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Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ältere Menschen in der Kirche ohnehin schon in die Kirchengemeinde kommen, sondern insbesondere auch die Bedarfe derer, die bisher wenig oder keinen Kontakt zur Gemeinde hatten. Auf die Frage bei einem Pfarrkonvent, wer von den Anwesenden im Alter eine der jetzt vorhandenen Angebote für älter werdende Menschen ihrer Kirchengemeinde besuchen würde, meldete sich niemand. Viele sprachen es dann auch sehr nachdrücklich aus, dass für sie kein passendes Angebot in der Kirchengemeinde vorhanden sei und sie auch nicht zu den von ihnen selbst angebotenen Veranstaltungen kommen würden. Allein dieser Test macht deutlich, dass hoch motivierte, kompetente, an religiösen Fragen interessierte Menschen, die ihr Leben lang selbstständig gearbeitet haben, kaum einen Zugang zur jetzigen Praxis kirchlicher Altenarbeit finden. Dabei ist es nicht so, dass älter werdende Menschen alles gelernt haben, was sie für die Herausforderungen des Alters brauchen. Sylvia Kade benennt die Schlüsselkompetenzen des Älterwerdens: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ „Aktive Verantwortung für das vorausgegangene Leben und die Alltagsbewältigung im Alter übernehmen Fähigkeit, im Rückblick die Lebensgeschichte neu zu bewerten und umfassender in die Biographie zu integrieren Fähigkeit, Kompromisse zwischen dem Erwarteten und Erreichten zu akzeptieren Bereitschaft, unwiederbringliche Verluste und die Begrenztheit des Lebens anzuerkennen Fähigkeit, Lebenserfahrungen auf neue Lebensfragen im Alter anzuwenden und zu übertragen Fähigkeit, mit Unsicherheit, die aus der grundsätzlichen Ungewissheit des Lebens resultiert, umzugehen Fähigkeit, sich unter eingeschränkten Lebensbedingungen neu zu orientieren und verbleibende Kompetenzen zu nutzen 13 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 978-3-525-63024-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-63024-3
Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ältere Menschen in der Kirche ■ ■ ■ ■ ■ ■ Verantwortung für die Nachgeborenen und das Gemeinwohl mit Rücksicht auf die Nachwelt zu übernehmen Bereitschaft, eigene Interessen zugunsten Jüngerer zurückzustellen, Rollen und Funktionen an diese abzugeben Fähigkeit zur Toleranz gegenüber Meinungen, Lebensformen und gegenüber der jüngeren Generation; Interesse an Gegenwartsproblemen und an der jüngeren Generation Fähigkeit, auch bei begrenzter Zukunftsperspektive, neue Aufgaben zu finden Fähigkeit, den Glauben an den Sinn des Lebens nicht zu verlieren und die Hoffnung zu bewahren.1 Allein diese Aufzählung macht deutlich, dass auch das Älter werden nicht allein aus Ausruhen und Urlaub besteht, sondern aktives Lernen für älter werdende Menschen bedeutet. „Schlüsselkompetenzen sind diejenigen Kompetenzen, die alle Menschen für ihre persönliche Entfaltung, soziale Integration, Bürgersinn und Beschäftigung benötigen.“2 Wir werden im Folgenden noch auf die Frage eingehen, wie die Bedarfe bei älter werdenden Menschen konkret festgestellt werden können. (2) Orientierung an Bedarfen Es ist eine Grundentscheidung für die kirchliche Arbeit mit älter werdenden Menschen, sich an den Bedarfen und 1 Sylvia Kade: Altersbildung, Ziele und Konzepte. DIE, Frankfurt 1994, S. 43 f. 2 Anhang des Amtsblattes der Europäischen Union vom 30.12.2006 – L394/10. 14 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 978-3-525-63024-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-63024-3
Seite 2 und 3: Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ält
Seite 26: Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ält

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