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"Auf den Spuren der Exzellenzinitiative" - KOPS - Universität Konstanz

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Graduiertenschule Chemische Biologie<br />

Forschung Tür an Tür<br />

Die beste Inspiration für seine Arbeit findet Doktorand Tobias<br />

Strittmatter auf dem Wegkreuz zwischen Biologie und Chemie<br />

»Es ist schon witzig«, lacht Tobias Strittmatter, Doktorand<br />

<strong>der</strong> Graduiertenschule Chemische Biologie: »Mein Chemielabor<br />

liegt an einem Ende des Stockwerks L9, ganz hinten<br />

rechts. Hier synthetisiere ich, hier stelle ich meine Verbin -<br />

dungen her. Im an<strong>der</strong>en Gang quer gegenüber, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite ganz links, da habe<br />

ich hingegen mein molekularbiologisches<br />

Labor, in dem ich<br />

meine Verbindungen an selbst<br />

exprimierten Enzymen teste.<br />

Und unterwegs zwischen <strong>den</strong><br />

bei<strong>den</strong> Laboren trifft man die<br />

ganzen Kollegen aus <strong>der</strong> Arbeitsgruppe.«<br />

Die Formel für Forschungskooperationen<br />

kann so einfach<br />

sein: Ein kleiner Fußmarsch<br />

»Der Austausch ist ständig da,<br />

die Forschung ist Tür an Tür.«<br />

über ein Stockwerk, einmal an<br />

<strong>der</strong> Kreuzung entlang, unterwegs<br />

ein kurzer Smalltalk mit<br />

Wissenschaftlern auf dem Gang<br />

– und schon hat man seine<br />

Forschungspartner zusammen.<br />

In <strong>der</strong> Tat: In dem Wegenetz, das Tobias Strittmatter abschreitet,<br />

zeichnet sich sein disziplinübergreifendes Arbeiten<br />

ab. »Der Austausch ist ständig da, die Forschung<br />

ist Tür an Tür«, bekräftigt Strittmatter. Ob er die Treppe<br />

ein Stockwerk hinaufsteigt, wo er für seine Forschung auf<br />

die Screening-Plattform <strong>der</strong> benachbarten Arbeitsgruppe<br />

zurückgreift, o<strong>der</strong> wann immer er eine bestimmte Chemikalie<br />

braucht, auf eine spezielle Arbeitsmethode zurückgreifen<br />

möchte o<strong>der</strong> Unterstützung in <strong>der</strong> Datenanalyse<br />

durch die Bioinformatik benötigt: Der Experte dafür sitzt<br />

garantiert gleich nebenan. »Angrenzende Forschung« ist<br />

hier wörtlich zu verstehen.<br />

Tobias Strittmatter ist in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe des organischen<br />

und zellulären Chemikers Prof. Dr. Andreas Marx<br />

verankert, zumindest zur Hälfte. Zur an<strong>der</strong>en Hälfte<br />

forscht Strittmatter in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe des Molekulargenetikers<br />

Prof. Dr. Thomas U. Mayer, wenn er neue Wirkstoffe<br />

für seine Forschungsarbeit in Zellen charakterisiert<br />

und verifiziert. Exakt diese Kombination suchte Tobias<br />

Strittmatter, als er sich bei <strong>der</strong> Graduiertenschule Chemische<br />

Biologie bewarb: »Mein Wunsch nach dem Studium war,<br />

in Richtung Wirkstoffforschung<br />

zu gehen. Hier an <strong>der</strong> Graduiertenschule<br />

war die Möglichkeit<br />

dazu da: Dadurch, dass hier<br />

Prof. Marx mit seiner Forschung<br />

an Nukleinsäuren und DNA-Polymerasen<br />

so eng mit Prof.<br />

Mayer zusammenarbeitet, <strong>der</strong><br />

über <strong>den</strong> chemisch-genetischen<br />

Ansatz neue Wirkstoffe<br />

screent und klassifiziert.«<br />

»Wir sind auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach ‚Small Molecule Inhibitoren’«,<br />

erklärt Strittmatter sein<br />

Forschungsprojekt: »Es geht<br />

darum, einen effizienten Wirkstoff<br />

zu fin<strong>den</strong>, um ihn als<br />

chemisches Instrument für die<br />

Untersuchung von Proteinen einzusetzen. Wir verursachen<br />

mit dem Wirkstoff gezielt einen so genannten ‚chemischen<br />

Knock-Out’: Ein bestimmtes Protein wird selektiv außer<br />

Kraft gesetzt, es arbeitet also nicht mehr, woraufhin wir<br />

<strong>den</strong> Effekt analysieren, <strong>den</strong> dies auf die Zelle hat. Positiver<br />

Nebeneffekt unserer Forschung ist: Wir untersuchen Wirkstoffe,<br />

die später auch Anregungen für medizinische Therapieansätze<br />

liefern können.«<br />

Forschungsimpulse bezieht Strittmatter dabei maßgeblich<br />

aus <strong>den</strong> benachbarten Gebieten: »<strong>Auf</strong> dem eigenen Gebiet<br />

ist man im Prinzip selbst Experte. Aber dadurch, dass<br />

ich mir in an<strong>der</strong>en Gebieten neue Vorgehensweisen anschaue,<br />

lerne ich einiges dazu.« Der nächste Forschungsimpuls<br />

liegt manchmal eben nur einen Gang entfernt.<br />

Doktorand Tobias Strittmatter<br />

❱ gra.<br />

28 44|2011

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