Verdeutlichung des Anliegens - von Tristan Abromeit
Verdeutlichung des Anliegens - von Tristan Abromeit
Verdeutlichung des Anliegens - von Tristan Abromeit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die soziale Emanzipation im Sinne <strong>von</strong> Überwindung <strong>von</strong> Arbeitslosigkeit<br />
und Armut, der Realisierung der konkreten und nicht nur der theoretischen<br />
Wahlfreiheit <strong>des</strong> Arbeitsplatzes und zwischen dem Status <strong>des</strong> Arbeitnehmers<br />
und Unternehmers, <strong>des</strong> Bildungsganges und <strong>des</strong> sozialen Sicherungssystems<br />
ist möglich. Kein Gott und keine Sachzwänge hindern uns daran, allein<br />
untaugliche, überkommende Vorstellungen sind die Hürde. Und weil diese<br />
Hürde als unüberwindlich erscheint, fallen immer mehr Menschen in Mutlosigkeit<br />
und suchen immer mehr Menschen Erlösung <strong>von</strong> Vater Staat und erdulden<br />
ihre faktische Entmündigung.<br />
> Mag es auch immer einmal wieder Anlass geben, Europa oder Deutschland<br />
zwiespältigen Umgang mit Menschen- und Bürgerrechten vorzuwerfen, so<br />
garantiert Europa doch eine immerwährende kritische Öffentlichkeit und<br />
freie Medien, die für Verfolgte und Unterdrückte besonders in diktatorischen<br />
und autoritären Staaten Partei ergreifen können. < (S.7)<br />
Ist die „immerwährende kritische Öffentlichkeit“ wirklich gegeben? Wird diese nicht auch mit<br />
Nebenthemen und Belanglosigkeiten abgelenkt. Wenn ja, ist die Frage zu stellen, wer kann sie<br />
ablenken? Und die Folgefrage ist dann: Sind die Medien wirklich so frei, wie hingestellt? Tatsache<br />
ist, dass kritische BürgerInnen das häufig anders empfinden. Und Fakt ist, dass bei den<br />
privatrechtlichen konstituierten Medien eine Kapitalkonzentration stattfindet, die die Meinungsvielfalt<br />
und damit die Meinungsfreiheit einschränkt. Ohne Entwicklung <strong>des</strong> Internets<br />
wären wir wohl schon an einem Punkt angelangt, der Ähnlichkeiten mit der Situation unter<br />
der vergangenen Herrschaft der SED hätte. Und sind die öffentlich-rechtlichen Medien wirklich<br />
unabhängig oder sind sie doch Teil der Parteien- und Verbandsherrschaft? Wie weit verzerrt<br />
die Gebührenfinanzierung, die eine Zwangsabgabe wie eine Steuer ist, den Wettbewerb<br />
der Medien und behindert dadurch den Status „frei“? Und was noch problematischer ist: Laufen<br />
wir nicht Gefahr, dass die Menschen- und Bürgerrechte zu einem Wunschkatalog verkommen<br />
und nur noch für Sonntagsreden taugen. Es wäre sehr problematisch z. B. das Recht auf<br />
eine Erwerbsarbeit einklagbar zu machen, weil dann sinnlose und auch demütigende Beschäftigungsverhältnisse<br />
entstehen könnten, die letztlich auch <strong>von</strong> der produktiven Arbeit mitgetragen<br />
werden müsste, aber eine Regierung, die aus ideologischer Verblendung eine Vollbeschäftigung<br />
verhindert, die müsste gerichtlich belangt werden können.<br />
> Wer meint, die europäische Vereinigung sei so etwas wie ein Kunstgebilde<br />
und unfähig, ihre unterschiedlichen Bürgerinnen und Bürger aus bald 28<br />
Nationalstaaten zusammenzuführen, der sei daran erinnert, dass auch die<br />
<strong>Verdeutlichung</strong> / TA - 28 - Text 210.2 / Feb. 2013