Apokryphen - Igelity
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worth a groat« heißt nicht, wie ungefähr bei uns moralisch:<br />
Der Kerl ist keinen Heller wert, sondern: Der Lump<br />
hat keinen Heller in der Tasche. Unsere deutschen Büttel<br />
aller Art sagen gewöhnlich sogleich: »Will der Kerl raisonnieren?<br />
Nur nicht raisonniert!« Man kann nicht besser<br />
bezeichnen. Der Gedanke ist verbannt. Das hat sich<br />
seit langer Zeit auch deutlich in den Nationalsachen gezeigt.<br />
Rex, roi, imperator, βασιλευϚ, αρχων, Sophi etc., alles<br />
sind noch Benennungen, die humanen philosophischen<br />
Sinn haben; bei uns ist König, wer kann, die Knochenkraft,<br />
bruta vis. Und wo sie oben versiegt, geht sie in die<br />
Unterköniglinge, die Satelliten, über. Das Wort vornehm<br />
ist eine eigene Unvernunft der Deutschen — »was voraus<br />
nimmt«. Keine andere Sprache hat, soviel ich weiß, ein<br />
ähnliches in diesem Sinne. Es zerstört sogleich alle erste<br />
Begriffe von Gerechtigkeit. Zum Glück hat die Dummheit<br />
den Menschensinn noch nie so herabwürdigen können,<br />
daß ein vornehmer Mann für ein reines Lob gälte. Darum<br />
bekümmert sich aber der vornehme Mann nichts, eben<br />
weil er vornehm ist.<br />
Wo die meiste sogenannte positive Religion war, war immer<br />
die wenigste Moralität. M. s. die Geschichte.<br />
Gleichheit ist immer der Probestein der Gerechtigkeit,<br />
und beide machen das Wesen der Freiheit.<br />
Die freundliche Humanität der Griechen zeigt sich schon<br />
in der Bedeutung ihrer eigenen Namen. Es sind sehr wenige,<br />
die etwas ganz Schlechtes bezeichneten, und selten<br />
einer, der gar nichts sagte, und dessen Bedeutung ging