Neue Mögl. Rutschungsentwässerung geändert - Nodig-Bau.de
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Viele Hanglagen unterliegen einer fortwähren<strong>de</strong>n Gefährdung durch natürlichem o<strong>de</strong>r<br />
künstlichem Hangeinschnitt. Flüsse, die an einem Prallhang nagen, Bäche, die Kerben in<br />
einen Hang einschnei<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r Ein- und Anschnitte künstlicher Art erzeugen oft steilere o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>rsförmige Hangsituationen, als zuvor bestan<strong>de</strong>n.<br />
Da Horizontalbohranlagen selbstfahrend sind und mit ihren Kettenantrieben auch schweres<br />
Gelän<strong>de</strong> bewältigen können, sind sie gut geeignet für <strong>de</strong>n Einsatz auf dürftigen Wegen in<br />
Feld und Flur. Mit kleinen kompakten Bohranlagen ohne großes Eigengewicht lassen sich<br />
verhältnismäßig lange horizontale bis schräge Strecken in bindigen Bö<strong>de</strong>n erbohren. Gera<strong>de</strong><br />
diese Bö<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen es konventionelle Bohranlagen schwer haben, sind mit <strong>de</strong>n<br />
Lockergesteinsbohrköpfen <strong>de</strong>r Horizontalbohrgeräte gut und schnell zu bohren. Die<br />
Bohrungen können dank eines zweigliedrigen Bohrkopfes in weichen Bö<strong>de</strong>n auch gleich im<br />
Enddurchmesser erzeugt wer<strong>de</strong>n.<br />
2.6 Lange Bohrstrecken zur Entwässerung von Bergrücken<br />
Für manche Stabilisierungsmaßnahmen sind lange Bohrungen erfor<strong>de</strong>rlich, etwa wenn<br />
flache, lange Hanglagen, ganze Bergrücken o<strong>de</strong>r ganze Bergabschnitte zu entwässern sind<br />
o<strong>de</strong>r kritische, schweben<strong>de</strong> Grundwasserkörper zu durchörtern sind. Beim 5. Kolloquium<br />
„<strong>Bau</strong>en in Bo<strong>de</strong>n und Fels“ <strong>de</strong>r Technischen Aka<strong>de</strong>mie Esslingen wur<strong>de</strong> von Th. BENZ<br />
(2006) sehr ausführlich von solch einem Anwendungsfall im Nor<strong>de</strong>n von Ulm berichtet. Mit<br />
einer Großbohranlage wur<strong>de</strong> ein breiter und flacher Bergrücken fächerförmig unterbohrt und<br />
so ein schweben<strong>de</strong>r Grundwasserkörper basisentwässert, <strong>de</strong>r eine ehemalige Gleitfläche<br />
hätte aktivieren können. In Südost-Europa (z.B. Ungarn, Rumänien, Bulgarien) sind lange<br />
Horizontalbohrungen zur Entwässerung gleitfähiger Bo<strong>de</strong>nhorizonte stärker verbreitet als in<br />
Mitteleuropa.<br />
2.7 Kurze Bohrstrecken für instabile Schieferhänge -<br />
Beispiele für Rutschungsstabilisierungen im Sauerland<br />
Durch einen tieferen <strong>Bau</strong>einschnitt in einer Hanglage in Lennestadt für <strong>de</strong>n <strong>Bau</strong> einer<br />
Werkhalle wur<strong>de</strong> das natürliche Gleichgewicht eines Berghanges gestört. Der Berg besteht,<br />
wie vorwiegend im Sauerland, aus <strong>de</strong>vonischem Tonschiefer und in <strong>de</strong>n unteren Hanglagen<br />
liegt mächtiges Hangschuttmaterial aus stückig zersetztem und zu Lehm verwittertem<br />
Tonschiefer vor. Das Hangschuttmaterial ist aufgrund hoher Nie<strong>de</strong>rschläge und ver<strong>de</strong>ckter<br />
Quellaustritte permanent sehr wassergesättigt. Der <strong>Bau</strong>einschnitt griff etwa 40 Meter weit in<br />
<strong>de</strong>n Hangschutt ein. Der dadurch steile Hanganschnitt hinter einer neu errichteten Werkhalle<br />
zeigte sehr bald kleine Rutschungsausbrüche und Bewegungsmerkmale.