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Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ältere Menschen in der Kirche 2 Chancen und Herausforderungen 2.1 Wohnortnahe Seniorengruppen In den USA wurde in der Unternehmensberatung die Methode der Appreciative Inquiry1 (Wertschätzende Befragung) für die Veränderung von Unternehmen neu entwickelt. Während der bisherige Ansatz der Beratung dazu diente, Defizite und Schwachstellen aufzudecken, zu analysieren und zu beheben, steht im Mittelpunkt des neuen Verfahrens nicht das, was nicht funktioniert, sondern das, was schon ganz gut funktioniert, also die Leistungen des Systems. Diesen Ansatz gilt es für die Arbeit mit älteren Menschen in den Kirchengemeinden fruchtbar zu machen. Bildlich ausgedrückt sollte die Ausgangsfrage stets lauten: Welche Wurzeln sind tragfähig und welche Samen und Nährstoffe sind für das Wachsen neuer Pflanzen notwendig, damit der Garten Platz für eine bunte Vielfalt bietet? 1 Hubert Klingenberger, Florian Wenzel: Wertschätzende Erkundung – ein ressourcenorientierter Blick auf l(i)ebenswerte Gemeinden, Ansatz und Prozessdokumentation. Beitrag für die KBE-Fachtagung L(i) ebens-wert! Lernort Gemeinde. Anstößiges rund um Werte, Gemeindeentwicklung und die (künftige) Rolle der Erwachsenenbildung“ am 10. /11. Januar 2007 im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) in Bad Honnef http://www.kbe-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Bilder/Projekte/Wenzel_ Endversion.pdf, 02.05.2010. 21 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 978-3-525-63024-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-63024-3
Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ältere Menschen in der Kirche 2.1.1 Was gibt es in unserer Gemeinde für Seniorinnen und Senioren? An Anfang eines Prozesses zur Revision der Angebote für Seniorinnen und Senioren ist eine Bestandaufnahme sinnvoll, z. B. in Gestalt eines Runden Tisches: Hierfür kommen alle haupt- und ehrenamtlichen Akteure der gemeindlichen Seniorenarbeit zusammen und stellen einander ihre jeweiligen Engagementfelder vor. Ziel ist es, festzustellen, welche Interessen und Bedarfe Berücksichtigung finden. Welche Senioren mit welchen Lebens stilen und welchen Weltorientierungen fühlen sich durch die vorhandenen Angebote angesprochen? Welche Gemeindeglieder werden nicht erreicht bzw. welche Interessen finden keinen Entfaltungsraum in der Gemeinde? 2.1.2 Seniorengruppen – ein Klassiker 22 Ein Befund, der dann oft ans Licht kommt, ist der: Die Seniorenarbeit der Kirchengemeinde konzentriert sich auf ein bewährtes Angebotsformat: die wohnartnahe und relativ niedrigschwellige Seniorengruppe. In der Regel fühlen sich Frauen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration angesprochen, die einem traditionell geprägten Milieu zuzuordnen sind. Eine große Zahl dieser Gruppen ist in den 1960er Jahren entstanden und wird in ihrem Bestehen hauptsächlich von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortet. Bis zu sechzig Seniorinnen und Senioren, die zumeist wenig darin geübt sind, sich in Gruppen selbst zu organisieren, besuchen die wöchentlichen Treffpunkte. Ihr biografischer Hintergrund ist unter anderem geprägt von jahrzehntelanger Familienarbeit, zeitweiliger © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 978-3-525-63024-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-63024-3
Seite 2 und 3: Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ält
Seite 26: Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ält

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