MNR DE 2013-03.indd - Missionswerk Mitternachtsruf
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TITEL<br />
Die endzeitliche<br />
Schlüsselrolle<br />
der Demokratie<br />
Die Demokratie hat im Lauf des 20.<br />
Jahrhunderts einen eindrücklichen<br />
Siegeslauf erlebt. Vor allem<br />
seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat sie<br />
im politischen Alltag den Status eines<br />
Paradigmas (d.h. eine Regel mit Musterfunktion<br />
für alle vergleichbaren Fälle) erreicht.<br />
Die Ereignisse in Nordafrika und<br />
im Nahen Osten sind nur eine jüngste<br />
Etappe, der noch andere folgen werden.<br />
Wie ist diese Entwicklung zu bewerten?<br />
Können wir sie so vorbehaltlos gutheissen,<br />
wie das an vielen Orten geschieht?<br />
Gottes Wort und Seine prophetischen<br />
Aussagen zur Endzeit mahnen uns zur<br />
Vorsicht und Nüchternheit.<br />
Demokratie ist ein Fremdwort aus<br />
dem Griechischen, das sich aus zwei<br />
Begriffen zusammensetzt: «demos»<br />
(Volkspartei) und «kratos» (Herrschaft).<br />
«Demokratia» bedeutet somit «Volksregierung».<br />
Der Begriff bezeichnet eine Staatsform,<br />
die sich im antiken Griechenland<br />
in den Jahren 509–458 vor Christus<br />
entwickelt hatte. Sie unterschied Griechenland<br />
von den umliegenden Ländern,<br />
die von einem König regiert wurden.<br />
Ein Hauptmerkmal der Demokratie besteht<br />
darin, dass die Volksvertreter (das<br />
Parlament) die dominierende staatliche<br />
Gewalt innehaben, ergänzt durch zwei<br />
andere Gewalten: die Regierung und die<br />
Gerichte. Diese drei Gewalten wirken als<br />
Teile eines Ganzen: das Parlament ist die<br />
gesetzgebende Gewalt, die Regierung die<br />
gesetzesvollziehende Gewalt; die Gerichte<br />
haben die Aufsichtsgewalt darüber,<br />
dass die Gesetze richtig angewendet werden.<br />
Der grosse Vorteil dieser staatlichen<br />
Ordnung besteht in der gegenseitigen<br />
Kontrolle der drei staatlichen Organe<br />
(sogenanntes System der «Checks and<br />
balances»), die das Entstehen einer<br />
Diktatur erschwert. Das System hat aber<br />
auch zwei Schwächen:<br />
– Erstens enthält Demokratie an sich<br />
keine Werte, die den Staat tragfähig machen.<br />
Der einzige Wert, den das System<br />
kategorisch setzt, ist die Vorgabe, dass<br />
das Volk die Herrschaft haben soll – egal,<br />
in welcher moralischen Verfassung dieses<br />
Volk ist.<br />
– Zweitens setzt das System der Demokratie<br />
ein überdurchschnittlich hohes<br />
Mass an Disziplin und Tugendhaftigkeit<br />
aller Gesellschaftsmitglieder voraus.<br />
Eine demokratische Bewegung, bei der<br />
die Regierenden oder die Bevölkerung<br />
nicht diese Eigenschaften aufweisen,<br />
kippt schnell in eine Diktatur um. Es gibt<br />
genügend Beispiele aus der Antike und<br />
aus der Neuzeit, die diese These belegen.<br />
Allein diese beiden Schwächen sollten<br />
uns im Lichte des prophetischen Wortes<br />
hellhörig machen. Aber es gibt noch andere<br />
Gründe, weshalb «Demokratie» ein<br />
Schlüsselbegriff der Endzeit ist.<br />
Der Kern der Problematik unseres<br />
Themas dreht sich um die Frage: «Wer<br />
hat die Autorität?» Auf diese Frage geben<br />
die Bibel und das demokratische System<br />
Antworten, die so weit auseinander liegen<br />
wie Tag und Nacht.<br />
Das Autoritätskonzept der Bibel. Gottes<br />
Wort unterstreicht viele Male, dass<br />
alle Autorität dem lebendigen Gott gehört<br />
und von Ihm persönlich kommt. Gott<br />
selbst ist die Autorität schlechthin. Das<br />
ist das zentrale Thema des Buches Daniel<br />
und eine der grundlegendsten Lehren der<br />
Heiligen Schrift überhaupt. Der Satz «Ich<br />
bin der Herr» im Sinn einer autoritativen<br />
Feststellung findet sich siebenmal allein<br />
6 <strong>Mitternachtsruf</strong> März <strong>2013</strong>