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„Geht es Ihnen gut oder haben Sie noch Kinder in der Schule

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Krumm & Eckste<strong>in</strong>: Geht <strong>es</strong> <strong>Ihnen</strong> <strong>gut</strong> <strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>haben</strong> <strong>Sie</strong> <strong>noch</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>?<br />

von verletzend erlebtem Lehrerverhalten im Vergleich zu verletzend erlebtem Verhalten <strong>der</strong><br />

Mitschüler <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sierten (Krumm, Lamberger-Baumann, Hai<strong>der</strong> 1997).<br />

Die Kritik an <strong>der</strong> ersten Untersuchung regte uns zur zweiten Untersuchung an (Krumm &<br />

Weiß 2002). Mit ihr befragten wir ebenfalls schriftlich knapp 3000 österreichische, deutsche<br />

und Schweizer Student<strong>in</strong>nen und Studenten. Hier <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sierten uns primär qualitative<br />

Merkmale verletzenden Lehrerverhaltens (Krumm & Weiß 2000 und 2001b). Die<br />

Untersuchung erlaubte aber auch quantitative Aussagen (Krumm 1999a+b; Krumm & Weiß<br />

2001a + 2002).<br />

Theoretisch orientierten wir uns <strong>in</strong> beiden Untersuchungen an e<strong>in</strong>em verhaltens- bzw.<br />

<strong>in</strong>teraktionstheoretischen Ansatz sowie an Arbeiten <strong>der</strong> Str<strong>es</strong>s-, Belastungs-, Gewalt-,<br />

Aggr<strong>es</strong>sions- und Mobb<strong>in</strong>gforschung. 5<br />

In <strong>der</strong> dritten Untersuchung <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sierte uns, wie Lehrer und Eltern das <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten<br />

Untersuchung von den Studenten berichtete Lehrerverhalten beurteilen und wie sie die<br />

Gültigkeit <strong>der</strong> Studentenaussagen e<strong>in</strong>schätzen. Wir fragten die Lehrer und die Eltern auch, ob<br />

sie selbst und ob ihre <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> Kränkungen durch Lehrer erlebt <strong>haben</strong>, und <strong>noch</strong> e<strong>in</strong>ig<strong>es</strong> mehr. 6<br />

Von di<strong>es</strong>en Fragen <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>siert im vorliegenden Text lediglich, ob und ggf. welche<br />

Kränkungen durch e<strong>in</strong>en Lehrer die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> befragten Eltern berichtet <strong>haben</strong>, und was die<br />

Eltern über Reaktionen d<strong>es</strong> K<strong>in</strong>d<strong>es</strong> darauf aussagen. 7 Wir b<strong>es</strong>chränken uns dabei auf die<br />

Elternbefragung im Jahr 2001; 8 <strong>in</strong> den beiden vorletzten Abschnitten ziehen wir auch Daten<br />

aus den Interviews im Jahr 2000 heran.<br />

2. Zur Erhebung<br />

Die qualitativen Daten aus <strong>der</strong> Erhebung 2001, die hier im Zentrum stehen, stammen von 361<br />

Müttern <strong>o<strong>der</strong></strong> Vätern, die - wie die parallel befragten 339 Lehrer - vor allem aus Salzburg<br />

(37%) und Oberösterreich (54%) stammen. 10 Prozent kommen aus den übrigen<br />

Bund<strong>es</strong>län<strong>der</strong>n, aus Südtirol und Deutschland.<br />

3. Befunde<br />

Wir berichten zunächst über Lehrerverhalten, das als „kränkend“ erlebt und damit als<br />

pädagogisch nicht mehr akzeptabel bewertet wird. Wir beg<strong>in</strong>nen mit <strong>der</strong> wörtlichen<br />

Darstellung von Antworten auf die Frage " Welche Erfahrungen <strong>haben</strong> Ihre <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit<br />

Lehrern/Lehrer<strong>in</strong>nen gemacht? Hat sich e<strong>in</strong> Lehrer <strong>o<strong>der</strong></strong> e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> Ihrem K<strong>in</strong>d (e<strong>in</strong>em<br />

Ihrer <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>) gegenüber <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> schon e<strong>in</strong>mal kränkend, unfair <strong>o<strong>der</strong></strong> ungerecht<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Zur theoretischen Orientierung siehe Krumm & Weiß 2002.<br />

Die dritte Untersuchung b<strong>es</strong>tand aus zwei sehr ähnlichen – partiell identischen – Interviewserien <strong>in</strong> den<br />

Jahren 2000 und 2001. Im Jahr 2000 <strong>in</strong>terviewten wir 318 Lehrer und 314 Eltern, im folgenden Jahr 339<br />

Lehrer und 361 Eltern.<br />

In <strong>der</strong> ersten Interviewserie <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sierte uns zusätzlich zu den erwähnten Themen, wie Lehrer und Eltern<br />

<strong>in</strong>akzeptabl<strong>es</strong> Lehrerverhalten erklären. In <strong>der</strong> zweiten Serie <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sierte uns vor allem, wie die Eltern auf<br />

das berichtete Lehrerverhalten reagiert <strong>haben</strong> und wie sie <strong>es</strong> begründen, wenn sie nichts unternommen<br />

<strong>haben</strong>. Ferner ließen wir die Eltern und Lehrer e<strong>in</strong>e Serie von möglichen Maßnahmen gegen <strong>in</strong>akzeptabl<strong>es</strong><br />

Lehrerverhalten beurteilen.<br />

Auf die Aussagen <strong>der</strong> Eltern, wie sie selbst auf die Kränkung ihr<strong>es</strong> K<strong>in</strong>d<strong>es</strong> durch den Lehrer reagierten und<br />

welche E<strong>in</strong>stellungen sie zu Maßnahmen gegen <strong>in</strong>akzeptabl<strong>es</strong> Lehrerverhalten äußerten, gehen wir <strong>in</strong> zwei<br />

an<strong>der</strong>en Texten e<strong>in</strong>. (In Vorbereitung)<br />

Soweit die Fragen <strong>in</strong> den beiden Interviewserien identisch waren, unterscheiden sich die Antworten <strong>der</strong><br />

beiden befragten Elterngruppen bzw. <strong>der</strong> beiden befragten Lehrergruppen nicht signifikant vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

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