„Geht es Ihnen gut oder haben Sie noch Kinder in der Schule

Krumm & Eckstein: Geht es Ihnen gut oder haben Sie noch Kinder in der Schule?
• im Unterricht verstummen lassen („nichts mehr zu sagen getraut“);
• glauben gemacht, dass sie abgelehnt werden;
• demotiviert, verunsichert, die Freude am Fach genommen.
In den vielen anderen Fällen werden solche Folgen immer wieder erwähnt. Ferner sprechen
Eltern von „Hass“ und „Zorn“ auf Lehrer; sie nennen Weigerung, Hausaufgaben zu machen,
zu lernen; Antipathie, Abneigung, Widerwillen gegen den Lehrer und sein Fach; Schimpfen
über und „Schimpfworte“ gegen den Lehrer daheim; Enttäuschung; Schlafstörungen; Verlust
der Selbstsicherheit; „Wut“ und „Verzweiflung“; sie berichten, dass das Kind „unglücklich“
war, und auch, dass die Klasse oder die Schule gewechselt wurde.
Hier noch einige wörtliche Aussagen:
„Er kommt jeden Tag überreizt nach Hause und brüllt und schreit mich dann einmal an – er muss sich
Luft machen.“ (27615)
„Meine älteste Tochter wurde gefühlskalt. Sie konnte nichts mehr Herzliches zeigen. [...] Meine
jüngere Tochter geht seelisch zugrunde.“ (5415)
„Mein Sohn wurde sehr nervös und begann Nägel zu kauen“. „M. war gar nicht mehr imstande zu
lernen [...] er ist nicht mehr (in die Schule) gegangen.“ (5515)
„Er wollte nicht mehr zur Schule und weinte fürchterlich und war kaum zu beruhigen, er begann zu
brechen und wollte auch nichts essen.“ (15315)
„Am Vorabend [...] hat das Kind immer zu jammern begonnen, da sie sich (vor) der Deutschstunde
gefürchtet hat, da der Lehrer ja vielleicht wieder so blöde Bemerkungen machen und sie wieder
lächerlich machen könnte.“ (20215)
„Es waren physische und psychische Reaktionen. Psychische haben sich in der Form von
Angstzuständen und Unsicherheit ausgedrückt und physische in der Form, dass sie, obwohl sie immer
eine reine Haut hatte auf einmal Pickel bekam, außerdem fielen ihr im großen Maße die Haare aus.“
(27315)
„Mein Sohn hat homöopathische Unterstützung gebraucht (Tropfen zur Beruhigung).“ (50215)
Die Mehrzahl der Mütter und Väter berichtet solche Reaktionen, die dem verletzenden
Lehrerverhalten zugeschrieben werden. Nur ein kleiner Teil sagt, das Kind hätte daheim zwar
empört berichtet, hätte aber zumindest so getan, als wäre es nicht gekränkt. Die Eltern sind in
diesen Fällen aber nicht sicher, ob ihr Kind wirklich eine Strategie entwickelt hat, mit
„Lehrerangriffen“ umzugehen, oder ob es „nur so getan hat“, als könnten diese ihm nichts
antun:
„NN tat immer so, als würde ihr das nichts ausmachen, zeigte sich nach außen immer als starke
Person, ließ sich nichts anmerken, dass sie das verletzte.“ (57315)
„Ich weiß es nicht genau. Einerseits schien es ihn kalt zu lassen und andererseits sucht er immer nach
Ausreden, wenn ich mit ihm darüber reden wollte.“ (19315)
„Meinem Sohn scheint das eher egal zu sein. Ich weiß es aber nicht ganz genau, da er sich immer
anders gibt als wie ihm wirklich zumute ist.“ (19415)
„Ich glaube für mein Kind war das nicht so kränkend, ich will nicht sagen, die Kränkung war
überhaupt nicht vorhanden, aber sie hat sich eher über die Lehrerin lustig gemacht, nachdem die
Lehrer alle Schüler so fertig gemacht hat. Für mich persönlich, als Mutter, empfand ich wirklich eine
Kränkung, ich habe das gemein und unfair gefunden.“ (29315)
„Nach außen hin hat er die "coole Schulter" gezeigt, wie es in ihm ausgeschaut hat (der Hauptschüler
war zu unrecht einer schlimmen Tat verdächtigt worden, V.K.) weiß ich nicht ganz. Ich denke mir aber
schon, dass es ihn verletzt hat.“ (5215)
Wiederholt zeigte sich auch, dass manche Kinder das erlebte Lehrerverhalten schnell
verwunden hatten, wenn sie es den Eltern erzählen konnten:
"Sie hat es mir erzählt, da ist es auch schon wieder vorbeigewesen." (18215)
„Klaus hat mir’s nur erzählt und dann war’s vorbei, aber erzählt hat er’s trotzdem [...].“ (56516)
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