~tz~ry - Macrostomorpha
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Turbellaria: Lebensäußerungen (Physiologie) IV. b.97<br />
bar durch basale Phagozytose (S. 94), aufgenommen und im vVege<br />
des Darmes entleert; dort wie hier dürften bei dieser Beförderung<br />
neben Körperkontraktionen wanderfähige Speicherzellen (Athrozyten)<br />
mitwirken. Diese Exkretionsart scheint bei elen Tricladen elie Hauptrolle<br />
zu spielen, auch 1m normalen Leben; darauf deutet die osmoregulatorische<br />
Wasserausscheidung durch das Darmepithel (S. 118) sowie<br />
das Vorhandensein von rundlichen oder kristallinischen Konkrementen<br />
(? Purinbasen, Karbonaten) in Vakuolen der Parenchym- und<br />
Darmzellen und ihre Anhäufung (Speicherung) bei hungernden und<br />
alternden Individuen hin, die bisweilen als Pigmentierung in Erscheinung<br />
tritt. Die Ausscheidung von Pigmenten kann auch elurch das<br />
Deckepithel erfolgen.<br />
In den Pro ton e phI' i die n (S. 46) findet nach Versuchen<br />
mit Vitalfarben an Stenostornurn und Neorhabdocoela die Exkretion<br />
zur Hauptsache durch die Epithelien der Gefäßstämme, und zwar vornehmlich<br />
Ger dünneren "rücklaufenden" Kanäle statt; bei Kalyptorhynchiern<br />
(Fig. 47) wird durch sie Neutralrot abgeschieden, in der<br />
homogenen Plasmahülle ihres Mündungsabschnittes (Ampullen) aber<br />
Alizarin bzw. durch Alizarin färbbare Konkremente oder Vakuolen,<br />
während der übrige Teil der Hauptkanäle für Athrozytose inaktiv erscheint.<br />
Bei Tricladen ist das ganze Kanalsystem exkretorisch tätig,<br />
aber nur in geringem Maße, und scheinen die pharyngealen Gefäße<br />
besonders Methylenblau abzuscheiden. Die Terminalorgane haben neben<br />
ihrer hydromotorischen Funktion jedenfalls keine athrozytäre; sie zeigen<br />
nirgends Körnchen- hzw. Vitalfarben-Speicherung in ihren ·Wänden. <br />
Mit dem Kanalsystem stehen aber noch Zellen, zweifellos um g e b i 1<br />
d e t e Par e n c h y m zell e n, in enger Beziehung, die zum Teil<br />
durch ihre Größe (große Kerne!) und stark vakuolisiertes Plasma auffallen<br />
und entweder, zu Komplexen verschmolzen, stark gewundene,<br />
symmetrisch gelegene Kanalstücke ± umhüllen (Fig. 46) oder ihnen<br />
einzeln mit Fortsätzen anhängen; außerdem hängen zahlreiche kleine<br />
Zellen mit langen, verästelten und netzartig verbundenen Fortsätzen<br />
namentlich den dünneren Gefäßstämmen ringsum an. Auf Grund ihrer<br />
Fähigkeit, aus der PerivisceralfLüssigkeit gelöste Stoffe (Vitalfarben)<br />
aufzunehmen, sie in Vakuolen oder in fester Form als Körnchen abzulagern<br />
und schließlich ins Kanallumen abzugeben, werden sie als<br />
A t h l' 0 Z Y t e n oder Par a n e p h r 0 z y t e n bezeichnet und leisten<br />
offenbar wichtige exkretorische Hilfsarbeit. Daß bei Turbellarien des<br />
Meeres und polyhalinen Brackwassers die Protonephridien schwächer<br />
entwickelt sind als hei denen des meso- bis oligohalinen Brackwassers<br />
und Süßwassers, weist auf ihre für das Leben im schwachsalzigen Wasser<br />
bedeutsame, die Einwanderung in dieses offenbar erleichternde zweite<br />
Aufgabe hin, überschüssiges, auf osmotischem Wege durch die Haut<br />
eingedrungenes Wasser auszuscheiden und so den osmotischen Werl<br />
der Körperflüssigkeit und Gewebe möglichst konstant zu erhalten, eine<br />
Arbeit, die wohl vorwiegend den Terminalorganen und Endkapillaren<br />
zufällt, sofern sie nicht hauptsächlich vom Darmepithel geleistet wircl,<br />
wie bei Tricladen (S. 118-120); mit dem vVasser werden zugleich die<br />
G r i m pe & W a g I ·e r, Tierwelt -der Nor-d- und Ostsee IV. b 7