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5 Jahre „Die Brücke“ Hollabrunn<br />

Auf dem Weg<br />

von der Krise<br />

zur Chance<br />

Text: Manfred Breindl<br />

Krisen sind Teil unseres Lebens,<br />

und jeder Krise wohnt auch<br />

eine Chance inne. So weit, so<br />

alltäglich. Doch gilt das auch<br />

für Kinder, die dramatische<br />

Lebenskrisen durchmachen?<br />

Welche Chance bekommen sie?<br />

Die<br />

Hollabrunn<br />

Zentrum für Krisenintervention und Assessment<br />

in der stationären Jugendwohlfahrt<br />

Im NÖ Landesjugendheim Hollabrunn<br />

besteht seit fünf Jahren ein<br />

„Zentrum für Krisenintervention<br />

und Klärung in der stationären Jugendwohlfahrt“,<br />

wie diese Einrichtung in<br />

korrekter Fachsprache heißt. Ihre Kernaufgabe<br />

ist es, Kinder und Jugendliche in<br />

psychosozialen Krisensituationen aufzunehmen,<br />

sozialpädagogisch zu versorgen<br />

und zu betreuen und über Auftrag der<br />

behördlichen Jugendwohlfahrt gemeinsam<br />

mit allen Beteiligten persönliche<br />

und familiäre Lösungen zu suchen.<br />

Der Weg ist also das Ziel, um eine weitere<br />

Phrase zu bemühen: der weitere Lebensweg<br />

von Kindern und Jugendlichen,<br />

die Erarbeitung von Perspektiven für<br />

eine gelingende Zukunft, ein Brückenschlag<br />

vom Heute zum Morgen. Der Name,<br />

den das erste Kriseninterventionszentrum<br />

dieser Art und auch die drei<br />

weiteren in der Folge in Niederösterreich<br />

entstandenen tragen, ist somit Programm:<br />

„Die Brücke“<br />

Annahme statt Ablehnung<br />

Martin ist acht, als er Ende Juni in der<br />

Brücke aufgenommen wird, weil seine<br />

Mutter mit seinem provokanten Verhalten<br />

nicht mehr zurechtkommt und<br />

er auch von der Schule zu fliegen droht.<br />

„Ich weiß nicht mehr, was ich mit ihm<br />

machen soll, ich bin mit meinen Kräften<br />

am Ende.“ Auch im Krisenzentrum<br />

zeigt Martin viele seiner Auffälligkeiten:<br />

Distanzlosigkeit gegenüber den anderen<br />

Kindern, rasches Zuschlagen, Lügengeschichten,<br />

Respektlosigkeit und Widerstand<br />

gegenüber den BetreuerInnen.<br />

Diese gehen aber mit seinem Verhalten<br />

in einer ganz anderen Form um, als er<br />

dies in der Interaktion mit seiner Mutter<br />

gewohnt ist.<br />

30<br />

Das multiprofessionelle Team der Brücke Hollabrunn: v. l. Dr. Christian Gutschi, DSA Gabriele<br />

Haschka, Barbara Birgmann, Johanna Stritar, Regina Riepl, Mag. Brigitte Unger, Roswitha<br />

Steindl, Tina Reithofer, Stefan Kopt, Regina Weber<br />

„Dass es Menschen gibt, die ein solches<br />

Verhalten einfach aushalten und damit<br />

eine Form von Annehmen ausdrücken,<br />

ist für Kinder, die bisher meist Ablehnung<br />

erlebt haben, eine ungemein positive<br />

Erfahrung“, weiß Dr. Christian Gutschi,<br />

Klinischer Psychologe in der Brücke<br />

Hollabrunn. Kerstin hat diese Erfahrung<br />

vor drei Jahren gemacht: „In den<br />

Gesprächen habe ich mich verstanden<br />

gefühlt, und ich habe Mut bekommen,<br />

weiterleben zu wollen.“

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