Deutsch - Über Heraeus
Deutsch - Über Heraeus
Deutsch - Über Heraeus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Industrie<br />
Platinsensoren go East<br />
<strong>Heraeus</strong> entwickelt neue Temperatursensoren<br />
für den chinesischen Markt<br />
Experten gehen von über 400 Millionen Haushalten in China aus. In der Gesellschaft entwickelt sich eine konsumfähige<br />
Mittelschicht mit steigenden Ansprüchen an Komfort und einem wachsenden Energiebedarf. So verdoppelte sich der Energieverbrauch<br />
Chinas seit der Jahrtausendwende und übertraf im Jahr 2010 erstmals den der USA. Um beispielsweise den<br />
Heizenergieverbrauch sicher und zuverlässig zu ermitteln, werden Wärmemengenzähler in großer Zahl gebraucht. <strong>Heraeus</strong><br />
entwickelte für diese Wärmemengenzähler hochstabile und präzise Platintemperatursensoren.<br />
Die Durchsetzung von Energiesparmaßnahmen gilt als<br />
eine der größten Herausforderungen Chinas. So hat die<br />
chinesische Regierung Energiesparen auf die Agenda<br />
gesetzt, mit dem Ziel, den Energieverbrauch der Haushalte<br />
exakt zu erfassen. Bereits Ende der 1990er-Jahre wurde<br />
nach europäischem Vorbild die Heizkostenabrechnung<br />
nach tatsächlichem Verbrauch eingeführt. In den hierfür<br />
genutzten Wärmemengenzählern sind hochsensible<br />
Platintemperatursensoren in Dünnschichttechnologie von<br />
<strong>Heraeus</strong> im Einsatz. Das Prinzip der Wärmemengenzählung<br />
ist einfach: Jeweils ein Temperatursensor misst die<br />
Zu- und Rücklauftemperatur im Heizkreis. Zusammen mit<br />
dem Volumenstrom liefert die Temperaturdifferenz den<br />
Wärmeverbrauch. Das eingesetzte Sensorpaar darf dabei<br />
nur maximal 0,1 Grad Kelvin voneinander abweichen.<br />
Da alle Wärmemengenmessgeräte geeicht sind, müssen<br />
die Sensoren nach fünf Jahren Betriebszeit ausgebaut<br />
und rekalibriert oder ausgetauscht werden. „Obwohl die<br />
Platinsensoren über eine ausreichende Langzeitstabilität<br />
verfügen, sind diese Eichintervalle fest vorgeschrieben“,<br />
erklärt Gernot Hacker, Spezialist für Wärmemengenmessung<br />
bei <strong>Heraeus</strong>, die gesetzlichen Vorgaben. Die sichere<br />
und effiziente Herstellung solcher eichfähigen Systeme in<br />
Millionenstückzahlen erfordert einen hohen Automationsgrad.<br />
Tatsächlich erinnern die Produktionseinrichtungen<br />
bei <strong>Heraeus</strong> an die Bedingungen in der Halbleiterindustrie.<br />
Auch hier wird in Reinräumen produziert, in denen<br />
der Staubanteil der Luft auf nur wenige Partikel pro<br />
Kubikmeter reduziert ist.<br />
Doch vor der erfolgreichen Markteinführung der neuen<br />
Sensoren in China war zunächst Entwicklerfleiß gefragt.<br />
„Denn es zeigte sich, dass für diesen Markt eine spezifisch<br />
zugeschnittene Variante des Standardsensors – unseres<br />
Pt-1000 – erforderlich ist“, erläutert Hacker.<br />
Höchste Qualitätsanforderungen – neue Bauform<br />
Höchste Qualitätsanforderungen bei extrem hohen<br />
Stückzahlen und großem Kostendruck bildeten hier den<br />
Entwicklungsrahmen. Die neue Bauform des Temperaturfühlers<br />
nutzt die Vorteile einer zweiseitig beschichteten,<br />
durchkontaktierten Trägerplatine. Was auf den ersten Blick<br />
zwar teurer als eine einseitig beschichtete Platine<br />
14 technology report Ausgabe 4 | 2013