19.11.2013 Aufrufe

„Geht es Ihnen gut oder haben Sie noch Kinder in der Schule

„Geht es Ihnen gut oder haben Sie noch Kinder in der Schule

„Geht es Ihnen gut oder haben Sie noch Kinder in der Schule

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Krumm & Eckste<strong>in</strong>: Geht <strong>es</strong> <strong>Ihnen</strong> <strong>gut</strong> <strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>haben</strong> <strong>Sie</strong> <strong>noch</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>?<br />

Fall 8<br />

Die Mutter sagt im Blick auf ihre Tochter, die anlässlich e<strong>in</strong>er ungenügenden Mathematikarbeit, von ihrer<br />

Lehrer<strong>in</strong> gefragt wurde, ob sie glaube, auf <strong>der</strong> richtigen <strong>Schule</strong> zu se<strong>in</strong>: „<strong>Sie</strong> war demotiviert, gekränkt,<br />

verunsichert. D<strong>es</strong><strong>in</strong>ter<strong>es</strong>se <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Fach.“<br />

Fall 9<br />

Über die Reaktion ihrer Tochter, die von ihrer Biologielehrer<strong>in</strong> zu hören bekam: „Du sollst nicht denken, du<br />

sollst lernen“ sagt die Mutter: „Das war ziemlich schlimm für sie. <strong>Sie</strong> war ja immer sehr brav, wollte auch nicht<br />

provozieren und war ziemlich stolz auf sich, dass sie wirklich durch Nachdenken die Lösung gewusst hat, wo sie<br />

doch sonst eher als sehr fleißig und nicht als Wiffzack gilt. <strong>Sie</strong> hat immer wie<strong>der</strong> g<strong>es</strong>agt, die mag mich nicht, und<br />

ich mag sie auch nicht mehr, ich hab mich so gefreut, dass ich was weiß, ohne dass ich <strong>es</strong> gelernt habe und ich<br />

werde auch <strong>in</strong> Zukunft denken“.<br />

Fall 10<br />

Auf die Frage, wie ihr Sohn reagiert habe, als <strong>der</strong> Lehrer sich weigerte, ihm <strong>noch</strong>mals etwas zu erklären,<br />

antwortete die Mutter: "Soviel ich weiß, hat er sich von da an, von dem Zeitpunkt an, nie mehr etwas zu sagen<br />

getraut, weil <strong>der</strong> Lehrer war e<strong>in</strong> richtiger Zyniker."<br />

AHS-Oberstufe, BMS und BHS<br />

Fall 11<br />

Die Mutter jen<strong>es</strong> Mädchens, d<strong>es</strong>sen Lehrer nicht g<strong>es</strong>tattete, die Klassenfahrt mitzuplanen, sagte im Rahmen <strong>der</strong><br />

Fallschil<strong>der</strong>ung: „Er hat sie <strong>in</strong> ihrem Tatendrang ausgebremst“. <strong>Sie</strong> ergänzt sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> 2. Frage: "<strong>Sie</strong> hat e<strong>in</strong>en<br />

Zorn auf den Lehrer bekommen und hat ihre Leistungen nicht voll entfaltet."<br />

Interviewer<strong>in</strong>: "Hat sich das schulisch auch ausgewirkt?" "<strong>Sie</strong> hat dann auch das Gefühl gehabt, dass sie bei den<br />

Deutsch-Schularbeiten bei di<strong>es</strong>em Lehrer, wo die Beurteilung ja immer relativ ist, schlechter abg<strong>es</strong>chnitten hat."<br />

Fall 12<br />

Über die Folgen für das Mädchen, das wegen se<strong>in</strong>er <strong>gut</strong>en Mathematikleistung nur <strong>noch</strong> mit „Herr Brunner“<br />

ang<strong>es</strong>prochen wurde, äußerte die Mutter: „Me<strong>in</strong>e Tochter war e<strong>in</strong>erseits genervt, weil <strong>der</strong> Lehrer immer wie<strong>der</strong><br />

den selben Spruch hatte. Und sie sich eigentlich schon vor je<strong>der</strong> Stunde darauf e<strong>in</strong>stellen konnte, dass wie<strong>der</strong><br />

irgend etwas <strong>in</strong> <strong>der</strong> Richtung kommen musste. <strong>Sie</strong> war aber auch sehr frustriert, dass ihre Leistung nicht<br />

anerkannt wurde, nur weil sie e<strong>in</strong> Mädchen ist.<br />

Und <strong>es</strong> ist sehr schade, da sie Mathematik immer gemocht hatte, und ihr durch di<strong>es</strong>en Zwischenfall, vermute ich<br />

zum<strong>in</strong>d<strong>es</strong>t, die Freude daran doch etwas gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t wurde.<br />

Fall 13<br />

Die Reaktionen ihrer Tochter, die sich auf <strong>der</strong> Holzfachschule als Mädchen von 2/3 <strong>der</strong> Lehrer und den<br />

(männlichen) Schülern gemobbt und ungerecht beurteilt fühlte, hat die Mutter zunächst b<strong>es</strong>chrieben: „<strong>Sie</strong><br />

verbrachte e<strong>in</strong>e schlimme Zeit. Am Ende hat sie sich <strong>in</strong> den Mittagspausen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Toilette e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>perrt, um dem<br />

Mobb<strong>in</strong>g zu entfliehen. Nach 2 Jahren hat sie die <strong>Schule</strong> abgebrochen.“<br />

<strong>Sie</strong> antwortete auf die 2. Frage nur <strong>noch</strong>: „<strong>Sie</strong> wollte die ungerechte Beurteilung nicht h<strong>in</strong>nehmen, hat sich aber<br />

die Lehrer nicht anzusprechen getraut.“<br />

Fall 14<br />

Das Mädchen, das nicht wie an<strong>der</strong>e Schüler <strong>noch</strong> e<strong>in</strong>e Chance zu e<strong>in</strong>er Leistungsverb<strong>es</strong>serung erhielt, reagierte laut<br />

Mutter: „<strong>Sie</strong> hat sich sehr geärgert und hat mit dem Lehrer g<strong>es</strong>prochen. Di<strong>es</strong>er sagte, dass ihre Prüfung e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>ser<br />

ergeben hätte, aber dass da h<strong>in</strong>ten <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Reihe die Mitarbeit sehr schlecht wäre. Er g<strong>in</strong>g auf ihre Argumente<br />

gar nicht e<strong>in</strong> und sagte, sie sollte ihn <strong>in</strong> Ruhe lassen.“<br />

Zusammengefasst hat das Verhalten d<strong>es</strong> Lehrers <strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> Lehrer<strong>in</strong> <strong>in</strong> den 14 Fällen die<br />

betroffenen Schüler somit nach Aussagen <strong>der</strong> Eltern:<br />

• „fertiggemacht“;<br />

• zum We<strong>in</strong>en gebracht; We<strong>in</strong>anfälle daheim veranlasst;<br />

• bewirkt, dass die Schulleistung nachgelassen hat, Hausaufgabenprobleme entstanden s<strong>in</strong>d<br />

und das Selbstvertrauen abgenommen hat;<br />

• Bauchweh, Kopfweh, Magenb<strong>es</strong>chwerden verursacht;<br />

• Schulabneigung und Schulangst, Weigerung <strong>in</strong> die <strong>Schule</strong> zu gehen, Schwänzen bed<strong>in</strong>gt;<br />

• den Schulb<strong>es</strong>uch abbrechen lassen;<br />

• bewirkt, dass das K<strong>in</strong>d „nichts mehr aß“;<br />

• genervt, geärgert, frustriert bzw. störrisch und aggr<strong>es</strong>siv gemacht;<br />

• traurig gemacht;<br />

• bewirkt, dass <strong>der</strong> Schüler sich schlechter beurteilt erlebt;<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!