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Mitteilungen 64 - Nassauischer Verein für Naturkunde

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<strong>Verein</strong>snachrichten<br />

land und Europa. Der Genuss von Apfelwein<br />

ist in Deutschland weitgehend auf<br />

Hessen beschränkt, Schwerpunkt ist der<br />

Frankfurter Raum. Die im Programm angekündigte<br />

Führung durch den Betrieb<br />

wurde auf den Nachmittag verlegt und<br />

fand im neuen Betriebsgebäude statt.<br />

Der Biologe Philipp SCHIEFENHÖFEL erläuterte<br />

in seinem Vortrag „Fliegende Diamanten<br />

– Libellen unserer Heimat“ zunächst<br />

das Vorkommen und die Stellung<br />

der seit dem Karbon nachgewiesenen Libellen<br />

in der Systematik der Tierklasse der<br />

Insekten. Von weltweit knapp 6.000 Arten<br />

dieser Tierordnung sind in Mitteleuropa<br />

etwa 84 nachgewiesen, im weiteren Umkreis<br />

des Tagungsortes ca. 40. Der Schwerpunkt<br />

des Vortrages war die Vorstellung<br />

ausgewählter Arten aus den Unterordnungen<br />

der Klein- und Großlibellen mittels<br />

beeindruckend schöner Fotos.<br />

Herr Hermann BECKER beendete die Reihe<br />

der Vorträge mit seinem Beitrag „Bergbau<br />

in Laubuseschbach und Umgebung“.<br />

In einer Uniform der Bergmannskapelle zu<br />

Beginn des 19. Jh. führte der 82-Jährige<br />

detailreich in die über 150 Jahre alte Bergbaugeschichte<br />

im Bereich Laubuseschbach<br />

ein. In drei Schieferkauten wurde wertvoller<br />

Dachschiefer gewonnen, noch wichtiger<br />

war der ober- und unterirdische Abbau von<br />

allerdings nicht hochwertigem Eisenerz<br />

(insbesondere Roteisen) in sieben Gruben,<br />

im größten und am längsten in Betrieb gewesenen<br />

(bis 1941) ehemaligen Abbaufeld<br />

„Altenberg“ auch Kupfererz. Anhand von<br />

Beispielen machte der Vortragende deutlich,<br />

unter welchen lausigen Bedingungen<br />

die Bergleute <strong>für</strong> Hungerlöhne arbeiten<br />

mussten, leben konnten sie nur als Landwirte<br />

im Nebenerwerb.<br />

Entgegen der Programmankündigung<br />

konnte von der Firma HEIL kein Mittagessen<br />

bereitgestellt werden, somit fand auch<br />

kein Gedankenaustausch der Teilnehmer<br />

statt. Dieser Gedankenaustausch ist nicht<br />

nur eine Wissensbereicherung <strong>für</strong> alle, sondern<br />

auch <strong>für</strong> die Verantwortlichen des<br />

<strong>Verein</strong>s wichtig, da sie aus den Diskussionen<br />

von <strong>Verein</strong>smitgliedern und Fremden<br />

die notwendigen Rückschlüsse auf die Attraktivität<br />

ihrer Veranstaltung ziehen können.<br />

Fazit ist, dass bei der Planung eines<br />

<strong>Naturkunde</strong>tags in jedem Fall die Möglichkeit<br />

eines gemeinsamen Mittagessens<br />

gewährleistet sein muss, auch vom Tagungsort<br />

etwas weiter entfernte Restaurants<br />

sind in die Planungen einzubeziehen.<br />

Nach der verkürzten Mittagspause führte<br />

Herr Hermann BECKER die Teilnehmer in<br />

das frühere Bergbaufeld „Altenberg“, das<br />

erstmals im Jahr 1766 urkundlich erwähnt<br />

wurde. Hier gab es rd. 150 bis 60 m tiefe<br />

und heute wieder verfüllte Schächte, um<br />

die 2 - 3 m mächtigen Erzlagerstätten in unterschiedlichen<br />

Teufen abbauen zu können.<br />

Im Wald waren allerdings nur die zahlreichen<br />

Pingen zu sehen, die auf den früheren<br />

oberflächennahen Bergbau zurückgehen.<br />

Einige Teilnehmer fanden Eisenerzstücke<br />

als Reste von Halden, die 1947 abgeräumt<br />

wurden.<br />

Obwohl in einem früheren Bergbaugebäude,<br />

das heute vom örtlichen Gesangsverein<br />

genutzt wird, die wunderschönen<br />

Pflanzenfotos von Herrn Alfred HIERONY-<br />

MI bereits ausgestellt waren, fiel seine Fotoausstellung<br />

„‘Schöne Wilde‘ – ausgewählte<br />

Pflanzen der Umgebung“ aus, weil<br />

die vorausgegangene Exkursion unnötig<br />

lange dauerte. Kurz nach der Rückkehr der<br />

Exkursionsteilnehmer fuhr der sichtlich verärgerte<br />

Fotograf weg. Dieser unerfreuliche<br />

Vorgang sollte zum Anlass genommen werden,<br />

bei den kommenden <strong>Naturkunde</strong>tagen<br />

streng auf die Einhaltung von Zeitkontingenten<br />

zu achten. Unser <strong>Verein</strong> kann sich<br />

negative Feedbacks nicht leisten.<br />

Der <strong>Naturkunde</strong>tag 2011 klang mit einer<br />

knapp einstündigen Besichtigung der seit<br />

1998 existierenden modernen Betriebsstätte<br />

der Firma HEIL aus, an der immerhin<br />

noch 20 Interessierte teilnahmen. Herr<br />

Christof HEIL informierte darüber, dass<br />

sieben von insgesamt 35 Firmenmitarbeitern<br />

jährlich ca. 14 Mio. Liter Saft herstellen,<br />

die in Tanks mit einem Volumen von<br />

bis zu 100.000 Litern gelagert werden. Die<br />

16 <strong>Mitteilungen</strong> Nr. <strong>64</strong> September 2012

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