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Amtsblatt vom 18.07.2013 - Landkreis Gotha

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Seite 24<br />

Nichtamtlicher Teil <strong>vom</strong> 18. Juli 2013<br />

<strong>Landkreis</strong> aktuell<br />

Wellness-Oase für Junghennen<br />

Vollautomatische Stallanlage setzt neue Standards bei der Aufzucht<br />

Drei Gleichen. Wellness für<br />

angehende Legehennen? Der<br />

Vergleich mutet auf den ersten<br />

Blick gewagt an, kommen dem<br />

Außenstehenden bei diesem<br />

Thema doch vielmehr Bilder von<br />

beengten Ställen der Massentierhaltung<br />

in den Sinn. Dennoch<br />

hinkt der Vergleich, den Klaus<br />

und Dr. Heiko Bonsack von der<br />

Hühnerwelt vital in Cobstädt<br />

ziehen, nicht. Beide haben mit<br />

viel Ausdauer, persönlichem<br />

Engagement und einer erheblichen<br />

Investition von bislang<br />

1,4 Mio. Euro eine Stallanlage<br />

geschaffen, die ihresgleichen<br />

sucht. „Und das deutschlandweit“,<br />

erklärte der promovierte<br />

Veterinär stolz beim jüngsten Besuch von Landrat<br />

Konrad Gießmann Ende Juni. Nur in Mühlhausen<br />

stünde eine vergleichbare Anlage.<br />

Bonsacks ziehen hier, am Ortsrand von Cobstädt,<br />

Küken zu Junghennen heran, die anschließend in<br />

der Bio-Ein-Produktion eingesetzt werden. Die<br />

Tiere kommen als Küken an und werden 18<br />

Wochen lang unter Bedingungen gepäppelt, die<br />

man kaum vermuten würde.<br />

Biologisches Futter aus kontrolliertem Anbau,<br />

dazu eine vollautomatisch gesteuerte Stallanlage<br />

mit überdachtem Auslauf und Grünland ringsum,<br />

das die Hennen zum Picken und Scharren nach<br />

Herzenslust beackern können.<br />

Im Inneren sorgt eine Warmwasser-Fußbodenheizung<br />

für angenehme Temperaturen. Zu fest<br />

strengen Impfregime<br />

sowie mit baulichen<br />

Vorzügen weitgehend<br />

präventiv begegnet: Alle<br />

Böden und Wände sind abwaschbar,<br />

Ebenen mit<br />

Gefälle und Abflüssen<br />

sowie mit einem separaten<br />

Sammelbecken ausgestattet.<br />

„Die Familie hat<br />

hier wirklich viel<br />

Hirnschmalz investiert“,<br />

lobt auch Veterinäramtsleiter<br />

Volker Schneemann<br />

das auf das Wohl<br />

der Tiere ausgerichtete<br />

Die vollautomatische Anlage hat auch einen überdachten Auslauf für die Hühner.<br />

Konzept. „Man sieht, dass<br />

das Ganze erheblich aus<br />

der Perspektive der Gesundheit<br />

geplant wurde.“ Die steht bei Bonsacks<br />

weit oben; schließlich gehen die in Cobstädt aufgezogenen<br />

Jungtiere an Biohöfe in ganz<br />

Deutschland. Da zählt Qualität, nicht die Preis-<br />

Mengen-Führerschaft. Der erste Durchgang Tiere<br />

hat die Anlage bereits wieder verlassen; das<br />

Konzept funktioniert. Einen zweiten Stall, noch<br />

aus Beständen der ehemaligen LPG, wollen Vater<br />

und Sohn auf Vordermann bringen und analog<br />

zum Referenzprojekt umbauen.<br />

geplanten Zeiten erhalten die bis zu 28.000<br />

Junghennen Futter und Wasser; auch die<br />

Beleuchtung ist lückenlos durchgetaktet. „Damit<br />

können sich die Jungtiere an die späteren Tagund-Nacht-Rhythmen<br />

in der Legeproduktion gewöhnen“,<br />

erklärt Juniorchef Klaus Bonsack.<br />

Kot und verbrauchte Streu gelangen ebenfalls automatisiert<br />

per Transportband hinaus aus dem<br />

Stall und werden später weiter verwertet.<br />

Aufgrund der freien Haltung haben Bonsacks<br />

keine Probleme mit Kannibalismus, wie er in anderen<br />

Massentierhaltungen auftritt. Und tatsächlich:<br />

Wenn sich die Luken – ebenfalls per Computer<br />

zeitgesteuert – öffnen, dann strömen gut gewachsene<br />

Vögel mit dichtem, glänzendem Gefieder ins<br />

Freie. Verletzungen oder Rupfstellen? Fehlanzeige!<br />

Auch möglichen Krankheiten wird mit einem<br />

Landrat Konrad Gießmann zeigte sich beeindruckt<br />

von der vorgefundenen Anlage und wünschte den<br />

beiden Landwirten viel Erfolg für die Erweiterung.<br />

In Kürze, so planen die Inhaber, wollen sie mittels<br />

eines Tages der offenen Tür auch die Einwohner<br />

Cobstädts von ihrer Idee überzeugen.<br />

Fördermittel für drei Projekte ausgereicht<br />

<strong>Landkreis</strong>. Fördermittel über 143.000 Euro hat<br />

das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung<br />

jüngst auf Votum der Regionalen LEADER-<br />

Aktionsgruppe <strong>Gotha</strong>-Ilm-Kreis-Erfurt für drei<br />

Vorhaben ausgereicht, die der Entwicklung des<br />

ländlichen Raums zugute kommen. Finanziert<br />

wird damit zum einen der noch in diesem Jahr<br />

vorgesehene Abriss des ehemaligen Kurhauses<br />

in Georgenthal. Von der Ruine am Hammerteich<br />

soll nur der Saal erhalten bleiben, den das benachbarte<br />

Restaurant künftig nutzen will. Der<br />

rund 30.000 Euro teure Abriss wird mit 18.000<br />

Euro gefördert. Ebenfalls in Georgenthal soll<br />

künftig ein Portal den gut frequentierten<br />

Apfelstädt-Radweg auf Höhe der Klostermauern<br />

überspannen, um die Pedalritter auf das historische<br />

Ensemble aufmerksam zu machen. Im<br />

ersten Bauabschnitt will die Gemeinde etwa<br />

124.000 Euro investieren, von denen knapp<br />

81.000 Euro über das Dorferneuerungsprogramm<br />

aus Bundes- und EU-Mitteln bezuschusst werden.<br />

Das dritte Projekt plant der Menantes-<br />

Förderverein in Wandersleben im Umfang von<br />

89.000 Euro: Die Gedenkstätte im Pfarrhof soll<br />

um einen Pavillon erweitert werden, der die<br />

Bedeutung des Druckgewerbes im Barock näher<br />

beleuchtet. Auf etwa 40.000 Euro Fördermittel<br />

können Pfarrer Bernd Kramer und seine<br />

Mitstreiter nun bauen.<br />

Große Freude bei den Empfängern: Kreisbeigeordneter Helmut Marx (l.) und Volker Hartmann,<br />

stellv. Leiter des Flurneuordnungsamts (r.), übergaben die symbolischen Förderschecks an<br />

Georgenthals Bürgermeister Peter Schneider (2. v. l.) , die Restaurantbetreiber Caroline und<br />

Giuseppe Esposito und Pfarrer Bernd Kramer (v. l.) aus Apfelstädt vor der Kulisse des Kurhauses.

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