br />
nichts oder nur wenig verändert. Dabei belegen doch fast alle wissenschaftlichen<br />
Studien immer wieder: Allergenkarenz ist effektiv! Hausstaubmilbenbeseitigung<br />
ist effektiv! Encasings sind effektiv! Dass sich wissenschaftliche Studien nicht immer<br />
mit der Befindlichkeit und der subjektiven Auffassung der Patienten decken, ist<br />
nicht so erstaunlich. Was aber machen die Patienten falsch, wenn sie zu der Einschätzung<br />
kommen, dass Medikamente helfen und nicht medikamentöse Maßnahmen<br />
- für die sie auch noch viel Geld ausgeben - eben nicht? Muss man das so<br />
hinnehmen oder kann man daran etwas ändern?<br />
Wir würden dieses Thema gerne mit Ihnen, den Betroffenen, diskutieren. Und bei<br />
dieser Diskussion dürfen natürlich die Experten - Ärzte, Wissenschaftler usw. -<br />
nicht außen vor bleiben. Nützt die Prävention im häuslichen bzw. Wohnbereich gar<br />
nichts? Machen wir etwas falsch? Lassen Sie uns - und andere - wissen, wie Sie<br />
darüber denken...<br />
Verena B. Nau<br />
<strong>PAAN</strong> JOURNAL<br />
Jahrgang 4, Ausgabe 3/2005<br />
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