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Gemälde 15. bis 19. Jahrhundert

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<strong>Gemälde</strong> <strong>15.</strong> <strong>bis</strong> <strong>19.</strong> <strong>Jahrhundert</strong><br />

1042<br />

1042. Schüz, Christian Georg (Deutschland, 1718–1791). Gegenstücke, 1765. Rheinlandschaften mit Schiffen<br />

und Figurenstaffage. Öl auf Kupfer. Unten Mitte bzw. unten rechts signiert und datiert: «Schüz inv./et fec.<br />

1765». Je 19:25 cm. 12 000.—/16 000.—<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Salome Vischer, Basel<br />

Alter Basler Privatbesitz<br />

Die beiden kleinformatigen, auf Kupfer gemalten Bildchen, 1765, in der künstlerischen Blütezeit des Malers entstanden, sind überaus<br />

qualitätvolle und ganz typische Beispiele für das Schaffen von Christian Georg Schüz dem Älteren.<br />

Nach Lehr- und Wanderjahren und der Tätigkeit an verschiedenen Fürstenhöfen liess der Künstler sich 1743 endgültig in Frankfurt am<br />

Main nieder, um sich von nun an ganz der Landschaftsmalerei zuzuwenden. Inspiration für seine Bilder schöpfte er aus den benachbarten,<br />

von Rhein und Mosel geprägten Gegenden. So zeigt auch das vorliegende <strong>Gemälde</strong>paar stimmungsvolle Flusslandschaften aus dem<br />

Rheingebiet, in feinster Manier gemalt und mit detailreich komponierter Staffage.<br />

Künstlerisches Vorbild für diesen idealisierenden Darstellungsmodus der Flusslandschaft fand Schüz im gut hundert Jahre älteren Utrechter<br />

Maler Herman Saftleven (1609–1685), dessen Malerei er wohl erstmals bei seinem Freund und Gönner Baron Häckel begegnet war. Dieser,<br />

in Frankfurt am Main durch Heirat zu grossem Vermögen gekommen, betätigte sich als Sammler und Mäzen, der sich grosszügig für<br />

die ansässigen Künstler einsetzte. So förderte und unterstütze er auch Schüz und erwarb im Laufe der Zeit rund vierzig seiner Bilder.<br />

Häckel besass eine Kunstsammlung, die als eine der schönsten und kostbarsten der Stadt galt und neben Werken von Cranach, Holbein,<br />

Tizian, Tintoretto und Lorrain auch eine Vielzahl von <strong>Gemälde</strong>n niederländischer Künstler umfasste. In Häckels <strong>Gemälde</strong>kabinett, zu<br />

dem er Schüz freien Zugang gewährte, fand der Künstler Gelegenheit die Kunst Saftlevens zu studieren. Obwohl Schüz in seinem Schaffen<br />

wesentlich von der Kunst des Niederländers beeinflusst war, gelang es ihm doch, zu einer eigenständigen, zeitgemässen Bildsprache<br />

zu finden. Seine in stimmungsvolles Licht getauchten Landschaften und Ruinenstücke entsprachen dem spezifischen Geschmack zeitgenössischer<br />

Sammler, und auch heute, 250 Jahre später, haben sie nichts von ihrem Zauber verloren.<br />

Register Seite 111–112

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