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Einleitung<br />
ligands (GFL) (164-167). Sie binden spezifisch an einem der 4 GDNF-family<br />
receptor α (GFRα)-Rezeptoren. Diese GFRα-Rezeptoren sind über einen<br />
Glycosyl-Phosphatidylinositol (GPI) Anker extrazellulär in der Zellmembran<br />
verankert. Die Aktivierung der Kaskade beginnt mit der Bindung des GFL an den<br />
GFRα-Rezeptor. In Abbildung 8 ist das Zusammenspiel von Ligand und GFRα-<br />
Rezeptoren dargestellt (168). Hierbei bindet bevorzugt GDNF an GFRα1 (169).<br />
GFRα2 ist der direkte Rezeptor für Neurturin, das eine Sequenzhomologie zu<br />
GDNF von 44% besitzt (170). Artemin bindet an GFRα3 und Persephin an GFRα4<br />
(168). Kreuzreaktionen der Liganden mit anderen GFRα-Rezeptoren wurden<br />
bisher nur von Neurturin, Artemin und GDNF berichtet. Neurturin und Artemin<br />
besitzen eine geringe Affinität zu GFRα1 (171) und GDNF zu GFRα2 (172). Nur<br />
Persephin bindet ausschließlich an GFRα4. Für weitere Informationen siehe<br />
Review (168).<br />
Nach der Ligandenbindung bildet GFRα ein Dimer mit Ret. Ret ist ein<br />
Transmembranprotein mit cytoplasmatischer Tyrosinkinase-Aktivität (170, 173).<br />
Alle GFRα-Rezeptoren geben das Signal an Ret weiter. Studien zeigen allerdings,<br />
dass das GDNF-Signal auch in Abwesenheit von Ret weitergegeben wird (168,<br />
173). Durch Ligandenbindung an Ret wird eine Autophosphorylierung von Ret<br />
stimuliert (174), was 3 intrazelluläre Kaskaden induziert: MEK/EKR, stress<br />
aktivated protein kinase (SAPK) und PKB/AKT (173-174).<br />
GDNF wurde zuerst 1993 lokalisiert, als growth factor für das Überleben von<br />
embryonalen dopaminergen Neuronen bei der Parkinson Krankheit (175-177).<br />
Später zeigte GDNF auch neurotrophe Eigenschaften auf spinale Motorneuronen<br />
(178-179) und auf das Überleben von sensorischen Neuronen der<br />
Photorezeptoren (180-181). Hierbei schützt GDNF die Photorezeptoren vor<br />
lichtinduziertem Zelltod. Speziell das Absterben der Photorezeptoren ist das<br />
Krankheitsbild von Retinitis Pigmentosa. Auch auf die Entwicklung von nichtneuronalen<br />
Geweben hat GDNF eine Wirkung gezeigt, z.B. beim Auswachsen der<br />
Ureterknospe der Niere (182-183). GDNF ist ein wichtiger Faktor, der in vielen<br />
Bereichen der Entwicklung und bei der Erhaltung von neuralen und nicht-neuralen<br />
Geweben eine Rolle spielt.<br />
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