Unterrichtsentwurf Thromboseprophylaxe Umgang mit ... - QuePNet
Unterrichtsentwurf Thromboseprophylaxe Umgang mit ... - QuePNet
Unterrichtsentwurf Thromboseprophylaxe Umgang mit ... - QuePNet
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2.1. Anmessen der Antithrombosestrümpfe<br />
Zunächst ist die Frage zu klären, welche Grundtypen von ATS hinsichtlich ihrer Länge<br />
in der pflegerischen Praxis gebräuchlich sind, bzw. welche Grundtypen in der aktuellen<br />
Literatur vorgestellt werden.<br />
In den Leitlinien der DGP werden unter dem Stichwort „Länge“ knielange und<br />
oberschenkellange MTS empfohlen. Bei Maletzki et al. (1995, S. 74) findet sich eine<br />
Abbildung <strong>mit</strong> beiden Grundtypen, bei Juchli (1994, S. 166) sogar eine Abbildung <strong>mit</strong><br />
einem hüftlangen ATS als einen weiteren Typ. „Inzwischen haben sich oberschenkellange<br />
Strümpfe weitgehend durchgesetzt, zahlreiche Untersuchungen zitieren<br />
die bessere Wirksamkeit gegenüber knielangen Strümpfen (...),“ (Neander et al. 1997,<br />
S. 46). Welche Untersuchungen im einzelnen die Autoren hier ansprechen, wird leider<br />
nicht geklärt. Das Vorgehen beim Anmessen und Anziehen von knie- und<br />
oberschenkellangen ATS unterscheidet sich prinzipiell nicht. Daher soll es hier im<br />
folgenden um den oberschenkellangen Typ gehen.<br />
Die Methode des Anmessens divergiert je nach Anbieter. Bei der DGP heißt es, „am<br />
liegenden Patienten sollten Länge sowie Umfänge von Fessel, Wade und ggf.<br />
Oberschenkel gemessen werden (ebd.). In der den SchülerInnen zur Verfügung<br />
stehenden Literatur werden Fesselbereich und Oberschenkel genannt, ohne präzise zu<br />
formulieren, was genau gemessen werden soll. Zu begrüßen ist hier jedoch der<br />
ausdrückliche Hinweis „Herstellervorschrift beachten“ bei Frey (1996). Neander et al.<br />
(1997) geben keine grundsätzlich gültigen Regeln vor („Die Messorte für die<br />
Strumpfanpassung sind von den Firmen unterschiedlich angegeben“), kommentieren<br />
aber die verschiedenen Meßmethoden, ohne die Wertung wissenschaftlich zu belegen:<br />
„..zuverlässig sind zwei Umfangmessungen und ein Längenmaß“.<br />
Bei einer Sichtung der in den Einsatzorten der SchülerInnen verwendeten ATS wurde<br />
festgestellt, dass die Messung der Beinlänge von der Ferse bis zum Ansatz des<br />
Gesäßmuskels und die Messung des Wadenumfangs von allen Herstellern beim<br />
Anmessen der Strümpfe verlangt wird. Bei einigen Herrstellern genügen diese beiden<br />
Maße, um anhand einer Tabelle die korrekte Strumpfgröße auszuwählen. Bei anderen<br />
muss zusätzlich der Oberschenkelumfang er<strong>mit</strong>telt werden. Vergleicht man die<br />
Systematik, wird klar, dass bei dem Vorgehen <strong>mit</strong> der ausbleibenden Messung des<br />
Oberschenkelumfangs weniger Patienten ganz aus der Größentabelle heraus-fallen.<br />
Deren Beine müssten elastisch gewickelt werden. Fragwürdig erscheint die Aussage in<br />
den Leitlinien der DGP, dass auch die Fesseln des Patienten zu messen seien. Ein<br />
derartiges Procedere wurde bei keinem der untersuchten Strümpfe verlangt.<br />
Die Passgenauigkeit der angebotenen Strümpfe hängt auch von der Anzahl der<br />
unterschiedlichen Größen, die die jeweilige Firma anbietet, ab. Sie divergiert zwischen<br />
3 und 11 (Fa. Beiersdorfer) Größen. Laut Neander et al. (1999) hat sich ein <strong>mit</strong>tleres<br />
Maß von 9 (z.B. Fa. Lohmann) Größen durchgesetzt. Die zum Sortieren der Strümpfe<br />
nach der Wäsche von allen Herstellern entworfenen Markierungssysteme (<strong>mit</strong> farblicher<br />
Kennzeichnung des Hüftbandes und der Inspektionsöffnung am Vorfuß) unterscheiden<br />
sich je nach Produkt und sind für das grundsätzliche Vorgehen beim Ausmessen der<br />
ATS nicht von Bedeutung. Von einer Reihe von Firmen werden zudem spezielle<br />
Messbänder <strong>mit</strong> den Strümpfen entsprechenden Farbmarkierungen angeboten, die<br />
4