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Broschüre - Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar

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Fluchtursachen schaffen –<br />

Flüchtlinge bekämpfen – Nährboden für<br />

rechtsextreme Orientierungen bereiten<br />

Asyl<br />

Asyl ist hier ein leeres Wort, denn wir<br />

schicken die Menschen fort<br />

Asyl das gibt es hier doch nicht, wo<br />

Menschlichkeit zerbricht.<br />

Erst beuten wir die Länder aus, dann<br />

schmeißen wir die Menschen raus<br />

die hierher kommen in der Not, für sie gibt‘s<br />

keinen Gott.<br />

Hier zählt nur Arbeit, Geld und Macht,<br />

wer keines hat, steht im Verdacht<br />

als Schmarotzer verhöhnt, verjagt, Asyl<br />

bleibt ihr versagt.<br />

Krieg sichert Rohstoff, Wirtschaft, Macht,<br />

an Menschen wird da nicht gedacht<br />

und wenn sie steh‘n vor unsrer Tür, dann<br />

woll‘n wir sie nicht hier.<br />

Ob Hunger, Elend, Krieg ob Tod,<br />

Gesetze regeln hier die Not,<br />

Asylbewerber kommt nicht her, wir<br />

machen‘s euch nur schwer.<br />

Was kümmert uns denn euer Leid, mit<br />

Wohlstand wächst hier auch der Neid<br />

Asylbewerber geht doch fort an einen<br />

andern Ort.<br />

Asylbewerbern schließen wir am liebsten<br />

vor der Nas die Tür,<br />

dann bleibt die Tür für immer zu, wir haben<br />

unsre Ruh.<br />

(2006 im Angesicht der Abschiebung der Familie<br />

Yilderim)<br />

In Migration und Flucht begegnet uns das Schicksal von Menschen,<br />

die unter den Folgen des Kapitalismus und der damit<br />

verbundenen Globalisierung leiden. Sie sind gezwungen ihren<br />

Lebensort zu verlassen, weil sie dort keine Überlebensperspektiven<br />

haben. An den Grenzen der reichen Länder stoßen sie<br />

auf Abschreckungs- und Abschottungsmaßnahmen, die<br />

immer schwerer zu überwinden sind. Gelingt es ihnen dennoch<br />

diese zu erreichen, droht ihnen ein Leben in der Illegalität oder<br />

die Abschiebung. Sie werden diskriminiert, diffamiert, kriminalisiert<br />

und stoßen auf eine systemimmanente, legalisierte<br />

Unmenschlichkeit.<br />

Im Ökumenischen <strong>Netz</strong> haben wir uns immer wieder mit dem<br />

Kapitalismus, der daraus erwachsenden Globalisierung und<br />

ihren Folgen für die Menschen bei uns und in der Zweidrittelwelt<br />

auseinandergesetzt. In unserem Positionspapier „Das<br />

Ganze verändern“ haben wir Globalisierung als Prozess beschrieben,<br />

in dem der Globus den Verwertungsgesetzen des<br />

Kapitals unterworfen wird. Dabei werden Menschen immer<br />

schärfer in Reiche und Arme, vielmehr aber noch in Nützliche<br />

und Überflüssige gespalten. Die Natur und die damit verbundene<br />

Lebensgrundlage für Menschen stehen zur Disposition.<br />

Menschen, die sich gezwungen sehen ihre Heimat zu verlassen,<br />

sind Opfer der mit der Globalisierung verbundenen sozialen,<br />

politischen und ökologischen Verwerfungen. Insofern konkretisierten<br />

wir mit unseren „Überlegungen zu Migration und<br />

Flucht“ den Text „Das Ganze verändern“ auf die Probleme<br />

von Menschen, die uns in Flucht und Migration begegnen.<br />

Weltweit sind Millionen und Abermillionen von Menschen auf<br />

der Flucht. Sie fliehen vor Krieg, ethnischer und politischer<br />

Verfolgung, vor sexueller und wirtschaftlicher Ausbeutung, Naturkatastrophen,<br />

Perspektivlosigkeit und Armut. Die EU, die<br />

G-8-Staaten und das globale bedingungslos durchbuchstabierte,<br />

menschenverachtende System des Kapitalismus sind<br />

maßgeblich verantwortlich dafür und schaffen selbst die<br />

Fluchtursachen. Landgrabbing, Strukturanpassungsmaßnah-

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