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Apokryphen - Igelity

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für sich ausputzte. Nach einiger Zeit hatte sie wirklich ein<br />

reicher Schmecker zur Dame geputzt. Ob mit Geschmack<br />

und Vorteil und für sich, das gehört in die Problematik.<br />

Faulheit und Dummheit und die aus beiden gemischte<br />

Furcht sind die Quellen des meisten Unfugs, den Bosheit<br />

und Übermut anrichtet. Wo keine Sklaven sind, kann<br />

kein Tyrann entstehen.<br />

Faulheit ist Dummheit des Körpers, und Dummheit Faulheit<br />

des Geistes.<br />

Die meisten Menschen haben überhaupt gar keine Meinung,<br />

viel weniger eine eigene, viel weniger eine geprüfte,<br />

viel weniger vernünftige Grundsätze.<br />

Man glaube ja nicht, daß es je einer Regierung eingefallen<br />

ist, der Menschenvernunft vernünftig nachzuhelfen; das<br />

ist gar nicht ihre Sache. Was wir noch davon sehen, ist<br />

durch die Umstände emporgegohren, und man tut überall<br />

alles Mögliche, neue Hefen hineinzubringen, damit<br />

sich ja nichts abläutere. Wenn wir nicht wieder einige Zeit<br />

in der Barbarei schlafen, wird das Ganze bald eine kecke,<br />

geckenhafte, despotische Unvernunft werden.<br />

Es ist schade, daß man keinen Prophetenglauben mehr hat,<br />

sonst könnte Rousseau der Begründer eines sehr schönen<br />

Systems werden. Wenn er nur nicht zu viel geschrieben<br />

hätte! Seine Schwärmerei geht doch zuweilen mit seiner<br />

Vernunft durch. Der »Contrat social« und Voltaires kleines<br />

Gedicht »La loi naturelle« sind vielleicht das Größte, was

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