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Verdeutlichung des Anliegens - von Tristan Abromeit

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Wirft in düster-nasse Keller<br />

eure Männer, eure Frau'n,<br />

Doch ihr Hoffen leuchtet heller<br />

über Not und Nacht und Grau'n.<br />

Gatten weinen um den Gatten,<br />

manche Mutter um den Sohn.<br />

Und sie hausen wie die Ratten,<br />

Menschenrecht zum bittern Hohn.<br />

Läßt die Welt sie so verderben<br />

in <strong>des</strong> harten Häschers Hand?<br />

Läßt man tatenlos sie sterben,<br />

unbeklagt und unbekannt?<br />

Laßt die Hoffnung euch nicht rauben,<br />

gut bleibt gut und schlecht bleibt schlecht,<br />

laßt uns unverrückbar glauben<br />

an die Freiheit und das Recht.<br />

Noch in Ketten laßt beschwören<br />

uns der Freiheit neuen Bund!<br />

Alle Welt mag laut es hören,<br />

nur der Tod schließt unsern Mund.<br />

Und wenn wir der Freiheit fielen,<br />

so kommt einmal doch der Tag,<br />

Da frei unsre Kinder spielen,<br />

wo einst unser Kerker lag. <<br />

(S. 57 f.)<br />

Man kann Joachim Gauck nicht vorwerfen, dass er sich nicht mit der Ökonomie unter dem<br />

real-sozialistischen Vorzeichen auseinandergesetzt hat. Das Thema durchzieht ja das ganze<br />

Buch „Winter ...“. Seine Schwäche liegt darin, dass er nicht genauso kritisch die Ökonomie<br />

unter dem Vorzeichen <strong>des</strong> Kapitalismus sehen kann. Ich zitiere:<br />

> Dass manche Christen der marxistisch-sozialistischen Vision etwas abgewinnen<br />

konnten, lag sicher auch an dem schönen Zukunftsideal, das Züge<br />

eines Glaubens trug. Der Glaube an den Gott der Väter war für viele schon<br />

vor dem Zweiten Weltkrieg verloren gegangen; da erlagen selbst Intellektuelle<br />

wie Manes Sperber oder Arthur Koestler dem neuen Gott, der »Offenbarung<br />

aus dem Osten«. Ein edler Sozialismus erschien ihnen allemal die bessere<br />

Gesellschaftsordnung gegenüber dem »verfaulenden Kapitalismus«. Die Bibel<br />

fordert das Solidarische und das Miteinander, der Kapitalismus hingegen<br />

den Egoismus und die Gier. Deshalb hat das Evangelium eine größere Nähe<br />

<strong>Verdeutlichung</strong> / TA - 11 - Text 210.2 / Feb. 2013

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