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Volleyball- Bundesmeister 1999 - Landesschulrat Steiermark

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ALLES, WAS FLÜGEL HAT, FLIEGT AUCH<br />

Unsere Schule, die VS Turnau, arbeitet<br />

seit fünf Jahren an der Umsetzung und<br />

Verwirklichung einer projektorientierten<br />

Schule.<br />

In einem ständigen Lernprozess<br />

von Lehrern und Schülern sowie<br />

von öffentlichen Institutionen<br />

entdeckten wir die Vorteile<br />

eines projektorientierten Unterrichtes.<br />

Von einfachen Klassenprojekten<br />

fanden wir den Weg zu Schulprojekten,<br />

die in ihren Themen<br />

kaum Eingrenzungen geben.<br />

Projekte, wie Eine Reise um die<br />

Welt, Erinnern und Gestalten,<br />

Gesunder Körper – gesunder<br />

Geist, öffneten große Themenfelder<br />

in den Bereichen Geografie,<br />

Geschichte und Biologie.<br />

Unsere naturbelassene Umgebung<br />

mit ihrer Pflanzen- und<br />

Tierwelt brachte das Lehrerkollegium<br />

auf den Titel<br />

Alles, was Flügel hat, fliegt.<br />

In diesem Thema sahen wir die<br />

Chance einer Auseinandersetzung<br />

mit den Tieren, die in unserer<br />

Heimat leben, und den<br />

Pflanzen, die auf unseren Wiesen<br />

und Wäldern wachsen.<br />

Den Schülern sollten die<br />

schwerpunktmäßig gewählten<br />

Tiere näher gebracht werden.<br />

Aussehen, Lebensweise, aber<br />

auch Lebensraum wurden genauer<br />

betrachtet und teilweise<br />

erkundet. Die Gefährdung der<br />

Tierarten durch Technik, Landwirtschaft,<br />

Bautätigkeit und<br />

Umweltverschmutzung wurde<br />

ihnen aufgezeigt und vor Ort<br />

entdeckt. Durch gezielte Aktionen<br />

(Säen und Betreuen einer<br />

Schmetterlingswiese, Revitalisierung<br />

eines Bachufers) wurde<br />

veranschaulicht, wie der Mensch<br />

positiv mitwirken kann.<br />

Die Lern- und Handlungsziele<br />

wurden von den Lehrern in<br />

Grobziele unterteilt, die Schüler<br />

gaben nach Gruppenberatungen<br />

kund, was sie an diesem umfangreich<br />

dargebotenen Thema<br />

interessierten würde. Daraus resultierten<br />

die Feinziele. Vorgesehene<br />

Tätigkeiten, Arbeitsformen,<br />

Zeitrahmen und Verantwortlichkeit<br />

wurden besprochen<br />

und festgelegt, sowohl zwischen<br />

den Lehrern als auch zwischen<br />

Lehrern, Schülern und Eltern.<br />

Da ein Thema im Mittelpunkt<br />

stand und dieses aus verschiedenen<br />

Blickrichtungen bearbeitet<br />

wurde, erfolgte eine ganzheitliche<br />

Betrachtungsweise, die den<br />

unterschiedlichen Teilbereichen<br />

des SU-Lehrplanes entsprach, z.<br />

B. naturkundlich-ökologischer<br />

Bereich, wirtschaftlicher Bereich.<br />

Dadurch entdeckten die<br />

Schüler einerseits die positive<br />

Ergänzung beider Bereiche bzw.<br />

die Unvereinbarkeit der Interessen<br />

im Hinblick auf die fliegende<br />

Tierwelt. Zusammenhänge<br />

und Strukturen konnten besser<br />

erkannt werden.<br />

Es wurde in verschiedenen Sozialformen<br />

gearbeitet – Gruppenarbeit,<br />

Interviews, Fragebögen<br />

für die Bevölkerung, aber<br />

auch Referate erweiterten das<br />

Interessenfeld. Die Planung der<br />

Durchführung erfolgte meist<br />

gemeinsam durch Lehrer und<br />

Schüler.<br />

Wichtige Phasen im Projektverlauf<br />

waren die Zusammenarbeit<br />

mit den Experten, die sowohl<br />

verbal, handelnd, experimentierend,<br />

beobachtend wie auch reflektierend<br />

gemeinsam durchgeführt<br />

wurden.<br />

Umsetzungen in Stichworten im<br />

aufzählenden Verfahren:<br />

Einblicke in die Lebensweise der<br />

Vögel, ihrer Lebensräume, der<br />

Bedrohung ihrer Art: Diavorträge,<br />

Filme<br />

Vogelkonzert im Wald um 6 Uhr<br />

morgens<br />

Jagd mit der Kamera: Vögel<br />

beim Futterhaus (Langzeitbeobachtung)<br />

Kennenlernen der Bäume und<br />

Sträucher am Bachufer, ihre<br />

Bedeutung als Lebensraum verstehen,<br />

eine kahle Uferstelle wieder<br />

revitalisieren<br />

Schmetterlingswiese säen, betreuen,<br />

beobachten<br />

Vortrag über Schmetterlinge<br />

Pflanzen eines Obstbaumes im<br />

Schulhof<br />

Besuch der Vogelwarte (Bruck/<br />

Mur)<br />

Durchwandern des Waldlehrpfades<br />

(Bruck/Mur)<br />

Besuch des Schmetterlingshauses<br />

in Wien<br />

Enten und ihr natürlicher Lebensraum<br />

– Grüner See (Au/<br />

Turnau)<br />

Mitarbeiter: Vertreter der steirischen<br />

Jägerschaft: Schmetterlingsexperte<br />

Vertreter des Steirischen Naturschutzbundes:<br />

Biotopmanager<br />

Die Ergebnisse der Projektarbeit<br />

wurden in Form einer Mappe<br />

dokumentiert. Viele Fotos zeigen<br />

die verschiedenen Aktivitäten<br />

auf. In einer Klasse wurde auch<br />

ein Projekttagebuch geführt.<br />

Durch Theaterstücke, Singspiele,<br />

einen Tag der offenen Tür<br />

wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Die gesetzten<br />

Ziele konnten nicht nur<br />

erreicht werden, sie wurden<br />

durch die Begeisterung der Schüler<br />

erweitert.<br />

Die Reflexion erfolgte in der<br />

Klasse anhand der Dokumentation<br />

und anhand des handelnden<br />

Tuns am Tag der offenen Tür.<br />

Es wurden Plus und Minus einer<br />

projektorientierten gemeinsam<br />

geplanten Arbeit reflektiert.<br />

Für die Schüler bewirkte das<br />

Projekt einen großen Lernzuwachs,<br />

viele neue Erkenntnisse,<br />

durch viele gemeinsame Aktivitäten<br />

eine noch festere Bindung<br />

im Klassenverband, eine<br />

sensiblere Einstellung gegenüber<br />

der Natur, eine Erweiterung<br />

der eigenen Arbeits- und Lernkomponenten.<br />

Für die Lehrer brachte es einen<br />

Wissenszuwachs, aber auch die<br />

Bestätigung, wie wichtig es ist,<br />

soziale und sachliche Ziele<br />

gleichberechtigt nebeneinander<br />

zu verfolgen. Das Verhältnis<br />

Lehrer – Schüler, aber auch<br />

Lehrer – Eltern wurde durch die<br />

vielen gemeinsamen Aktivitäten<br />

und durch das gemeinsame Arbeiten<br />

an einem Thema intensiviert<br />

und vertieft. Durch das<br />

Einbeziehen der außerschulischen<br />

Experten und das aktive<br />

Mitgestalten der Umgebung sind<br />

wir überzeugt, dass wir das gesellschaftliche<br />

Umfeld der Schule<br />

nachhaltig beeinflusst haben.<br />

■ Josefine Leonhardt<br />

8PROJEKTORIENTIERT<br />

SCHULE

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