Apokryphen - Igelity
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Ich habe mich oft angestrengt, den Gedanken der Knechtschaft<br />
zu begreifen; bis jetzt ist es mir, Gott sei Dank,<br />
nicht gelungen. Ohne Vertrag ist nichts, und ein Vertrag,<br />
der die Personalität und die ganze bessere Menschennatur<br />
zerstört, ist aus vielen Rechtsgründen ewig null. Es ist<br />
also ein heiliger Beschluß der ehemaligen französischen<br />
Nation: »Die Rechte des Menschen sind unveräußerlich<br />
und unverjährbar.«<br />
Die Gesellschaft gesteht uns oft zu viel zu, das tut sie<br />
aber für das Zuviel, das sie uns genommen hat.<br />
Wer auf ein Vorrecht Anspruch macht, ist sogleich von<br />
der Vernunft geächtet und aus der Gesellschaft exiliert<br />
und was der Einzelne nicht kann, kann noch weniger ein<br />
ganzes Corps.<br />
Ich kenne in der Geschichte noch keine Republik im<br />
bessern Sinne. Die Franzosen hatten einige Zeit den Anschein,<br />
eine zu werden. Es ist ein göttlicher Versuch vielleicht<br />
auf Jahrtausende verunglückt.<br />
Die Gespenster der alten Formen glotzen wieder furchtbar.<br />
Viele Menschen haben doch wohl in sich viel Vernunft,<br />
aber nicht den Mut, sie auszusprechen; die Unvernunft<br />
sprechen sie weit leichter aus, weil dabei weit weniger Gefahr<br />
ist.<br />
Wenn die Menschen ohne Leidenschaft wären, würde<br />
freilich viel Böses verschwinden, aber auch sehr viel von<br />
dem, was jetzt sehr gut aussieht.