MNR DE 2013-03.indd - Missionswerk Mitternachtsruf
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Der Euro<br />
und die Zentralregierung<br />
Auf der Homepage der DW-Akademie<br />
heisst es: «Was also hat der Dollar,<br />
was der Euro nicht hat? ‹Eine ganze<br />
Menge›, sagt Achim Wambach, Direktor<br />
des Instituts für Wirtschaftspolitik an<br />
der Universität Köln. Zuerst habe der<br />
Dollar eine starke Zentralregierung.<br />
‹Ein Grossteil des Fiskalbudgets läuft<br />
über Washington und nicht über die<br />
einzelnen Bundesstaaten› (…) Die Europäische<br />
Währungsunion dagegen ist<br />
keine Politische Union. Das Budget der<br />
ganzen EU entspricht einem Prozent der<br />
Wirtschaftsleistung der Mitgliedsländer.<br />
Die Eurozone hat nicht mal einen eigenen<br />
Haushalt.» 1<br />
Und weil die europäischen Führungskräfte<br />
das wissen, steuern sie darauf<br />
hin, ebenfalls eine Zentralregierung<br />
zu schaffen – langsam aber sicher. Die<br />
Lissabonner Verträge deuten bereits<br />
deutlich darauf hin, in denen zum<br />
Beispiel das neue Amt des Präsidenten<br />
des Europäischen Rates geregelt wurde,<br />
ebenso der Ausbau der Kompetenzen des<br />
Hohen Vertreters der EU für Aussen- und<br />
Sicherheitspolitik. In einer Zeit, in der<br />
alle vom Untergang des Euros sprechen,<br />
kündigt die Europäische Zentralbank<br />
ganz stolz an, dass ab Mai <strong>2013</strong> die alten<br />
Noten nach und nach durch neue ersetzt<br />
werden. Die Euro-Scheine werden mit<br />
mehreren zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen<br />
ausgestattet sein, und das, obwohl<br />
sie bereits jetzt zu den sichersten der<br />
Welt gehören. Aufhorchen lässt, dass<br />
die neuen Scheine das Motiv der griechischen<br />
Mythenfigur Europa tragen. In den<br />
Nachrichten wurde gar von der «Königin<br />
Europas» gesprochen.<br />
nol<br />
1<br />
www.dw.de, «Was hat der Dollar, was der<br />
Euro nicht hat?», Zhang Danhong, 18.<br />
Dezember 2012<br />
Zeichen des Tieres an Schule?<br />
Anfang dieses Jahres berichtete der Reformierte<br />
Kirchenbote: «In einer Highschool<br />
in Texas tragen alle Schüler eine mit Funkchip<br />
ausgestattete Karte. Damit können<br />
sie auf dem ganzen Schulgelände geortet<br />
werden. Andrea Hernandez (15) weigerte<br />
sich, die Karte zu tragen. Sie fürchtete<br />
nicht den Überwachungsstaat, sondern<br />
berief sich auf die Offenbarung: Der Antichrist<br />
werde alle dazu bringen, ein Zeichen<br />
zu tragen. ‹So dass niemand mehr kaufen<br />
oder verkaufen kann, es sei denn, er habe<br />
das Zeichen.› Doch es half nichts: Die<br />
bibelfeste Schülerin flog von der Schule.» 1<br />
Die Bibeltreue von Andrea Hernandez in<br />
Ehren und die überreizte Reaktion der<br />
Texaner infragestellend ... aber das hätte<br />
nicht sein müssen. Hier sieht man, wohin<br />
eine missverstandene Bibelaussage<br />
führen kann. Die Zahl des Antichristen<br />
wird erst in der Zeit des Auftretens des<br />
Antichristen, das heisst, in der Zeit der<br />
grossen Trübsal, zu einem antichristlichen<br />
Zeichen, weil sie dann in Verbindung steht<br />
mit dessen Person und mit der Anbetung<br />
dieses Mannes (Offb 13,15-18). Wenn<br />
heute auch die technologische Entwicklung<br />
deutlich in Richtung des zukünftigen<br />
antichristlichen Reiches deutet, so ist<br />
sie dennoch nicht da. Andrea hätte die<br />
Karte ruhig tragen und auf der Schule<br />
verbleiben können, denn noch leben wir<br />
im Gemeindezeitalter, wo jeder mit dem<br />
Heiligen Geist versiegelt wird, der an Jesus<br />
Christus glaubt. Und uns, die wir versiegelt<br />
sind, gilt, dass nichts, «keine Gewalt,<br />
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,<br />
noch irgendein anderes Geschöpf uns zu<br />
scheiden vermag von der Liebe Gottes,<br />
die in Christus Jesus ist, unserem Herrn»<br />
(Röm 8,37-39).<br />
nol<br />
1<br />
Reformierter Kirchenbote/Kanton<br />
Zürich, Nr. 1.2, Januar <strong>2013</strong><br />
Eine amerikanische<br />
Billion-Dollar-Münze?<br />
Das Onlineportal der Frankfurter<br />
Rundschau berichtete: «Es ist der<br />
Stoff, aus dem die Träume sind: Angeblich<br />
kann die US-Regierung mit einem<br />
einzige Zaubertrick den Ausweg aus<br />
der quälenden Finanzkrise schaffen.<br />
Notwendig sei nichts weiter als ein<br />
einmaliger Prägeakt: Geprägt werden<br />
solle eine Platinmünze über eine Billion<br />
Dollar, die als Gegenwert für die US-<br />
Schulden steht. (...) Das Argument für<br />
den Münz-Trick geht im Kern so: Zwar<br />
ist es Regierung und Notenbankern in<br />
den USA untersagt, in unbegrenzter<br />
Menge Scheine zu drucken. Aber für<br />
Platinmünzen – die gemeinhin etwa<br />
zu besonderen Gedenktagen geprägt<br />
werden – gebe es keine solche Beschränkung.<br />
Wenn nun also jetzt eine solche<br />
‹Jumbo-Münze› geschaffen würde –<br />
dann wäre erst einmal Ruhe an der<br />
Schuldenfront.» 1<br />
Diese Idee einer «Billion-Dollar-<br />
Münze» sollte man nicht allzu ernst<br />
nehmen. Es ist eine clevere Idee, die<br />
durch ein legales Schlupfloch entstand.<br />
666<br />
Sie würde dem US-Kongress erlauben,<br />
die Einschränkungen der drohenden<br />
Kreditgrenze zu umgehen. Allerdings<br />
kann sich niemand vorstellen, dass ein<br />
Trick dieser Art wirklich umgesetzt<br />
wird. Kein Beamter hat dies bislang<br />
angedeutet. Die USA mit dem Dollar als<br />
weltweite Leitwährung würden damit<br />
das letzte bisschen an Glaubwürdigkeit<br />
verlieren.<br />
Die Entwicklungen, auf die man<br />
wirklich achten sollte, sind die unkonventionellen<br />
Strategien, die von allen<br />
grossen Zentralbanken angestrebt werden<br />
... die ECB, Bank of Japan, US Fed,<br />
Schweizerische Nationalbank, Bank von<br />
England etc.<br />
Wir sind schon längst von einer<br />
«moralischen Klippe» gefallen und die<br />
Finanzstrategien verschlechtern sich<br />
rapide hin zur Gesetzlosigkeit. Wir<br />
sollten in künftigen Jahren mit viel mehr<br />
Finanzchaos rechnen.<br />
wjh<br />
1<br />
fr-online.de, «Billion-Dollar-Münze soll<br />
USA helfen», 5. Januar <strong>2013</strong>, dpa<br />
15