Leseprobe downloaden (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht
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Gerrit Heetderks, Aktiv dabei: Ältere Menschen in der Kirche<br />
Bedürfnissen der Menschen zu orientieren, und zwar an<br />
denen, die sie selbst äußern.<br />
Bedarf ist dabei immer an einen konkreten Mangel<br />
gebunden wie in der Legende von der Speisung der<br />
5.000 Menschen: Die Menschen sind den ganzen Tag<br />
unter wegs und brauchen am Abend objektiv etwas zum<br />
Essen.<br />
Bedürfnis ist eher ein irrationales Gefühl des Mangels,<br />
das objektiv nicht begründet werden kann, aber an vielen<br />
Stellen das Handeln von Menschen bestimmt. Es gilt<br />
einerseits, den objektiven Mangel zu beheben und andererseits<br />
die Menschen dort abzuholen, wo sie sind, wo<br />
sie einen Mangel spüren, auch wenn dieser Mangel sich rational<br />
nicht begründen lässt.<br />
Diese Grundsatzentscheidung beinhaltet, dass die Verantwortlichen<br />
kirchlicher Arbeit mit älter werdenden<br />
Menschen nicht von vornherein wissen, was für die Menschen<br />
gut ist und sie zu Objekten ihres Bildungsverständnisses<br />
machen. Evangelisches Bildungsverständnis verfolgt<br />
ein Konzept von Bildung, „das sich an dem christlichen<br />
Bild des Menschen orientiert, das jeden Menschen als Geschöpf<br />
Gottes, als Gott entsprechenden Menschen, als<br />
Ebenbild Gottes ansieht. Es geht davon aus, dass jeder<br />
Mensch kraft dieser Berufung dazu bestimmt ist, selbst<br />
Subjekt seiner Lebensgeschichte und seines Bildungsprozesses<br />
zu sein.“3<br />
3 „Wissen-Werten-Handeln. Welches Orientierungswissen gehört zur Bildung?“<br />
Statement Bischof Dr. Wolfgang Huber / Bildungskongress 3.5.04,<br />
Berlin, http://www.ekd.de/studium_bildung/4177 38092.html, S. 6.<br />
15<br />
© 2011, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />
ISBN Print: 978-3-525-63024-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-63024-3