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<strong>N<strong>at</strong>urdokument<strong>at</strong>ion</strong><br />

Projekt: Düngemittel - Welche Fisole wächst besser?<br />

Ziel der Beobachtung<br />

Lukas Herold<br />

Sommersemester 2013<br />

Ich wollte mit dieser Beobachtung herausfinden welches Düngemittel das beste<br />

Längenwachstum bei Fisolen bewirkt. Ursprünglich wollte ich dafür Bohnen verwenden, da<br />

sie im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen rel<strong>at</strong>iv rasch wachsen. Ich habe mich dann aber für<br />

Fisolen entschieden, da sie zwar so schnell wie Bohnen wachsen, aber nicht so extrem hoch<br />

werden. Dadurch war der Projektaufbau am Fensterbrett möglich.<br />

Projektaufbau<br />

kein Dünger Kunstdünger Harnstoff Kompost<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

großes Blech als Unterlage (bessere Transportfähigkeit)<br />

8 Pflanztöpfe (Durchmesser 12cm)<br />

Pro Topf zwei Bohnen<br />

Standort: Fensterbrett mit Ausrichtung nach Osten<br />

Zwei Zeitungen als Isolierung gegen Kälte von unten<br />

Erde wurde für alle 8 Töpfe aus dem eigenen Garten entnommen<br />

Bewässerung erfolgte durch Leitungswasser, das mindestens einen Tag in einem Krug<br />

am Fensterbrett abgestanden ist<br />

Die Pflanzen wurden jeden zweiten Tag mit je 50 ml Wasser gegossen.


Fisolen<br />

Das Sa<strong>at</strong>gut der Fisolen für diesen Versuchsaufbau stammt<br />

ursprünglich aus der Arche Noah in Schiltern. Die Samen, die ich<br />

verwendet habe sind bereits die nächste Gener<strong>at</strong>ion und wurden<br />

von mir im eigenen Garten gezogen. Dabei handelt es sich um<br />

gelbe Fisolen oder Buschbohnen. Um das Antreiben zu<br />

beschleunigen wurden sie für 12 Stunden in Wasser gelegt.<br />

Pflanzerde<br />

Die Pflanzerde stammt aus meinem eigenen Garten in<br />

Lutzmannsburg (Burgenland) und wurde gesiebt um große<br />

Erdbrocken und Steine zu beseitigen. Der Garten ist schon seit<br />

Jahren in Verwendung und wurde immer wieder mit Komposterde<br />

aufgebessert, wodurch es sich um eine fette Erde handelt.<br />

kein Dünger<br />

Bei diesen beiden Pflanztöpfen wurde kein zusätzlicher Dünger verwendet. Somit sollte er<br />

als Vergleich zu den anderen Düngemitteln dienen. Leider haben 2 von 4 Bohnen nicht<br />

angetrieben, weshalb die Vergleichbarkeit nicht ganz vorhanden ist.<br />

Kunstdünger (Mineralischer Feststoffdünger)<br />

Für den Kunstdünger habe ich auf ein NPK-Düngemittel<br />

zurückgegriffen, das auch in den Weingärten meiner Familie zum<br />

Eins<strong>at</strong>z gekommen ist. NPK-Düngemittel bestehen aus Stickstoff,<br />

Phosph<strong>at</strong> und Kalium und sind die Klassiker unter den Volldüngern.<br />

Sie bestehen normalerweise aus 13 % Stickstoff, 12 % Phosph<strong>at</strong><br />

und 17 % Kalium. Die genaue Produktbezeichnung und den<br />

Hersteller konnte ich nicht mehr ermitteln, da der Kunstdünger nur mehr als Restemenge<br />

vorhanden ist.<br />

Harnstoff<br />

Beim Harnstoff handelt es sich um einen "Blumen-Langzeitdünger"<br />

von der Firma "Leitner's Gärtnerei" aus Raaba. Der Dünger besteht<br />

zu 15 % aus Stickstoff (6,8 % als Nitr<strong>at</strong>stickstoff und 8,2 % als<br />

Ammoniumstickstoff), 9 % aus Phosphorpentoxid, 9 % aus<br />

Kaliumodix und 3 % aus Magnesiumodix.


Kompost<br />

Der Kompost stammt auch aus meinem eigenen Garten. Der<br />

Komposthaufen wurde von mir aus alten Weingartenstehern aus<br />

Beton zusammengebaut, die ansonsten kostenaufwändig entsorgt<br />

werden hätten müssen. Sie deutlichen Vorteile sind, dass er nicht<br />

verrottet und eine optimale Belüftung der Küchen- und<br />

Gartenabfälle ermöglicht.<br />

Gefahr der Überdüngung<br />

Wird mehr Dünger als benötigt auf ein Feld aufgebracht, kann das zur Belastung des<br />

Oberflächen- aber auch des Grundwassers führen. Dies h<strong>at</strong> zur Folge, dass es zu einem<br />

ökologischen Ungleichgewicht der Bodenfauna kommt und zu einer Verseuchung des<br />

Trinkwassers. Für die gedüngten Pflanzen besteht zudem noch die Gefahr einer<br />

Überdüngungsverbrennung.


Wachstum<br />

16.04.2013 - Start der Beobachtung<br />

22.04.2013 Erste Triebe werden sichtbar<br />

25.04.2013 - Die Pflanzen haben sehr schnell große Blätter entwickelt. Am Vortag fand die<br />

Düngung st<strong>at</strong>t.


02.05.2013 - Die Pflanzen haben sich bereits ordentlich entwickelt.<br />

03.05.2013 - Es wird immer schwieriger die Pflanzen abzumessen. Immer wieder brechen die<br />

Triebe ab.


06.05.2013 - Ende der Beobachtung<br />

16.05.2013 - Blüten haben sich gebildet. Den Fisolen scheint es auf meinem Fensterbrett zu<br />

gefallen.


Messungen<br />

Jeden zweiten Tag wurden die Pflanzen mit einem Maßband abgemessen und die Werte in<br />

eine Excel-Tabelle eingetragen. In den einzelnen K<strong>at</strong>egorien (kein Dünger, Kunstdünger,<br />

Harnstoff, Kompost) gibt es intern große Unterschiede was das Wachstum betrifft. Da bei<br />

der K<strong>at</strong>egorie "kein Dünger" nur zwei Pflanzen gewachsen sind, habe ich für einen<br />

Durchschnittswert bei den anderen K<strong>at</strong>egorien jeweils zwei Pflanzen ausgewählt, die<br />

ungefähr gleich auf waren.


kein Dünger<br />

90,00 cm<br />

80,00 cm<br />

70,00 cm<br />

60,00 cm<br />

50,00 cm<br />

40,00 cm<br />

30,00 cm<br />

20,00 cm<br />

kein Dünger 1<br />

kein Dünger 2<br />

kein Dünger 3<br />

kein Dünger 4<br />

10,00 cm<br />

0,00 cm


Kunstdünger<br />

100,00 cm<br />

90,00 cm<br />

80,00 cm<br />

70,00 cm<br />

60,00 cm<br />

50,00 cm<br />

40,00 cm<br />

30,00 cm<br />

20,00 cm<br />

10,00 cm<br />

0,00 cm<br />

Kunstdünger 1<br />

Kunstdünger 2<br />

Kunstdünger 3<br />

Kunstdünger 4


Harnstoff<br />

90,00 cm<br />

80,00 cm<br />

70,00 cm<br />

60,00 cm<br />

50,00 cm<br />

40,00 cm<br />

30,00 cm<br />

20,00 cm<br />

Harnstoff 1<br />

Harnstoff 2<br />

Harnstoff 3<br />

Harnstoff 4<br />

10,00 cm<br />

0,00 cm


Kompost<br />

90,00 cm<br />

80,00 cm<br />

70,00 cm<br />

60,00 cm<br />

50,00 cm<br />

40,00 cm<br />

30,00 cm<br />

20,00 cm<br />

Kompost 1<br />

Kompost 2<br />

Kompost 3<br />

Kompost 4<br />

10,00 cm<br />

0,00 cm


Vergleich zwischen den Düngemitteln (Durchschnitt)<br />

Für den Durchschnitt wurden folgende Pflanzen herangezogen:<br />

kein Dünger (Pfl. 1 und 2)<br />

Kunstdünger (Pfl. 1 und 3)<br />

Harnstoff (Pfl. 1 und 3)<br />

Kompost (Pfl. 1 und 3)<br />

90,00 cm<br />

80,00 cm<br />

70,00 cm<br />

60,00 cm<br />

50,00 cm<br />

40,00 cm<br />

30,00 cm<br />

20,00 cm<br />

Durchschnitt - kein Dünger<br />

Durchschnitt - Kunstdünger<br />

Durchschnitt - Harnstoff<br />

Durchschnitt - Kompost<br />

10,00 cm<br />

0,00 cm


Schlussfolgerungen<br />

Es zeigte sich deutlich, dass die Pflanzen, die keinen Dünger erhalten h<strong>at</strong>ten, auch die mit<br />

dem geringsten Wachstum waren. Gegen Ende der Beobachtungszeit waren sie jedoch fast<br />

gleichauf mit dem Harnstoff.<br />

Bei den Düngemitteln liegt der Kompost mit einem knappen Vorsprung vor dem<br />

Kunstdünger und dem Harnstoff, die sich nur gering voneinander unterscheiden. Leider gab<br />

es durch das Abbrechen der Triebe Einbrüche in der Genauigkeit der Messung.<br />

Der Kompost scheint am besten von den Pflanzen aufgenommen zu werden. Vielleicht liegt<br />

das an der feinkörnigen Struktur, die es den Nährstoffen erlaubt rel<strong>at</strong>iv einfach mit dem<br />

Wasser zu den Wurzeln zu gelangen. Harnstoff und Kompost hätten vielleicht eine bessere<br />

Wirkung erreichen können, wenn diese zur Düngung im Wasser aufgelöst worden wären.<br />

Düngemittel scheinen das Wachstum der Pflanzen zu beschleunigen. D.h. sie brauchen<br />

weniger Zeit um zu ihrer vollen Größe heranzuwachsen.<br />

Vielleicht wäre das Ergebnis anders ausgefallen, wenn ich anst<strong>at</strong>t der Gartenerde einen<br />

extrem nährstoffarmen Boden zur Beobachtung genommen hätte.<br />

Eins<strong>at</strong>z in der Klasse<br />

Als Indoor-Experiment kann ich mir diese Beobachtung gut vorstellen. Jedoch würde ich<br />

nicht wieder Fisolen verwenden. Sie wachsen zwar sehr schnell, doch brechen sie beim<br />

Messen leicht ab, wodurch das Ergebnis der Messung verfälscht wird. Gut könnten sich<br />

vielleicht Tom<strong>at</strong>en eignen. Sie wachsen zwar langsamer, wenn man sie aber an Stäben<br />

hochbindet, sollte das Messen kein Problem sein.

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