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~tz~ry - Macrostomorpha

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Turbellaria: Lebensäußerungen (Physiologie) IV. b 83<br />

GastTotTicha. Bei Reizung des Vorderendes durch Berührung ziehen<br />

sie unter Anheftung des Hinterendes ihren Körper blitzartig zurück;<br />

spannendes Kriechen ist häufig (S. 135). Größere, im gestreckten Zustande<br />

oft über 2 cm lange PToseTiala haben einen faden- oder bandförmigen<br />

Körper (Fig. 6, 21 Ai), der sich bei gleichmäßigem Gleiten<br />

durch die Spalträume zwischen den Sandkörnern außerordentlich zu verdünnen<br />

und zu strecken vermag (Fig. 6 D, 7 B); überdies können diese<br />

Arten sich unter extremer Verdünnung durch tief einschneidende Kontraktion<br />

ihrer starken Hautringmuskeln durch enge Klüfte durchzwängen,<br />

indem durch nachfolgende Verkürzung und Verdickung ihres Körpers<br />

durch Kontraktion der oft mehrschichtigen Längsmuskulatur das verdünnte<br />

Stück förmlich durch die Kluft gezogen wird. In schroffem<br />

Gegensatze dazu steht die mit der fadenförmigen Otoplana filum nahe<br />

verwandte, blattförmige Oloplana foliacea aus dem Schell (Fig. 7 A).<br />

Im freischwimmenden Jugendzustande hat diese Art noch eine ziemlich<br />

schlanke Körperform und kommt auch hinsichtlich der Kontraktionsfähigkeit<br />

der Mehrzahl der in der Jugend sehr schlanken Otoplanen<br />

nahe; beim Wimperkriechen ist sie aber fast formbeständig und<br />

bewegt sich mit einem durch kurze Pausen unterbrochenen Gleiten<br />

(Laufen), also in kurzen Sätzen, von Schellstück zu Schellstück, und<br />

ebenso an der Glaswand der Jiquarien, z. B. gelegentlich positiv geotaktischer<br />

Bewegungen (S. 86). Bei starker Beunruhigung heftet sie<br />

sich unter Annahme einer breit ovalen Blattform an die Unterlage (Fig.<br />

1(0) und ver:rp.ag bei Reizung mit den Seitenteilen des Körpers eigenartig<br />

wellenförmig zu wippen; ihre Hautmuskulatur ist ziemlich<br />

schwach.<br />

Die motorischen Impulse gehen sowohl bei der ci}jo-regula~orischen<br />

als auch bei der cilio-irregulatorischen Fortbewegung, beim freien<br />

Schwimmen ebenso wie beim Kriechen gewöhnlich vom betreffenden<br />

gereizten Teile des Hautnervenplexus aus, nicht aber' vom Gehirn, da<br />

nach dessen Ausschaltung (z. B. durch Abschneiden des Vorderendes)<br />

die Befähigung zu koordinierten Bewegungen erhalten bleibt; nur bedarf<br />

es zu ihrer Auslösung zuweilen stärkerer Reize. Für die ditaxische<br />

Spannbewegung der Polycladen jedoch scheinen die Gehirnganglien<br />

durch die Längsnerven Antriebe zu geben, da jede Gehirnhälfte nur die<br />

zugehörige Körperhälfte beherrscht und nach halbseitiger Gehirnexstirpation<br />

dann eine Kreisbewegung erfolgt (OLMSTED 1922). Ebellsoist<br />

für die spontane Auslösung ihres muskulären Schwimmens ein unverletztes<br />

Gehirn erforderlich. Das hochdifferenzierte Gehirn der Polycladen<br />

(S, 72) mit den ihm unmittelbar zugeordneten Sinnesorganen<br />

spielt also nicht bloß die Rolle eines durch besonders niedrige Reizschwelle<br />

ausgezeichneten Lokomotionszentrums, eines Reizschwellenerniedrigers<br />

(MOORE), so daß am gehirnlosen Tier durch einfache Verstärkung<br />

des Reizes (mechanische Reizung der Gehirnnervenstümpfe,<br />

physiko-chemiscje Reizung durch Phenol, KOl usw.) im Wege des<br />

Hautnervenplexus dieselben Reaktionen zu erzielen wären wie am intakten<br />

Tiere. Dies gilt nach LEVETZOW (1936) bestenfalls fü r die<br />

allereinfachsten Bewegungsreaktionen, nicht aber für die zusammen-<br />

IV. b .ß*

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